Südafrika & Zimbabwe
30.03. - 26.04.1997


Wenn eine eine Reise tut, dann kann sie was erleben...

...ein relativ kurzer Reisebericht für alle, die gern wissen möchten, was man in vier Wochen in Südafrika und Zimbabwe alles erleben kann. 
 

Die Route

Kapstadt (4 Tage) - Arniston (südlichster Zipfel Afrikas) - Mosselbay - Prince Albert (über Oudtshoorn und Swartbergpass) - Wilderness - Jeffreysbay - Addo Elephanten Park - Flug Port Elisabeth nach Johannesburg - Pilanesberg Nationalpark - Pretoria - Eisenbahnfahrt von Pretoria durch Botswana nach Victoria Falls (Zimbabwe) - Vic Falls - Dete (Hwange Nationalpark) - Bulawayo - Masvingo - Harare - Rückflug über Johannesburg nach Frankfurt. 

Kapstadt ist eigentlich schon eine eigene Reise wert und vier Tage sind entschieden zu wenig, die Stadt und die Umgebung ausgiebig zu erkunden. Unser Quartier hatten wir im The Cellars Hohenort im noblen Vorort Constantia aufgeschlagen, ein *****-Hotel, was wir aber vorher nicht wußten. Vor Jahren war es noch ein einfaches, gemütliches Landhotel gewesen, nun immer noch gemütlich, aber an allen Ecken und Enden mächtig vornehm. Gut, dass wir unsere Reise pauschal vorgebucht und bezahlt hatten, sonst wären wir hier wahrscheinlich das erste Mal in Ohnmacht gefallen. So haben wir den Luxus einfach nur genossen... 

In unmittelbarer Nachbarschaft liegt der Kirstenbosch Botanische Garten. Herrliche Gartenanlagen liegen direkt an der Rückseite des Tafelberges. Proteas, die südafrikanische Nationalblume, in allen Farben und Formen. Vieles blüht überall, obwohl wir im Herbst hier sind, wie schön muß das alles aussehen, wenn Frühling und Sommer ist! 

„Cape Peninsula" heißt die Halbinsel südlich der Stadt, deren Zipfel das Kap der Guten Hoffnung bildet. Dies ist aber nicht die südlichste Spitze Afrikas, wie oftmals angenommen wird. Einige hübsche kleine maritime Städtchen liegen an der Küste der Halbinsel wie z.B. Muizenberg, ein Badeort, oder Simonstown mit großem Militärhafen. Ganz in der Nähe liegt Boulders Beach, ein kleines Naturreservat mit Badestrand und Pinguinkolonie. Man kommt bis auf Tuchfühlung an die lustigen Gesellen heran, die hier „Vorfahrt" haben und in aller Seelenruhe auf dem Strand ihr Brutgeschäft ausführen. Weiter südlich beginnt der Kap-Nationalpark. Da wir genau am Ostermontag unterwegs waren, wurde es nun ziemlich voll. Doch der Besuch lohnt, auf einigen Nebenwegen durch typischen Fynbos (Kap-Flora) erreichen wir das Ende der Halbinsel. Von einem Felsen aus sieht man Atlantik und Indischen Ozean unter sich liegen. 

Kapstadt - die City ist eine moderne Großstadt mit zahlreichen Wolkenkratzern und Geschäftshäusern. Vom Signal Hill aus hat man den besten Überblick über City, Tafelberg, die Bucht mit Robben Island und den Hafen. Der Ausblick ist wirklich genial und abends treten sich hier die Touristen gegenseitig auf die Füße, weil Kapstadt bei Nacht und mit Lichterglanz noch schöner aussehen soll als tagsüber. Mangels Zeit haben wir das nicht nachprüfen können. Wir machen einen Spaziergang durch die City mit reichlich Shopping-Möglichkeiten, verfehlen das Internet-Café nur um zwei Querstraßen, kommen schließlich zum Hafen, wo mit der Victoria & Alfred - Waterfront ein modernes Einkaufs- und Amüsier-viertel in teilweise alten Lagerhallen sowie topmodernen Neubauten entstanden ist. Hier gibt es so ziemlich alles zu kaufen, Restaurants für jede Geschmacksrichtung und vor allem eine herrliche Aussicht auf den Tafelberg, eingerahmt von Devils Peak und Lions Head. Oftmals ist die scharfe Gipfelkante des Tafelsberges verhüllt vom sogenannten Tischtuch, einer flachen Wolke über dem Berg. 

