Paros & Naxos
 
14.05. - 01.06.2017
 
 
Ach, es stellt sich jedes Jahr aufs Neue die Frage: Wohin fahre ich nächstes Jahr in den Urlaub?
Griechenland - das steht mal fest - und weiter?
 
Dank vieler Fotos und Berichte in unseren Facebook-Gruppen habe ich irgendwann beschlossen: Es geht auf die Kykladen und dort genauer nach Paros und Naxos. Sechs Tage hier, zehn Tage dort, das soll zum ersten Kennenlernen und Beschnuppern reichen. Und vielleicht lässt sich ja noch die eine oder andere Nachbarinsel als Tagesausflug erkunden.
 
Der Koffer ist gepackt, die Vorbereitungen Zuhause abgeschlossen ... Sonntag früh geht es los.
 
So lade ich nun alle Leser ein, mich auf meiner Reise ins Herz der Kykladen zu begleiten.

 
Zu den Fotos Paros .... *hier*
Zu den Fotos Naxos .... *hier*
 
Schnellzugriff zum neuesten Eintrag: *hier*

  

 
14.05.2017
 
Nun ist er gekommen, der Tag ... die letzten Wochen waren ziemlich anspannend, auch weil Kater Paulchen nicht immer so gut drauf war mit seiner Pankreas, aber nun ist soweit alles vorbereitet und pünktlich um 9:30 Uhr fährt das bestellte Taxi vor.
 
Am Flughafen ist es am Check-In ziemlich voll, ich habe zum Glück meine Bordkarte schon und kann den Gepäckschalter nutzen. So bin ich rel. schnell am Sicherheits-Check und hier gibt es auch keine Probleme für mich. Nach mir kommt ein älteres Ehepaar und er möchte unbedingt einen größeren Hammer mit an Bord nehmen! Geht natürlich gar nicht und selbst mehrere Diskussionen - immer wieder - führen ihn nicht zum Ergebnis. Er und seine schimpfende Frau sind "nette Unterhaltung" während der Wartezeit!
 

 Mit etwas Verspätung heben wir dann ab, der Flug selber ohne besondere Vorkommnisse, aber schon auf dem Flug merke ich, wie die Anspannung von mir abfällt und sich der Urlaubsmodus einstellt. In Athen ist es nur ein Katzensprung zum Gate B24, aber noch reichlich Zeit für einen Bummel durch den Shop und ein bissl lesen und Leute beobachten. Viele Engländer und Franzosen, eine französische Familie führt neben Kindern auch noch eine Katze mit sich mit. Das kenne ich eigentlich nur andersrum!
 
Während ich auf dem Flug nach Berlin das Glück eines freien Nebenplatzes hatte, ist der Paros-Flug restlos ausgebucht und es ist ganz schön eng. Aber für die halbe Stunde geht das mal. Der Himmel ist bedeckt, die Fenster dreckig, trotzdem tauchen bald die Kykladen unter uns auf und ich erkenne Antiparos und Paros und schon setzt der Flieger zur Landung an. Der Flughafen Paros ist ja nun das niedlichste, was ich je gesehen habe! Wenn ich groß bin, möche ich ein Flughafen werden ... hihihi. Das Flugzeug parkt, der einzige Bus lädt die Passagiere ein und fährt sie ca. 50 m zum Gebäude. Davor steht noch das beeindruckendste vom Ganzen, die Feuerwehrflotte mit drei Fahrzeugen :-) Im Gebäude Stau ... der Raum ist ca. 50 m² groß, das Gepäckband ca. 7 m lang, bei mehr als 6 Koffern gibts Stau, von draußen drängen schon die Abholer in den Raum ... aber irgendwie entwirrt sich das alles völlig unaufgeregt und direkt vor der Tür stehen die Abholer mit den Namensschildern, so auch Petros von "meiner" Autovermietung.
 
Die Autoübergabe geht fix, und schon rolle ich in Richtung Parikia. Nach 11 km habe ich mein Ziel erreicht und dank Google-Earth-Recherche finde ich die Pension auf Anhieb. Rena, die holländische Wirtin, erwartet mich schon. Ich bekomme vorübergehend ein Zimmer im Erdgeschoss, wegen des bevorstehenden Fährenstreiks musste sie umdisponieren, aber morgen kann ich in den ersten Stock mit Balkon ziehen. Der Raum selber ist auch okay, aber ebenerdig und somit recht dunkel. Ich u
nterhalte mich noch ein bissl mit Rena über dies und das, ehe ich das nötigste auspacke und aus den Schuhen springe ... rein in die Sandalen und auf zum Essen. Rena und auch Martina S. aus FB haben mir das Aromas empfohlen und so gehe ich den kurzen Weg ums Eck. Nicht zu viel versprochen - das Essen ist köstlich, ich habe Fava und Small Fishes, und ein paar Tavernenkatzen freuen sich über die Schwänze. Ja, da hat man nichts gegen, die Katzen werden hier geduldet und sind recht zahlreich und bunt. Die Wirtin bietet mir gleich eine süße Rote an, aber leider ist sie zu jung für meine Bande!

Neben dem Essen bestaune ich den farbenprächtigen Sonnenuntergang - Sonne selber ist kaum zu sehen, da recht verwaschener Himmel, aber die Farbe sind der Hammer. Da bleibt einem der Mund offen stehen, nicht nur zur Nahrungsaufnahme!!

