Irgendwann im letzten Jahr entstand der
Plan der Südhexen, ein Wochenende in den Bergen zu verbringen. Da
wollte ich natürlich gerne mit, und so begannen die Planungen für
die Fahrt ins Trentino. Tine kannte ein Hotel, wo sie uns Zimmer besorgte.
Am 31. Juli war es dann soweit, ich reiste nach Bayreuth, fing Tine ein
und gemeinsam fuhren wir zu Sabine an den Ammersee. Hier sollte morgen
früh die Reise losgehen. Susanne war zwischenzeitlich bei Nicola eingetroffen
und am Abend besprachen wir die Fahrtroute beim Abendessen.
Am nächsten Morgen ging es dann los,
recht frisch war es und lange Unterwäsche war angeraten. Wir fuhren
über Weilheim und Garmisch, durch das Leutaschtal hinüber zum
Ötztal, wo wir hinter Sölden Mittagspause machten und anschließend
das Timmelsjoch in Angriff nahmen. Mein erster Pass! Ein bisschen aufgeregt
war ich schon .... aber dann ging alles ganz fix. Kurz zum Tanken nach
Obergurgl und dann gings schon aufwärts.
Das Wetter war auf der österreichischen
Seite sehr frisch und über die Passhöhe jagten auch einige Wolken,
aber der Blick nach Süden entschädigte dann für alles!
So ging es dann auch zügig hinunter nach
Italien und bald war der Moment gekommen, wo wir die warme Unterwäsche
wieder ausziehen konnten.
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Timmelsjoch-Straße -
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italienische Seite |
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Weiter ging es dann über Meran, Bozen und
bei Ora wieder hinauf in die Berge, um "hintenrum" Levico Terme zu erreichen.
Am Abend schleppte uns Tine gleich hinauf
in die Altstadt in eine sehr gute Pizzeria - zum Glück gings hinterher
nur noch bergab!
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Am Samstag starteten
wir unsere erste Tour:
Levico - Roncegno - Passo Manghen - Cavelese
- Predazzo - Passo di Rolle - Imèr - Canàl San Bovo - Passo
di Brocon - Castello - Strigno - Roncegno - Levico. Die Tour ist auf der
Karte blau eingezeichnet (wirkt stellenweise grün), Levico liegt links
unten am See (rot markiert) (ca. 200 km).
Das Wetter war herrlich, um nicht zu sagen,
zu heiß, die Landschaft ist einmalig und der Verkehr hielt sich bis
auf einige Knotenpunkte in Grenzen. |
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Passo Manghen |
Passo Manghen (an der Passhöhe)
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Abfahrt vom Passo Manghen
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Über Cavalese, Tésero (wo wir kurz
Brotzeit einkauften) und Predazzo erreichten wir dann die Straße
hinauf zum Passo di Rolle. An einem kleinen Parkplatz hielten wir an und
erklärten die "Bärbel" kurzerhand zum Buffet. So gestärkt
ging es dann hinauf auf den Rolle, von wo die nahen Dolomiten zu sehen
sind.
Vor dem nächsten Pass, dem Brocon, gelüstete
es uns aber noch nach einer Stärkung, und an einem kleinen Straßencafé
machten wir halt. Tisch und Stühle stehen direkt an der Straße
und boten somit die richtige Voraussetzung zum Lästern über vorbeifahrende
Moppedfahrer :-)
Von hier aus waren es nur noch wenige Kilometer
bis hinauf auf die Paßhöhe.
Vom Brocon aus gings dann auf dem schnellsten
Wege nach Hause. Den Abend verbrachten wir am Strand oder auf der Hotelterrasse,
nach dem Abendessen gings für einen Absacker noch in den Park am Seeufer,
wo wir den Mond bewundern konnten.
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Am nächsten Tag sollte es wieder heiß
werden und so planten wir nur eine kleine Tour:
Levico - Pérgine mit Besichtigung
der Burg - Calceranica - Vattara - Carbonare di Folgaria - Passo
del Somme - Folgaria - Francolini - Alpe Fiorentini - Passo del Somme -
Lavarone - Kaiserjägerweg - Levico (ca. 100 km).
Da die anderen Mädels
mittags an den Strand wollten, bin ich die Runde ab/bis Passo del Somme
allein gefahren. Trotz der Hitze gabs noch herrlich kühle Luft, unter
jeder Tanne parkte ein Auto und auf den Almwiesen herrschte Hochbetrieb
- Kunststück, am Sonntag! Bei der Tour rund um die Alpe Fiorentini
bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich tatsächlich die eingezeichnete
Strecke gefahren bin, die Kilometerangaben auf der Karte stimmten nicht
mit dem Tacho überein, aber trotzdem war die Landschaft herrlich und
am Ende bin ich wieder auf dem Passo del Somme gelandet :-) |
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Morgens jedoch war unser erstes Ziel das alte
Schloß oberhalb von Pérgine, das heute ein Hotel beherbergt
und zumindest von außen besichtigt werden kann. Und wenn man es weiß,
kann man auch bis in den Burghof fahren ;-)
Die Krönung dieser Tour ist jedoch der
Kaiserjägerweg, der von den Bergen über Levico herunterführt
und atemberaubende Ausblicke auf die Landschaft offenbart sowie ein Schmankerl
für jeden Moppedfahrer ist. Wenn es nicht so heiß gewesen wäre
- ich wäre glatt noch einmal raufgefahren :-)
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Ausbaustrecke - Bellevue-Kehre |
Lago di Caldonaza und Lago
di Levico - rechts: Levico Terme
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Gegenverkehr |
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Senkrechte Wände
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Beim Abendspaziergang gibts noch einmal Gelegenheit,
den Berg des Kaiserjägerweges zu bewundern. Natürlich genossen
wir das schöne Wetter und das italienische Flair des Ortes und gönnten
uns nach dem Abendessen noch ein leckeres Eis.
Montag früh war dann schon alles vorbei!
Taschen packen, Abschied nehmen und eine letzte schöne Tour führte
uns auf dem Heimweg noch übers Sella Joch, ehe wir bei Clausen auf
die Brennerstraße stießen.
So hieß es Abschied nehmen von einer sehr
schönen Landschaft, die zu erkunden vier Tage natürlich lange
nicht reichten, und somit die Vermutung naheliegt, dass es nicht "ciao",
sondern
"arrividerci
Trentino"
heißen muss!
Nach schweißtreibender Fahrt, unterbrochen
durch ein Mittagessen in Franzensfeste und einen Drink am Zirler Berg erreichten
wir am frühen Abend wieder unseren Ausgangspunkt, den Ammersee, wo
wir uns dann endgültig trennten.
Text
& Fotos: © Aristo 2003 |