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Nun ist er also schon wieder vorbei, der Urlaub, auf den ich mich
so lange gefreut habe! Zur Erinnerung und für alle Interessierten
habe ich den nachfolgenden Bericht verfasst, geschrieben jeden
Abend auf meinem kleinen Dell Axim 5, der sich gut bewährt hat.

Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen!

Die dem Text nachfolgenden Bilder können durch Anklicken 
in einem neuen Fenster vergrößert geöffnet werden! 
 

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Dienstag, 09.11.04

Berlin - London - im Himmel über Afrika

Schon seit drei Tagen stehen Koffer und Tasche gepackt, aber heute, das ahnen meine Mäuse, geht’s los. Paulchen weicht mir kaum von der Seite, bis endlich seine Mittagsschlafzeit ran ist. Viel zu pünktlich kommt das Taxi, ich bin grad noch dabei, Mäuschen zu knuddeln. Der Dicke hat's schon hinter sich ;-) Also wenn der Abschied nicht wäre ... 

Kurz vor halb drei bin ich am Flughafen und treffe Mutti. Noch herrscht kein Andrang und der Check-in geht sehr schnell. Beim Sicherheits-Check wird mein Nagelnessessaire beanstandet und so muss ich auch noch die Reisetasche am Schalter aufgeben. Ich pfriemele schnell das Fotozeug raus und gut is - hoffentlich kommt das schlaffe Täschchen gut an! Zur eigentlichen Abflugzeit betreten Mutti und ich als erste die Maschine, knapp eine halbe Stunde Verspätung haben wir. Während des Fluges gibt es Sandwiches und ein Getränk und nachdem wir die Regenwolken über good old Germany unter uns gelassen haben, fliegen wir dem farbenfrohen Abendrot entgegen.

London! Heathrow ... Dieser Flughafen ist eine Katastrophe ... oder einfach nur GROSS. Wir landen am Terminal 1 und folgen der Beschilderung nach Terminal 4. Endlose Laufbänder in endlosen Gängen ... dann der Sicherheits-Check - nein, ich muss kein weiteres Gepäckstück aufgeben ;-) - wieder Gänge und dann der Bus zum Terminal 4. Wir werden scheinbar über den ganzen Flughafen gekarrt und nach knapp 10 min sind wir dann endlich da. Nun der Blick auf die Anzeige ... Gate 25 ... wo ist die Karte ... jawollja, noch mal bis ans letzte Ende. Ich vermute, als wir nach schier endlosen Gängen endlich an der 25 stehen, dass wir eigentlich schon fast wieder zu Hause sein müssten .... Überall "no smoking", na juuut, wenns denn sein muss.

Pünktlich werden wir ins Flugzeug gelassen. Im Vergleich zu TXL-LHR sind die Sitze doch reichlich eng. Beim nächsten mal buche ich Business Class - koste es was es wolle! 

Nach dem Start, mittlerweile hat sich der Nebel verzogen, sehen wir die Lichter von London unter uns. Nach Erreichen der Reiseflughöhe (ca. 9.400 m) werden auch die ersten Drinks serviert. Mein Wunsch nach Weißwein wird mit zwei Minibottles quittiert. Huch, die kennen mich??? Zum Abendessen gibt es wenig später ein leckeres Hühnchengericht (gibts eigentlich auf allen Flügen immer nur Chicken?) und einen seeehr leckeren Käse-Schoko-Kuchen mit Karamelsoße. Begleitet wird das Dinner von einem wunderbaren Ausblick auf die nächtlich erleuchteten Küstenorte.
 
 
 


Valencia bei Nacht
Der Himmel über Afrika
Die Flugroute

 

Mittwoch, 10.11.04

Flug - Kapstadt - Gordons Bay

Was für eine Nacht ... viel geschlafen hab ich nicht, wenn überhaupt. Vom Äquator war wieder nichts zu sehen ;-) Das Frühstück schenk ich mir, nach Aussage Muttis habe ich bei dem lappigen Brötchen (irgendwie mit Pilzen gefüllt, igitt) nichts versäumt. Der Kaffee nimmt auch erst durch Beigabe von reichlich Milch Farbe und Geschmack an.

Da wir auf der Westseite des Flugzeuges sitzen, sehen wir nur auf die Wolkendecke über dem Atlantik. Noch eine Stunde bis Kapstadt .... was wird uns erwarten?

Tafelberg! In diesen Ruf der frühen Seefahrer möchte ich einstimmen, nachdem das Flugzeug vom Atlantik aus Kurs auf Land nimmt. Robben Island ist zu erkennen, dahinter der Hafen von Kapstadt und mit dem obligatorischen Tischtuch aus Wolken der Tafelberg. Wobei es überhaupt reichlich wolkig zu sein scheint. Noch ein Bogen über Kapstadt und schon setzen wir auf. Alle Formalitäten (Visum, Gepäck, Zoll) sind schnell erledigt und bei AVIS holen wir den Wagen ab, einen goldenen Nissan Almera. Was für ein Schiff ..... Trotzdem komme ich gut klar, auch der Linksverkehr ist kein Problem und er hat einen extrem kleinen Wendekreis. - Wir finden die richtige Ausfahrt vom Flughafen und fahren auf der N2 bis kurz hinter Somerset West, Ausfahrt Gordons Bay. Die Straßennamen sind zwar am Rinnstein "versteckt", aber wir finden das Gordons Bay Guesthouse auf Anhieb. Es liegt doch weiter vom Meer entfernt, als gedacht, aber Meerblick haben wir tatsächlich. In den Ort zum Hafen zu laufen halte ich doch für utopisch - na schaun mer mal.

Erste Amtshandlung ist das Einloggen der Händis ins örtliche Netz und eine SMS nach Hause. Dann werden Koffer und Taschen ausgepackt. Das Zimmer ist wirklich geräumig, mit Duschbad und einer schmalen Terrasse, auf die jetzt gegen Mittag langsam die Sonne rumkommt. Allerdings geht die Terrasse zur Straße und weiter oben hämmert ein einsamer Handwerker an einem Neubau.

Nach einer Stunde Schlaf und einer erfrischenden Dusche starten wir zur Erkundung des Ortes. Als erstes wollen wir zur Bank, Geld abheben. Auf Anfrage erfahren wir, dass es erst im nächsten Ort Strand eine Bank gibt. Also nix wie hin und dort um den Pudding gekreist. Nach einer wahrlichen Ehrenrunde - immerhin kennen wir jetzt einige Vororte Strands ;-) - parken wir vor der First National Bank ... um festzustellen, dass diese vor 10 Minuten geschlossen hat. Der Geldautomat mag uns nicht, so versuchen wir es ein Haus weiter bei der Nedbank, diesmal mit mehr Erfolg. Endlich mit Barem ausgestattet, fahren wir zurück nach Gordons Bay in den SPAR-Markt, wo wir Obst und Getränke (leckere Ceres-Säfte) kaufen. Auch zwei Flaschen Wein sind im Einkaufskorb .... nanu ;-)

Zum Abendessen fahren wir später wieder in der Ort runter und gehen in ein kleines Restaurant, das sehr gemütlich wirkt. Ich bestelle Butterfish und Mutti ein Seafood Potje, woraufhin tatsächlich ein gusseiserner Pott kredenzt wird. Lecker ist beides!

Eigentlich wollten wir noch am Strand promenieren, aber stürmischer Wind treibt uns ins Auto. Immerhin fahren wir noch zu einem Aussichtspunkt oberhalb des Meeres, von wo aus wir die Sonne im Meer versinken sehen.

Den Sundowner - unseren eingekauften Wein, ein Robertson Ruby Cabernet - nehmen wir im Zimmer, da es auf der Terrasse zu stürmisch ist. 
 
 
 


Anflug auf Kapstadt
(Mitte: Tafelberg)
Kapstadt mit Lions Head
und Signal Hill
Der Blick aus
unserem Zimmer
Unser Zimmer Erster Sonnenuntergang Siehe oben - am Abend

 

Donnerstag, 11.11.04

Tafelberg - Signal Hill - Hout Bay - Chapmans Peak Drive

Nach einer sehr stürmischen Nacht begrüßt uns ein wolkenloser Himmel. Nur am Fuße des Tafelberges, dessen Querseite wir von hier aus sehen können, liegen Dunstschleier, der Berg selber scheint frei zu sein.

Das Frühstück ist gut und reichhaltig und auf Anraten unseres Wirtes beschließen wir, zum Tafelberg zu fahren. Wer weiß, wie das Wetter in den nächsten Tagen wird.

Die Fahrt geht über die N2 nach Kapstadt und dann ist auch "Cable Car" schon ausgeschildert. Der Stadtverkehr bereitet mir keine Probleme. An der Tafelberg Road stapeln sich schon die Autos, wir beschließen, erst mal ganz frech bis an die Station zu fahren. Natürlich ist dort nichts frei und wir wenden und werden dann auf einen etwas abenteuerlichen Platz über eine Regenrinne eingewiesen (schönen Gruß vom Auspuff...). Der Schwarze ist sehr besorgt um "Mama", ob sie auch zur Station hochlaufen kann ... aber die paar hundert Meter auf der Straße sind kein Problem. Die Warteschlange hält sich in Grenzen und nach Zahlung von R 110 p.P. sind wir schnell in der Gondel. In Anlehnung an die Schweizer Herkunft und die runde Form wird diese "Fonduetopf" genannt. 64 Personen passen hinein und wir stehen sehr bequem. Nach Abfahrt beginnt sich der Boden der Gondel zu drehen und wir genießen während der kurzen Auffahrt den Rundumblick. 

Oben ist es herrlich luftig, aber nicht zu kühl, so dass wir die Jacken gar nicht brauchen. Von der Station führen gut gepflasterte Wege in alle Richtungen und wir beginnen mit dem Sightseeing. Die Sicht ist herrlich! Nördlich geht der Blick über den Lions Head und Signal Hill sowie Green Point bis hinüber nach Robben Island und Bloubergstrand, westlich unter uns liegt Camps Bay und nach Süden schauen wir an den 12 Aposteln vorbei bis zur Hout Bay. Zwischen den Wegen können wir die einzigartige Flora des Tafelberges betrachten, die nur hier und nirgendwo anders zu finden ist. Einige wenige Glanzstare fliegen umher und hoffen auf milde Gaben, doch wird ausdrücklich gebeten, Vögel und Dassies nicht zu füttern. Die possierlichen Klippschliefer bekommen wir leider nicht zu Gesicht.

