28.04.2006
 

Mysteriöser Mordfall in Berlin

Berlin - dpa/kb
Von unserem Korrespondenten

Als Dosenöffnerin Sylvia R. am Abend nach einem anstrengenden Arbeitstag mit anschließendem Einkaufstrip in ihre Wohnung kam, erschrak sie nicht schlecht: Mitten in ihrem Flur lag eine Leiche!





Eine erste Obduktion ergab, dass es sich augenscheinlich um einen jungen Vertreter der Spezies „Spatz“ handeln musste. Der Flur und die angrenzenden Räumlichkeiten waren gekennzeichnet von Spuren des Kampfes, Federn wurden u.a. im Bad, in der Küche und im Schlafzimmer entdeckt. Die Täter hatten versucht, die Entdeckung der Tat zu erschweren, indem sie einen Bügel hinter die Wohnungstür plazierten, damit diese sich beim Öffnen verkeilen sollte.

Wie das Opfer in die Wohnung gekommen ist, ist unbekannt, es kann nur vermutet werden, dass es sich bei „Spatz“ um einen auf den Balkon verirrten Vogel handelte, der nicht mehr aus dem Netz herausfand.

Der Tat dringend verdächtigt wird eine dreiköpfige Fellnasen-Bande, die zur Untermiete bei Sylvia R. lebt. Die Kater J. und P. sind keine Unbekannten in der Szene, wenn auch sich ihre Straftaten bisher auf Randalieren und Sachbeschädigung beschränkten. Besonders Kater J. war erst an diesem Morgen durch Herunterwerfen eines Kaktusses in der Küche erneut aktenkundig geworden. Auch Katze M., die zum Umfeld der mutmaßlichen Haupttäter gerechnet wird, muss auf Grund einer ähnlichen Tat vor über drei Jahren und besonders unschuldiger Blicke als Verdächtige gehandelt werden. Sie meldete außerdem vom Balkon aus das Nachhausekommen ihrer Dosi an die übrige Bande.





Nach einer Gegenüberstellung mit dem Opfer waren die mutmaßlichen Täter gegenüber dem „Kätzischen Beobachter“ zu keiner Aussage bereit, nur Kater J. ließ ein freches „Miiii!“ hören.

Der unbekannte Spatz und seine flauschigen Überreste wurde in aller Stille im heimischen Müllcontainer beigesetzt.





Kater P. beim Verhör:





Dosine Sylvia R. erklärte im Interviev mit dem "Kätzischen Beobachter", sie warne jeden, ihre Untermieter als "degenerierte Wohnungstiger" und "faule Bande" zu bezeichnen. "Wenn die wollen, dann können die. Nur meist wollen sie nicht ..."