Nun sind wir bereits im zweiten Coronajahr angekommen und nach einem langen, um nicht zu sagen langweiligen Winter, ist es nun endlich wieder möglich zu reisen. Nicht so einfach und unkompliziert wie vor der Pandemie, aber immerhin. Ein negativer PCR-Test und das bereits bekannte PLF-Einreiseformular sind Voraussetzungen für die Reise nach Griechenland. Auch die Maske ist obligatorisch, sowohl unterwegs als auch vor Ort. Seit Mitte Mai hat Griechenland wieder für Touristen geöffnet und die ersten Reiseberichte und Fotos sind bereits im Netz zu lesen.
 
Für mich beginnen die Vorbereitungen mit vielen Planungen, was alles beachtet werden muss: Testzentrum finden und Termin für den PCR machen, Onlineanmeldung für GR, Catsitter beauftragen und einweisen, Parkplatz buchen am Flughafen (ist billiger als 2x Taxi fahren!), in der Firma ist auch noch reichlich zu tun und im Haushalt sowieso - die Zeit wird nicht langweilig. Und es bleibt spannend, ob alles dann unterwegs so reibungslos abläuft.
 
Jetzt sitze ich am Vorabend der Reise noch am PC und habe einen aufregenden Tag hinter mir. Dem Ergebnis des PCR-Tests musste ich hinterher telefonieren, die angegebene 24 Stunden-Frist wurde nicht eingehalten, zum Glück hatte ich aber noch genügend Luft und nun das Zertifikat ausgedruckt in der Reisemappe. Heute Abend kommt noch der QR-Code für GR und dann kann es losgehen. Das nächste Mal werde ich dann hier hoffentlich aus Naxos berichten!
 
Und *hier* geht's zum neusten Bericht!
 

Freitag, 04.06.2021
 
Alle Unterlagen waren rechtzeitig da, auf den QR-Code der Griechen ist Verlass, kurz nach 23 Uhr (Mitternacht griechischer Zeit) kam er. So starte ich gegen 7:30 Uhr ganz ungewohnt mit dem Auto in Richtung BER. Wie schon geschrieben ist das Parken billiger als 2x Taxi fahren und mit den Öffis muss ich auch nicht wirklich .... mit genügend Zeitpuffer bin ich unterwegs und erreiche dennoch schon nach 35 min den Flughafen. Das Parkhaus finde ich, wenngleich durch Baustelle die Einfahrt etwas verwinkelt ist. Und dann beginnt die Lauferei, zum Glück habe ich ja noch viel Zeit. Von außen gefällt mir der Flughafen gar nicht, sehr monumental, tot und nichtssagend. Innen helfen auch die "edelen Hölzer" an den Check-Ins nicht über das Unpersönliche hinweg. Ach, TXL ... Du fehlst!!  
 
Der Check-In 0 ist "ganz rechts" und dort bin ich die zweite in der Schlange für den Flug nach Athen. Alles geht dann ganz unproblematisch, Test, PLF und Ausweis zeigen, Bordkarte habe ich ja schon. Der Koffer verschwindet und ich habe noch ein bisschen Zeit zum Rumlaufen. Dann suche ich mir einen Security Check, davon gibt es zahlreiche und wenn man später weiß, wo man hin will, wird das kein Problem sein, man kann durch jeden durch. Dahinter geht dann das Gelaufe Teil 2 los, noch ist hier wenig los, ein Duty Free, ein paar kleine Geschäfte und Imbisse / Kaffeeshops. Einige Läden rüsten gerade erst auf, andere sind momentan geschlossen. Alles noch sehr ruhig.
 
  
 
  
 
Beim Boarding piept es dann bei mir und statt meinem gewohnten Platz 5A versetzt der Mensch dort mich auf 12D. Na toll. Ich und am Gang, das kann was werden. (Angeblich gibt es keine Reihe 5 in der Maschine, aber das ist Quatsch, da saß dann jemand anders). Mit etwas Bauchgrimmen und Übelkeit - ich brauche den Blick aus dem Fenster - überstehe ich den Flug aber auch. Wir starten mit 40 Minuten Verspätung, weil das Bodenpersonal es nicht hinkriegt ... es hat sich also im Vergleich zum TXL nichts verbessert. Der Pilot mit seiner schicken A320 Neo schafft es aber, mit nur 10 Minuten Verspätung zu landen!
 
In Athen läuft es eigentlich ganz easy, der QR-Code muss vorgezeigt werden, ansonsten hat man mich entweder falsch geschickt oder ich bin falsch abgebogen, jedenfalls muss ich noch einmal durch die Sicherheitskontrolle, alles wieder auspacken und mein Wasser muss ich auch abgeben ... die Flasche Desinfektionsmittel hingegen darf ich behalten ... Das ist dann nervig. Dann im Galopp zum Gate, erst habe ich B31 gelesen, tatsächlich ist es aber B21, wieder zurück im Eiltempo und so bin ich tatsächlich die letzte, die durchs Boarding geht.
 
In der kleinen ATR nach Naxos habe ich dann den Nebensitz frei, das ist ganz schön. Leider sind die Scheiben immer sehr zerkratzt und so sind die Fotos nicht so dolle, die ich gemacht habe, das erste ist Syros, später Paros.
 
  
 
  
 

 
Am Flughafen auf Naxos erwartet mich Sofi, die Juniorchefin. Ihre Mutter Rena ist z.Z. in Corona-Quarantäne, da sie auf einer Feier mit einer positiven Person war. Es geht ihr gut und sie ist auch negativ, aber nützt ja nix - ein paar Tage muss sie noch "absitzen". Sofi bringt mich in die Pension, auch der Papous ist da, ich freue mich sehr und zur Begrüssung gibt es selbstgemachte Zitronenlimo und Melone.
 
Ich habe die freie Wahl zwischen drei Zimmern, es wäre auch ein recht geräumiges Dreibettzimmer dabei, aber das geht nach hinten raus und ich bevorzuge dann doch wieder "meine" Nummer 8 mit Doppelbett und Blick auf die Chora. Rena hat mir auch einen richtigen Stuhl reinstellen lassen, so dass ich hier gemütlich sitzen und tippen kann :-)
 
Nachdem ich meinen Koffer ausgepackt habe (kommt mir vor wie Zeugs für vier Wochen...), laufe ich rüber zur Chora und ein bissl quer beet und gucke schon mal, wer alles geöffnet hat. Ich freue mich, dass Morfes - der Töpferladen von Efi - offen hat, denn hier kaufe ich auch immer gern. Auch der kleine Schmuckladen mit der netten Griechin, die sich um Katzen kümmert, hat offen. So habe ich gleich ein bissl Smalltalk.
 
  
 
  
 
Zum Essen gehe ich erstmal ins Irinis. Auch die Jungs erkennen mich wieder und es ist immer so nett, so persönlich empfangen zu werden. Ich bestelle mir den leckeren Naxiotischen Kartoffelsalat, Tzaziki und natürlich Wein. Ein zweites Viertel geht aufs Haus und später noch Kuchen, Obst und ein Kitron. Auch der Chef Giorgos kommt rum und begrüsst alle Gäste mit Handschlag *tststs*, aber er ist so fröhlich und ansteckend damit! Ein Hauch von Normalität hinter der Maske. Ja, die muss man hier auch draußen tragen, das wird aber mehr oder weniger lax gehandhabt, man darf sich nur nicht erwischen lassen. Kostet dann 300 Euro.

 
 


Nach dem Essen gucke ich bei Vagelis vorbei, im Schuhladen und Katzentreff. Es geht ihm und den Katzen soweit gut, leider sind aber wohl einige vergiftet worden - hört das denn nie auf in Griechenland!! Wir verabreden uns für morgen Mittag zum Futterrundgang in der Chora.
 
  
 

 
Den Sonnenuntergang verpasse ich heute, aber es gibt ja noch mehr Tage!
 
Durch die Chora laufe ich zurück, kaufe bei Morfes die ersten Souvenirs. Ich liebe ihren Keramikladen und könnte ... ach je ... gut, ich fliege zurück Business Class, aber trotzdem ... ;-)
 
  
 
Bei PanCo, dem gut sortierten Minimarkt, kaufe ich noch etwas zu trinken und dann geht es heim. Bissl hier schreiben und irgendwann ins Bett, der Tag war lang.
 
  
 

 
Kalinichta fürs erste aus Naxos!
 
 
Samstag, 05.06.2021
  
Ich habe prima geschlafen und stehe nicht zu spät auf, da ich ja heute das Auto übernehmen will. Zuerst aber gibt es Kaffee und Spiegelei mit Feta in der Rezeption.
 