Nach einer kurzen Runde über das Plateau gelangen wir an die Kante im Norden und haben nun die City von Kapstadt unter uns. Der Blick ist phantastisch, der Hafen ist zu erkennen und die Wolkenkratzer der Innenstadt. Über die weiten Vororte verliert sich der Blick im Osten bis zu den Bergen, die leicht im Dunst liegen. Es ist einfach nur großartig! Nach gut eineinhalb Stunden stellen wir uns wieder zur Abfahrt an, auch dies geht recht fix. Leider dreht sich diesmal die Gondel nicht, aber wir stehen auf der Talseite und sehen Kapstadt auf uns zu kommen.

Dank der Hilfe unseres beflissenen Parkwächters komme ich auch ohne Aufsetzen des Auspuffes wieder aus der Parklücke heraus. Wir fahren nun gleich weiter zum Signal Hill, von dem aus man einen schönen Blick auf den Tafelberg und die Stadt hat. Einige blühende Büsche stehen am Wegesrand, u.a. auch leuchtendgelber Ginster. Ich lasse mich dann von Mutti an der gleichen Stelle wie 1997 fotografieren - mal sehen, wer die 10 Unterschiede findet ;-).

Zum späten Lunch fahren wir nach Hout Bay. Die Straße führt durch Camps Bay hindurch und dann wunderschön am Atlantik entlang. Die Brandung bricht sich auf großen Felsbrocken, auch sandige Strandabschnitte sind dazwischen. In Hout Bay fahren wir zum Hafen und richtig, da ist das Mariner's Wharf Restaurant, das mir noch so gut in Erinnerung ist. Wir lassen uns einen Tisch auf der Terrasse geben und speisen sodann mit Blick auf den Strand und die Berge. Durch eine Berglücke ist auch der Tafelberg von hinten zu sehen. Wie damals wähle ich die Prawns mit Reis und Garlic Sauce ... Meine Erinnerung hat mir nicht zuviel versprochen, sie sind wieder absolut lecker! Mutti probiert den Kingklip mit "kleine Kartoffeln" und auch ihr schmeckt es. Die Ober sind immer noch in witzigen Matrosenanzügen unterwegs.

Nach diesem Mahl, und wo wir nun schon mal hier sind, fahren wir weiter zum Chapmans Peak Drive. Nach diversen Felsstürzen ist die Straße noch nicht lange wieder geöffnet und jetzt mautpflichtig. Pro Wagen sind R 20 zu zahlen. Aber die Ausgabe lohnt sich, die Straße windet sich abenteuerlich an der Steilküste entlang, jetzt durch zahlreiche Netze und Verbauungen gesichert. Auch hier hatten wohl die Schweizer die Hände mit im Spiel. Es gibt zahlreiche Haltemöglichkeiten, die auch wir nutzen, um nach allen Seiten zu fotografieren. Ich bin ganz froh, meinen Polfilter für die Spiegelreflexkamera dabei zu haben, denn oft ist es im hellen Sonnenlicht sehr dunstig. Parallel dazu werden aber auch "einige" Fotos mit der Digicam gemacht. Spart das Einscannen ... man denkt ja praktisch.

Nach gemütlicher Fahrt erreichen wir bei Noordhoek wieder flaches Land, ein herrlicher weißer Sandstrand liegt unter uns. Wir steuern auf die andere Seite der Kaphalbinsel nach Fish Hoek und von dort geht es über Kalk Bay, St. James und Muizenberg am Atlantik Drive gen Heimat. Die Orte sind sehr lebendig und es gibt auch viele alte, hübsche, kleine Häuschen zu sehen. 

Am Strand ist eine tolle Brandung und die Landschaft zwischen Straße und Meer ist teilweise Naturschutzgebiet. An einem Kreisverkehr benennt Mutti eine neue Pflanzenart: Die Ananas-Tanne .... gemeint hatte sie eigentlich die traurigen Palmen ohne bzw. mit abgebrochenen Wedeln :-)

Weiter an der False Bay entlang erreichen wir schließlich die N2, verlassen sie aber bei Strand wieder und folgen der Uferstraße nach Gordons Bay. Mittlerweile ist wieder starker Wind aufgekommen, wie es zum Abend hin wohl üblich zu sein scheint.

Zum Abendessen fahren wir hinunter zur Gordons Bay Beachfront, wo in einem neuen Hotelkomplex auch mehrere Restaurants untergebracht sind. Wir setzen uns auf die windgeschützte Terrasse bei "Snappers" und essen jeder einen Salat. Über die Frage des Obers nach einem Hauptgericht können wir nur lachen, als wenig später die Salatberge (Muttis mit Schinken und Ei, meiner mit Meeresfrüchten) gebracht werden.

Von der Terrasse aus blickt man auf eine angelegte Insel mit neuen Appartmenthäusern im mediterranen Stil.

Später genießen wir noch unseren Rotwein im Zimmer. Schade, dass man bei dem Wind nicht draußen vor dem Zimmer sitzen kann.
 
 
 


Auf dem Tafelberg
Blick Ri. Hout Bay
Wege auf dem
Tafelberg
Blick zum
Kapstädter Hafen
Blick Ri. Nord-West
Die Seilbahn und
der Lions Head
Cape Town
Tafelberg und Lions Head
vom Signal Hill aus
Der Hafen
Chapmans Peak Drive
Chapmans Peak Drive
Mariner's Wharf
in Hout Bay
King Prawns :-)
Strand von
Hout Bay

 

Freitag, 12.11.04

Kapstadt, Victoria & Alfred Waterfront

Auch am Morgen ist es noch sehr stürmisch und so beschließen wir, nach Kapstadt zur Waterfront zu fahren. Erstaunlicherweise finden wir auf Anhieb die Zufahrt zum großen Parkplatz hinter der Victoria Wharf. Über uns liegt der Tafelberg, heute mit einem dezenten "Tischtuch" auf der südlichen, linken Seite. Wir streben der Victoria Wharf, dem großen Shoppingcenter, entgegen. Es ist in den alten Werfthallen untergebracht. Hier reiht sich ein schönes Geschäft an das nächste und man weiß gar nicht, wo man zuerst gucken soll. Nach und nach erstehen wir die ersten Souvenirs wie Postkarten, T-Shirts, Magnetfiguren, eine Landkarte und einen Bildband von Kapstadt, eine Vogelfigur (Gabelracke) und zu guter Letzt kaufe ich mir in einem Juwellierladen noch einen schönen Ring. Zwischenzeitlich genießen wir natürlich auch den Blick auf den Hafen und den Tafelberg, um den mittlerweile ein paar Wolken ziehen. Die Seilbahnstation ist aber noch frei.

Zum Mittagessen gehen wir zu Hildebrand, wo es italienische Küche gibt, ich esse leckere Ravioli mit Lachsfüllung und Mutti wieder einen Berg Salat, der aber besser als der gestrige schmeckt. An der Kaimauer posieren einige Möwen und man kann gut die vorbeiflanierenden Leute beobachten.

Am Hafen und der Waterfront ist viel Betrieb und zwischendurch spielen Straßenmusiker, die Stimmung ist gut, das Wetter ebenso, ein richtig schöner Tag.

Den Rückweg treten wir am frühen Nachmittag scheinbar im Berufsverkehr an, die Ausfallstraßen sind voll, aber der Verkehr läuft. Wir fahren über die nördliche N1 bis zur R300, wo wir nach Süden abbiegen, um kurz darauf wieder links Richtung Stellenbosch zu fahren. Hier sehen wir am Wegrand die ersten Weinstöcke und Weingüter liegen. In Stellenbosch folgen wir der Straße nach Somerset West, verfransen uns kurz und gelangen schließlich oberhalb der N2 über Sir Lowrys Pass nach Gordons Bay.

Im Laufe des Nachmittags sind einige Schleierwolken aufgezogen, die aber die Sonne nicht verdecken, und auch unseren starken Wind haben wir wieder. Zum Abendessen fahren wir wieder zu Snappers, sitzen aber diesmal drinnen.
 
 
 


Victoria Wharf
Victoria Wharf
Die Waterfront
Alte Hafenmeisterei
Tafelberg mit Tischtuch
Victoria Wharf

 

Samstag, 13.11.04

Harold Porter Botanical Gardens (Bettys Bay) - Kleinmond - Hermanus - Caledon - Theewaterskloof Dam - Grabouw - Gordons Bay

Einige wenige Schleierwolken zieren den Himmel, als wir heute nach etwas späterem Frühstück zu einer "kleineren" Tour aufbrechen. Es geht von Gordons Bay südwärts die Küste entlang. Bereits nach wenigen Kilometern windet sich die Straße recht abenteuerlich über die Steilküste, unterbrochen von kleinen Strandabschnitten und felsigen Vorsprüngen. An zahlreichen Haltepunkten kann man zum Fotografieren stoppen oder um Wale zu beobachten. Wir sehen leider keine. Dieser Teil der Strecke ist wunderschön.

Hinter dem Dörfchen Rooi Els zieht sich die Straße ins Landesinnere zurück. Wir wollen eigentlich die Runde zum Cape Hangklip fahren, aber auf der Hälfte der Strecke ist die Straße für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Also heißt es wenden und die ca. 3 km Schotterrpiste wieder zurück fahren. Stoobt schön und mir kommen Erinnerungen an frühere Fahrten in Afrika hoch.

Bei Bettys Bay besuchen wir den Harold Porter Botanical Garden, der sich natürlich nicht mit Kirstenbosch messen kann, aber sehr nett angelegt und gut gepflegt ist. Die R 8 Eintritt sind sehr moderat und Mutti bekommt sogar 50% Seniorenermäßigung. Wir spazieren durch den Garten und genießen die schönen Pflanzen. Eine andere Besucherin macht mich auf eine Schlange aufmerksam, die gerade ein Rasenstück überquert. Es ist eine ca. 1m lange, recht dicke und auffällig braun gezeichnete Schlange. Dank meines 200er Teleobjektives brauche ich nicht zu nah herangehen, man weiß ja nie ... obwohl das Reptil ganz friedlich dreinschaut. Später meine ich einem schlauen Buch zu entnehmen, dass es sich um einen harmlosen Egg-Eater handelt, ganz sicher bin ich allerdings nicht.

