Aegina 2015
 
11. - 22. Mai
 
 
Endlich steht nach knapp drei Jahren wieder ein Besuch auf "unserer" Insel Aegina auf dem Programm.
 
Voller Vorfreude starteten wir die Vorbereitungen für unserer Reise, sammelten Sach- und Geldspenden für die Katzen auf der Straße und bei Wendy und auch die Hunde im Shelter. So konnten wir zusätzlich zu unserem eigenen Gepäck noch einen weiteren Koffer mit Spenden mitnehmen - bei EasyJet zum Glück ganz "easy" und nicht mal teuer.
 
Über unsere Anreise, einen Aufenthalt über zwei Nächte in Athen und natürlich unsere Abenteuer auf Aegina werde ich in etwas verkürzter Form als gewohnt hier berichten. Und natürlich gibts auch Fotos zu sehen.
Diesmal ist der Bericht dann doch etwas anders gestaltet und nicht täglich geschrieben, da wir oft abends noch unterwegs sind und die Zeit zum Schreiben "fehlt". Lieber die Zeit vor Ort genießen!
 
=^..^=
 
Nach einem entspannten Flug landen wir am Montag Mittag pünktlich in Athen. Unsere drei Gepäckstücke - die große Tasche voller Spenden inklusive - kommt wohlbehalten an und am Ausgang werden wir von Nikos, dem Schwiegersohn einer Facebookfreundin und Tierschützerin in Athen, empfangen. Er fährt uns mit seinem Taxi in unser Hotel direkt in der Plaka, dem Altstadtbezirk unterhalb der Akropolis. Das Hotel macht einen guten Eindruck, es ist sauber, aber das Zimmer sehr klein und kaum Möglichkeiten, etwas abzustellen, dafür hat es ein schönes Bad und einen Balkon fast so groß wie der Raum. Leider ist das Wetter nicht sooo schön, aber wir können doch abends noch draußen sitzen. Von dort aus haben wir auch "seitlichen Akropolisblick".

Ein erster Spaziergang führt uns in die Umgebung, nette Altstadtgassen mit gefühlten 1000 Shops und Restaurants. Wir orientieren uns grob und wie nicht anders erwartet, finde ich das Hotel problemlos wieder. In unmittelbarer Nähe gibt es auch eine alte Kirche und überhaupt findet man zwischen den Häusern immer wieder Lücken mit Resten alter Gebäude, oder ein paar Säulen, usw.. Kultur überall, und über allem thront die Festung der Akropolis.
 
Um 19 Uhr treffen wir uns mit Daniela, Ayda und Tina, drei Frauen, die sich um die Athener Straßenhunde und -katzen kümmern. Alle drei sprechen Deutsch. So haben wir einen netten Abend und Ayda führt uns in eine Taverne am Monastiraki-Platz, die auch von Griechen gern besucht wird und wo wir lecker und günstig essen. Ein paar wenige Regentropfen kommen vom grauen Himmel.
 
Auf dem Rückweg mit einem Schlenker über den bekannten Syntagmaplatz zeigt uns Tina einige von ihren Schützlingen, den Straßenhunden. Sie sind alle gut genährt und satt und mögen unsere Hackfleischreste gar nicht haben. Es ist schon ein merkwürdiges Bild, diese teilweise recht großen Hunde mitten auf Athens Straßen liegen und dösen zu sehen, während ringsum das Leben tobt ...
 
Nach der Verabschiedung an der Metro finden wir den Heimweg zum Hotel und genießen noch ein Weinchen auf dem Balkon. Athen hat sich uns bisher als geschäftige, bewegte, häßliche, faszinierende, aber auch schöne, shabby ... eben typisch griechische Stadt präsentiert.
 
Nach einer Nacht mit wenig Schlaf auf elendig harten Betten erklimmen wir am nächsten Morgen nach einem Frühstück im Hotel die Akropolis. Am Südhang geht der Weg recht steil hinauf, doch mit einigen Pausen schaffen wir es aufs Plateau. Es sind schon unzählige Touristen dort, ein Gewusel ... und vor allem Sturm! Der Himmel ist bedeckt mit Tendenz zum Aufklaren, aber es stürmt und windet heftig. Der Staub wird aufgewirbelt und ist wie Peeling auf der Haut und später bei Duschen merken wir, wie eingestaubt auch das Haar ist. Das Erlebnis "Akropolis" macht es aber wett, die "ollen Steine" sind wirklich sehenswert, auch wenn man von der Geschichte keine oder nur wenig Ahnung hat. Sogar eine der Akropolis-Katzen lernen wir kennen.
 