 
 
Dann mache ich mit Sofie den Vertrag für den kleinen Renault und wenig später fahre ich einfach mal los! Das Wetter ist traumhaft, kein Wölkchen trübt den Himmel. Ich fahre gemütlich hinüber nach Agios Prokopios und weiter nach Agia Anna. Viele Lokale sind geöffnet, in anderen wird noch gewerkelt und gestrichen. Das Paradise mit der schönen Tamariske hat auch geöffnet, aber ich laufe nur eine Runde über den Boardwalk zum "gestrandeten Hai". Der Holzweg könnte auch mal wieder repariert werden, aber dafür ist der Haifisch dies Jahr ungefährlich und hat keine Zähne.
 
  
 
  
 
  
 
  
 
Anschließend fahre ich am Plaka-Strand entlang. Auch hier sind die meisten Lokale offen oder zumindest in Vorbereitung. Der Strand ist sehr übersichtlich besetzt und die Aussicht hinüber nach Paros klar und wunderschön. Das Meer präsentiert sich in allen verfügbaren Farben, man möchte einfach nur gucken. Zurück geht es an dem kleinen Salzsee vorbei.
 
  
 
  
 
Später auf dem Rückweg gucke ich noch in den Supermarkt rein, kaufe mir zwei Plastikdosen für das ganze Obst, was ich morgens immer bekomme und gar nicht schaffe. Irgendwie eiere ich noch ein bisschen rum und fahre hoch zum Moni Chrysostomos, von wo man einen tollen Ausblick über die Stadt, den Hafen und die Portara hat. Gerade liegt auch eine Blue Star an, perfektes Timing zum Fotoshooting.
 
  
 
  
 

 

Um 14:30 Uhr dann bin ich mit Vagelis zu einem Rundgang durch die Chora verabredet, "seine" Katzen füttern. Er drückt mir erstmal eine Box mit einem Zwerg in die Hand, den wir später noch zu einer Pflegestelle bringen. Da rennt Frau R. aus B. also mal wieder mit einem Katzenkorb und einem plärrenden Flohtaxi durch die Stadt :-D
 
  
 
  
 
  
 
Die Katzen kommen, wenn Vagelis ruft oder mit dem Schlüsselbund klappert. Ich finde, er macht einen tollen Job und auch die Mädels in dem Katzenhaus, wo wir später den Zwerg abliefern. Da ich mir mit den Sandalen heute prompt eine Blase gelaufen habe, verabschiede ich mich von Vagelis und fahre noch runter an die Marina, wo ich zuerst die Sphinx am Meer bestaune und dann meinen ersten Frappé mit Blick auf Hafen und Kastro trinke. Gleich um die Ecke kaufe ich noch in dem schönen Käseladen ein.
 
  
 
  
 

 
  
 
Ein bissl dann die Füße hochlegen und die Blase verarzten und dann hab ich aber auch langsam Hunger!
 
Zum Abendessen fahre ich dann rüber zum Oasis, wo Marion arbeitet. Ich liefere meine Mitbringsel ab und dank der noch recht übersichtlichen Besucherzahlen hat sie ein bisschen Zeit für mich und wir können gemeinsam essen. Da ich ja ohnehin planlos bin in diesem Urlaub, verabreden wir uns locker für morgen zum Shelterbesuch. Aber erstmal genieße ich die leckeren Loukaniko und Horta!
 
  
 
Danach fahre ich heim, stelle das Auto ab und laufe noch einmal in die Stadt. Ein bissl shoppen, hallo sagen bei Vagelis, ein Absacker an der Paralia. "Es lebt" und das fühlt sich soooo gut an.
 
  
 
Diesen Kater, dessen Menschen zwei nette Geschäfte in der Old Market Street haben, kenne ich auch schon seit Jahren. Er ist jetzt 12 und gerät ein bissl aus der Form ;-)
 

 
Durch die dunklen und doch vertrauten Gassen der Chora geht es heimwärts.
 
  
 
Ein schöner Tag liegt hinter mir und ich freue mich auf mehr.
 
 
Sonntag, 06.06.2021
 
Es ist Sonntag und die Kirchenglocken rufen die Gläubigen zum Gebet und die Touristen aus dem Bett ... um 7 Uhr ... letztendlich stehe ich aber auch erst um 9 Uhr auf. Zum Frühstück gibt es heute ein Schinken-Käse-Toast, auf Obst verzichte ich, da ich ja immer noch was im Kühlschrank habe. Nur langsam reift so eine Art Plan in mir, was ich heute anstellen möchte.
 
Zuerst schaue ich bei meiner Wirtin vorbei, die ja noch (zum Glück aber negativ getestet) in Quarantäne sitzt ... ihr Haus finde ich dank dem davorstehenden Pensionsbus sofort und wir schwätzen einen Moment via Balkon - Straße. Unten wohnt die Mutter, die das natürlich mitbekommt und mir gleich Kaffee anbietet (sie ist nicht von der Q. betroffen), aber danke, ich hab ja gerade erst. Dann fahre ich weiter in Richtung Eggares. Das Dorf davor heiß Galini und liegt etwas abseits der Straße, auch ein Strand ist ausgeschildert, den Wegweisern folge ich mal. Erst durchs Dort, dann durch Felder und Gemüsebeete zieht sich die schmale Betonstraße dahin. Und plötzlich schaut man ums Eck und der Amitis-Strand liegt vor mir. Zwei Autos auf etwa 700 m Breite, das lässt sich aushalten. Ich laufe zum Wasser und gucke nach ein paar schönen Steinen. Dabei schwappt mir direkt eine Welle über die Füße. Sandalen nass und Füße voller Sand ... Hätten wir das also auch erledigt :-D Am Auto popel ich mir die Sandkörnchen zwischen den Zehen raus, ich bin da sehr empfindlich und muss aufpassen, dass sich nix aufscheuert. Morgen nehme ich dann die Badeschuhe mit.
 
  
 

 
Auf dem Rückweg halte ich in Galini und erkunde das kleine Dorf - immerhin mit zwei schönen Kirchen - zu Fuß. Ein paar alte Leute genießen die Sonntagsruhe und einige Katzen dösen unter Büschen.
 
  
 
  
 
  
  
Weiter geht es nach Eggares. Hier besuche ich das kleine Olivenöl-Museum. In einem Ausstellungsraum sind ein paar alte Geräte aufgestellt und Informationen in Griechisch und Englisch aufgehängt. Es ist sehr nett gemacht. Ein Verkaufsraum schließt sich an, hier kann man alles probieren, ehe man etwas kauft und ich entscheide mich für etwas ausgefallenes, nämlich Olivenmarmelade.
 

 
Von Eggares aus wechsele ich ins Landesinnere. Je weiter es hinauf geht, desto bunter wird die Vegetation und es blüht auch noch Ginster, wie schön! Diesteln und Oleander sehe ich ebenfalls und anderes, was ich nicht benennen kann. Hier werde ich dann fotografisch zuschlagen, wenn es rüber nach Lionas geht.
 
An einer kleinen Parekklisio Koimitiriou (Friedhofskapelle)
mache ich einen Fotostop. So friedlich und mit schöner Aussicht möchte ich auch mal begraben werden ...
 
  
 
  
 
  
 
Über Kinidaros und Moni geht es nach Halki. Mein Plan ist, auf dem Dorfplatz eine Kleinigkeit zu essen. Gegen 13 Uhr erreiche ich das Dorf und finde an gewohnter Stelle einen Parkplatz. Dann laufe icb durch die wohlbekannten Gassen, lasse mich zuerst am Dorfplatz auf einen leckeren griechischen Salat nieder. Es sind noch einige Touristen hier, aber alles sehr übersichtlich und Abstand halten ist gar kein Problem. Nicht alles tragen die Maske, aber hier ist auch niemand, der danach guckt ...
 
  
 
  
 

 
Im Dorf schlendere ich noch ein bissl durch die Läden, im Art & Nature am Dorfplatz kaufe ich mir einen leckeren Fistiki-Aufstrich und bewundere die Webarbeiten der Ladenbesitzerin. Über einen wunderschönen Läufer muss ich noch nachdenken ... Handarbeit hat ihren Preis, mal gucken, ob am Ende des Urlaubs noch Geld übrig ist ...
 
Dann fahre ich weiter und gucke bei Manolis in der Töpferei in Damalas vorbei. Hier stehen zwar alle Türen offen, aber niemand ist zu sehen. Sonntagnachmittag, klar. Ich frage mich, ob er tatsächlich jemals die Türen schließt? Also komme ich in den nächsten Tagen wieder.
 