Nachdem wir dem Spazierpfad bis zu einer Brücke über eine Art Wasserfall gefolgt und wieder zurückgelaufen sind, sehen wir noch eine ca. 50 cm große Schildkröte, die sich bei unserem Anblick allerdings gemessenen Schrittes ins Gebüsch verzieht.

Weiter geht es auf der Küstenstraße entlang durch Kleinmond, einem kleinen Küstenort (kurzer Stop zum Weinkauf), und dann nach Hermanus. Vor einem Farmstall finden wir einen Parkplatz, schauen uns die leckeren Auslagen des Geschäftes an und wenden uns dem Meer zu, wo wir einen kleinen Pfad entlang der nicht allzu hohen Steilküste wandern. Nach kurzer Zeit sehen wir unter uns die Sonnenschirme eines Restaurant liegen und klettern die Stufen hinab. Unterhalb der Terrassenbrüstung schlägt fast schon die Brandung auf. Mit solch schönem Blick übers Meer verzehren wir Pasta del Mare mit leckeren Muscheln, Krabben, Tintenfischen und mehr. Wie überall sind auch hier die Ober (junge Burschen in Shorts und T-Shirts) sehr freundlich.

Nach dem Essen laufen wir noch ein bisschen über den Markt von Hermanus und setzen dann unsere Fahrt fort. Es geht ein Stück auf der Straße zurück, dann biegen wir ins Landesinnere nach Caledon ab. Nach einigen Kilometern ist die Asphaltstraße zu Ende und weiter geht es über Schotter. Das staubt ganz nett und ich fühle mich wie fein gepudert ;-) - selbst im Auto. Die Landschaft wird lieblicher und Obstplantagen bestimmen die Felder. Bei Caledon biegen wir für einige Kilometer auf die vierspurige N2, verlassen sie aber bald wieder und fahren über die Floorshoogte, eine seichte Passhöhe, zum Theewaterskloof Dam, den wir fast umrunden. Über den Viljoens Pass geht es wieder hinunter zur N2 und hier über den vierspurigen ausgebauten Sir Lowry's Pass hinunter nach Gordons Bay. Alles in allem hatte diese "kleine" Tour 250 km! Daher schenken wir uns das Abendessen und bleiben zu Hause.

Übrigens war der Himmel heute teilweise sehr bewölkt, aber es war immer sonnig und warm.
 
 
 


Küstenstraße zwischen
Gordons Bay ...
... und Rooi Els
Harold Porter
Botanischer Garten
 Pelargonie
(Geranie)
 Protea
Protea-Busch
Botanischer Garten
Hermanus
Restaurant am Meer
Zwischen Hermanus
und Caledon
Somerset West

 

Sonntag , 14.11.04

Grabouw - Franschhoek - Boschendal - Stellenbosch - Stoney Point (Bettys Bay)

Heute steht nun eine wirklich kleine Tour auf dem Programm. Nach dem Frühstück brechen wir auf in die Winelands von Franschhoek. Unser Weg führt uns auf der N2 den Sir Lowry´s Pass hinauf, der über unsere Hausberge führt. Von oben hat man tolle Sicht über Gordons Bay, Strand und Somerset West bis hinüber zur Kaphalbinsel, wenngleich dort ein Dunstschleier um den Fuß der Berge liegt. Leider gibt es keine Möglichkeit, einmal anzuhalten und den Blick zu genießen.

Bei Grabouw geht es links ab in das Elgintal durch teilweise waldige Landschaft mit viel Obstanbau. Linker Hand erheben sich die Hottentots Holland Berge und wir fahren wieder über den Viljoens Pass, diesmal sehen wir den Theewaterskloof Dam unter uns liegen. Direkt hinter dem Dam zweigt die Straße nach Franschhoek ab. Die Landschaft wird karger und die Berge rauher. Die Straße führt zügig hinauf auf den Franschhoek Pass. Kurz hinter der Passhöhe haben wir von einem Parkplatz die Sicht auf das Tal und den Ort. An den Hängen sind überall Weinberge zu sehen. Nun geht es wieder abwärts und auch bald durch bewaldete Gegenden. Auch an "La Petit Ferme" kommen wir vorbei - Erinnerungen werden wach.

Franschhoek durchfahren wir erstmal und steuern das Weingut Boschendal an. Hier schauen wir uns das Herrenhaus und den schönen Rosengarten an. Zum Lunch ist es noch zu früh und so fahren wir wieder nach Franschhoek zurück. Die schönen schattigen Parkplätze übersehen wir leider - es ist doch mittlerweile sehr heiß geworden - und halten an der Hauptstraße, die wir ein Stück entlang laufen. An einem Bankautomaten ziehe ich Geld, ein paar Häuser weiter kaufen wir Postkarten. Straßenhändler verkaufen Drahtbasteleien, wenn ich wüßte, wie ich das im Flieger heil nach Hause kriege, würde ich ja so eine "Harley" kaufen! Im Café "Träumereien" essen wir ein Sandwich mit Lachs bzw. Tunfisch. Wegen meiner Bestellung musste das Küchenmädchen extra in den nächsten Supermarkt laufen! Anschließend wandern wir noch eine kleine Runde durch den Ort und fotografieren die alten hugenottischen Häuser und lila blühende Bäume, die hier in jedem Garten stehen.

Die Rückfahrt führt uns durch Stellenbosch, deren alte Straßenzüge mit den historischen Bauten wir fast nicht finden, und weiter auf die R44. Dort halten wir noch an einem Farmstall und kaufen Trockenobst (Rolls) und Eis. Den weiteren Nachmittag verbringen wir im Zimmer, Gott sei Dank funktioniert die Klimaanlage, denn die Sonne knallt voll auf unser Zimmer.

Gegen 18 Uhr brechen wir noch einmal auf zu einer Fahrt entlang "unserer" Küste bis Bettys Bay, wo wir die Pinguine bei Stoney Point besuchen wollen. Wir finden sie trotz sparsamer Ausschilderung auf Anhieb, vom Parkplatz aus geht es noch einige hundert Meter über Holzwege zur Landspitze. Wir haben Glück, das Kassenhäuschen ist um diese Tageszeit nicht mehr besetzt, aber der Weg frei. Man merkt schon am Geruch, hier sind Fischfänger zu Gange! Und da sitzen und stehen sie im letzten Sonnenlicht, putzen sich, dösen, spielen miteinander. Und alle in schwarz-weiß, das erinnert mich an meine Mäuse ... Wir machen einige Fotos, gucken ihnen ein bissl zu und machen uns dann auf den Rückweg. Gleich wird die Sonne im Meer versinken - von einem Parkplatz aus beobachten wir das faszinierende Schauspiel. Jetzt treten auch die Berge der Kaphalbinsel wieder klar hervor, und die Farben werden immer schöner. Schon im Dunkeln erreichen wir schließlich Gordons Bay und fahren zu Snappers zum Abendessen (Pasta Marinara und Chocolate Mousse). Erst um 22 Uhr sind wir wieder im Guesthouse.
 
 
 
 


Das Tal von
Franschhoek
Weingut Boschendal
Herrenhaus
Boschendal
Franschhoek, die
Hugenottenstadt
In Franschhoek
In Franschhoek
Pinguinkolonie
Stoney Point
Ping, Pong, Pinguine
 Pinguin bei
Stoney Point

 

Montag, 15.11.04

Kirstenbosch Botanischer Garten - Groot Constantia

Heute nun steht der berühmte Botanische Garten Kirstenbosch auf dem Programm. Das Wetter ist windstill und verspricht heiß zu werden.

Wir erreichen Kirstenbosch über die N2 und folgen dann der Ausschilderung. Viel verfahren kann man sich hier eigentlich nicht. Der Eintritt in den Park kostet nur R 20 und ein Prospekt mit Gartenplan R 2.

Obwohl die Blütezeit vieler Blumen schon vorbei ist, ist der Garten wunderschön, allein die gepflegte Anlage vor der  mächtigen Bergkulisse - eine Seite des Tafelberges - bereitet Freude. Wir wandern langsam hinauf über breite Wege, steinige Pfade und grüne Rasenflächen. Ganz oben sind die Proteas angesiedelt, aber leider überwiegend verblüht. Dafür gibt es noch andere Blumen und sehr schöne, für uns exotische Bäume. Zwischendrin wuseln Perlhühner umher, eine Gruppe von ca. 15 Tieren mit einigen flauschigen Küken kreuzt unseren Weg. Ansonsten zeigen sich leider nur wenige Vögel, aber es zwitschert überall.

Nach gut drei Stunden kehren wir zum Mittagessen in das Restaurant ein und verzehren jede einen Oistrich-Burger. Das Fleisch ist allerdings gehackt, aber sehr lecker. Anschließend laufen wir zu van Ribbecks Hecke, die bereits 1680 angepflanzt wurde als erste Grenze der Kapkolonie. Außer viel undurchdringlichem Grün ist allerdings nichts "besonderes" zu sehen.

Zum Abschluss besichtigen wir noch das "Glashaus", wo ein Affenbrotbaum und viele Wüstenpflanzen gezeigt werden. Dieser Teil von Kirstenbosch, ebenso der angrenzende Eingangsbereich mit Café und Shop, ist ganz neu. Der Shop ist sehr gut sortiert und wir erstehen Bücher, T-Shirts, ein Tischset mit "Damen", einen Kissenbezug und natürlich Postkarten.

Über die kurvenreiche Straße und unter eindrucksvollen großen Bäumen geht es weiter zum Weingut Groot Constantia. Wir halten kurz am Weinladen (Blanc de Noir) und fahren weiter zum Manor House. Dort laufen wir ein bisschen durch den Garten und schauen uns das Haus von außen an. Vor der weißen Hausfront blühen farbenprächtig die Bouganvilleas. Auch in die Weinfelder kann man hier schaun. Dieses Weingut gefällt uns noch besser als Boschendal. 

