Nafplion & Aegina
 
3. - 18. September 2021


  
 
Trotz und mit Corona geht es wieder los - diesmal nach Nafplio, den ausgefallenen Aufenthalt von 2020 nachholen, und anschließend noch nach Aegina.
Ich fliege gemeinsam mit Katrin, dann trennen sich unsere Wege für eine Woche, ehe wir wieder auf Aegina zueinander kommen.
 
Und *hier* geht's zum neusten Bericht!
 

Freitag, 03.09.2021
 
Um vier Uhr klingelt der Wecker. Aufstehen tu ich aber erst gegen fünf Uhr ... die Katzen sind schockiert! Da ich meinen Koffer schon gestern ins Auto geschleppt habe, gestaltet sich der Abgang sehr komfortabel mit Rucksack und Handtasche.
 
Um 6:40 geht es los, schnell bin ich bei Katrin und wenig später holen wir Günter in Tegel ab, er fliegt mit der gleichen Maschine und dann weiter nach Skyros. Die kleine Reisegesellschaft ist vollständig! Die Fahrt zum BER dauert erfreulicherweise auch nur 35 Minuten und ein Parkplatz in P3 ist schnell gefunden. Wir sind dann viel zu früh da und sitzen noch eine Weile draußen, ehe wir uns zum Check-In anstellen, da sind dann doch schon eine Menge Leute da.
 
  
 
Also ich weiß schon, warum ich diesen Flughafen nicht mag.
 
Das Check-in geht ja recht flott und eine Dame kontrolliert schon vorab durch die Reihe gehend die ganzen Unterlagen. Da gehts am Schalter schnell.
 
  
 
Nachdem der Koffer weg ist, stehen wir eine geschlagene Stunde an zur Sicherheitskontrolle. In unserer Schlange tut sich erstmal ewig gar nichts, dann wechseln wir an die nächste. Von 8 Linien sind 4 offen, ein Röntgengerät wird offensichtlich gerade repariert. Dann nehmen die Angestellten aber auch alles in die Hand. Eine Dame hatte wohl ein Fläschchen zu viel in der Tüte, eine andere ein volle Thermokanne dabei ... gut, das sollte nun allerdings bekannt sein. Aber jedesmal endlose Diskussion um jedes Teil. Für Günter, der gar nicht so schnell mitbekommt, was los ist, sortiere ich seinen Waschbeutel nach "flüssig" und "fest".  Die Thermokanne der Dame geht dann letztendlich in den Müll.
 
Katrin muss ihren Rucksack aufmachen und etwas zeigen, bei mir wird das Laptop auf Sprengstoff untersucht (Jungs - bei Katzenhaaren wärt ihr fündig geworden, aber die sind ja zum Glück nicht verboten 😁)
 
Bis hierhin ist die Lauferei ja noch verträglich, aber danach wird es langwierig. Durch die lange Steherei habe ich eh schon Rückenschmerzen, da werd ich dann irgendwann komisch. Am BER sind die Wege weit. Wehe dem, der es eilig hat.
 
Aber es reicht noch für einen Kaffee und ein nicht mehr ganz frisches Brötchen, das wir dann am Gate zu uns nehmen. Tipp für BER-Reisende: Wasser 0,5 l im Tetrapak gibt es im Dutyfree für 1 Euro ... am den anderen Ständen 3,70 Euro!! Letztendlich sitzen wir im Flieger und trotz 40 Minuten Verspätung landen wir nur unwesentlich nach der eigentlichen Ankunftszeit.
 
  
 
In Athen beginnt endgültig der Urlaub! Als ich mein Händi wieder einschalte, habe ich schon einen entgangenen Anruf von meinem Autovermieter. Ich rufe ihn zurück, er steht oben am Abflug B4, ja, das kenne ich, ich bin gleich da. Die Koffer kommen erfreulich schnell und dann verabschieden wir uns alle voneinander, denn Günter fliegt ja noch weiter und Katrin düst mit dem Taxi nach Piräus und dann rüber nach Aegina. Die Wagenübergabe geht problemlos von statten, ein netter Grieche, der auch drei Brocken Deutsch spricht. Ein Peugeot ist es mal wieder. Ich fahre auf die Autobahn und muss sagen, so entspannt bin ich selten gereist. Max. Geschwindigkeit 130, oft weniger. Unterwegs immer wieder die Mautstellen für die Autobahngebühr. Auf 25 oder sogar mehr Durchfahrtspuren verbreitert sich die Autobahn, ich muss an die Schalter mit Barzahlung, andere Autos fahren durch die elektronische Erfassung. Ich zahle insgesamt 4x auf meiner Strecke zwischen 1,80 und 2,80 Euro. Danach fädelt sich der Verkehr wieder ganz entspannt auf zwei oder drei Fahrspuren zurück, kein Drängeln und nix, in Deutschland hätten wir hier vermutlich Chaos!
 