Ich fahre also langsam wieder zurück Richtung Chora, in einer kleinen Bakery hole ich mir ein Stück Portokalopita, den ich dann später auf dem Zimmer genieße. Und dann, nach einem kleinen Lesestündchen, laufe ich runter zum Hafen. Ich lass mir doch nicht sagen, ich hätte keine Fotos vom Hafen gemacht ... also bitte :-)
 
  
 
  
 
  
 
Zum Essen gehe ich dann ins Meze Meze (oder auch Meze²). Sehr lecker die Zucchinipuffer mit Joghurtdip und dann die Fava mit Oktopus.
 

 
Dann geht es noch zum Sonnenuntergang am Hafenbecken .... einfach ohne Worte.
 
  
 
Anschließend besuche ich Vagelis, diesmal habe ich Glück und sein Liebling Platonas ist da. Ich finde, er ist etwas dünn hintenrum geworden, aber Vagelis meint, er ist halt viel unterwegs. Ich bekomme noch einen Raki spendiert und wir sitzen gemeinsam und gucken über die Platia, wo doch einiges an Betrieb ist. Im Hintergrund leuchtet der Abendhimmel und es ist traumhaft, hier sitzen zu können. Vagelis spricht aus, was ich denke: Es ist ein glücklicher Mensch, dass er dies täglich erleben darf.
 
  
 
Das Bild mit dem leeren Platz täuscht ein bisschen, ich habe eine "Lücke" abgepasst - Kinder spielen Ball und Urlauber flanieren, es könnte schlimmer sein.

Ich verabschiede mich von Vagelis und schlende noch an den Geschäften vorbei, genieße den abendlichen Anblick der Wasserfront.
 
  
 
  
 
Irgendwann trete ich den Rückweg durch die Chora an. Als ich am Naxos Cafe vorbei komme, ist dort kein Mensch ausser dem Wirt und ich beschließe, hier noch ein Glas Wein zu trinken.
 
  
 
Dann kommen doch noch Leute und lassen sich nieder: Ein junges Pärchen (Leipzig / Australien), eine alleinreisende Dame vom Tegernsee und später noch ein Düsseldorfer Pärchen. Und so kommen wir ins Gespräch, halb deutsch, halb Englisch wegen dem Australier, der noch nicht so gut Deutsch spricht. Bei einem Glas Wein bleibt es auch nicht und erst kurz nach 0:30 Uhr (Sperrstunde!!) brechen Steffi (die Dame vom Tegernsee) und ich auf. Und so schleiche ich ein bisschen illegal durch die engen Gassen der Chora, aber ein paar Leute sind doch noch unterwegs.
 
Im Zimmer sitze ich noch ein bissl am Laptop, aber den Reisebericht scheibe ich erst am nächsten Morgen.
 
 
Montag, 07.06.2021
 
Heute schlafe ich etwas länger und hole mir dann nur eine Tasse Kaffee ... bekomme aber doch noch einen Teller mit leckerem Brot und Marmelade und Bougatsa in die Hand gedrückt. Ein Stück Brot genehmige ich mir, der Rest kommt in den Kühlschrank. Ich genieße den Vormittag auf dem schattigen Balkon, ehe ich dann kurz nach 12 doch mal losziehe. Ich hatte ja Moutsounas auf dem Plan und trotz später Stunde mache ich mich auf den Weg.
 
Nur wenige Fotostops mache ich, ehe ich über Halki und Filoti nach Apeirathos komme und ins Tal von Moutsounas abbiege.
 
  
 
  
 
Moutsounas war seinerzeit der Verladehafen der Schmirgelindustrie und die alte Seilbahnstation und die Mole mit dem Kran sind noch teilweise erhalten. Ein Denkmal erinnert jetzt an die schwere Arbeit.
 
  
 
  
 
Leider hat das nette Lokal To Dixtu (Das Netz) noch nicht geöffnet und so gehe ich ein Haus weiter ins Apanemi. Man sitzt auch ganz schön direkt am Wasser, der Tzaziki ist megalecker, aber der Service nicht so dolle. Eine Viertelstunde warten, bis jemand kommt, eine weitere Viertelstunde bis zum Getränk und Bestellung, eine halbe Stunde für einen Tsaziki und einen Teller Patates ... und das, wo der Laden nicht mal voll ist und drei Leute im Service. Inkl. Bezahlung habe ich dann zwei Stunden dort gesessen, für mich eigentlich viel zu lange zum Nichtstun.
 
  
 

 
Ich fahre dann noch ein Stück an der Küste entlang und finde auch die Straße nach Danakos, alte Ölfässer markieren den Abzweig, aber ehrlich gesagt sieht dieser Weg wenig vertrauenserweckend aus und ich bleibe lieber für den Rückweg auf der Hauptstraße.
 
  
 
  
 
Diese Kirche hier kennt wohl jeder Naxosurlauber, oder zumindest, wer schon in Moutsounas war.
 
  
 
In Filoti wollte ich eigentlich noch in den süßen Kruschelladen gucken, aber er hat heute Nachmittag geschlossen. Hätte ich es mal mittags gemacht - normalerweise ist das meine Devise, immer gleich handeln und nicht später, man weiß ja nie. Nun gut, also noch einmal wiederkommen :-)
 
  
 
Über eine hübsche Nebemstrecke fahre ich nach Damarionas, komme wieder auf die Hauptstraße und biege dann noch kurz nach Damalas ab. Diesmal habe ich Glück und die Töpferei ist besetzt. Die Yiayia und die Mutter sitzen im Laden und Manolis ist in der Werkstatt. Er hat mich gleich wiedererkannt: Germania? Zwei Finger zeigen von seinen Augen zu meinen Augen. Dann Zahlenmalerei auf seiner staubigen Töpferhand: 2020 you not Naxos?? - Ich: Ochi, Coronatimes ... und schon kommt das nächste Zeichen, das z.Z. ganz wichtig ist: Die spritzenden Finger am Oberarm. 1. oder 2. Vaccination, Pfizer oder ...? Mutter und Yiayia sind auch geimpft, ola kala. So geht Smalltalk mit den Finger und drei Brocken Griechisch :-D
 

 
Ich kaufe natürlich einiges ein - Preis wie immer in die Hand geschrieben - und bekomme dann noch zwei kleine Töpfchen geschenkt.
 
Erst realtiv spät bin ich zurück und kurz vor 20 Uhr breche ich dann auf in die Stadt. Da ich keinen großen Hunger habe, kehre ich ins Irinis auf eine Kleinigkeit ein. Giorgos packt mir zu den bestellten Frischkäseteilchen noch einen Zucchinipuffer dazu ... oh man, der ist ja lecker. Kommt nächstes Mal auf den Teller!! Beim Weiterlaufen treffe ich Steffi und einen Begleiter, die auch gerade essen. Man trifft sich immer irgendwie wieder. Dann schlendere ich durch die Gassen ganz langsam heimwärts.
 
  
 
Im Naxos Cafe ist nichts los, ich trinke noch einen Frappé, dann trete ich den Heimweg an.
 

 
So bin ich tatsächlich gegen 23 Uhr zu Hause und kurz nach Mitternacht im Bett.
 
 
Dienstag, 08.06.2021
 
Ganz früh am Morgen ziehen einige Wolken über die Chora, es muss sogar ein paar Tropfen geregnet haben (zumindest auf die Autoscheiben...), aber nach dem Aufstehen ist es wieder wolkenlos schön.
 
Heute ist mein Ziel Apollonas und dahin starte ich nach einem kleinen Frühstück. Hier erstmal ein Foto von der Pension "von hinten".
 

 

Auf der Strecke nach Apollonas, die mich über Eggares weiter in den Norden führt, komme ich auch an den beiden Stauseen vorbei. Der kleinere direkt an der Straße ist randvoll, der große hingegen fast leer - ein trauriger Anblick. Ob das so gewollt ist? Ich muss die Tage mal nachfragen.
 
  
 
  
 
  
 
Nach einer gemütlichen Fahrt mit zahreichen Fotostops sehe ich kurz vor eins Apollonas vor mir liegen. Perfekte Zeit zum Mittagessen. Ich suche mir erst einen Parkplatz und dann einen Platz in einer der Tavernen, es wird die Apollon werden, wo ich bald leckere Small Fishes esse - brüderlich geteilt mit zahlreichen Fellnasen!
 