Durch Constantia geht es weiter hinunter nach Muizenberg und am Wasser entlang wieder Richtung Gordons Bay. Beim Pick´n´Pay stocken wir unseren Getränkevorrat auf und sind gleich darauf im Guesthouse. Dank der Klimaanlage ist die Temperatur im Zimmer schnell wieder erträglich. Nach einer erfrischenden Dusche fahren wir zum Abendessen wieder zum neuen Hafen, kehren aber diesmal bei Bertie’s Moorings ein, einem recht rustikalen Lokal. Ich bestelle eine Pizza, aber die Zutaten, die ich wähle, sind ganz schön scharf ...... Trotz des Windes, der wieder stark aufgefrischt ist, können wir noch draußen in einer geschützten Ecke sitzen.
 
 
 


Kirstenbosch
Botanischer Garten
Perlhühner mit
Küken
Kirstenbosch
Weingut
Groot Constantia
Groot Constantia
Groot Constantia
Blick in die Weinberge

 

Dienstag, 16.11.04

Boulders - Cape of Good Hope - Simonstown - Chapmans Peak Drive - Hout Bay

Eigentlich wollen wir heute früh los, da das Kap der guten Hoffnung auf dem Programm steht. Wir fahren auch gegen 9 Uhr ab und steuern in Strand eine Bank an, um „schnell“ noch Traveller Cheques einzulösen. Ich hätte es ahnen müssen: Dieses Unternehmen gestaltet sich schwieriger als angenommen und eine halbe Stunde (ohne Wartezeit) ist schnell vergangen. Traveller Cheques scheinen nicht mehr sehr gängig zu sein und zahlreiche Telefonate, Nachfragen und Computerausdrucke sind nötig, ehe wir unser Geld in den Händen halten.

Nun geht es auf der Küstenstraße Richtung Muizenberg und über St. James und Fish Hoek nach Simonstown. Die Fahrt entlang der Küste ist wunderschön und das Wetter ebenso. Vom stürmischen Wind, der bei uns in Gordons Bay bläst, ist hier nicht viel zu spüren.

Am Ortsende von Simonstown biegen wir ab zu den Boulders, wo sich die Pinguinkolonie befindet. Wir laufen einen grüngesäumten Weg oberhalb des Strandes entlang und haben schon Blick auf die Boulders und das grüne Meer. Im Hintergrund erheben sich über der False Bay die Hollandberge.

Schließlich erreichen wir den Eingang zur Pinguinkolonie. Auch hier ist alles neu: Das Informationscenter, die Zahlschalter und letztendlich der Boardwalk hinunter zum Strand. Tatsächlich kann man die Pingus jetzt nur noch vom Holzweg und einigen "Balkonen" aus beobachten und nicht wie früher über den Strand laufen. Für die Vögel ist das sicher besser angesichts der Menschenmassen, aber der Ort hat seine Ursprünglichkeit verloren. Im übrigen kommt mir die Kolonie auch wesentlich kleiner vor als die von Stoney Point auf der anderen Seite der Bucht. So verlassen wir den Strand von Boulders wieder recht schnell.

Von Simonstown geht es auf der wunderschönen Küstenstraße zum Kap-Nationalpark. Am Straßenrand entdecken wir zahlreiche pinkfarbene Blütenkissen, leider ist es zum Anhalten ungünstig. Stattdessen zwingen uns einige Paviane zum Zwischenstop. Am Eingang zum Nationalpark zahlen wir pro Person R 35 Eintritt, dann geht es gemütlich weiter bis zum Cape Point. Eine Standseilbahn (R 31) bringt uns hinauf auf den Berg, von dort geht es noch einige Stufen hinauf zum historischen Lighthouse. Hier bläst der Wind wieder sehr ordentlich, aber wir haben tolle Sicht nach allen Seiten, auch hinunter zum eigentlichen Kap der guten Hoffnung. Trotz des kühlen Windes und der feuchten Gischt genieße ich den Blick und den Gedanken, sozusagen am Ende der Welt zu stehen. Bis Berlin sind es laut Wegweiser 9.575 km, zum Südpol immerhin noch 6.248 km. Das Meer unter uns leuchtet grünblau .... herrlich!

Mit der Bahn fahren wir wieder hinunter und holen uns ein Sandwich, das wir mit Blick auf die False Bay verspeisen. Ein vorwitziger Rotschwingen-Glanzstar leistet uns auf dem Tisch Gesellschaft in der Hoffnung auf ein Brotkrumen. Er wird nicht enttäuscht!

Als nächstes steuern wir das eigentliche Kap der guten Hoffnung, den süd-westlichsten Punkt Afrikas, an, wo es bereits von Japanern wimmelt! Ein Foto zu schießen, ohne Schlitzaugen zu erwischen, ist schwierig, aber eine ebenso nette wie resolute deutsche Touristin schafft es dann doch, ein Bild von uns am Kap-Schild zu machen. Danach ergreifen wir schnell wieder die Flucht angesichts der asiatischen Invasion, da schon die nächsten Busse auf den Parkplatz einbiegen. Auf der Straße zum Capepoint sehen wir sogar einige Strauße und Bonteboks, letztere allerdings recht weit entfernt.

Weiter nordwärts biegen wir ab in den Circular Drive und tauchen ein in die Kapflora. Viele gelbblühende Proteabüsche wachsen hier und unzähliges undefinierbares Grün. Wir sind ganz allein auf diesem Rundweg und genießen die Stille und Schönheit der Landschaft. Trotz des dünnen Verkehrs finden wir auf der Straße eine tote Schlange.

Auf dem Rückweg halten wir noch in Simonstown und besuchen Just Nuisance, das Denkmal für den ehemaligen Hafenhund am Jubilee Square. Einige Händler haben noch ihre Stände aufgebaut und bieten Malachit- und Holzfiguren an. Die Hauptstraße von Simonstown säumen alte englische Häuser im Seebäder-Stil. 

Von Simonstown aus fahren wir über Sun Valley und Noordhoek noch einmal den Chapmans Peak Drive, diesmal schon im klaren Abendlicht. Die Strecke ist immer wieder atemberaubend schön! Erst nach zahlreichen Fotostops erreichen wir Hout Bay und gehen noch einmal im Mariner's Wharf essen. Diesmal nehme ich Fisch-Curry, not too hot, please (warum grinst der Ober???), aber dennoch recht schweißtreibend ... Von der Terrasse aus lässt sich gut das Treiben am Strand und der Start von einigen Dutzend Kanuten in die Bucht beobachten.

Über Constantia, an Kirstenbosch vorbei, fahren wir auf die Autobahn und heimwärts. Mittlerweile hat sich der Himmel über unserer Bucht mit Schleierwolken bezogen und der unvermeindliche Wind bläst wieder als warmer Sturm.

Im Zimmer schreiben wir noch Postkarten und genießen den gestern gekauften Groot Constantia Blanc de Noir.
 
 
 


The Boulders
Besuch bei den
Pinguinen
Im Anmarsch!
The Boulders
 
Auf dem Weg
zum Kap
Straußenweibchen
Das Kap der 
guten Hoffnung
Der fliegende Holländer
Letzte Stufen zum
Lighthouse
Am Cape Point
Marktstand in
Simonstown
In Simonstown
Chapmans Peak Drive
Chapmans Peak Drive
Chapmans Peak Drive

 

Mittwoch, 17.11.04

Stellenbosch - Wiesenhof Game Park - Kapstadt Waterfront und Two-Oceans-Aquarium

Heute ist der erste Tag, an dem der Himmel völlig bedeckt ist. Wir haben ohnehin etwas länger geschlafen, am frühen Morgen hat auch endlich der Sturm nachgelassen, so dass ich die Fenster öffnen konnte. Nach dem Frühstück und kurzem Plausch mit unseren Zimmernachbarn brechen wir gemütlich auf in Richtung Stellenbosch. Hinter der Stadt ist der Wiesenhof Game Park unser Ziel. Es ist ein kleiner Wildpark und für R 46 dürfen wir einfahren. Natürlich erwarte ich nicht sehr viel und werde so auch nicht enttäuscht (wer Etosha, Krüger oder Chobe kennt), aber immerhin sehen wir auf dem kurzen Weg, den wir mit unserem Wagen fahren können, einige Zebras, die ganz neugierig ans Auto kommen. So gelingen ein paar schöne Nahaufnahmen. Mittlerweile hat es auch angefangen zu regnen, nicht doll, aber doch. So wie der Himmel aussieht, würde es in Deutschland nun tagelang weiter regnen ... Hier bin ich aber optimistisch :-)

Wir beschließen, bei dem schlechten Wetter nach Kapstadt ins Two Oceans Aquarium zu gehen. Nach einer kleinen Ehrenrunde (ich wäre fast in ein Parkhaus gefahren statt zur Waterfront, aber so sehen wir beim zweiten Anlauf zum Hafen gleich noch was von der Innenstadt) stellen wir fest, dass schon viele andere die gleiche Idee hatten - der Parkplatz am Aquarium ist gesteckt voll und wir werden gar nicht erst rauf gelassen. So fahren wir wieder hinter die Victoria Wharf und laufen erstmal durch die Passage. Am Fish Market essen wir zu Mittag (Tremazzini mit Krabben und Avocado) und von meinem Sitzplatz aus entdecke ich die Leuchtreklame für ein Internetcafé. Da muss ich natürlich rein :-) Für R 28 bin ich 35 min. online und schreibe meine Urlaubsgrüße ins Forum sowie ein paar Mails. Anschließend wandern wir hinüber zum Aquarium. Die Becken sind wirklich beeindruckend, teilweise mit leuchtend bunten Fischen, dann wieder mit exotischen, geheimnissvollen Meeresbewohnern bestückt. Frage mich bitte keiner nach Namen - wir haben einfach nur geschaut, gestaunt und es genossen! Zum Abschluss der Runde kommt man zum Becken mit Haifischen und großen Stingrays (Mantas). Zwei Taucher reinigen gerade die Scheiben von innen. Alles in allem sein sehr lohnenswerter Besuch!