Das Hinterland von Kapstadt im Radius von einigen 100 km wird bestimmt durch den Weinanbau. Franschhoek, die Franzosen-Ecke, heißt ein kleiner, hugenottisch geprägter Ort, eines der Weinbauzentren der Gegend. Hier reihen sich Weingut an Weingut, wobei es sich teilweise um historische und sehr sehenswerte Gebäude handelt. Eine Weinprobe haben wir leider nicht mitgemacht, jedoch kann ich von zahlreichen „Eigenversuchen" sagen, dass die Südafrikaner viele hervorragende Weine hervorbringen! - Landschaftlich ist die Weingegend ziemlich bergig und auf unserem Ausflug haben wir immerhin vier Pässe überquert. 

Es gäbe noch so viel über das Kap zu berichten und wir haben längst nicht alles gesehen. Uns drängte unser Zeitplan weiter zum Kap Agulhas, dem tatsächlich südlichsten Punkt des Kontinents, wo die Wellen ganz unspektakulär gegen die Felsen plätschern. Ein Schild und eine Gedenktafel markieren den geografisch bedeutenden Punkt. 

Die Gartenroute

nennt sich der Abschnitt der Küste zwischen Agulhas und Port Elisabeth sowie weiter östlich. Erster Ort, der von uns besucht wird, ist Mosselbay. Hier wohnen wir im Old Post Office Tree Guest House, benannt nach dem Baum, unter dem Matrosen in früheren Jahren ihre Post deponierten, die dann andere Seereisende in die gewünschte Richtung transportierten. Heute erinnert ein kleines Steinmonument an dieses erste „Postoffice" in Südafrika. Leider war das Wetter alles andere als schön und vor einem Regenschauer rette ich mich ins benachbarte Muschelmuseum. Bevor wir uns der weiteren Gartenroute intensiver widmen, machen wir einen Abstecher ins Landesinnere nach Prince Albert. Auf dem Weg dorthin kommen wir durch Oudtshoorn, welches Zentrum der südafrikanischen Straußenzucht ist. Überall auf dem Lande werden diese lustigen Vögel gezüchtet. 

Auch hier ist das Wetter recht regnerisch, und mit leichtem Umbehagen nähern wir uns den wolkenverhangenen Bergen, über die der Swartbergpass nach Prince Albert führt. Trotz Wolken immer noch ein bißchen Sicht in die Täler, doch dann die Überraschung: Schnee! Die Passhöhe bei 1582 m ist richtig verschneit und die Straße, ein einspuriger Schotterweg, ebenfalls. Das ist dann doch recht unangenehm, mit dem Mietwagen mit Sommerreifen bergab zu rutschen, ohne Leitplanken und den Abgrund vor Augen..... Doch endlich liegt auch das hinter uns und den Rest der Paßstraße können wir wieder richtig genießen, zumal auch das Wetter besser wird. Prince Albert selber ist ein verschlafenes Dort mit einem 150 Jahre alten Hotel, sehr plüschig ausgestattet, sowie einer Post, einer Kirche und einem Museum. Sonntag Abend ist hier absolut gar nichts los! 