 

 

 
Unterwegs halte ich einmal an, um ein Wasser zu kaufen, dann genieße ich die Fahrt am Saronischen Golf entlang, über den Kanal von Korinth (den man allerdings mehr erahnt als sieht) und bald geht es Richtung Süden und bei Nemea verlasse ich dann die Autobahn. Die Strecke nun kenne ich schon und sehr zügig erreiche ich Nafplio.
 

 
Ich habe Glück, als ich am Parkplatz vom Hafen einfahre, wird ein Platz frei und ich stehe fast vor der Gasse, durch die ich zu meiner Pension komme. Die Pension Allotino liegt mitten in der Altstadt, unten ist eine Bar drin, dort melde ich mich auch und der Wirt bringt mich nach dem Ausfüllen der Anmeldung in mein Zimmer Nr. 11. Es geht direkt auf die Gasse mit der Bar, aber entweder werde ich dort selber noch abends sitzen oder so müde sein, dass es mich nicht mehr stört!
 
  
 
Das Zimmer ist niedlich, die Wände schief, aber sauber, das Bad mit einer Art Sitzdusche ausgestattet, eine sehr hohe Kante, aber ich werde es schaffen. Muss nur beim Aussteigen aufpassen.
 
Ich packe meinen Koffer teilweise aus, dann geht es unter die erfrischende Dusche und anschließend raus zur Nahrungsaufnahme, ich habe Hunger! Im Flieger gab es ja auch nur ein belegtes Brötchen - was aber wesentlich besser war als das teure Teil vom BER.
 
  
 
  
 
Ich habe eine Idee und steuere das Aiolos an, wo ich mit Katrin im März 2019 sehr gut gegessen habe ... und habe Glück, den letzten freien Tisch zu ergattern. Ich bestelle mir einen Dip-Mix und Oktopus in Weinsoße. Hätte ich geahnt, dass dieser auf Fava serviert wird, hätte ich den Dipteller weggelassen. Ich schaffe nicht alles, ein paar Stückchen Oktopus erbt ein Katerchen unterm Tisch.
 

 
Dann laufe ich noch etwas durch die Stadt. Unten an der Hafenpromenade ist jetzt ein Lokal am anderen, das war uns damals so gar nicht aufgefallen. Auch eine Taverne aus der Stadt ist nun hier beheimatet, dort werde ich morgen hingehen. In der schwarzen Katze ist leider alles besetzt, aber bei uns in der Bar kann ich eine Bank ergattert und genieße ein Glas Wein. Weiter gucke ich später, stelle fest, dass ein Lieblingslokal von damals auch nicht mehr existiert, schade. Schließlich lande ich dann doch am Syntagmaplatz, in einem kleinen Lebensmittelladen kaufe ich mir einen lokalen Wein in der Plastikflasche. Der Laden ist so eine herrlich normale Oase inmitten all der schicken Lokale und Bars!
 
  
 

 
Meinen Absacker nehme ich im Xenon, das ich auch von damals kenne. Zum Glas Wein gibt es Nüsschen und einen Teller mit Wrapscheiben. Am Rande des Platzes spielen zwei Musiker, es ist eine herrlich entspannte Atmosphäre. Ja, es ist voll, aber irgendwie herrlich normal ....
 
  
 
Später sitze ich noch im Zimmer, probiere den gekauften Wein und tippe meinen Bericht. Es gibt einen akzeptablen Schreibtisch. Müde genug, den Lärm von unten zu überschlafen, wäre ich!
 