Anschließend wandern wir zurück durch die Mall und ich kaufe mir bei "Out of Africa" noch zwei T-Shirts und an einem Wagenstand zwei weitere. Hm, der Koffer müsste bald voll sein ...

Mittlerweile ist der Himmel aufgerissen und viel Blau lugt durch die Wolken hindurch. Ahnte ich es doch! Auf der Rückfahrt über die Autobahn wird es dann wieder gewohnt strahlend schön. Am Guesthouse staunen wir: Kein Lüftchen geht!

Wir laden nur kurz unsere Einkäufe aus und fahren dann zum Abendessen. Eigentlich wollen wir im Ort essen gehen, das Restaurant „Le Bay“ hat zwar geöffnet, aber keine Menschenseele ist zu sehen. So fahren wir zum neuen Hafen und landen wieder bei Snappers, wo man uns schon kennt - "hello again" - und wir auf der Terrasse leckeren Fisch (Sole) essen. Zum Dessert gibt’s Creme Caramel bzw. Fruchtsalat und dann geht’s heim - Tagebuch schreiben und noch ein Glas Wein und ab ins Bett.
 
 
 


 
Wiesenhof
Game Park
Neugieriges Zebra
Waterfront - Victoria Wharf
Fish Market
Two Oceans Aquarium
Geheimnisvolle
Unterwasserwelt
Kleiner Aligator 
Waterfront
Clock Tower
Waterfront
vor Tafelberg

 

Donnerstag, 18.11.04

World of Birds (Hout Bay)

Nachdem am frühen Morgen die Berge noch von Wolken verhangen waren, ist beim Aufstehen wieder alles klar. Wir fahren nach einem kurzen Bankstop in Strand zuerst noch einmal nach Kirstenbosch, um im dortigen Shop noch ein paar T-Shirts zu kaufen. Dann geht es weiter nach Hout Bay zu "World of Birds". Mutti profitiert wieder vom Senioren-Eintrittspreis, was hier oft üblich ist. Und schon tauchen wir ein in die Vogelwelt Südafrikas. Von einem Rundweg gehen verschiedene Circular Ways durch die unterschiedlichen Volieren. Nicht nur südafrikanische Vögel sind zu sehen. Es ist ein Gezwitscher und Gekreische! Hier schnurren und klicken unsere Fotoapparate um die Wette! Neben wenigen privaten Besuchern sind unzählige Schulklassen unterwegs, so scheint es. Oder ist es immer die gleiche bzw. je eine Mädchen- und eine Jungenklasse, die kreuz und quer wuselt? Mit ihren Schuluniformen sehen die Kleinen alle irgendwie gleich aus. In den Volieren sind die Kinder aber erstaunlich diszipliniert.

Wir lassen uns nicht stören und genießen die Vielfalt der Vogelwelt. Auch einige Affen, Erdmännchen und Erdhörnchen gibt es zu sehen. Fast drei Stunden sind vergangen, als wir wieder am Eingang ankommen. Dort genehmigen wir uns einen Drink und stöbern noch im Kiosk. Ich kaufe mir das gleiche T-Shirt wie vor sieben Jahren, dessen Farben mittlerweile etwas verblasst sind. Wäre mal interessant zu sehen, wie sich die Preise entwickelt haben!

Die Rückfahrt treten wir durch Constantia an, ich suche und finde die Staße zum Hotel Cellars Hohenort, wo Edith und ich damals gewohnt haben. Wir können aber nur außen vorbei fahren. In Constantia säumen wunderschöne große Bäume die Straßen. Dann wurschteln wir uns quer durch die Ortschaften hinunter nach Muizenberg, dort biegen wir kurz ab zum Zandvlei Sanctuary, einem kleinen See mit einigen Wasservögeln und Picknickplätzen. Weiterhin möchte ich noch gucken, wo das Rondevlei Nature Sanctuary ist. Hierhin geht es durch bessere Siedlungen der Schwarzen, bis wir am Gate ankommen, was natürlich schon verschlossen ist. Man kann leider nicht viel erkennen - später hatten wir dann doch nicht mehr die Zeit, noch einmal herzukommen.

Am Atlantik entlang geht es weiter heimwärts, diesmal den Abzweig über Macassar. In Gordons Bay halten wir kurz beim Pick´n´Pay zum Zigaretten kaufen und ich erkundige mich nach den Preisen für Filmentwicklung - der Preis ist okay, umgerechnet 10 € pro Film, das werde ich morgen mal machen. 

Im Guesthouse sind wieder neue Gäste angekommen, aus München. "Er" ist ursprünglich Holländer und als solcher sehr gesprächig und unterhält uns, nur im Handtuch bekleidet, auf unserer Terrasse ;-) 

Wir fahren zum Abendessen einmal mehr zu Snappers. Heute gönne ich mir Prawns und bekomme vorab einen "Musterteller" mit verschiedenen Exemplaren in allen Größen gezeigt. Als Vorspeise gibt es Garlic Rolls mit Käse überbacken und später dann die leckeren Prawns. Dazu wie immer ein bzw. zwei Glas semi-sweet White Wine.

Der Wind hat wieder aufgefrischt und heult ums Haus, die Zimmertür haben wir mit einer zusammengefalteten Papiertüte gegen Klappern gesichert. Heute Abend trinken wir noch ein Glas Fleur du Cap Natural Light, ehe es ins Bett geht.
 
 
 


In Constantia
World of Birds
Felstaube
Ibisse
Reiher
Echte und falsche
Schlange ;-)
Racke
Star
Rotschnabel-Toko
Eule
Echt affig!
Flamingos
Eule
Im Freifluggehege
Manguste, Erdhörnchen
und Erdmännchen
Zwischen Hout Bay
und Constantia
In Constantia
McDoof ist überall

 

Freitag, 19.11.04

Kapstadt City Tour

Heute brechen wir nach dem Frühstück nach Kapstadt auf. Wir wollen mit dem Cape Town Explorer Topless Bus eine Stadtrundfahrt machen. Dazu parken wir den Wagen an der Waterfront und begeben uns zur Haltestelle am Ferrymans Pub. Wir haben Glück, der 10:15 Uhr-Bus hat Verspätung und so müssen wir nicht bis 11 Uhr warten. Nach Zahlung von R 90 erklimmen wir das offene Oberdeck. Die brennende Sonne wird durch den Fahrtwind angenehm kompensiert.

Zuerst geht es zum Clock Tower am Hafen, wo weitere Fahrgäste zusteigen. Dann steuert der Bus in die City und die Reiseleiterin erklärt jeweils die Strecke und Gebäude. Es ist angenehm, mal durch die City kutschiert zu werden. Die Innenstadt ist sehr quirlig und geschäftig und die Hochhäuser beeindruckend. Dazwischen stehen zahlreiche kleinere alte Bauten aus der Kolonialzeit oder dem Stil jener Zeit nachempfunden, die oft sehr farbenfroh verputzt bzw. gestrichen sind. Bunte Reklametafeln aller Art tragen das Ihre zum farbenfrohen Stadtbild bei, aber es gibt auch viel Grün wie z.B. den Company’s Garden.

Wir kommen auch am Castle of Good Hope, dem ältesten Bauwerk der Stadt, vorbei und kreuzen noch einmal die City, dann geht es über die Buitengracht und Kloof Nek Road auf den Kloof Nek und zur Talstation der Seilbahn. Hier hinauf hat der Bus ganz schön zu schnaufen! Leider lässt es sich nicht immer gut fotografieren, da der Bus sehr ruckelt und das Geländer oft im Weg ist, aber ich nutze jeden Ampelstop.

Vom Kloof Nek geht es hinunter ans Meer nach Camps Bay und durch Clifton, Bantry und See Point nach Green Point. Hier wohnen die Schönen und Reichen ... viele Villen, Appartementhäuser und Hotels säumen die Uferpromenade. Die Gischt sprüht vom Atlantik hinauf. Nach etwas über zwei Stunden erreichen wir wieder die Waterfront.

Zum Mittagessen gehen wir noch einmal zu Hildebrand. Nach einer wirklich kleinen "Shoppingeinheit" fahren wir dann selber noch einmal durch die schönen Vororte am Ufer entlang und zum Kloof Nek hoch und in die Stadt runter. Der Blick auf die City ist von hier oben sehr schön! Von der Buitengracht biegen wir nach links ins Bo-Kaap-Viertel ab. Die kleine Querstraße geht so steil hoch, dass ich fast befürchte, wir kippen zurück! Oben dann bewundern wir die alten, sehr bunten Häuser des Malayischen Viertels, sie sind sehr dekorativ! Wir kreuzen ein bisschen umher und kehren wieder in die Innenstadt zurück. Mit dem Fotoapparat auf dem Schoß fahre ich kreuz und quer durch die City. Zu einem Spaziergang habe ich keine Lust, vor allem würde ich dann garantiert wieder viel zu viel einkaufen ... Bücher z.B. ;-)  Aber wir sehen auch so noch einiges Interessantes. Die City ist auch sehr übersichtlich, man braucht nicht mal einen Stadtplan. Nach einer Weile fädeln wir uns auf der Ausfallstraße zur N2 ein und fahren heim.

Ich mache noch einige Bilder im Garten, dann bringe ich meine gesammelten Werke - immerhin schon 13 Filme - zum 1-Hour-Service in die Pharmacy beim Pick´n´Pay. Bereits nach einer Stunde kann ich sie abholen. Für jeden Film bekomme ich noch ein Album und auf die Gesamtrechnung R 112 Rabatt. Die Bilder, die wir dann gemeinsam anschauen, sind alle prima geworden.

Zum Abendessen kehren wir bei Bertie’s am neuen Hafen ein (Pizza und Chicken). Anschließend stecke ich die Fotos schon mal in die Alben.
 
 
 


Start zur City Tour
im Topless Bus
"oben ohne"
Die Reiseleiterin
City .....
Altes Hotel
Das Rathaus
Tafelberg
Seilbahn - Talstation
Blick auf die City
Clifton (?)
 