  
 
  
 
Nach dem Essen mache ich noch einen Rundgang durchs Dorf, also sozusagen einmal rund um die Kirche, denn viel mehr gibt es hier nicht. Aber auch dabei lassen sie hübsche Details entdecken.
 
  
 
     
 
  
 
Sehr vorbildlich auch diese Futterstelle für Katzen, davon habe ich noch mehr gesehen.
 
  
 
Hinter dem Dorf ragt eine Felszunge ins Meer, die man bequem belaufen kann. Zahlreiche Salzablagerungen zeugen davon, wie hoch die Wellen hinaufreichen können. Aber heute ist das Meer ganz ruhig.
 

 
Weiter geht es dann wieder mit dem Auto ins Landesinnere. Ich biege ab nach Koronida, genieße die Fahrt durch eine wunderschöne Gegend. Ab und zu lasse ich ein Auto vorbei, es ist herrlich, so ohne Zeitdruck rumzutrödeln.
 
Hier gibt es neben der Natur auch jede Menge kleine Kirchen und vor Koronida einen kleinen Friedhof.
 
  
 
  
 
Auf dem Friedhof treffe ich dann auch eine dicke Spinne, die bei meinem Erscheinen aus dem Netz in den Schatten krabbelt.
 
  
 
Die Errungenschaften der Technik sind auch im obersten Bergdorf angekommen :-)
 

 
Und noch mehr Kirchlein und Kirchen ...
 
  
 
  
 
  
 
Korones von oben.
 
  
 
Und hier oben blüht auch noch überall der Ginster, es ist so herrlich.
 
Zurück in der Stadt halte ich noch kurz beim Supermarkt, dann Duschen und Siesta und gegen 20 Uhr breche ich auf zu einem Bummel durch die Altstadt und zum Essen. Ich habe noch gar keinen Hunger, also erstmal etwas rumlaufen.
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 
Zum Essen lande ich dann im Metaxi mas. Endlich bin ich mal so klug und bestelle nur eine Vorspeise - die Zucchiniballs reichen völlig und sich im übrigen ausgezeichnet. Danach mache ich einen Verdauungsspaziergang am Hafen und zurück durch die Altstadt mit Absacker im Naxos Cafe ;-)
 
  
 
  
 
   
 
  
 
Obwohl ich gegen Mitternacht zu Hause bin, wird es noch spät.
 
 
Mittwoch, 09.06.2021
 
Heute mache ich mal "Urlaub vom Urlaub" und fahre für zwei Nächte nach Lionas. Ich starte am späten Vormittag und fahre quer über die Insel. Unterhalb der riesigen Marmorbrüche entlang, durch mehr oder weniger blühende Landschaften, durch Kinidaros und dann die schöne kleine Straße hinüber zum Stravros Keramotis. Dort steht völlig überraschend und einfach so in der Gegend eine Werbetafel neureren Datums für einen Petshop. In Griechenland geht alles. Vorher mache ich aber noch einen Abstecher zur kleinen byzantinischen Doppelraumkapelle Agios Ioannis beim Weiler Sifones.
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 

 
Am Stavros Keramoutis
 
  
 
Kurz vor Korones kommt dann der Abzweig nach Lionas, heute nehme ich mal die offizielle Route.
 
  
 
Das Tal hinunter nach Lionas ist ja geprägt durch die Minen des Schmirgelabbaus, der hier stattfand und der Insel einen gewissen Wohlstand brachte. Die Zeiten sind allerdings lange vorbei. Fotos von den Anlagen habe ich schon vor Jahren gemacht. aber allerlei interessante Pflanzen stehen am Wegesrand. Ich halte auch einmal an, um die Verladestation und die alte Seilbahn anzusehen. Dabei stelle ich fest, dass eines der Seile quer über der Straße liegt und eine Gondel wohl abgestürzt sein muss seit meinem letzten Besuch vor zwei Jahren. Nicht auszudenken, wenn gerade ein Auto auf der Straße unterwegs gewesen wäre!
 
Dann erreiche ich den Abzweig zur Kirche, hier steht ein gemauertes Gebäude, dass ich immer nur ziegenbesetzt kenne. Heute sind aber keine zu sehen und ich steige aus und schaue mir das Gelände einmal näher an. Zahlreiche Maulbeerbäume stehen hier voller Früchte, dahinter die Gebäude vor einem Stolleneingang, teilweise verfallen und unzugänglich. Der Stolleneingang ist offen, aber ich wage mich nur wenige Meter hinein, gerade dass sich die Augen an das Licht gewöhnen können. Man weiß ja nie, wie stabil die Sache ist.
 
  
 
In einem offenen Raum liegt das Skelett einer Ziege, ein bissl unheimlich ist das schon, aber ich liebe solche lost places :-)
 
     
 
Ein spannende Sache! Eine informative Seite im Netz zu dem Thema gibt es *hier*.
 
Bald ist dann auch schon Lionas in Sicht.

  
 
Ich begrüsse die Familie Koufopoulou im Delfinaki und bekomme dann von Giorgos ein Zimmer in den Delfinkaki Lionas Boutique Apartements, das auf der anderen Seite des Tals liegt (keine 2 min von der Taverne entfernt). Ich kann mir aussuchen, wo ich wohnen möchte. Das Zimmer im Souterrain ist sehr geräumig, mit Essbereich und Sofa, aber hat außer der Eingangstür im Wohnbereich keine Fenster und das ist nicht mein Ding. Da wähle ich lieber einen Raum im Obergeschoß mit Balkon und Fenster und Blick aufs Meer. Den Sound der anlandenden Wellen gibt es gratis dazu. Das Haus ist ganz neu, alles sehr chic aber nicht zu kühl, gefällt mir gut.
 
  
 

 
Mit einem Umweg über den steinigen Strand laufe ich bald hinüber in die Taverne Delfinaki auf ein kleines Mittagessen.
 
  
 
Ich bestelle ein Omelette, was sehr lecker ist, und zum Nachtisch gibt es sauleckeren, aber auch quietschsüßen Orangenkuchen. Die Glyko (Süßigkeiten) lasse ich liegen ...
 
  
 
Der Verdauungsspaziergang führt über den Strand hinüber zu den anderen Häusern. Viel ist hier ja nicht zu sehen. Aber das wenige ist absolut reizvoll!
 
  
 
  
 
  
 
Die Brandung sieht nicht besonders aus, die Wellen sind an dem Steinstrand aber nicht ohne. Mal gucken, ob es morgen besser ist, dann hüpf ich sicher mal rein. Ein paar Steine habe ich aber schon gesammelt!
 

 
Am späten Nachmittag kruschel ich im Zimmer rum, mache auch mal 5 Minuten die Augen zu, checke das Laptop. Das häusliche WiFi zeigt zwar an, funktioniert aber leider nicht. Aber zum Glück funktioniert das Lionas-"Dorfnetz" auch hier drüben, so ist das "Online" gerettet.
 
Bevor ich dann zum Essen gehe, schaue ich noch mal am Strand vorbei. Vielleicht nicht der badefreundlichste Strand, aber allemal "steinisch" interessant!
 
     
 
Neben der Taverne ist direkt die kleine Dorfkirche, ich schaue hinein und zünde ein Kerze an für alle, denen es nicht so gut geht wie mir!
 
     
 
In der Taverne sitzt Manolis ganz allein. Die Verständigung ist nicht einfach, er spricht kein Englisch, ich nur wenig griechisch. Ich mache ihn klar, dass ich gern etwas essen möchte. Er bringt mir dann zwar die Karte, aber auch Brot und einen Teller mit Oliven, Gurke und Käse. Ich wollte eigentlich noch etwas bestellen, aber das hier ist ja viel besser. Einen Tzaziki nehme ich dann noch dazu, der hier ordentlich "Wumms" hat, und so futtere ich einfach so vor mich hin. Dazu gibt es den leckeren hausgemachten Rosewein.
 
  
 
Was braucht man mehr.
 
Dann wird es auch langsam dunkel ...
 

 
... und bewaffnet mit einer Karaffe vom Hauswein trete ich den nicht wirklich langen Heimweg an.
 
  
 
Den Abend verbringe ich schreibenderweise auf dem Balkon, ein frischer, aber für mich nicht zu kühler Wind geht, das Internet von drüben funktioniert und die Brandung liefert eine tolle Geräuschkulisse.
 

 
Ich fühle mich wohl und entspannt wie schon lange nicht mehr und bin neugierig, wie ich den morgigen Tag hier verbringen werde!
 