Nachsatz zum Wetter: Leicht bedeckt, aber überwiegend sonnig, und 27-30 Grad gemäß Autothermometer. Abends in der Stadt angenehm windig und erfrischend kühl, aber noch ohne Jacke auszuhalten (also icke - bei den Griechen bricht ja schon der Winter aus ;) ).
 
 
Samstag, 04.09.2021
  
Nachdem ich dann doch gestern resp. heute erst recht spät ins Bett kam, habe ich etwas ausgeschlafen. Um nicht zu sagen, ich hatte auch vergessen, mir den Wecker zu stellen. So stehe ich erst gegen 10 Uhr unter der Dusche. Kurz darauf genehmige ich mir einen Kaffee und ein Baguette unten im Café. Das Baguette (erwartet hatte ich ein Sandwich) ist sehr lecker und frisch, nur die Chips dazu brauche ich um die Uhrzeit noch nicht! Ich laufe eine kleine Runde um den Block, erledige noch etwas "Geschäftliches" und dann laufe ich zum Auto. Auf meinem Plan für heute steht erstmal die Bucht hinter Nafplio sowie Tolo, der Rest findet sich. Was ich als erstes finde, ist ein Ticket für falsches Parken, ich habe tatsächlich gestern die gelbe Linie am Hafenplatz übersehen... aber da war ich nicht die einzige. Witzigerweise ist aber das Kfz-Kennzeichen falsch geschrieben und ich beschließe, den Zettel zu ignorieren.
  
     
 
   
  
Ich fahre spaßeshalber am Markt vorbei, mir ist klar, dass es dort eng und voll auf der Straße ist, aber so sehe ich gleich noch was. Ziemlich viel los. Vielleicht gehe ich Mittwoch mal hin. Dann fahre ich die Straße hinauf Richtung Palamidi, biege aber nicht zur Burg ab, sondern fahre weiter geradeaus hinunter zur Bucht. Vor mir zuckelt ein Kleinwagen die Straße hinab, ich würde auf der breiten Fahrbahn gern überholen, aber die Frau fährt tatsächlich fast AUF der Mittellinie! Dabei ist die Strecke doch gar nicht so wild. Muss aufpassen, dass ich nicht aus Versehen rechts vorbei ziehe! Sie biegt aber bald ab zum Strand und ich fahre weiter bis zum Ende der Bucht, d.h. vorher biege ich noch eine kleine Straße ab und parke mein Auto vor einem Ziegenhof. Dann geht es zu Fuss weiter zu der kleinen Felsenkapelle "Panagia Katakrymeni". Von unten sieht man sie kaum, wenn man es nicht weiß, ich hatte sie im Internet entdeckt. Am Ende eines Betonweges fangen die steilen Stufen an und ich kraxele also mutig hinauf. Es ist tatsächlich erstaunlich, wo die Menschen ihre Gotteshäuser erbauen ...
 
  
 
  
 
  
 
  
 
Die winzige Kirche ist in eine Felsspalte gebaut, die Aussicht von hier oben ist herrlich über die Bucht. Weit und breit kein Mensch zu sehen, die sind alle am Strand und im Wasser, nur Vogelstimmen und Ziegenrufe dringen herauf.
 

 
  
 
  
 
Später steige ich vorsichtig wieder bergab, dann gucke ich mir noch das Ende der Bucht an und fahre die gleiche Strecke wieder zurück. In der Stadt komme ich am Löwen vorbei, er schläft immer noch, dann biege ich Richtung Tolo ab. Es geht gemütlich über Land. In Tolo fahre ich zuerst zum Hafen, die Autos stehen aber schon fast hochkant und kein Platz ist frei. Dann fahre ich einmal durch den Ort, es ist sehr voll und wuselig und einen Parkplatz finde ich auch nicht. Da mir das ohnehin zu viele Menschen sind (wie schön war es doch damals im März!) fahre ich weiter an der Küste entlang. Irgendwo biege ich dann ab zu einem Strand, hier gibt es verschiedene Tavernen und ich finde ein nettes Plätzchen fast direkt am Meer. Der Wind ist angenehm, aber nicht zu stark.
 