Ganz anders am nächsten Tag Knysna, wo wir nach der Fahrt durchs Gebirge (diesmal aber nicht über den verschneiten Paß, sondern durch den Meiringspoort) glücklich wieder auf die Küste stossen. Eine nette kleine, aber geschäftige Stadt an einer großen Lagune, die durch eine Meerenge gespeist wird. Über Nacht sind wir in Wilderness im Karos Wilderness Hotel untergebracht. Ein sehr gutes Hotel mit sehr gutem Restaurant: Abendessen und Frühstück vom Riesen-Buffet, das keine Wünsche offen läßt! - Auch Wilderness liegt an einer Lagune, an der man auf einem Pfahlweg entlang wandern kann. Mit etwas Glück lassen sich verschiedene Wasservögel entdecken. Im Tsitsikamma Forest Nationalpark, dem ein kurzer Besuch am nächsten Tag gilt, kann man richtig durch Urwald wandern. Höhepunkt des Spazierganges ist ein schlicht „Big Tree" genannter Baumriese. Dann übernachten wir noch in Jeffreysbay im Savoy Protea Hotel, das so unscheinbar ist, dass wir zunächst einmal dran vorbei fahren, ohne es überhaupt zu bemerken. Auch sonst ist diese Etappe nicht unbedingt erwähnenswert. 

In die Wildnis

Nun verlassen wir für ein paar Tage die Zivilisation und tauchen ein in die Tierwelt Südafrikas. Im Addo Elephanten Park hoffen wir, die dort ansässigen ca. 200 grauen Riesen zu Gesicht zu bekommen. Auf einer ersten Pirschfahrt am Nachmittag sehen wir allerdings nur einen einzigen Einzelgänger. Ansonsten gibt es hier verschiedene Antilopenarten, Warzenschweine, Nashörner, zahlreiche Vögel und haufenweise Mistkäfer, die etwa 5-Markstück-groß sind und ihre Eier in eine Kugel aus Elefantendung ablegen, die sie dann im Rückwärtsgang durch die Gegend kullern. Dies ist Aufgabe der Männchen, die Weibchen laufen nebenher und beschränken sich darauf, gute Ratschläge zu geben... das kennen wir doch irgendwoher??? Das Essen in diesen staatlichen geführten Park-Restaurants ist immer noch so miserabel, dass die Reisenden mit Sehnsucht und Magenknurren an die hinter ihnen liegenden Hotels denken. - Wo sind nun aber die restlichen 199 Elefanten? Dies versuchen wir, bei einer weiteren Pirschfahrt herauszufinden und tatsächlich zeigt sich uns eine Herde von etwa 30 Tieren in der Ferne. 

Nach einem etwas eineinhalbstündigen Flug von Port Elisabeth nach Johannesburg fahren wir dort in den Pilanesberg Nationalpark, etwa 2 Stunden von Jo´burg entfernt. Hier ist alles recht modern und komfortabel und das Restaurant - dies vorweg genommen - sehr gut. Pilanesberg gehört aber auch zum Homeland Bohuphatswana, in dem auch die Luxusstadt „Sun City" liegt. Der Park ist landschaftlich sehr schön gelegen, umgeben von felsigen Bergen, voll bewachsen und sehr grün und in der Mitte gibt es einen großen Dam ( =See), an dem wir sogar Hippos beobachten können. Ansonsten gibt es hier Giraffen, Impalas, Wildebeest (=Gnus) und Hartebeest, Warzenschweine, Springböcke und natürlich zahlreiche Vögel. Im Gelände unseres Camps gibt es sogar ein großes Aviarium, d.h. Freifluggehege für viele farbenprächtige Vögel. Die kleinen Flattermänner sind sehr zutraulich und lassen sich bereitwillig fotografieren. Eineinhalb 36er Filme sind innerhalb kürzester Zeit voll.... 