Voller Eindrücke verlassen wir den Berg über den Nordhang und finden ein Grundstück mit vielen Katzen, scheinbar wird hier gefüttert. Intuitiv - nicht immer sind Straßenschilder zu sehen - biegen wir bergab in eine Gasse ab und kommen zu einer netten kleinen Taverne, wo es hervorragenden Frappé gibt!
 
Ein Rundgang durch die Plaka und eine Besichtigung des Hephaestustempel und der Agora bzw. dem, was davon übrig ist (im Kombiticket der Akropolis enthalten) runden den Vormittag ab. Nach einem kleinen Mittagessen in der Adrianou, einer der Hauptadern der Plaka und direkt in unserer Nachbarschaft gelegen, geht es zur Siesta aufs Zimmer. Am Nachmittag spazieren wir hinunter zum Zeustempel - eine Ansammlung von Säulen auf der grünen Wiese - und weiter in den National Garden. Dieser war ursprünglich königlicher Garten, aber ist seit 1923 öffentlich zugänglich. Viel Grün und ein paar bescheidene Tiergehege sind zu sehen. Auf der Rückseite des Gartens vorm Palais steht eine traditionelle Wache und wir haben das Glück, den Wachwechsel zu erleben: zwei Wachen in traditioneller Uniform (mit Puschelschuhen ;-) ) wandern im Zeitlupentempo aufeinander zu, die Bewegungen erinnern mich durchaus an Yogafiguren ... letztendlich treffen sie sich und werden, nachdem die Ablösung da ist, von zwei "einfach uniformierten" über die Straße geleitet. Alles in allem eine zwar traditionelle, aber irgendwie auch lustige Aktion. Und direkt vor ihren Füßen lebt ein Straßenhund, der die Sache eher gelangweilt verfolgt.
 
Am Abend essen wir noch einmal nett in unserer Nachbarschaft und genießen den Abend und den nächten Morgen in der Plaka, ehe wir am Mittag von Nikos abgeholt und nach Piräus gefahren werden. Der Flying Dolphin bringt uns in 40 Minuten auf die Insel Aegina ... wir sind endlich angekommen! Unser Wirt Marios holt uns ab, die Begrüßung ist herzlich. Wir haben wieder unser Zimmer und machen einen ersten Rundgang durch die Altstadt. Dabei sehen wir altvertraute Geschäfte, aber auch einige liebgewonnene Shops, die geschlossen haben ... auch hier ist die Krise nicht spurlos vorbei gegangen. Auch unser Lieblingsrestaurant Tsias hat geschlossen, Marios erzählt uns aber, dass es umziehen wird. Wir hoffen sehr, dass es weiter besteht!
 
Zum Abendessen treffen wir uns mit Carola, Janine, Loreen und den dazugehörigen Männern und haben ein nettes Essen im Aura am Ende des Hafens. Ich flitze kurz zum Postplatz, wo tatsächlich Vanessa gerade die Katzen füttert und sich freut, mich wiederzusehen. Wir werden sie morgen wieder treffen. Wir haben auch schon viele Katzen gesehen, viele sehen gut aus, einige leider nicht und eine Miez am Postplatz sieht so übel aus (was auch unsere Frauen bestätigen), dass wir sie vermutlich vom Tierarzt erlösen lassen werden (so wir sie denn einfangen können). Hier liegen mal wieder Freud und Leid nahe beeinander - ein paar Straßen weiter sehen wir den "Shopkater", der im Schaufenster schläft, Katrin kennt ihn schon seit ca. 8 Jahren. Ein dicker, wohlgenährter Plüschbär. 20 m weiter in der Gasse treffen wir eine sehr schwangere kleine Katze .... vor Georges Boutique (er füttert und versorgt einige Katzen) trifft sich die Kirchenparkclique ... das lässt sich ewig so weiter fortführen ....
 
Eine Flasche Wein auf dem Balkon bei immerhin noch 20 Grad um Mitternacht rundet den ersten Abend ab.
 