  
 

 
Ich esse nur einen Tsaziki, schließlich möchte ich lieber abends wieder essen gehen. Dann fahre ich noch bis Irea, hier wird das flache Land landwirtschaftlich genutzt, und von hier geht es wieder zurück, für heute reicht es. Gegen 17 Uhr komme ich in Nafplio an, finde einen Parkplatz (diesmal korrekt!)  und gehe erstmal in die "Schwarze Katze" auf einen Freddo Cappuccino. Eins muss ich sagen, Pappstrohhalme sind doof ..... Den Hauskater habe ich leider nicht gesehen, aber ein Minikätzchen turnte durch den Garten nebenan. Schließlich gehe ich erstmal wieder heim und ruhe mich etwas für den Abendspaziergang aus. Vorm Essen möchte ich wenigstens mal zu Hafen runter und einen Blick auf Bourtzi werfen.
 

 
Was ich im Zimmer nicht mitbekommen habe: Der Himmel hat sich zugezogen und ein Sonnenuntergang wo auch immer ist nicht zu sehen.
 

 
So laufe ich vom Hafen mit Bourtzi-Blick direkt zur Taverna To Fanaria ... und werde von der Seite angesprochen: Sylvia?? Es sind Heidi und Jürgen von Facebook, die hier gerade gegessen haben, und ich setze mich dazu und wir haben einen netten Abend. Ich bekomme noch von ihrem Tomatensalat den Rest und bestelle mir die Zucchinipuffer und sie sind einfach göttlich!
 
  
 
Die beiden müssen ja noch ein Stück zu ihrem Häuschen fahren und so verabschieden wir uns auf einen der nächsten Tage, ich möchte ja auch mal rüber nach Leonidas fahren. Zuerst nehme ich noch ein Absackerchen in der "schwarzen Katze", dann muss ich mal kurz heim ... der Vorteil vom zentralen Wohnen in der Altstadt ;-) ... und dann gehts noch mal los, zuerst ein leckeres Eis im Shop gegenüber und ein Gang durch die Gassen.
 

 
Im Xenon ist heute alles voll und so lande ich letztendlich bei uns unten in der Bar, allerdings nur ein Platz innen, direkt an der offenen Tür. Trotzdem: Are you vaccinated? - und ein Scan meines Impfzertifikates. Ich finde das grundsätzlich gut, auch wenn es hier sonst oft zugeht, als gäbe es Corona nicht.
 

 
Bei einem Glas Wein bleibt es nicht und zum Schluss kommt noch ein kleines Sandwich dazu, ehe ich dann hoch ins Zimmer gehe, sehr praktisch, einfach nur die Treppe hinauf zu fallen ;-)
 
 
Sonntag, 05.09.2021
 

Es ist Urlaub und ich sehe nicht ein, früh aufzustehen ... die Stadt und die Landschaft drumherum sind später ja auch noch da. So hüpfe ich gegen 10 Uhr erst unter die Dusche und dann hinunter, um einen Kaffee und ein Toast zu mir zu nehmen. Es geht heute Richtung Epidauros, aber vorher biege ich links ab nach Ligourio und folge weiter der Straße in die Berge, über Dimaina nach Angelokastro.
 
  
 
  
 
  
 

 
  
 
Der Weg ist das Ziel und die Landschaft hier ist einfach nur schön. Wilde Berge, Olivenhaine, Felder wechseln sich ab. In Dimaina verfehle ich den Abzweig, aber letztendlich bin ich auf der richtigen Straße. Weiter geht es über Limnes, irgendwann lande ich an der Hauptstraße und biege ab Richtung Nemea, wo ich gern hin möchte.
 
  
 
Um es kurz zu machen: Silo hat geschlossen, Nemea gefällt mir gar nicht und nur wegen einer Weinprobe mag ich nicht nach einem Parkplatz suchen (und lange rumlaufen). So fahre ich wieder zurück nach Nafplio, unterwegs komme ich in einen heftigen Regenguss, es wird nicht der letzte bleiben heute.
 
Da ich unterwegs tatsächlich nichts gefunden habe zum Essen oder mich mal wieder zu doof angestellt habe .. ich traue mich oft einfach nicht, irgendwo rein zu gehen, das klingt komisch, ist aber so :-( ... gehe ich dann relativ zeitig in Nafplio ins Ta Fanaria essen. Auf dem Weg dorthin gerate ich in einen heftigen Regenschauer und obwohl ich mich in einem Hauseingang unterstelle, sind meine Füße klitschnass und der Rest auch nicht wirklich trocken.
 