 
Donnerstag, 10.06.2021
 
In Griechenland ist heute Generalsstreik - perfektes Timing, an einem Ort zu sein, wo eh nix passiert ;-)
 
Zum heutigen Tag gibt es folglich nicht viel zu sagen: Kurz vor Sonnenaufgang wachgeworden und selbigen aus dem Fenster beoabchtet, dann ausgegeschlafen, in der Taverne einen Kaffee getrunken, Spaziergang "nach rechts" ein Stück die Straße hoch, runter zum Strand, Wellen gucken und Steine zählen. Zum Baden für mich zu windig und wellig. Relaxen im Zimmer und hinterm Haus (kleiner schattiger Platz, zumindest bis Mittag). Danach zu einen kleinen Mittagsimbiss in die Taverne, anschließend Spaziergang "nach links", im Zimmer relaxen und jetzt an der offenen Balkontür den Bericht schreiben. Nachher gehe ich noch - man ahnt es schon - rüber in die Taverne auf ein kleines Abendessen.
 
Die Bilder vom Tage lasse ich einfach mal unkommentiert so stehen ...

  
   
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 
Ich bestelle nur eine Kleinigkeit - nun, das ist relativ, das Wort "klein" kennt der gastgebende Grieche nicht, so wird aus dem kleinen Käseteller ein größer, aus dem "mikro tzaziki" doch wieder eine gute Schüssel und die leckeren Oliven schaffe ich leider auch nicht. Aber es war vorzüglich und abgerundet vom leckeren Rosé, von dem ich noch einen Flasche von Manolis geschenkt bekomme :-)
 
  
 
Wider Erwarten wird es noch richtig voll, ein griechisches Paar kommt angefahren, ein Touristenpärchen und zwei ältere Männer aus dem Dorf.
 
 
Freitag, 11.06.2021
 
Heute beende ich meinen kleinen Ausflug nach Lionas. Ein sehr schön ruhiger Tag liegt hinter mir, aber ich freue mich schon auf etwas mehr Action und Leute um mich rum. Dass hier heute um 6:30 Uhr schon die Müllabfuhr tätig wurde, ist schon als kleine Aufregung im Alltag zu sehen! Nach dem kleinen Frühstück verabschiede ich mich von der Familie und trete die Rückfahrt an. Es geht vorbei an den offenen Minen am Straßenrand, natürlich muss ich noch ein bisschen gucken.
 
  
 

 
Dann biege ich auf dem weiteren Weg ab zur alten Verladestation "Stravalangada Sarantara Emery Museum", zumindest sollte es mal ein Museum werden, aber seit 2002 wird mehr oder weniger nichts gemacht. Entgegen den Vorjahren ist das Gelände frei zugänglich und ich kann mir diesen Lost place aus der Schmirgelzeit angucken. Hier kamen die Minenerträge an und wurde in die Körbe der Seilbahn gefüllt und über den Berg nach Moutsounas transportiert.
 
  
 
  
 
  
 
  
 
Schließlich verlasse ich diesen interessanten Ort und fahre weiter die Straße hinauf nach Koronos. Das Bergdorf profitierte einst vom Schmirgelabbau, da die meisten der Minen auf seinem Gebiet liegen. Ich parke oben an der Hauptstraße und laufe hinein und hoffe, irgendwo in dem Gewirr der Gassen die Taverne von Matina und Stravros zu finden, die als "Geheimtipp" überall angepriesen wird ;-)
 

 
Eine Beschilderung gibt es nicht und so wandere ich treppab, treppauf durch dieses wunderschöne kleine Dorf.
 
     
 
  
 
  
 
     
 
     
 
Nachdem ich schon gedacht hatte, ich finde die Taverne gar nicht mehr, stehe ich dann doch plötzlich davor. Ein wirklich lauschiges Plätzchen unter Weinreben, sehr ruhig und gemütlich. Nur ein weiteres Pärchen aus der Schweiz (wir kommen ins Gespräch), ist bereits eingetroffen. Matina, die Chefin, wuselt freundlich strahlend durch Küche und Lokal. Der Sohn bedient die Gäste. Das Wasser wird direkt aus dem Hahn in einer kleinen Quell-Station gezapft. Ein Glas Rosewein bekomme ich vom Haus. Ich esse einen "kleinen" - haha!- Greek Salat und Horta. Seeeehr lecker, und der Nachtisch vom Haus ist ein Gedicht!
 
  
 
     
 
  
 
Nach dieser Stärkung trete ich den Rückweg hinauf zur Straße an. Siga, siga, mit vielen Fotosstopps und dank der "rosa Pille" (Ibu) heute morgen klappt das ganz gut.
 
  
 
  
 

 
Ein bezauberndes Dörfchen, dass ich beim nächsten Urlaub ganz sicher wieder besuchen werde!
 
Über den Stravros Keramotis - heute wieder mit Feuerwehr an der Kirche - geht es über Apiranthes wieder hinunter nach Filoti. Pech gehabt - der nette Laden schließt in diesem Moment, ich sehe den Besitzer noch davon radeln.
 
  
 
Also fahre ich weiter nach Halki. Dass sozusagen mein Stammparkplatz frei ist, erleichtert mir die Entscheidung, ins Dorf zu laufen. Eigentlich wollte ich ein Eis essen gehen, aber dann lande ich bei Tasia vor dem Laden und sie lädt mich ein, sich zu ihr zu setzen, und bietet mir eine Handvoll Erdbeeren und Aprikosen an. Während sie Thymian vom Stängel zupft und ich das Obst futtere, unterhalten wir uns über dies und das. Anschließend kaufe ich noch ein paar Gläschen dies und das im Laden.
 
     
 
Auf der Heimfahrt werfe ich noch einen Blick in den Töpferladen an der Hauptstraße vor Damalas, der ebenfalls Manolis' Produkte anbietet. Irgendwann miete ich mir einen Container heimwärts!!
 
Nach einer kleinen Siesta laufe ich in die Stadt und überlege, wo ich heute mal essen könnte.
 
     
 
Meine Wahl fällt auf das Girasole, neben dem Irinis, das so nette bunte Tische hat. Erst als ich sitze, fällt mir auf, dass ich sozusagen "beim Italiener" gelandet bin. Nun, dann gönne ich mir eben eine Pizza Greca. Sehr lecker, wenngleich ich danach sozusagen genudelt bin!
 

 
Das ruft nach einem Verdauungsspaziergang und der führt mich zuerst in Richtung Portara. Schöne Abendstimmung hier am Hafen.
 
  
 

 
Nach einem kleinen Plausch mit Vagelis flaniere ich die Paralia hinunter und finde im Kitron Café eine bequeme Couch und genehmige mir noch ein Glas Wein. Man kann so herrlich die Leute beobachten, die vorbei laufen, oder ein bissl chatten, oder einfach den Abend genießen.
 

 
Irgendwann laufe ich langsam heimwärts, hole im PanCo noch Katzenfutter und sitze noch etwas im Zimmer am Laptop. Für den Bericht reicht es nicht mehr, der wird auf den nächsten Tag verschoben :-)
 
 
Samstag, 12.06.2021
 
Mit Bestürzung stelle ich fest, dass ich nun schon längst bei der Halbzeit angekommen bin. Eben noch zwei Wochen vor mir .... Aber die vergangene Zeit hat auch den Vorteil, dass nun Rena und Thodoros von ihrer Quarantäne erlöst sind und wieder in die Pension dürfen. Ich freue mich sehr, die beiden zu sehen, auch wenn Sofie sie sehr gut vertreten hat.
 
Später starte ich zu einer Tour in den Süden. Über die Potamia-Dörfer und Halki, vorbei am Pirgos Bazeos, geht es hinter nach Aggiasos. Ich hatte gehofft, hier eine Taverne am Wasser zu finden, aber beide Lokale liegen doch eher inlandig.
 

 
Also fahre ich direkt weiter über die kleine Straße hinüber nach Aliki zur Hotelruine, gucken, was es dort neues an Malereien gibt.
 
  
 
  
 
Ich mache einen kleinen Rundgang durch die Anlage, sehe Neues und altbekanntes, bei manchen Motiven bröckeln Putz und Farbe.
 
  
 
  
 
  
 

 
Weiter geht es dann am Meer entlang: Über Kastraki, Mikri Viglia, Agia Anna.
 
  
 

 
Ich kann mich nicht entscheiden, wo ich was esse - und lande schließlich in Naxos Stadt am Hafen im Relax. Da kann man auch prima Schiffe gucken. Ich bestelle mir mal ein Clubsandwich ... gut, mal wieder viel zu viel, die Pommes hätte ich auch gleich abbestellen können, aber das Sandwich ist lecker, Teil 4 von 4 schaffe ich aber auch nicht mehr.
 