=^..^=
 
Am Donnerstag bekommen wir unser Auto, alles sehr problemlos und ohne große Umstände. Ein etwas ausgelutschter Seat, aber er fährt und das ist die Hauptsache. Im Krytikos erledigen wir einige Einkäufe und fahren dann hinauf zu Renate auf ihren Berg. Die gute Seele kümmert sich immer noch um die Finanzen von AP, obwohl es ihr gesundheitlich auch nicht gut geht. Aber ihren Humor hat sie wie eh und je.
 
Nachdem wir mittags unsere Einkäufe zu Hause abgeladen haben, fahren wir los in Richtung Perdika. In unserem kleinen Lieblingshafen trinken wir in unserem Lieblingscafé einen Frappé mit Eis. Ein kurzer Spaziergang und eine Abstecher hinauf nach Sfendouri runden den Nachmittag ab. Vor dem Abendessen werfen wir noch einen Blick in den Charity Shop, der jetzt neu renoviert und ansprechend gestaltet ist. Eine junge Griechin führt ihn jetzt für Animal Protection. Quer gegenüber befindet sich das kleine Restaurant Bakalogatos, wo wir dann zum Abendessen einkehren. Es ist ein bisschen shabby eingerichtet und das Essen ist wie damals sehr sehr lecker. Später dann laufen wir hinter zum Postplatz, wo schon zahlreiche Katzen auf Vanessa warten. Wir gesellen uns dazu und erleben später wieder das Schauspiel, wie ca. 25 Katzen brav vor einem "Pappteller" sitzen und auf Fresschen warten. Hier ist die ganze Farbpalette vertreten und als zum Ende noch eine große, etwas langhaarige Weiße erscheint, bekommt Katrin Schnappatmung :-)
 
Freitag früh - wieder schönstes Wetter - heute steht ein Besuch im Shelter auf dem Programm. Wir sind recht früh dran und laufen eine Runde durch die Anlage. Das Tierheim ist bis auf den letzten Zwinger belegt und es sind über 130 Hunde hier oben. Wenig später kommen Vanessa, Alexia, Elizabeth und Alex, die englische Ärztin, die zum Kastrieren angereist ist. Da ich wenig Lust habe, mit Hund auf den Berg zu steigen, biete ich mich als Assistentin an und so werden wir im Laufe des Vormittags sechs Kater und eine Katze kastrieren.
 
Später fahren wir über Souvala zurück nach Aegina, halten an der Kolona-Säule und an der Post Ausschau nach der kleinen Katze, sehen sie
aber nicht. Nach einer Siesta brechen wir auf zu einer kleinen Inseltour. Zuerst Eis essen am Afeia-Tempel, dann Vorspeisen in der süßen Taverne unterm Baum in Portes und schließlich Abendessen in Perdika. Der Wirt vom Remetzo erkennt uns wieder und begrüsst uns mit Handschlag und verwöhnt uns noch mit Nachtisch. Auch hier gibt es wieder reichlich Mitesser unterm Tisch ...
 
Am Samstag sind wir verabredet: Fahren zuerst zum Shelter hoch und treffen Sue, diese nimmt uns ins Schlepptau zu Elizabeth (wohnt in Mesagros sehr abenteuerlich am Berg) und zu viert fahren wir zur Vrouva-Farm. Das hätten wir allein nie gefunden. Die Straße ist ähnlich abenteuerlich wie der Weg zum Tierheim. Es gibt viele Hunde und Katzen, zwei Pferde, ein Pony, zwei Esel, einige Schafe und Federvieh. Es sind alles Tiere, die von ihren Besitzern nicht mehr gewollt sind und "entsorgt" werden sollten. Auch kranke Katzen und Kitten peppelt Alexia mit ihren Helfern hier auf. Die kleine Farm mitten im Grünen gefällt uns sehr gut.
 
Zum Mittagessen sind wir dann mit Sue bei Elizabeth, wo auch Rena Pappas, die Künstlerin der tollen Holzschilder, dabei ist. Sie ist ebenfalls eine ganz liebe Griechin mit großem Herz für die Tiere. Wir kaufen auch einige Schilder für den Tierschutz und ich noch ein tolles Boot direkt bei Rena. Elizabeths Haus ist auch sehr sehenswert, viele schöne alte Möbel, viele schöne teils handgemachte Deko, man fühlt sich sofort wohl. Sie hat leckeres Essen vorbereitet, Mezedes, d.h. Kleinigkeiten: Salat, Käse, Bohnen ... alles seeeehr lecker!
 