  

Das ganze ist nicht mein Tag und später weiß ich auch, warum ich mich die ganze Zeit nicht so wohl gefühlt habe: Es ist der zweite Todestag meiner Mutter, an die ich immer noch so oft denken muss.
 
  
 
  
 

 

 
Nach den Essen und zwischen zwei Schauern wechsele ich ins Xenon, später noch ins Mediteranen Wine & Deli, eine nette Weinbar. Wegen dem blöden Wetter sitze ich drinnen, was als Geimpfte kein Problem ist. In einem Chat mit einem Facebooker verabreden wir uns ganz spontan und wenig später ist Basri, ein Schwabe mit griechischen Wurzeln, hier (er wohnt z.Z. in Tolo). So wird es noch ein netter Abend.
 
  
 
 
Montag, 06.09.2021
 
Nach einem kleinen Frühstück geht es los in Richtung Methana. Die Vulkanhalbinsel hatte mir 2019 schon so gut gefallen und wir sind ja lange nicht rumgekommen. Von Nafplio aus geht es erst einmal in Richtung Epidaurus, aber das antike Theater lasse ich heute rechts liegen und fahre direkt hinunter zur Küste und diesmal auch gleich den richtigen Abzweig nach Methana / Poros / Kranidi. Ist ein bissl verwirrend, da man erst links abbiegt und dann unter der Straße kreuzt.
 
  
 

 
Nach einigen wenigen Fotostops erreiche ich die Halbinsel und fahre über das schmale Landstück, das die Insel mit dem Festland verbindet. Der erste Ort ist Vathi, wo es jetzt an der Küste auch ein paar Tavernen gibt.
 

 
Aber ich lasse das Meer bald unter mir und fahre hinauf in die Berge. Am Vulcano waren wir vor 2 Jahren, jetzt geht es nach Megalochori hinauf und weiter in die Berge. Auch auf Methana wird Wein angebaut.
 
  
 
Und je höher es hinaufgeht, desto schöner wird der Ausblick und schmaler die Straße.
 
  
 
Auch den Vulcano sehe ich vom Berg gegenüber.
 

 
Es ist eine herrliche, ursprüngliche Landschaft und ich treffe kaum andere Menschen. Schließlich schraube ich mich wieder die Straße hinab zum Meer und genieße dabei die Aussicht auf Aghistri und Aegina im Hintergrund.
 
  
 
  
 
  
 
Hier gibt es ein paar Tavernen direkt am Meer, aber da die Brandung so stark ist, haben die Wirte die Plastikplanen gepannt. Dahinter mag ich dann auch nicht sitzen und fahre nach Agios Georgios, wo die Taverne direkt an der Kirche geöffnet hat. Dort finde ich ein windstilles Plätzchen zum Mittagessen.
 
  
 
  
 
Nach einem Choriatiki (für der griechischen Sprache nicht mächtigen: Bauernsalat, der typisch griechische) fahre ich wieder weiter und durch Agios Theodori, um wieder auf die höher gelegene Straße zu kommen. Der Ort ist sehr hübsch und die Straße wird am Ende so eng und steil, dass ich kurz vorm Umdrehen bin ... geht aber wegen der Enge nicht, also Augen zu und durch und *hüpf macht das Auto* - stehe ich auf der "großen" Straße. Davon gibt es verständlicherweise kein Foto ;-)
 
  
 
Unterhalb von Kipseli kann man auf das Waldbrandgebiet vom August diesen Jahres blicken ... sehr trostlos, aber auch viel Glück für die Dorfbewohner direkt oberhalb.
 
 

Dann geht es langsam wieder runter ans Meer in Richtung der Stadt Methana.
 
  
 
Hier halte ich mich gar nicht weiter auf, an der Strandpromenade ist es fast genauso tot wie damals im März, ein oder zwei Tavernen haben geöffnet und sind auch leidlich gefüllt. Ich stoppe erst wieder am Ende der Stadt am alten Thermalbad, das ebenfalls seit einigen Jahren geschlossen ist. Das Schwefelwasser ist jedoch "stinkig" wie immer.
 