  
 
  
 

 
Am Nachmittag bin ich im Zimmer, mein Wirt klopft und bringt mir zwei Teller Obst. Über die Maulbeeren hatten wir morgens gesprochen und natürlich hat der Papous einen solchen Baum im Garten ... also, mit Obst bin ich hier bestens versorgt!
 

 
Später laufe ich los quer durch die Altstadt ins Oasis.
 
  
 
  
 
  
 
Den recht großen Friedhof hinter der Kirche hatte ich auch noch nie bemerkt, aber ich bin ja auch eher selten auf dieser Seite der Stadt.
 

 
Das Gruppentreffen ist überschaubar, nur Barbara und Herbert, die in Abram überwintern und coronabedingt hängen geblieben sind, haben sich angemeldet und sind auch gekommen. So haben wir aber zu dritt einen netten Abend .Später kommen noch Birgit, Eric und Tim dazu, der Koch und Schwager von Marion hat Geburtstag und wir bekommen alle noch ein Stück vom sagenhaft leckeren und ebenso sündigen Geburtstagskuchen. Später lasse ich mir von Marion ein Taxi rufen, es ist ziemlich spät schon (so ganz einig waren wir uns nicht, ab wann nun Sperrstunde ist) und für 8 Euro bin ich schnell zu Hause. Und der Taxifahrer hat eine Cousine in Magdeburg.... :-D
 
 
Sonntag, 13.06.2021
 
Heute bin ich mit Marion zum Shelter verabredet. Das neue Tierheimgelände kenne ich noch nicht und dort gibt es auch ein Katzenhaus. Einige Hundezwinger sind schon fertig und bewohnt, ansonsten ist auf dem Gelände noch viel zu tun und wie immer, zu wenig Leute, die mit anpacken.
 
Wir versorgen die Katzen im Haus, hier leben einige Pflegefälle, die eine Behandlung brauchen, oder wie der süße weiße Kater, der bei einem Supermarkt gefunden wurde. Er ist taub und hat wohl durch eine alte Verletzung einen verschobenen Kiefer. So kann er nicht zurück an die Hauptstraße ... es ist leider nicht handzahm, aber ich finde, ein ganz entzückender Kerl!
 

 
Dieses verrückte Pärchen ist putzmunter und sehr agil, aber mutterlos, und muss nun hier versorgt werden. Die beiden dürfen dann auch durchs Haus laufen, solange die anderen versorgt werden.
 

 
In einem Nebenzimmer lebt Mama Sally mit ihren 10 Tage alten Drillingen. Sie ist eine ganz bezaubernde Katze und quatscht in einer Tour ;-)
 

 
Es gibt auch noch einige Außengehege mit einer Kindergruppe und einigen Seniorenkatzen. Einer erinnert mich an Kefalas, den Kater aus Skiadi auf Rhodos. Danach gucke ich mir noch die Hunde an, hier ist auch eine Mama mit 7 Welpen, eine ganz lustige Bande. Das Gelände ist sehr weitläufig, noch viel Platz für weitere Zwinger, aber eben noch jede Mange Arbeit, allein um das Land erstmal nutzbar zu machen.
 
  
 
Meine Hosen, meine Sandalen, meine Zehen - sie haben alles zu Fressen gern ;-)

Gegen halb vier breche ich auf und beschließe, dass ich zwar staubig und verschwitzt, aber durchaus noch "Außengastro-tauglich" bin. So fahre ich ans Meer nach Agia Anna, wo ich in der Taverne Manolis direkt am Meer sitzen kann. Ich wähle Oktopus in Essig und der ist mal richtig lecker.
 
  
 

 
Am Abend spaziere durch die Chora bis ganz nach oben zur katholischen Kirche. Es ist noch schönes Licht für einige nette Fotos.
 
  
 
  
 
  

     
 

 
  
 
Zum Essen kehre ich ins Sto Ladocharto ein. Es ist eines dieser Lokale im ersten Stock mit Blick über die untenliegenden Restaurants, den Hafen und den Sonnenuntergang. Die Deko erinnert ein bissl an das Mpakalogatos in Aegina, viele alte Dosen, Flaschen, Lampen aus Blechbüchsen usw. Ganz nett gemacht und auch das Essen ist gut. Am Nebentisch wird ein "halbes Rind" serviert ... na wer es mag, gut zubereitet sieht es auch!
 
  
 
  
 
Zum Absacker gehe ich noch in die Kitron Bar, heute gibt es zum Wein ein Schälchen mit Oliven. Hier lässt es sich gut sitzen und Leute beobachten.
 

 
Auf dem Heimweg durch die Chora füttere ich noch einige Katzen, sofern sie nicht schon schlafen, dann geht es auch für mich bald ins Bett.
 
 
Montag, 14.06.2021
 
Der Himmel hängt voller Wolken und als ich beim Frühstück sitze, fängt es sogar an zu regnen. So kann ich erstmal ohne schlechtes Gewissen ein Stündchen am Laptop verbringen und die Berichte der letzten zwei Tage nachschreiben. Gegen Mittag reisst es aber wieder auf. Ärgerlich für meine Wirtin: Sie hat gestern ihre Pflanzen rund ums Haus sprühen lassen und da soll mind. 2 Tage kein Wasser rauf .....
 
Gegen Mittag reisst es dann auf, wird freundlicher und ich mache mich mal auf den Weg. Zuerst fahre ich allerdings zum Spar-Markt, um ein paar Einkäufe zu tätigen.
 
  
 
Dann geht es direkt weiter. Über die Potamis-Dörfer geht es auf die andere Inselseite nach Apollonas.
 
  
 
  
 
  
 
Von oben sehe ich, dass unten die Sonne scheint, auch wenn in den Bergen noch die Wolken hängen. Aber es ist angenehm, kühler als die letzten Tage. In der Taverne Apollon bestellte ich mir frittierten Tintenfisch, das ist auch mal sehr lecker und auf alle Fälle auch reichlich für meine fellinen Freunde unterm Tisch ... äh, auf dem Stuhl neben mir!
 
  
 


An der Nordwestküste trete ich gemütlich die Heimfahrt an. Diese Fahrten mit viel Gucken und immer wieder unterbrochen durch Fotostops sind die reinste Erholung für mich.
 
  
 

 
Für den Abend bin ich mit meinen Wirtsleuten Rena und Thodoros zum Essen verabredet, Renas Eltern sind auch dabei. Wir treffen uns direkt im Lokal und ich laufe gemütlich hinunter ins Restaurant Doukato. Der Abend ist wettermäßig noch ganz schön geworden.
 
  
 
  
 
  
 
   
 
Auch wenn die Verständigung teilweise schwierig ist, haben wir einen vergnügten Abend mit mega leckerem Essen im Doukato am Rande der Altstadt. Man sitzt hübsch in einem kleinen Innenhof. Ich überlasse es Rena, zu bestellen, und alles, was auf den Tisch kommt ist einfach nur gut. Als nach den Vorspeisen noch eine Grillplatte kommt, streike ich ... eine halbe Bratwurst (sehr lecker!), aber mehr ist einfach nicht drin. Ein Nachtisch vom Haus - Zitronenmousse mit Bisquitbröseln - rundet das Essen ab. Die Reste nehmen Rena und ich für Hund & Katzen mit im Paketo.
 
  
 
  
 
Auf dem Heimweg freuen sich also die Chorakatzen über viele Fleischstückchen.
 
  
 

 
 
Dienstag, 15.06.2021
 
Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass ähnliches Wetter wie gestern herrscht, deswegen schlafe ich länger,
aber wider Erwarten ist es viel schöner und trocken. Also breche entsprechend später auf. Mein Ziel für heute ist noch einmal Moutsounas, in der Hoffnung, dass die Taverne To Dixty (Das Fischernetz) nun endlich offen hat. Aber erstmal geht es durch wunderschöne Landschaften und mit vielen Fotostops erreiche ich über die Nebenroute von Vourvouria über Damarionas Filoti.
 
 
 

Heute nun soll es gelingen und ich möchte endlich den schönen Kruschelladen geöffnet erleben! Und so sei es ... ich bin wie immer fasziniert von den vielen alten Dosen und sonstigen Sachen, die im Angebot sind, und kaufe schließlich zwei Alu-Teile. 11 Euro soll es kosten, ich gebe 12, er kann nicht rausgeben, ich soll mein Kleingeld zusammen kratzen ... wir sind dann irgendwo bei 66 Cent. (Ich Blödi hätte ihm die 2 Euro geben sollen und gut is.) Und trotzdem bekomme ich noch eine Handvoll Aprikosen geschenkt ...
 