Zurück ins pralle Luxus-Leben

In Pretoria besichtigen wir das Vortrekker-Monument, ein ca. 45m hohes Gebäude, das an den großen Treck der Buren in dieses Gebiet erinnert. Zahlreiche Steinfriese im Inneren des Gebäudes erzählen einzelne Episoden des Treckes. Ca. 230 Stufen führen hinauf auf das Monument, zum einen zur grandiosen Aussicht über Pretoria, zum anderen hinunter in die große Halle. Hier sollte man unbedingt schwindelfrei sein! - Unten in der Stadt beziehen wir eine Suite im Victoria Hotel gegenüber vom Bahnhof, wo am nächsten Morgen der Rovos Rail abgehen wird. Schon wieder ein vornehmes und luxuriöses Hotel, in das ich alleine nie gegangen wäre .... Die Suite hat einen kleinen Wohnraum, ein Schlafzimmer und ein geräumiges Badezimmer mit Wanne, Dusch, Waschtisch und WC. Alle Räume sind mit alten Möbeln und Dielen ausgestattet. Dass das Hotel schon etwas älter ist, merke ich bald: Beim Betreten des Badezimmers stehe ich plötzlich bis zum Knöchel im Boden, die alten Dielen haben meinem schwungvollen Schritt nicht widerstehen können! Peinlich peinlich, das Ganze, aber während wir in der Bar unseren Aperitiv schlürfen, wird der Schaden schon provisorisch behoben. 

Am nächsten Morgen starten wir unsere zweitägige Reise im Luxuszug „Rovos Rail" (da darf ich gar keine Preise nennen, sonst denken alle, ich bin größenwahnsinnig geworden. Aber sowas macht man schließlich nur einmal im Leben und für die Hälfte der Kosten hatte ich auch einen „Sponsor"). Also, zuerst einmal gibt’s auf dem Bahnsteig einen Champagner-Empfang, dann werden die Gäste aufgerufen und dürfen über einen roten Teppich zum Zug schreiten. Eine Hostess begleitet uns zum Waggon und weist uns unsere De Luxe-Suite zu. Alles ist in edlem Holz gehalten, zweckmäßig und dennoch vornehm und relativ geräumig eingerichtet. Insgesamt fahren 76 Passagiere mit. Weiterhin gibt es zwei Speisewagen und zwei Aufenthaltswagen, einer davon am Ende des Zuges mit Bar und rückwärtigem Balkon. Unnötig zu sagen, dass auch hier das Interieur vom Feinsten ist! Alle Speisen und Getränke sind bereits im Preis inbegriffen und so lassen wir uns schon vor dem Essen ein Gläschen Champagner schmecken. 

Die Eisenbahnfahrt an sich ist eigentlich ziemlich langweilig. Bei aller Vorliebe für die afrikanische Landschaft: Sie ist doch recht eintönig. Lediglich die Ortsdurchfahrten versprechen etwas Abwechslung und Einblicksmöglichkeiten in die Lebensverhältnisse der Einheimischen. Leider hat unsere Bahn kurz hinter Johannesburg einen Schaden an der Elektronik, so dass wir sechs Stunden auf offener Strecke stehen bleiben. Die meisten Wagen haben keinen Strom, so heißt es, sich im Dunkeln fürs Dinner zurecht zu machen. Das Dinner selber findet dann, sehr romantisch, bei Kerzenschein statt. Bald gibt’s aber wieder Licht und der Zug setzt seine Reise über die Grenze nach Botswana fort. Besonders für Botswana gibt der Satz der eintönigen Landschaft. Durch die Verspätung am Vortage fällt ein geplanter „Landausflug" aus, man wartet eigentlich den ganzen Tag aufs nächste Essen, während draußen die Landschaft vorbei zieht. Die Mahlzeiten sind allerdings echte Höhepunkte! Kulinarisch sehr phantasievoll zubereitet, schmackhaft, begleitet von einem guten Wein und das Ganze in edler Atmosphäre serviert. 

Nach zwei Tagen erreichen wir pünktlich Victoria Falls, im Hintergrund kann man schon die Gischtwolken der Wasserfälle sehen. 