  
 

 
Grundsätzlich muss ich leider sagen, dass die Beschilderung auf Methana besser sein könnte. Manchmal gibt es gar keine Schilder, dann wieder sind sie so zugewachsen, dass man sie nicht oder kaum sieht, oder sie sind beschmiert, beklebt oder zerschossen. Gerade oben in den Bergen ist es nicht immer einfach, den richtigen Abzweig zu finden. Manch gute Straße entpuppt sich als Sackgasse, die "Haupt"straße hingegen kommt eher unscheinbar daher. Zum Glück habe ich einen guten Orientierungssinn und abgesehen von einem Abstecher zu einer Kirche nahe des OTE-Turms, wo die Straße aufhört, habe ich dann doch alles gefunden.
 
Auf der Rückfahrt nach Nafplio halte ich kurz an dem kleinen Strandsee an, da ich im flachen Wasser zahlreiche Flamingos sehen kann.
 
  
 
Da ich nicht die gleiche Strecke zurück fahren möchte, folge ich der Ausschilderung nach Kranidi über Dryopi, Aghia Eleni und Trachia. Eine wunderschöne Landschaft mit ebensolchen Ausblicken.
 
  
 

 
Auf kleineren Straßen durch großartige Felslandschaften und landwirtschaftliches Gebiet erreiche ich schließlich wieder Nafplio. Nach etwas Ausruhen starte ich zum Abendspaziergang und kehre zum Essen in die Taverne Palia ein, eines der Lokale oben an der Hauptgasse. Man sitzt soweit ganz nett, aber die Käsebällchen entpuppen sich als Schinkenrolle mit Käse und die Zucchinipuffer hatte ich auch schon mal besser. Da darf man sich anschließend doch noch ein leckeres Eis genehmigen!
 
  
 
  
 
Und später folgt der unvermeidliche Absacker im Allotino ... es ist schon praktisch, eine nette Bar direkt im Haus zu haben :-)
 
  
 
Das
3. Glas *hüstel* geht dann (unbestellt) auf's Haus, ein interessanter Wein aus Assyrtiko mit Retsinaanteil. Kalinichta!
 
 
Dienstag, 07.09.2021
 
Das heutige Ziel ist Leonidio. Da mein Auto aber fast am Hafen steht, nutze ich die Gelegenheit, Bourtzi und die Schiffe bei schönem Wetter und Tageslicht zu fotografieren.
 
  
 
  
 
Dann geht es immer am Meer entlang, eine wunderschöne Küstenstraße. Zuerst einmal fährt man um die Bucht von Nafplio, den Argolikonischen Golf. Hier ist es noch flach, dann steigt die Straße bald etwas an. Natürlich kann man von hier aus Nafplio und seine Burgen sehen, die dann doch eher klein wirken - solange man nicht zoomt.
 

 
Einen ersten Stop lege ich in Paralia Astros ein, einem netten kleinen Hafenort mit zahlreichen Tavernen. Über allem thront ein Kastro.
 
  
 

 
In zügiger Fahrt geht es erst einmal weiter bis Leonidi. Fotostops plane ich für den Rückweg ein, da ist das Anhalten einfacher.
 
In Leonidi - der Ort liegt beeindruckend unterhalb einer hohen, steilen Felswand - finde ich leicht einen Parkplatz und wandere etwas durch das Dorf. Vorweg gesagt, außer einem Café haben die Tavernen schon geschlossen und ich halte also mal wieder Mittagsdiät ;-) Der Ort ist ganz hübsch und einige Bilder sprechen für    sich!
 
  
 
  
 

 
  
 
  
 
  
 
  
 
Es ist eine nicht ununstrittene Tradition in Leonidi, zu Ostern Papierlaternen mit echtem Feuer als Auftrieb fliegen zu lassen. In der trocknen Umgebung kann es durch Abstürze schnell zu Bränden kommen.
 
  
 
Hinter Leonidi führt die Straße ein enges, wildes Tal, nach ca. 17 km kommt man zu einen Kloster in den Bergen, das möchte ich mir noch angucken. Die Fahrt an sich ist es schon wert!
 