Bo-Kaap
Bo-Kaap
 
 
Weihnachten an
der Waterfront

 

Samstag, 20.11.04

Gordons Bay - Bloubergstrand

Heute ist mal ein fauler Tag angesagt. Nach dem Frühstück bringen wir Muttis Filme zum Entwickeln und nutzen die zwei Stunden Wartezeit zu einem Spaziergang durch Gordons Bay. Es gibt allerdings kaum Geschäfte, die einen Besuch lohnen. Nach einer kurzen Biege am Strand entlang fahren wir hinauf zum Aussichtspunkt an der Straße nach Rooi Els. Dort genießen wir eine Weile den Ausblick auf die False Bay, bevor wir zum Pick´n´Pay zurückkehren. Nach einem kleinen Einkauf sind auch die Filme fertig und im Guesthouse setzen wir uns auf die Terrasse im Garten, um sie anzusehen und in die Alben zu stecken. Die Fotos sind prima geworden und die Erinnerung an die ersten Tage wird wieder lebendig.

Heute ist es wolkig und ein frischer, aber angenehmer Wind geht. 

Da ich so ganz ohne Ausflug auch nicht glücklich bin - oder soll ich besser sagen, nicht lange still sitzen kann? - brechen wir am Nachmittag doch noch zu einer Tour nach Bloubergstrand auf. Wir stechen quer durchs Inland, finden zwar nicht immer genau die gewünschte Straße in den Vororten Kapstadts, landen aber schließlich doch am Meer kurz hinter Milnerton. Wir fahren die Uferstraße entlang, der Blick auf den Tafelberg, der teilweise ein dickes Tischtuch trägt, ist wunderschön. Zufällig sehe ich einem Abzweig mit Ankündigung für ein Restaurant und so landen wir im Café Blouberg direkt am Meer. Am Ufer sind hier schwarze Felsen, über der Table Bay dann Kapstadt und der Tafelberg. Diesen Blick genießen wir bei einem Cappuchino bzw. Moccachino und teilen uns einen Zitronen-Käse-Kuchen. Das war zwar so nicht geplant, aber das Stück ist gewaltig und reicht für beide!

Gegen 18 Uhr treten wir die Heimfahrt über Durbanville an. Natürlich finden wir auch dort nicht die Strasse, die wir eigentlich fahren wollten, landen aber letztendlich auf der Strasse nach Stellenbosch. Mittlerweile ist die Sonne hinter einigen Wolken verschwunden und färbt den Himmel orangerot. Ein großartiges Bild! So langsam wird es dämmerig, aber die Berge über Stellenbosch leuchten noch im letzten Licht. Später sehen wir "unsere" Hottentots Holland Berge, die wolkenverhangen sind.

Wir fahren direkt zu Snappers, da es recht frisch ist, setzen wir uns rein. Wie immer trinken wir unseren semi-sweet White Wine und heute gibt es ein Cheesy Garlic Loaf vorweg und dann Pasta Marinara.

Als wir kurz nach halb zehn das Restaurant verlassen, staunen wir nicht schlecht: Es gießt in Strömen und der kurze Weg zum Auto reicht zum Nasswerden. Oben am Guesthouse regnet es allerdings nur noch leicht. Wenig später hört es ganz auf und der Mond lugt durch die aufgerissene Wolkendecke.
 
 
 


Das Postoffice
von Gordons Bay
Am Strand von
Gordons Bay
Strand von GB
An der Straße
nach Rooi Els
Am jeder zweiten Ecke
ein "Animal Hospital"
Unser Guesthouse
Transport in Afrika
Tafelberg von
Bloubergstrand aus
Auf dem Heimweg

 

 Sonntag, 21.11.04

Weingut Vergelegen - Stellenbosch - Franschhoek - über Land und Küstenstraße

In der Nacht hat es noch einmal kräftig geregnet, so dass ich die Fenster wieder schließen musste. Am Morgen dann sieht es aber wieder halbwegs gut aus und wir brechen am späten Vormittag zum Weingut Vergelegen bei Somerset West auf. "Vergelegen" spricht man übrigens auf Afrikaans "Verchelächen" aus, mit ch´s wie in Bach.

Das Weingut liegt in ein hübsches Tal oberhalb von Somerset West eingebettet und die Zufahrt geht durch eine schöne Allee. Nach Zahlung des Eintrittsgeldes von R 10 (bzw. R 5 für Senioren) parken wir unser Auto und starten den Rundgang. Als erstes kommt man durch den Gift-Shop und das Tasting-Gebäude, dann geht es in den Kräutergarten. Große Lavendelbüsche verströmen intensiven Duft. Viele andere mir unbekannte Pflanzen sind dekorativ angepflanzt.

Durch einen "grünen Tunnel" erreicht man die Library, die in einem der alten Gebäude untergebracht ist. Die Rasenflächen davor werden von zwei Goldfischteichen mit entsprechenden Fischen unterbrochen. Weiter geht es um das Herrenhaus herum in den Garten. Riesige, 300 Jahre alte Kampherbäume (Camphor) trennen das Haus von der Rasenfläche. Nach links geht es zu einem Cottage mit Café und dahinter liegt ein wunderschöner Rosengarten. Wir schlagen einen Bogen und betreten dann das Herrenhaus, das für damalige Zeiten sehr luxuriös ausgestattet ist. Man darf zwar nicht fotografieren, aber mit der Digicam merkts ja keiner ;-)

Hinter (oder vor?) dem Herrenhaus ist ein wunderschöner Blumengarten angelegt. Wir können uns gar nicht sattsehen an der Farbenpracht! Zum Glück scheint, trotz einiger drohender Wolken, zwischendurch immer wieder die Sonne und lässt die Blüten leuchten.

Nun schreiten wir zum Hauptgrund unseres Besuches - der Weinprobe :-) In einem großen Raum suchen wir uns einen Platz und bekommen eine Liste, auf der wir ankreuzen können, was wir probieren möchte. Ich wähle Sauvignon Blanc Reserve, Chardonnay Reserve und als Rotweine Mill Race, Merlot und Vergelegen Red. Der Chardonnay Res. ist sehr vollmundig und schmeckt mir sehr gut, ebenso der Vergelegen Red. Letzterer ist mir aber mit R 260 pro Flasche doch etwas teuer .... aber vom Chadonnay Reserve und vom Vin de Florence, den Mutti probiert hat, nehme ich je eine Flasche mit. Die anderen Weine sind zwar auch gut, aber nicht mein Geschmack. (Anmerkung: Der Chardonnay hat die Reise nach Deutschland leider nicht oder nur tropfenweise in meinen Fotoalben überstanden *grummel*, den Vin de Florence genieße ich gerade, während ich diesen Bericht überarbeite ;-))

Da es von jedem Wein nur ein kleines, halbes Gläschen gab, ist Autofahren kein Problem. Als wir durch den Shop hinaus ins Freie treten, fängt es grad an zu regnen. Der Tag ist noch jung und so fahren wir noch eine „kleine“ Runde über Stellenbosch und Franschhoek. Die ohnehin schon beeindruckende Bergwelt sieht im Wechselspiel von dunklen Wolken und Sonne herrlich aus. Oberhalb von Franschhoek halten wir bei "La Petite Ferme", und obwohl es schon 15 Uhr ist, ist das Restaurant wegen Überfüllung geschlossen. Der einstige Geheimtipp, mittlerweile in jedem Reiseführer zu finden, ist keiner mehr ... angesichts der Invasion von Shorts und Sandalen im Speisesaal bin ich auch gar nicht böse, dort nicht zu essen. Aber wir werfen noch einen Blick in den Garten bzw. genießen die Aussicht über das Franschhoek-Tal und fahren weiter hinauf zum Franschhoek Pass. Am Theewaterskloof Dam biegen wir Richtung Hermanus ab, folgen dann aber der Uferstraße über Kleinmond und Bettys Bay nach Gordons Bay. Zwischendurch hat es immer mal wieder geregnet und recht frisch ist es auch. Immerhin scheint bei uns wenigstens die Sonne und im Zimmer brauchen wir keine Klimaanlage, sondern empfinden die Wärme als angenehm.

Zum Abendessen geht es - wer hätte das gedacht - mal wieder zu Snappers. Für die Terrasse ist es trotz Pullover zu kühl. Heute essen wir vorweg eine Suppe (Mutti) und ein Cheesy Garlic Loaf, als Hauptspeise beide Butterfish, den Linefish of the day. Obwohl ich eigentlich pappsatt bin, gönne ich mir noch ein Creme Caramel.

Mittlerweile ist der Himmel nur noch locker bewölkt, es geht ein leichter Wind, aber es ist noch kühl.
 
 
 


 
 
Weingut Vergelegen
Vergelegen: 300 Jahre 
alte Campherbäume
Im Rosengarten
Im Rosengarten
Die Campherbäume
Gigantisch!
Im Herrenhaus
Im Herrenhaus
Durchgang
zum Garten
Garten
Das Herrenhaus
Es blüht ...
... und gedeiht
Die Scheune ...
... zum Tasting
Zum Wohl!
Franschhoek
(La Petite Ferme)
Gordons Bay
Am neuen Hafen
Restaurant Snappers

 

Montag, 22.11.04

Monkey Town (Somerset West)

Heute nun ist unser letzter ganzer Tag angebrochen. Da wir nachmittags schon packen wollen - morgen müssen wir um 11 Uhr aus dem Zimmer - starten wir bei schönem, etwas kühlem Wetter zuerst zum Pick´n´Pay, um die letzten Filme entwickeln zu lassen. Dann geht’s zur "Monkey-Town" bei Somerset West. Da wir allerdings erst an der entsprechenden Querstraße, von Gordons Bay aus kommend, vorbei fahren, beschließen wir, uns erst noch die Somerset Mall anzusehen. Dies ist ein großes Einkaufscenter mit vielen Shops und Läden der großen Ketten. Alles in allem nichts besonderes.