  
 
  
 
Da ich die Aprikosen ja waschen muss, fällt mir als geeignete Stelle die Aria-Quelle auf dem Weg zum Zas ein. Ein lauschiges Plätzchen. Und das Obst mundet hier oben besonders gut. Am Parkplatz stehen zahlreiche Autos, vermutlich nutzen die Wanderer das kühlere Wetter für die Tour auf den höchsten Berg der Insel. Gesehen habe ich nur ein Pärchen, das sich nach der Rückkehr an der Quelle erfrischt.
 
  
 
  
 
Auf der Weiterfahrt biege ich noch in das Tal nach Danakos ab, auch von dort soll es eine Straße nach Moutsounas hinunter geben. Ich sehe zwar den Abzweig, traue aber der Straßenqualität im weiteren Verlauf nicht, und fahre schließlich wieder zurück und hoch bis zum Abzweig bei Apiranthes.
 
  
 
Von dort geht es dann hinunter nach Moutsounas, vorbei an den Überresten der alten Schmirgelbahn.
 
  
 
Unten am Hafen hat tatsächlich die Taverne To dixty geöffnet, ich freue mich! Hier sitzt man so schön unter den Tamarisken direkt am Strand, und die Fava me ochtopido ist sowas von lecker ... Kapern und karamelisierte Zwiebeln sind auch dabei. Und es geht flott, aber dennoch nicht hektisch. So mag ich das.
 
  
 

 
Nach dem Essen unternehme ich noch einen kleinen Verdauungsspaziergang zu den alten Schmirgelverladeanlagen. Es geht vorbei an der unscheinbaren Dorfkirche ...
 
  
 
  
 
... und wieder zurück an den Hafen, wo seit einiger Zeit ein Arbeiterdenkmal an die schwere Arbeit erinnert.
 

 
Auf der Rückfahrt halte ich in Apiranthes. Ich war zwar schon einmal im Dorf, aber irgendwie nur auf der Hauptgasse. Heute mache ich immerhin eine kleine Runde. So richtig warm werde ich mit dem Ort aber immer noch nicht. Zwar gibt es nette Tavernen und Cafés mit Aussicht über das Tal, aber alles ist ein bisschen schmuddelig, vor allem viel Hundekot fällt mir auf. Streuner treffe ich jedoch nicht, Katzen auch nicht.  - Es gibt halt so Orte, da springt der Funken nicht über. Nette Motive finde ich dennoch.
 
  
 
     
 
  
 
     
 
Zum Kaffeetrinken halte ich in Halki, gehe auf einen kleinen Schwatz zu Tasia und kaufe schließlich bei ihrer Mutter im Laden ein Deckchen, handgewebt und mit orginal naxiotischem Muster. Im Dorf treffe ich heute auch zahlreiche Katzen, die sich über meine Leckerli freuen.
 
  
 
     
 
     
 
Erst um 19 Uhr bin ich zurück und breche später mit Blick auf den Sonnenuntergang auf zum Hafen.
 
  
 

 
Zum Essen gehe ich heute ins Irinis, es gibt Zucchinipuffer, so fluffig innen und einfach lecker.
 
  
 
Zum Absacker gehe ich ins Naxos Cafe, dort treffe ich auch die beiden Mädels aus der Pension. Mindestens zweimal laufen sie am Cafe vorbei, einmal so rum, dann wieder zurück, das kann man öfter im Labyrinth der Chora erleben! Letztendlich setzen sie sich noch kurz zu mir, ehe es dann kurz vor der Sperrstunde heim geht. Ich biete ihnen zwar an, sie durch die Chora zu führen, aber sie laufen dann doch allein los.
 
 
Mittwoch, 16.06.2021
 
Da ich die Berichte der letzten Tage erst lange nach meiner Rückkehr zu Hause schreibe, möge man mir nachsehen, wenn die Texte erinnerungsbedingt etwas kürzer werden ;-)

Heute ist mein Ziel noch einmal Lionas, die Fahrt führt mich hinter der Chora durch die Vororte und dann weiter hinauf und über die Potamidörfer auf die andere Seite der Insel.
 
  
 
  
 
  
 
In Melanes habe ich wie immer keinen Plan vom Dorf ... so geht es weiter über Halki, Moni, den Stavros Keramotis bis zur ersten Abzweigung, die nach Lionas hinunter- und an dieser abwitzig großen Kirche vorbei führt, die hier mitten im Nirgendwo steht und deren angegliederter Zellentrakt, wohl gedacht für Besucher, langsam verrottet. Später recherchiere ich, dass hier einmal ein Wallfahrtsort von ähnlicher Bedeutung wie auf Tinos geplant war ... nun ist es aber zum Glück bei den Plänen geblieben und ein weiterer Lost Place "schmückt" die Landschaft.
 
  
 

 
In Lionas genieße ich wieder die Gastfreundschaft und das leckere Essen der Familie Koufoupolou in der Taverne Delfinaki. Ein einfacher Salat ist hier schon eine mengenmäßige Herausforderung! Das Wort "klein" scheint im Griechischen und besonders in der Gastronomie nicht zu existieren ;-)
 
  
 
Anschließend entspanne ich mich am Strand beim Steinsammeln. Einige besonders schöne Exemplare nehme ich Rena als Deko fürs Haus mit.
 
  
 

 
Die Rückfahrt trete ich in Richtung Apollonas an. Da mich unterwegs die Müdigkeit überkommt, suche ich mir ein Plätzchen am Straßenrand und halte einen kurzen, aber erholsamen Mittagsschlaf von ca. 10 Minuten. Man glaubt es nicht, aber das reicht für den Moment.
 
  
 
Als ich am Abzweig nach Abrams vorbei komme, beschließe ich spontan, die Strandtaverne auf einen Frappe aufzusuchen. Man sitzt direkt über dem Strand und die Terrasse ist mit Marmorkunst bestückt.
 
  
 
  

Ich rufe von hier bei Barbara und Herbert an und habe tatsächlich Glück, dass sie zu Hause sind. Herbert kommt hinunter gefahren, um mich zu ihrem Haus zu geleiten. Vermutlich hätte ich es auch selber gefunden wenn die Beschreibung gelautet hätte: Bei jedem Abzweig immer weiter nach oben, bis es nicht mehr weiter geht! Es ist tatsächlich das letzte Haus am Berg und der Blick auf die Ägäis ist traumhaft.
 
  
 
  
 
Ich darf diese phantastische Aussicht und Herberts selbstgebrannten Raki genießen und würde am liebsten bis zum Sonnenuntergang hier bleiben, aber es liegt noch eine gute Dreiviertelstunde Fahrt in die Stadt vor mir und die möchte ich nicht zu spät antreten. So verabschiede ich mich in der Hoffnung, eines Tages wieder einmal hier hinauf kommen zu können!
 
  

So wird es dann auch 20 Uhr, bis ich in der Pension ankomme, schnell unter die Dusche hüpfe und dann zum Abendessen hinunter an die Promenade gehe. Heute entscheide ich mich fürs Meze Meze und nach einen kurzen Bummel lande ich schon fast "wie immer" im Naxos Cafe.
 
     
 
  
 
 
Donnerstag, 17.06.2021
 
Es ist heute einer dieser Tage, wo ich morgens noch nicht weiß, wo ich mittags bzw. nachmittags zum Essen einkehren werde.
 

 
Losgefahren bin ich erstmal in Richtung Eggares, da ich in der Ölpresse noch einmal diese schöne Handcreme kaufen möchte, die ich neulich hier gefunden habe. Ich mache noch einen kleinen Rundgang durch den Garten der angrenzenden Kirche.
 
  
 

 
Von dort geht es planlos weiter und etwas später lande ich am Abzweig zum Kouros bei Flerio, natürlich schaffe ich es wieder nur zum unteren. Aber ich laufe durch den kleinen Garten zurück, der den Namen "Paradies" früher einmal zu Recht trug, heute ist es leider recht verwildert. Aber die alte Yiayia verkauft immer noch ihre Produkte und ich kaufe eine Handvoll kleiner süßer Aprikosen für einen Euro.
 

 
Dann geht es im Zickzack über Land, der Weg ist das Ziel und ein paar Bilder stelle ich unkommentiert hier rein.
 