Unseren Nachmittagskaffee trinken wir in Souvala in der Taverne am Ende des Hafens, mit Blick aufs Meer und einigen Katzen unterm Tisch. Am Abend laufen wir dann in die Stadt und besuchen auch die kleine Hafenkapelle. Zum Essen kehren wir wieder hinten im Aura ein. Wieder ist das Essen sehr lecker! Dann laufen wir zu Vanessas Futterstelle und kurz nachdem Vanessa eingetroffen ist, sehen wir DIE kleine Katze!! Sie sieht besser aus, aber ist sehr dünn und dreckig und verschnupft. Ein Karton ist schnell organisiert und die Maus - die fast nichts wiegt - nach Hause getragen. Hier bekommt sie Futter und das Gesicht wird gesäubert, dann darf sie die Nacht im abgeschlossenen Bad verbringen. Sie - morgen werden wir sehen, es ist ein Kater - heißt nun Sunny, von Sunday (Sonntag), da sie unser Sonntagsprogramm durcheinander wirbelt :-)
 
Die Nacht verläuft ruhig, jedenfalls von kätzischer Seite her - ansonsten ist halt Samstag Abend und die Dorfjugend knattert mitten in der Nacht unter unserem Balkon vorbei heimwärts. So sind wir froh, aufstehen zu können. Sunny war auch brav und liegt entspannt in seiner offenen Box. Unser Plan, ihn heute auf die Vrouva-Farm zu bringen, klappt leider nicht, da Alexia auf ihrem eigenen Grundstück heute Nacht zwei Hunde durch Giftanschläge verloren hat und nun weitere Giftköder sucht. Ihre Nachbarn hassen sie wegen der vielen Tiere, und nun will sie die verbleibenden auch zur Farm bringen. Es ist unbegreiflich, was in Menschen vorgeht!
 
Wir schließen uns mit Sue kurz, sie gibt uns noch etwas Ausstattung (Aluschale als Katzenklo, Streu, Antibiotikum-Tablette und Futter) und Sunny darf noch einen Tag bei "Mama Katrin und Tante Sylvia" bleiben. Morgen geht es dann in den Shelter zu Alex, der Ärztin, und von dort auf die Farm.
 
Zum Frühstück bin ich heute mal zum neuen Bäcker um die Ecke gegangen und habe "Teilchen" geholt.
 
Durch das Hin und Her wegen unserer Katze sind wir dann erst gegen Mittag losgefahren und haben ein Eis am Afeia-Tempel gegessen. Mich hats dann doch gejuckt und ich habe Katrin noch auf den Tempel geschleift - ein bissl Kultur muss sein :-) Später sind wir über Agia Marina (Umweg durch Vororte und am Strand entlang - mit einem sowas von hässlichen Ausblick auf die Bauruinen, brrrr!) nach Portes in unsere Lieblingstaverne gefahren, wo es sogar recht voll am Wasser war. Es sind ja alles keine Entferungen auf Aegina und nach Vollendung der Inselrunde haben wir ausgiebig Siesta gemacht ... uns natürlich zuerst um das Wohl von Sunny gekümmert, der gern mit Mama Katrin schmust. Leider ist er noch so schmuddelig und stinkt ... aber soooo lieb!!

Zum Abendessen laufen wir in die Stadt, wollen eine Taverne am Postplatz ausprobieren. Es ist wohl eher eine Bar, aber sehr nett und shabby eingerichtet und die Speisekarte liest uns der Wirt auf griechisch und englisch vor. Wir bestellen Feta aus dem Ofen, Fava (hier fritiert und mit Dill serviert - lecker!) und Fleischbällchen. Man sitzt gemütlich und zum Kaffee gibt es süße Weintrauben vom Haus. Ein paar kleine Einkäufe und eine Flasche Wein auf dem Balkon runden den Abend ab.
 
Montag Morgen wollen wir den kleinen Kater nun eigentlich bei Alexia auf der Farm abgeben. Aber bei ihr wurden daheim nach den zwei Hunde auch noch einige Katzen vergiftet - vermutlich von Nachbarn, denen die Tiere ein Dorn im Auge sind - und Alexia ist beschäftigt mit Giftsuche im Garten und zur Polizei wird sie auch fahren. So fahren wir mit Sunny in den Shelter und stellen ihn der Ärztin vor. Er hat natürlich Katzenschnupfen, ein bissl erhöhte Temperatur. Alex sagt, Fressen, Trinken, Fressen, Trinken ... dann hat er eine Chance.
 