  
 
  
 
  
 
Und dann kommt man um eine Ecke und sieht plötzlich hoch oben das Kloster im Felsen, wie ein Schwalbennest, kleben. DA soll es raufgehen? Mich überkommen Zweifel, aber da ich weiß, dass man irgendwie dort hinkommt, fahre ich weiter. Nach etwa 6 km erreiche ich einen kleinen Abzweig, hier stehen mehrere Stände mit buntem Plastikramsch (sowas wie ein Kulturschock in dieser wunderschönen Landschaft) und eine steile Straße führt noch weiter hinauf. Nach wenigen 100 m erreicht man einen Parkplatz unter einer Steilwand, auch hier Verkaufsstände, aber wenigstens mit lokalen Naturalien wie Honig, Wein, Obst etc.
 
Durch eine Pforte geht es an der Steilwand entlang über Stufen hinunter zum Kloster. Ein ganz moderater Weg, den man von unten nicht erwartet hätte.
 
  
 
  
 
Die Klosterkirche wurde direkt unter eine überstehende Felswand gebaut. Immer wieder faszinieren, wo die Menschen ihre Gotterhäuser errichten. Und es kommen immer noch zahlreiche Pilger, Bittsteller und Dankende zur Panagia Elona.
 
 
 
  
 
  
 

 
Beindruckt von der Großartigkeit der Natur und der menschlichen Leistung trete ich die Rückfahrt an, ein Rundtrip wäre zu weitschweifend und so geht es die gleiche Strecke wieder zurück. Immerhin: Andere Seite, andere Ausblicke, ich mag das.
 
Während der Fahrt durch die Schlucht hinunter nach Leonidi sticht mich plötzlich etwas heftig in die Seite, zum Glück verreiße ich das Lenkrad nicht (sonst gäbe es wohl heute keinen Bericht hier....) und ich halte an und was auch immer es war, ist nun hoffentlich draußen oder erschlagen ... ich habe an der Seite einen Stich, der sich sofort rot färbt und anschwillt und ziemlich brennt. Leider ist meine Wasserflasche als Kühlung nicht geeignet, da schon eher lauwarm. Es lässt aber bald nach und ich fahre weiter und lasse mir nicht die Laune verderben.
 
Ein paar Fotostops wie geplant, ansonsten zieht sich die Strecke am Meer entlang, bis ich endlich wieder Nafplio erreiche.
 
  
 

 

 
Heute finde ich schon nach der ersten Runde einen Parkplatz. Nach einer erfrischenden Dusche und Behandlung des Insektenstichs, zum Glück habe ich etwas zum Eincremen dabei, geht es in die Stadt zum Abendessen. Ich lande mal wieder in Ta Fanaria, vorab bestelle ich Cheese-pie, das ist aber eine Familienportion, und ein Pastizio. Wieder sehr lecker und eigentlich bin ich satt.
 
Dann wandere ich durch die Gassen, lande im Xenon und denke, ein kleines Dessert geht immer. Dabei habe ich die Portionen unterschätzt ... 16 Loukoumades mit Schokosoße und Eis, das ist definitiv NICHT zu schaffen!
 

 
Nach 6 Kugeln und etwa 2/3 des Eises ist definitiv Schluss. Zum Verdauen gibt's den leckeren Hauswein (Miniflasche statt Glas).
 
  

Im Allotino, man kennt mich schon, nehme ich noch ein Glas Wein zur guten Nacht, dann geht es hoch ins Zimmer. Irgendwie werden die Abende immer so lang ...
 
 
Mittwoch, 08.09.2021
 
Nach der Fahrerei der letzten Tage ich heute mal Gammeltag angesagt. Zum Frühstück gehe ich rüber ins Kalimera, dort ist die Auswahl doch besser als bei uns im Haus.
 

 
Dann schlendere ich gemütlich rüber zum Markt, wo dank der späteren Stunde nicht mehr ganz so viel los ist. Eigentlich will ich nur gucken, kaufe dann aber doch ein paar leckere Weintrauben, einen Pfirsich (den zweiten gibt's geschenkt) und eine Tüte Oregano.
 

 
  
 
  
 
In den Gassen hier kann man auch gut bummeln.
 
  
 
Nach einem Freddo Cappuchino im Kalimera begebe ich mich dann auf's Zimmer und mache, außer hier schreiben, einfach mal nichts. Auch sehr erholsam!
 
Erst später breche ich wieder auf.