  
 
  
 
  
 
Zum späten Mittagsimbiss lande ich dann tatsächlich wieder in der Taverne Manolis am Plakastrand, hier hatte es mir direkt am Strand so gut gefallen.
 
  
 
  
 
Gemütlich zuckele ich landeinwärts in Richtung Stadt.
 
  
 
Dann schlage ich sogar noch einen Bogen, um endlich einmal ein Eis im Aktaion zu essen, das mit Rena und auch Barbara und Herbert wärmstens empfohlen haben. Ein Eldorado für Zuckerjunkies :-) Alles sieht soooo lecker aus, aber ich gönne mir nur ein Fistiki-Eis (lecker!!)
 
  
 

 
Da kann ich etwas später erst zum Essen aufbrechen, heute wird es das Kali Kardia sein. Zum Absacker lasse ich mich noch im Irinis nieder und aus dem bestellten Viertel Wein werden natürlich zwei (das zweite vom Wirt, ebenso wie ein Teller mit Oliven). Auf dem Nachhauseweg durch die Chora werde ich schon an den bekannten Stellen erwartet!
 

 
 
Freitag, 18.06.2021
 
Heute ist schon der letzte Tag, die anfangs endlos erscheinenden zwei Wochen vergingen so schnell. Nun heißt es leider, den Heimflug vorzubereiten, und dazu zählt in Coronazeiten nicht nur Koffer packen (was ich größtenteils, zumindest was die Verpackung meiner Lebensmittel und Keramiken angeht, eh schon erledigt habe), sondern auch der Coronatest für den Rückflug, da ich ja noch nicht vollständig geimpft bin. Rena hat mir eine Arztpraxis direkt in der Nachbarschaft empfohlen und dort gehe ich gegen 10 Uhr hin. Ich muss nicht lange warten, fülle die Anmeldung aus, dann darf mir die Ärztin in der Nase bohren und nach 20 Minuten trete ich "negativ getestet" den Heimweg an.
 
  
 
Nun also auf in den letzten Tag und am liebsten möchte ich alle liebgewonnenen Orte noch einmal sehen, aber das geht ja nun nicht und so entscheide ich mich zum Mittagessen noch einmal für Moutsounas.
 
Unterwegs mache ich wie immer einige Fotostopps und gucke mir dies und das an. Dieser wunderschöne Baum steht in Damarionas auf dem Weg hoch nach Filoti.
 
  
 
  
 
Diese Kirche an der Straße hinunter nach Moutsounas kennt jeder - sie ist am Straßenrand nicht zu übersehen.
 

 
  
 
Im To Dixtu genieße ich neben dem Essen natürlich wieder die Aussicht über Strand und Meer. Hier möchte man verweilen und am liebsten gar nicht weg. Dank frischer Brise vom Meer herauf ist es aber schon fast zu kühl, während ein paar Meter weiter die Sonne unerbittlich und ohne Abkühlung aufs Land brennt.
 
  
 
  
 
Der geeiste Rakomelo ist sehr lecker, den werde ich mir Zuhause dann auch "nachbauen" :-)
 
Irgendwann muss ich dann doch von diesem perfekten Örtchen Abschied nehmen. Bevor ich in die Pension fahre, geht es aber noch an den Hafen in Naxos auf einen Frappe. Und ein bissl Schiffe gucken!
 
  
 
Dann packe ich meinen Koffer, gebe Sofie den Autoschlüssel zurück und später geht es zu einem letzten Rundgang durch die Chora und zum Essen.
 
     
 
  
 
  
 
  
 
Der letzte Sonnenuntergang...
 
  
 
  
 
Das letzte Abendessen, natürlich im Irinis.
 
  
 
Durch die Chora heimwärts und natürlich noch ein letztes Glas im Naxos Cafe....
 
  
 
 
Samstag, 19.06.2021
 
Nach einem kleinen Frühstück und einem herzlichen Abschied von Rena bringt Thodoros mich und ein weiteres Gästepaar zum Flughafen. Wir können bald einchecken und haben dann noch reichlich Wartezeit, bis die Sicherheitsschleuse geöffnet wird. Ich mag diesen netten kleinen Flughafen sehr ... alles geht so unhektisch seinen Gang (wären da nicht die aufgeregten Touristen ;-) ). Bild 2 ist übrigens das "Gepäckband" für ankommende Koffer!
 
Da ich ab Athen Business Class fliege, habe ich schon hier 32 kg für den Koffer frei und es sind auch wieder 28 kg ... es hat sich so einiges angesammelt!
 
  
 
  
 
Keine Ahnung, was sie machen, wenn dieses eine Röntgengerät mal kaputt geht? Einfach so tun, als ob ... ?
 
Irgendwann kommt dann auch die Maschine nach Athen eingeflogen und bald sind wir dran, einzusteigen.
 
  
 
  
 
  
 
Leider sind die Scheiben bei den Olympic-Maschinen immer sehr zerkratzt und schmutzig, so dass man nicht gut fotografieren kann. Aber die Portara und den Hafen von Naxos kann man noch erkennen!
 
Aufgrund meiner angesammelten Meilen und dem daraus resultierenden Silberstatus fliege ich die zweite Etappe von Athen nach Berlin in der Business Class. Das beginnt mit einem Besuch in der Lounge am Flughafen, für den ich zum Glück genügend Zeit habe. Dort kann ich schon eine Kleinigkeit essen, später gibt es im Flieger für die Business Class auch ein leckeres Menü. Und ich habe genügend Platz für meine Beine!
 
  
 
  
 
  
 
  
 
     
 
Zum Käse ein Weißwein, zur Schoki ein Rotwein ... so macht Fliegen richtig Spaß und ich hoffe, die nächsten Flüge auch in der Business Class absolvieren zu können.
 
Dann nähern wir uns Berlin, ehrlich gesagt fehlt mir noch völlig die Orientierung zum BER hin, den Müggelsee (nicht im Bild) habe ich aber erkannt.
 
  
 
Leider ist mein Koffer nicht als Business gekennzeichnet, so dauert es ziemlich lange, bis er auftaucht. Da hat sich im Vergleich zum TXL nichts geändert, fürchte ich. Ansonsten gefällt mir der Flughafen heute auch nicht besser als vor zwei Wochen ... lange Wege sind zu laufen.
 
Das Auto erwartet mich im Parkhaus und zügig geht es heimwärts, nach knapp 40 min bin ich zu Hause. Den Koffer trage ich in Etappen hoch, da ich die 28 kg nicht mit einem Mal schaffen würde! Meine Katzen freuen sich jedenfalls, dass die Mama wieder da ist.
 
 
Fazit ...
 
... der übliche Nachsatz, Ihr kennt das schon.
 
Mein zweiter Urlaub in Coronazeiten, und natürlich ist das alles aufwändig mit Testen, Masken, Abstand, PLF usw. Aber es geht, wenn man es vernünftig plant, und weder unterwegs noch vor Ort habe ich nicht das Gefühl gehabt, mich unwohl fühlen zu müssen. Wo es zu voll war, bin ich nicht hin, und meist hatten die Leute ja auch ihre Masken zumindest "irgendwo" im Gesicht. Apropos Masken - man kann nicht sagen, diese oder jene Gruppe würde sie nicht tragen - die Maskenmuffel ziehen sich durch alle Alters- und Herkunftsgruppen. Testangebote gibt es bei den Ärzten, ich hätte mir gewünscht, es hätte eine zentrale Testmöglichkeit z.B. am Hafen gegeben, aber das medizinische Personal in den Praxen ist auch sehr nett und es geht flott vonstatten. Ich hoffe, wir brauchen das im nächsten Jahr nicht mehr!!
 
Vor Ort hat alles prima geklappt und die ganze Familie Koufoupolou, sowohl in der Stadt als auch in Lionas, sind liebe, nette Leute und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen. Ebenso mit allen anderen Bekannten vor Ort in den Tavernen und Läden, es ist immer schön, bekannte Gesichter zu sehen und herzlich empfangen zu werden - auch wenn man nichts kauft und nur "hallo" sagt.
 
Das Wetter war wunderbar, die Temperaturen haben gepasst, erst nach meiner Abreise kam die erste kleine Hitzewelle, da hab ich wirklich Glück gehabt. Aber wenn es geht, werde ich zukünftig wieder im Mai fahren, denn dann ist es einfach noch ruhiger und entspannter auf der Insel. Bis dahin wünsche ich allen Freunden und Bekannten, dass sie gut durch die heiße Zeit kommen und vor allem ohne Waldbrände und Coronainfektionen!
 
Sylvia Rottmann
August 2021