Von Sue erfahren wir, dass es bei Alexia derzeit gar nicht geht mit dem Katerchen und die Alternative wäre, ihn zurück auf die Straße zu setzen. Das geht für uns nun gar nicht!! Unser letzter Ausweg ist Wendy ... und sie erklärt sich Gottseidank am Telefon sofort bereit, unseren Kleinen aufzunehmen. So wird Sunny am Mittwoch mit uns nach Aghistri fahren, und wir quartieren ihn für zwei weitere Tage im Bad ein. Unser Wirt Marios wird informiert und hat wie erwartet nichts dagegen, das ist das schöne hier an der Pension, auch wenn sonst alles sehr einfach ist.
 
Nachdem wir Sunny mit etwas "Equipment" (neues Grillschalen-Klo, zwei neue Handtücher aus dem Krytikos, div. Futter) wieder einquartiert haben, brechen wir auf nach Souvala, im dortigen Petshop haben wir einen guten Kennel für die "Reise" nach Aghistri gesehen. Für sagenhafte 10 Euro gehört er uns bzw. nun Sunny. Er bevorzugt allerdings weiterhin die Tasche von Renate zum Schlafen - solange er hier ist, soll er sie auch haben.
 
In Souvala essen wir etwas, dann gehts heim zur Siesta. Erst am später starten wir wieder nach Perdika, wo wir nach einem Rundgang durch den Ort wieder im Remetzo essen. Einige Kleinigkeiten ... alles zusammen sehr lecker und wir "kugeln" heimwärts. Hier erwartet uns schon Sunny und er darf ausführlich bei Mama Katrin auf dem Schoß auf dem Balkon sitzen. Die Trennung, das wissen wir heute schon, wird tränenreich sein!
 
Wieder geht ein schöner Tag mit wunderbarem Wetter zu Ende, ereignisreich mit Auf und Ab.

Der Dienstag ist ein Kruscheltag ... bummeln durch die Altstadt mit Frühstück, div. Einkäufe, Frappé am Hafen, natürlich dann eine ausgiebige Siesta. Abends brechen wir dann auf nach Marathonas, wo wir bisher immer nur durchgefahren sind. Eine Straße führt zum Strand hinunter und dort gibt es einige Tavernen, wir entscheiden uns für die, deren Tische direkt am Wasser stehen. Hier haben wir dann auch ein schönes Abendessen, nur der Sonnenuntergang ist nicht sooo toll, da sich Wolken vor die Sonne schieben, ehe es "platsch" machen kann.
 
Mittwoch nun geht es mit Sunny, der das im Kennel gar nicht toll findet, hinüber nach Aghistri. Leider fährt das kleine Boot noch nicht und so nehmen wir den Dolphin. In 10 Minuten sind wir drüben und werden schon von Wendy erwartet. Nach einem Unfall - Sturz von der Leiter mit Schulterbruch und Ausrenkung - hat sie nun einige Metallteile in der Schulter und den Arm im Gilchrist-Verband. Trotzdem fährt sie ihr Autochen, ich biete ihr später an zu fahren, aber da ist sie eisern! Da wir den ganzen Tag Zeit haben (auch Wendy, durch den Arm übernehmen Freunde die tägliche Futterrunde auf der Insel) beginnen wir den Besuch mit einem gemütlichen Kaffee auf Wendys Terrasse, nachdem unser Sunny in den Kittenzwinger einquartiert wurde. Später fahren wir auf die andere Seite der Insel nach Limenaria, wo wir ein bisschen rumlaufen und in einer kleinen Taverne Mittagessen. Überall gibt es Katzen, schöne Blumen - und jeder scheint hier Wendy zu kennen.
 
Nachmittags füttern wir unseren Kleinen noch einmal, dann übergeben wir ihn Wendys Obhut, nicht ohne die eine oder andere Träne. Aber hier wird er es gut haben und wer weiß, vielleicht gibt es ein Wiedersehen in Deutschland? Bis zur Abfahrt beschäftigen wir uns mit Wendys anderen Tieren, mehrere Hunde und Katzen leben bei ihr, die Hunde teilweise alt oder nicht vermittelbar, die Katzen ebenfalls. Wir haben unseren Spaß mit den Katern und meinen fotografischen Trockenübungen!
 