Auch in Victoria Falls bewohnten wir ein sehr hübsches Zimmer, diesmal in der Victoria Falls Safari Lodge, einer architektonisch sehr eindruckvollen Anlage. Alles aus riesigen Holzbalken gebaut, schilfgedeckt und sehr geschmackvoll eingerichtet. Unser eigentlicher Besuchsgrund hier aber sind die Victoria Fälle, die wir am nächsten Morgen um 6 Uhr 10 besuchen. Hier werden wir mal wieder mit einem typischen Beispiel von afrikanischem Bürokratismus konfrontiert: Der Eintritt kostet 100 Zim$ (etwa DM 16,-). Der Officer am Tor stempelt nun den Tagesstempel auf die Eintrittskarten ... und stempelt noch mehr Karten ... und noch mehr ... und hört gar nicht mehr auf. Wir wagen einzuwerfen, dass wir doch nur zu zweit sind und er seinen Tagesbedarf doch nach uns stempeln möge, da lüftet er das Geheimnis: Auf den Eintrittskarten ist ein Betrag von 8 Zim$ aufgedruckt, und da der Eintritt für uns beide 200 Zim$ kostet, bekommen wir nun 25 Eintrittkarten überreicht..... oh je, da können wir ja froh sein, dass vor uns keine Reisegruppe Einlaß begehrte.....! Aber wir sind die ersten Besucher heute und nach kurzem Fußmarsch stehen wir den Fällen gegenüber. Sehr viel Wasser stürzt über die ca. 1700 m breite und 100 m hohe Felskante hinunter, ein dichter Gischtschleier nimmt fast die Sicht auf die Wasserfälle. Gegen 6 Uhr 40 kommt die Sonne über den Horizont und kämpft sich durch den Dunst. Ein phantastisches Schauspiel, für das sich das Frühaufstehen gelohnt hat! 

... und weiter durch Zimbabwe

Die Victoria-Fälle sind natürlich unangefochtener Höhepunkt der Reise, jetzt lassen wir es so ganz langsam ausklingen. Es folgen drei Übernachtungen in einer Lodge in der Nähe des Hwange-Parkes, wo wir an mehreren Pirschfahrten teilnehmen und auch zahlreiche Tiere sehen. Impalas, Kudus, Warzenschweine, viele verschiedene Vögel, Giraffen, Hyänen, Elefanten und sogar Löwen! Allerdings ist es da schon fast dunkel und auf der Straße tummelen sich ca. 15 andere Autos, die alle versuchen, einen Blick auf die Löwen zu erhaschen. Die Löwen haben sich wahrscheinlich köstlich amüsiert! Wir haben dann am nächsten Tag noch eine wunderschöne Fahrt gemacht, morgens um 5 Uhr 30 gings los und mittags waren wir wieder in der Lodge. Was wir uns morgens abgefroren haben, haben wir uns mittags verbrannt - die Sonne ist recht gnadenlos! 

Nach drei recht geruhsamen Tagen fahren wir nach Bulawayo, der zweitgrößten Stadt Zimbabwes. Eher eine Kleinstadt nach europäischen Verhältnissen und recht gemütlich. Wir besichtigen das dortige Nationale Naturkundemuseum, das eine sehr interessante Sammlung von ausgestopften Tieren und Insekten beherbergt. Anschließend geht es nach außerhalb zur Lodge auf den N’tabazinduna Hill, aber da niemand diesen Namen aussprechen kann, heißt die Lodge jetzt ins englische übersetzt „Chiefs Lodge". Ein nettes kleines Anwesen, nur für 12 oder 14 Gäste und mit einer hervorragenden Aussicht beschert. Von hier aus machen wir einen Ausflug zum Matopo Nationalpark, der in einer wunderschönen Felsenlandschaft liegt. Teilweise liegen große Felskugeln wagemutig auf kahlen Felsplatten. Ganz oben auf einer Kuppe, Worlds Viev genannt, befindet sich das Grab von Cecil Rhodes, dem Begründer des damaligen Rhodesien (heute Zimbabwe). Die Aussicht ist wirklich umwerfend und das Wetter dazu bestens. 