Auf der Rückfahrt finden wir den Abzweig zur Monkey Town, parken unser Auto im Schatten großer Bäume und nach Zahlung des Eintrittsgeldes beginnen wir unseren Rundgang. Wir Besucher laufen selber wie durch Käfige, über die die Affen hinweg turnen können. Es gibt so viele verschiedene Arten, ich kenne allerdings nur die Baboons und Schimpansen. Die gesamte Anlage ist sehr hübsch angelegt, es gibt auch hier viele Blumen. An einer Seite ist ein Streichelzoo mit Schafen, Ziegen, Hängebauchschweinen, Vögeln und Schildkröten. Zum Ausgang hin gibt es noch einige bunte Papageien zu sehen. Ein netter kleiner Park.

Anschließend fahren wir wieder zum Pick´n´Pay, die Fotos abholen, gleichzeitig gebe ich den allerletzten Film (Nr. 15) ab. Die Wartezeit nutzen wir zu einem Imbiss im Bistro nebenan - Tremazzinis mit Tomate und Basilikum. Dann ist auch der letzte Film fertig und wir fahren heim. Nach dem Fotogucken und -sortieren geht’s ans Kofferpacken. Erstaunlich, was in meinen Koffer alles reingeht - mehr als 20 kg sind es auf alle Fälle (edit: es sind dann 25 kg). Auch die Reisetasche ist nun gut gefüllt.

Das Wetter ist wieder schön sonnig, ein angenehmer Wind geht, aber um zum Essen draußen zu sitzen, ist es doch zu kühl. So kehren wir bei Bertie´s Moorings ein und blicken ein letztes Mal in den Sonnenuntergang .....
 
 
 



 
 

Dienstag, 23.11.04

Guesthouse - Cape Town International Airport

Der wirklich letzte Tag ist nun angebrochen. Die letzten Utensilien werden in den Koffer gestopft, ehe es zum Frühstück geht. Wir räumen das Zimmer und bringen unsere Sachen in einen kleineren Raum im Erdgeschoss, den wir bis zur Abfahrt nutzen können. Allerdings setzen wir uns dann auf die Terrasse am Pool und genießen einen ruhigen Vormittag mit Lesen. Mittags gibt’s noch einen Lunch, zubereitet von unserem Wirt persönlich (Rühreier). Auch heute ist der Himmel wieder bedeckt mit nur wenigen Sonnenstrahlen, was zum "Abgewöhnen" ganz angenehm ist. Später allerdings wird es doch noch sonniger und fast wolkenlos, als wir kurz vor 16 Uhr zum Flughafen aufbrechen.

Im Gordons Bay tanken wir noch einmal voll. Die Fahrt zum Flughafen verläuft ohne Probleme ... die kommen erst später. Als erstes fahre ich an der Einfahrt zum Mietwagen-Return vorbei. Das bedeutet: noch eine Runde um den Pudding. Der Schlüssel wird uns am Fahrzeug direkt abgenommen, ohne Quittung, da der Computer am Schalter defekt ist. Auch recht! Dann schieben wir unseren Kofferkarren zur Abfertigung der British Airways. Es ist noch schön leer und alles geht fix, auch die Bordkarten für LHR-TXL bekommen wir schon.

Nächster Anlaufpunkt ist der Tax-return-Schalter, wo es die Mehrwertsteuer auf gekaufte Mitbringsel zurück gibt. Allerdings muss man die Sachen vorzeigen und so gebe ich nur den Ring und die CD an, was immerhin noch R 206 ausmacht. Die Fotos hab ich leider vergessen anzugeben... Das Geld gibt’s aber erst nach dem Security-Check und der Passkontrolle, aber so schnell wird das nichts .... Da man bei jedem Durchgang Pass und Bordkarte oder Ticket zeigen muss, passiert es mir gleich beim ersten Check, dass meine Reisetasche in der Hektik unsanft auf den Boden aufditscht. Fünf Meter weiter beim Röntgen bemerkt der dort Angestellte, dass da „something liquid“ ist .... *&§$&%&* (zensiert!). Freundlicherweise dürfen wir in ein Office zum Auspacken, tja, und leider hat es eine Flasche Wein nicht überlebt - natürlich ausgerechnet der gute Vergelegen Chardonnay Reserve :-( Und in der Tasche schwimmt nun alles, am ärgerlichsten sind die feuchten Fotoalben, die wir gemeinsam trocken wischen. Die netten Angestellten stellen uns eine Rolle Küchenpapier zur Verfügung. Leider sind auch die vielen Magnet-Lesezeichen völlig durchweicht. Erst später, als wir alles so gut es geht getrocknet und wieder verpackt haben und schon am Gate A3 sitzen, könnte ich heulen vor Wut -  die Fotos werde ich wohl teilweise erneut abziehen lassen müssen. Da wir nun nicht viel mehr tun können, als die Tasche bis zum Abflug offen stehen und auslüften lassen, hat Aufregen auch keinen Sinn.

Immerhin bin ich den netten Flughafenangestellten sehr, sehr dankbar, dass sie uns ihr Büro zur Verfügung gestellt haben und auch bei der Säuberung noch behilflich waren - that’s Africa, das wäre bei uns oder gar in USA überhaupt nicht möglich!

Am Bankschalter hole ich mir meine Tax zurück, umgerechnet sind es 21 Euro. Immerhin ein kleiner Ersatz für den Wein. Durch die ganze Aktion ist die Wartezeit nun nicht mehr so lang. Eine SMS von Zuhause, kurz und knapp: "wirst erwartet" treibt mir dann doch noch fast die Tränen in die Augen. Könnte man sich doch beamen lassen! Gerade in den letzten drei Tagen wurde das Heimweh nach meinen Mäusen immer stärker ....

Schließlich sitzen wir im Flieger, ich vergesse die klebrige, müffelnde Tasche und alles Verdorbene, zumindest für einen Moment (zu ändern ist ja nun nichts mehr, und "hätte, wenn und aber" sind müßig) und genieße einen letzten Blick auf die Lichter von Kapstadt, schemenhaft sind der Tafelberg und die Kapspitze gegen den abendroten Himmel zu erkennen. Afrika - bei allem Heimweh, dieses Land ist sooo wunderschön und ich hoffe so sehr, eines Tages wiederkehren zu können!

Zum Abendessen gibt es mal wieder Chicken, dazu ertränke ich meine Sorgen in Weißwein. Allerdings muss ich sagen, das Essen bei der BA ist nicht unbedingt berauschend ... selbst mit ausreichend Wein nicht ;-)

Der Flug verläuft ruhig, ich entdecke im Bord-TV Harry Potter Teil 3 auf Englisch, aber leider ist der Ton defekt und als Stummfilm machts auch nicht so richtig Spaß. So versuche ich zu schlafen, was in Halbstunden-Einheiten leidlich klappt.
 
 
 


Im Guesthouse
Am Pool
Garten
Lesestündchen
Am Flughafen
Letzer Blick
auf Kapstadt

 

Mittwoch, 24.11.04

London - Berlin

Sehr pünktlich landen wir in London, stehen dann aber noch ein Weilchen auf dem Rollfeld, ehe wir an Terminal 4 andocken können. Die Prozedur kennen wir nun schon, endlose Gänge und dann ca. 7 Minuten Fahrt quer durchs Gelände und die Katakomben des Flughafens zum Terminal 1. Man mag gar nicht hinschauen, wie das Gepäck gehändelt wird ... mein Wein im Koffer ... *grusel*.

Im Hauptgebäude suchen wir zuerst eine Toilette auf (aaaah....), dann geht es durch den Security Check. Schließlich stoppen wir kurz an einer Smoking-Area und suchen uns dann einen ruhigen Sitzplatz mit Blick auf eine Anzeigetafel. Wir haben noch über zwei Stunden Zeit bis zum Abflug und das Abfluggate wird erst ca. 30 - 40 Minuten vorher bekannt gegeben. So verbringen wir die Zeit mit dösen, lesen, ab und zu gehe ich eine rauchen.

Schließlich wird unser Flug angezeigt und richtig, wir sind mal wieder an einer „Außenposition“. Kofferkarren sind nicht zu finden, wenig später erreichen wir Gate 43, ich mittlerweile mit affenlangen Armen von den beiden Reisetaschen. Dabei hab ich doch nun schon weniger zu schleppen ...

Mit ein wenig Verspätung dürfen wir an Bord, die Zeit wird aber schnell wieder eingeholt. Der Flieger ist nicht ganz voll und so schweben wir recht bequem gen Heimat. Über dem Festland ist der Himmel fast wolkenfrei und ich genieße den Blick auf die Spielzeuglandschaft. Kurz nach halb 12 Uhr mittags treffen wir in Berlin ein - sonnig, aber null Grad *bibber* .....
 
 

Nachwort

Natürlich steht zu Hause als erstes die Begrüßung meiner beiden Fellnasen an! Paulchen blickt etwas distanziert vom anderen Ende des Flurs, wer da wohl kommt („kenn ich die??“), aber Mäuschen kommt unverzüglich im Laufschritt aus dem Schlafzimmer zur Wohnungstür gespurtet, Paulchen dann doch auch. Schön, wieder daheim zu sein!

Als zweites entleere ich dann erst mal die Reisetasche auf dem Tisch und baue die Fotoalben zum Trocknen auf. Die Schäden sind geringer als befürchtet, einige Alben muss ich entleeren und austrocknen, die Bilder sind etwas gewellt, scheinen aber keinen Schaden genommen zu haben. Am nächsten Morgen hab ich dann alles durch! Nun nach dem Trocknen versuche ich sie mit Pressen wieder gerade zu bekommen. Die Negative waren zum Glück woanders drin und nicht betroffen. Somit habe ich eigentlich nur den Verlust des schönen Weines zu beklagen, auch die völlig aufgeweichten Papp-Magnet-Lesezeichen sollten sich mit etwas Geschick wieder bügeln und herrichten lassen ;-)

Trotz dieses Malheurs - heute kann ich schon drüber lachen - war es wieder ein herrlicher Urlaub in einem herrlichen, wunderschönen Land! Ein bisschen kurz für den weiten Weg nach Südafrika, aber ein Kompromiss wegen meiner Mäuse und für Kapstadt und Umland sind zwei Wochen auch genau richtig bemessen. 