Nach der Rückkehr nach Aegina machen wir uns kurz frisch und laufen zum Essen hinter ins Aura. Leider treffen wir Vanessa nicht, von der wir uns schon verabschieden wollen, da wir morgen noch eingeladen sind. So schlendern wir gemütlich zurück in die Pension, wo uns das Zimmer ohne Sunny so leer vorkommt ....
 
Donnerstag ist unser letzter Tag und wir beginnen ihn mit einem Abschlussbesuch bei Renate. Ihre Schwester Guggi ist zu Besuch, eine sehr sympathische und lustige Erscheinung. Gegen 1 Uhr verabschieden wir uns, hoffen auf ein baldiges Wiedersehen mit Renate, dann stellen wir das Auto am Hafen ab und laufen heimwärts. Kofferpacken ist angesagt und ein letztes Abendessen im Bakalogatos, und zum Sundowner sind wir bei Sue eingeladen. Sie wohnt nur wenige Minuten von uns entfernt in einem hübschen Apartementhaus mit tollem Balkon mit Blick auf die untergehende Sonne - wenn sie denn zu sehen wäre, denn es war heute schon den ganzen Tag recht wolkig und bedeckt. Außer uns sind noch Alex, die Ärztin, sowie Ailsa, die Krankenschwester und Patricia, eine Freundin, zu Gast. Es ist ein schöner Abend mit einer lebhaften Unterhaltung, an der ich mich so gut es geht beteilige und oft für Katrin dolmetschen muss. Erst sehr spät kommen wir heim und ins Bett.
 
Wie immer ist der Abreisetag ätzend .... viel zu früh müssen wir los, der Dolphin geht um 9:05 Uhr. In Piräus werden wir von Manos, einem Kollegen von Nikos, erwartet, der uns im Tiefflug zum Flughafen bringt und vermutlich den neuen Streckenrekord aufstellt ... upps! Dennoch entgehen uns besonders in Piräus nicht die vielen Obdachlosen oder arbeitslosen Menschen, die auf der Straße versuchen, ihr Habe zu Geld zu machen, die vielen leeren Geschäfte, die Trostlosigkeit ... hier ist die Krise voll angekommen und die Leidtragenden sind wie immer die Ärnsten der Armen.
 
Am Flughafen - dank Raketenshuttle sehr zeitig angekommen - treffen wir wenig später Andreas, der uns Samantha und Rayan bringt. Der Check-In geht nach den üblichen Verwirrungen (besorgter Blick der Angestellten auf den Bildschirm, schier endlose Telefonate auf Griechisch, nur ein Hund gebucht??? ...) dann doch reibungslos von statten und irgendwann sitzen wir in der Maschine nach Frankfurt, mit leichter Verspätung. Unsere Angst, uns dort zu verlaufen, ist unbegründet, denn der Flieger nach Berlin geht vom gleichen Gate wie angekommen ab. Leider aber mit einer Stunde Verspätung, so komme ich dann doch noch dazu, meinen Krimi auszulesen, den ich während des Urlaubs nicht angefasst habe.
 
In Berlin werden wir schon erwartet und mit allem Gepäck sind wir schnell draußen und dann auch bald zu Hause, wo uns unsere Fellnasen schon sehnsüchtig erwarten.
 
Das wars ............????
Richtig .... das Fazit fehlt noch :-)
 
Viel zu schnell geht ein schöner, interessanter und auch traurig stimmender Urlaub vorbei.
Schön: Aegina und seine wunderschöne Landschaft, die Tiere, unsere Freunde auf der Insel, das leckere Essen ...
Interessant: Athen - die Frage steht nicht ;-) ... Neue Menschen kennengelernt, Kontakte im Tierschutz geknüpft bzw. "personalisiert", auch ein paar neue Orte auf der Insel gesehen.
Traurig: Die Gesamtsituation vor allem in Athen; die Tatsache, dass es immer noch Menschen gibt, die Tiere aus Hass vergiften ... und natürlich, weil wir unseren Sunny zurücklassen müssen.
 
Eines ist sicher, wir machen weiter und tun alles, um die Arbeit der Tierschützer auf Aegina zu unterstützen, und wir kommen wieder, ganz sicher!
Darauf freue ich mich schon.
 
Sylvia Rottmann
Mai 2015

Fotos:
 
- Athen
- Aegina