Unsere letzte Station in Zimbabwe liegt in der Nähe von Masvingo, wieder wohnen wir in einer Lodge, die aber nicht so urig ist wie die anderen. Hier in der Nähe gibt es die Ruinen von Great Zimbabwe zu besichtigen, Mauern und Einfriedungen etwa aus dem 12. , 13. Jh., die der Unterkunft der Könige eines alten Reiches dienten - vermutlich, so genau weiß man es nicht. Wir sind jedenfalls durch die ganze Anlage gekraxelt und haben uns unser Mittagessen redlich verdient! Es gibt einen Hill Complex, der wie der Name schon sagt, auf einem Hügel liegt, und eine große Anlage unten im Tal. Wir haben beides besichtigt und sind sehr beeindruckt von der Bauleistung. 

Tja, und dann heißt es schon so langsam, Abschied nehmen. Noch eine Nacht in Harare, der Hauptstadt Zimbabwes, dann fliegen wir über Johannesburg zurück nach Frankfurt. 

Fazit

Jetzt habt Ihr gelesen, was wir so alles gemacht haben während der vier Wochen. Abschließend noch ein paar Sätze zu meinen Eindrücken über Land und Leute. Grundsätzlich gilt, beide Länder sind problemlos zu bereisen, auch wenn nur zwei Frauen unterwegs sind. Die Infrastruktur für Reisende ist durchweg akzeptabel und die Preise für uns moderat. Weniger ratsam ist allerdings ein Besuch der City von Johannesburg wegen der Kriminalität. In Südafrika sind leider immer noch sehr viele Slums zu sehen, sowohl in und bei den Städten als auch auf dem Lande. Wellblech ist weitverbreiteter Baustoff und im Umfeld dieser Siedlungen sieht es immer sehr vermüllt aus. Alle von Weißen bewohnten Gegenden sind dagegen sehr gut gepflegt und irgendwas blüht immer. Leider hat man als Tourist hauptsächlich mit Weißen zu tun, Schwarze trifft man oft nur in Stellungen wie Kellner, Zimmermädchen, Gärtner etc., wo sie dem Touristen sehr bescheiden gegenüber treten. Aber so langsam tut sich was und man kann nur hoffen, dass die Schwarzen die nötige Geduld haben werden für die Entwicklung zur eigenen Selbständigkeit. 
Ganz anders Zimbabwe, das seine Unabhängigkeit schon in den 80er Jahren erlangte. Hier trifft man kaum Weiße, die meisten Lodges und Hotels werden von den Schwarzen geleitet und das nicht schlecht. Die Schwarzen sind viel selbstbewußter und aufgeschlossener, überall wird man freundlich begrüßt, wird Smalltalk gemacht (wo kommt Ihr her, wo wollt Ihr hin, habt Ihr schon das und das gesehen?) und man hat nicht unbedingt das Gefühl, als reicher Tourist daher zu kommen. In ganz Zimbabwe habe ich mich nie unsicher gefühlt, auch nicht in Harare als einzige Weiße zu Fuß mitten im Berufsverkehr .... 

Leider, leider waren wir oft nur ein oder zwei Tage an einem Ort, es gäbe noch so viel zu sehen und zu besichtigen, aber ich hoffe, dass ich in ein paar Jahren eine ähnliche Reise ins südliche Afrika machen kann und dann die „Lücken stopfe" und die Neugier befriedige, die diese Reise geweckt hat. Nun beschäftige ich mich erstmal mit den Urlaubserinnerungen, d.h. Fotos bearbeiten, einen „richtigen" Reisebericht schreiben, Video schneiden.... 

Ich hoffe, es hat Spaß gemacht zu lesen und wer noch Fragen hat, ist gerne willkommen! 
 
 

Aristo

13.05.1997 / 20.11.1998 
 
Zur Fotoseite: 
1. Teil Südafrika
2. Teil Zimbabwe