Leider sieht man immer noch sehr viele Menschen in Armut in den Townships leben, ein erschreckend trostloser Anblick, aber auch schon sehr viele Schwarze, die es zu bescheidenem Wohlstand gebracht haben. Und es ist ein friedliches Land, ich habe mich nie unsicher gefühlt, allerdings haben wir uns auch möglichst auf der „sicheren Seite“ bewegt. In den Touristengegenden ist auch sehr viel Polizei und Sicherheitspersonal unterwegs, die ein übriges dazu beitragen. 

In den nachfolgenden beiden Abschnitten habe ich noch allgemein etwas zum Verkehr aufgeschrieben sowie über unser Guesthouse.
 
 

Ein Wort oder zwei ...

 ... zum Verkehr

Der Verkehr hier in der Kapregion läuft sehr entspannt, in Kapstadt selber natürlich mit der üblichen städtischen Hektik, die sich aber in Grenzen hält. Üblicherweise wird in Südafrika links gefahren, die Autos haben das Lenkrad rechts, alle anderen Funktionen sind identisch. Die Straßen sind überwiegend sehr gut, auch die wenigen Schotterpisten, die wir gefahren sind.

Ampeln gibt es an allen größeren Kreuzungen, sie stehen auch zusätzlich hinter der Kreuzung und sind so gut zu sehen. Bei Rot springen sie übergangslos auf Grün. Eine sehr angenehme Regelung an kleineren Kreuzungen ist das vierfache Stopschild, angezeigt durch ein kleines Zusatzschild mit einer "4". Hier heißt es anhalten und es darf derjenige zuerst fahren, der auch zuerst an die Kreuzung herangefahren ist. Das klappt erstaunlich gut!

Auf den Straßen ist relativ viel Polizei unterwegs und die Geschwindigkeit wird vielfach kontrolliert. Ich selber wurde einmal angehalten, als ich zugegebenerweise etwas knapp in den fließenden Verkehr einbog - dank unseres flotten Fahrzeuges aber kein Problem und in Deutschland so gang und gäbe ... Der schwarze Officer fragte nach einem Blick aufs Auto und uns, wo wir denn herkommen, und belehrte, ja, bat uns dann sehr nett, vorsichtig zu fahren und Geduld zu haben, damit kein Unfall passiert. "Please, please, asseblief ...." (bitte, bitte, bitte) - kein böses Wort und zum Schluss der Wunsch für eine gute Weiterfahrt. Nicht mal die Papiere wollte er sehen! Mit Einheimischen wäre er sicher anders verfahren ... ich war sehr beeindruckt (weniger von der „Belehrung“, als vom Stil des schwarzen Officers).

Die Schwarzen sind überwiegend in Minibussen unterwegs, die oft mit deutlich mehr als 8 Personen besetzt sind. Hat man so einen Minibus vor sich, muss man stets damit rechnen, dass dieser am Straßenrand anhält, um Fahrgäste aufzunehmen oder abzusetzen.

Auf den größeren Straßen wird der Standstreifen oft von langsameren Fahrzeugen genutzt, um schnellere überholen zu lassen, auch das klappt sehr gut, dienst dem Verkehrsfluss und wurde von mir auch praktiziert, wenn wir mal wieder durch die Gegend trödelten, um etwas zu sehen.

Im Allgemeinen habe ich den Verkehr hier sehr rücksichtsvoll erlebt.
 
 

Gordons Bay ...

das 

... und unser Zimmer 

Der Ort selber ist zwar wunderschön an der False Bucht gelegen, mit viel Sandstrand und im weiteren Verlauf auch felsiger Steilküste, hat aber außer Wassersportmöglichkeiten und einigen Supermärkten für die zahlreichen Urlauber und Sommerhäuser dem eher "unsportlichen" Urlauber wie uns nicht viel zu bieten. „Vernünftige“ Restaurants gibt es nur wenige, die meisten davon am neuen Hafen im Harbour Edge Hotelkomplex. Ansonsten sind die Lokale im Ort eher für jüngere, feierfreudige Leute gedacht und entsprechend beschallt und bevölkert ;-)

Mal abgesehen davon, dass auf den Prospektfotos geschickterweise nicht genau zu sehen ist, dass das Guesthouse direkt an einer Straße liegt, liegt es doch sehr schön bergauf am Fuß der Hottentots Holland Berge mit Blick auf den Ort und das Meer. Unser Zimmer "Seaviev" hat leider keine richtige Terrasse, sondern eher einen Durchgangsbalkon. Dafür aber den eben erwähnten Blick. Alle anderen Zimmer haben eine eigene Holzterrasse, aber bis auf ein weiteres nicht so schöne Aussicht. Einzig an heißen Tagen haben wir den Nachteil, dass die Sonne kräftig einheizt. Dank Klimaanlage lässt sich dies aber aushalten. Und unser Zimmer ist wohl das einzige mit einer Couch und zwei Stühlen sowie niedrigem Tisch. Der Raum ca. 9-10 m lang und etwa 3,5 m breit, allein das Bett ist gut und gerne 2,50 m breit. Welch ein Glück, in den anderen Zimmern sind sie wesentlich schmaler! Vom hinteren Teil des Zimmers geht seitlich noch das Duschbad ab. Der Zugang geht sowohl vom Flur als auch vom Balkon aus rein. Es gibt genügend Ablagemöglichkeiten, einen Fernseher und Wasserkocher.

Das Bett ist eine Welt für sich ... Reichlich Kissen sind vorhanden, so dass man bequem im Sitzen schlafen könnte. Eine große, unheimlich schwere Tagesdecke will jeden Abend entfernt werden. Ein Kran wäre hilfreich! Als Zudecke dient für uns beide ein überdimensionales Laken. Aber die Matratze ist gut! Jeden Morgen wird dieses Mini-Universum vom zierlichen schwarzen Hausmädchen wieder kunstvoll hergerichtet.

Das Haus ist sehr großzügig geschnitten, im ersten Stock (also auf unserer Etage) gibt es neben zwei weiteren Zimmern noch einen Aufenthaltsraum mit Sitzecke und Kamin, eine halbrunde Treppe führt hinunter ins Erdgeschoss. Dort mündet diese in einen großen Aufenthaltsraum mit Bar und Sitzecke, und in einer Ecke, drei Stufen hoch, liegt das Frühstückszimmer. Weiterhin gibt es hier noch die große offene Küche und Büroräume sowie weitere Zimmer, das "Afrika-Zimmer", ein sehr geräumiger Raum mit Terrasse zum Garten, aber ohne Fernsicht, befindet sich im Untergeschoss, da das Haus ja am Hang steht.

Vom Erdgeschoss aus gelangt man über eine kleine Holzveranda in den hübschen und gepflegten Garten mit Swimmingpool. Fast jeder Raum hat seine eigene Zugangsvariante, wir gelangen aus unserem Zimmer auf den Balkon und über eine Außentreppe zu einer kleinen Gartentür, die vorhangschlossgesichert zu Parkplatz führt, andere Gäste gelangen über den Garten / Pool oder hintenrum durch die Gartentür ins Freie.

Wie überall in Afrika wäre dieses Haus ein Paradies für Hobbyhandwerker ;-) Es klappert hier und wackelt da, die Türen schlagen im Luftzug in der Falle hin und her und erst eine zusammengefaltete Papiertüte, in den Türspalt geklemmt, verschafft die nötige Nachtruhe, denn in den ersten Tagen ging nachts stets ein stürmischer Wind. Im Bad tropft der Spülkasten nach und die Handtuchhaken an der Tür habe ich erst einmal festgeschraubt. Auch die Fenster sind typisch afrikanisch undicht, was bei der Wärme aber nicht stört.

Die Wirtsleute, d.h. das Verwalterehepaar, - seinen Namen habe ich leider vergessen - sind sehr nette weiße Afrikaner und sprechen Englisch und Afrikaans. Sie bereiten morgens das Frühstück und sind sehr aufmerksam. Zu ihnen gehört auch der Dackel "Spiker" - keine Ahnung, wie man dies schreibt, mit der Aussprache der afrikaansen Wörter erlebt man ja so sein linguales Wunder. So wie ich nach dem Weingut Vergelegen fragte, und als ich endlich verstanden wurde, dachte ich, mir wird ein anderes Wort für eine Halskrankheit genannt (Verchcheläächchen) .... uff! Das Frühstück übrigens ist gut und reichhaltig, leider bin ich ja morgens ein eher schlechter Esser und wenn, dann nur „süß“, da hatte ich etwas schlechte Karten und habe mich zwei Wochen lang von Erdbeermarmeladenbroten ernährt. Ansonsten gabs reichlich Aufschnitt und Käse, Obstsalat und Joghurt, Müslis aller Art und auf Wunsch auch Warmes wie Rührei, Schinken usw. Das Brot allerdings war immer lecker, ich liebe das lockere afrikanische halbdunkle Brot! Außerdem gab es jeden Morgen Orangensaft im kleinen Krug auf den Tisch und sogar der Kaffee schmeckte gut.

Zum Laufen in den Ort - siehe Mutmaßung vom ersten Tag - ist es aber doch etwas weit, vor allem, weil die Straße recht steil bergauf geht. Im Dunkeln möchte ich hier ohnehin nicht rumspazieren.

Alles in allem ein sehr schönes Quartier, wo man es zwei Wochen aushalten kann!
 
 
 


Bettseite
Sitzecke
Kissenschlacht
Bad
Frühstücksraum
Aufenthaltsraum
1. Etage

 

Ein paar Zahlen zum Abschluss

Der Wechselkurs, Stand Nov. 2004: 1 Rand (R) = ca. 0,13 € / 1 € = ca. 7,6 R

Ein paar Preisbeispiele:
 
Zigaretten, Päckchen R 12,60
Glas Wein im Restaurant R 6 - 8
Abendessen, z.B. Fischgericht R 50 - 80
Pizza R 18 - 35
Fl. Wein, durchschnittlicher, Supermarkt R 20 - 40
T-Shirts, in Souvenirshops  R 120 - 180

Eintrittspreise - unterschiedlich, aber immer günstig und für Senioren oft 50% Ermäßigung (nach Augenschein und oft ohne Nachfrage unsererseits)

Gefahrene Kilometer in 14 Tagen: 2.319 km (längste Tour 254 km, am 14.11.)
 
 


 

© Aristo - 27.11.2004
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