Ein kleiner Spaziergang bis zur Windmühle am Hafen nebst Einkehrschwung in einen Minimarkt runden den Abend ab.
 
 
15.05.2017 (Mo)
 
Viel zu spät aufgestanden, aber da ich schon sehr früh wach war und dann schwer nochmal eingeschlafen bin ... kein Wunder. So mache ich mich erst nach 10 Uhr auf den Weg zum Café, nachdem Rena meinte, in einer Stunde wäre auch mein Zimmer oben fertig.
 
Eigentlich wollte ich gleich die nächste Bakery ansteuern, aber dann sehe ich am Hafen eine Blue Star liegen und es zieht mich magisch dorthin :-) Mit Blick auf den großen Kahn setze ich mich mit einem Frappé in ein Café. Dann entdecke ich die Water Spirit und da diese gerade ablegen will, flitze ich um die Windmühle herum und erhasche noch ein Foto für unsere "Fährrückten" Martinas.

Nun füllt der Frappé keine Stunde und ich mit dem Kuckuckswalzer der Blue Star Paros als musikalische Untermahlung wende mich den engen Gassen der Altstadt zu, erstmal plan- und ziellos, jedoch stehe ich nach gefühlten 7x ums Eck plötzlich im Café Distrato. Ein heißer Tipp der Paroskenner und ich erkenne auch gleich die Chefin Michaela von Fotos her. Ein netter Plausch und schon steht ein Cappucino vor mir. Es ist wirklich ein himmlicher Platz mitten in der Stadt und ich weiß: Hier werde ich öfter sein! Zumal es im dazugehörigen Lädchen einiges gibt, was unbedingt mit nach Hause muss!
 
Nach dem Cappu schlendere ich durch eine niedliche Gasse Richtung Kirche zurück zum Hafen. Da ich Zeit und Muße habe, betrete ich das Kirchentor, ein wunderschöner Hof öffnet sich, die Kirche ist auch sehenswert. Angegliedert ist ein byzantinisches Museum, die 2 Euro Eintritt zahle ich gern, um die wunderschönen alten Ikonen und Gewänder zu bestaunen. Der Museumswärter öffnet dann eine Kette und ich kann durchgehen zur Freitreppe, über die man auf die Kirchenempore kommt. Das geht scheinbar nur in Kombination mit dem Museumsbesuch ... aber ich hab jetzt nicht gefragt. Von der Empore hat man einen interessanten Blick ins Kirchenschiff und hinter den Altar, und man kann in die alte byzantinische Kapelle hinunter steigen.
 
Endlich wieder in der Sonne, laufe ich am Hafen entlang zurück zur Pension. Mein Zimmer ist fertig und ich ziehe in den ersten Stock hoch, nettes kleines Zimmer mit Balkon, wo man morgens und abends schön sitzen kann - mittags liegt er in der Sonne. Das Bad ist eng, umfallen kann man beim Duschen nicht, aber allemal besser als Daheim ;-) Ich werde gleich mal den Koffer auspacken ... aber erstmal entsteht während der Siesta der erste Teil des heutigen Berichtes.
 
Am Nachmittag beschließe ich, das Auto zu bewegen und nach Naousa zu fahren. Außerdem zwickt der kleine Hunger. So erreiche ich nach kurzer Fahrt das kleine Fischerdorf, an dessen "Waterkant" sich ein Restaurant ans nächste reiht. An einer Ecke steht eine kleine Kapelle und dahinter noch ein kleines Hafenbecken und hier lasse ich mich im Moschonos nieder, einer kleinen, eher einfacheren Fischtaverne. Ich bestelle doch etwas mehr, als ich nachher schaffe, aber das ist kein Problem - die small fishes landen im paketo und werden später dankbar von einer Katze in Parikia genommen. Nach dem Essen erkunde ich noch eine alte Befestigungsanlage im Hafen und laufe ein wenig durch die engen Gassen, aber es ist Mittagszeit und fast alle Geschäfte haben geschlossen. So gehe ich langsam zurück zum Auto und fahre wieder zurück. Ich komme ganz sicher noch einmal morgens oder abends, wenn mehr los ist, wieder.
 
Ich fahre rückzu aber nicht auf der Hauptstraße, sondern folge der Straße, die um die Bucht herum führt. Nach einer Weile hat man einen wunderschönen Blick auf Naousa, und es gibt so einiges am Wegesrand zu sehen, wie Esel, Blumen, Echsen, und am Ende der Straße gar eine kleine Werft und ein Kloster oder Kirche.
 
Über eine schmale Straße, so wie ich sie liebe, quer durch das Land mit viel Weinbau und Landwirtschaft, erreiche ich auf Schleichwegen Parikia.
 
Nach etwas Siesta und Duschen (der Dreck ist echt, hurra, etwas Farbe bekommen!) starte ich gegen 19 Uhr zur Abendrunde. Am Hafen treffe ich Petros von der Autovermietung, kleiner Smalltalk. Erst will ich gar nicht weit gehen (die ersten Blasen kündigen sich an), aber dann zieht es mich doch am Ufer entlang bis zur Taverne Mira, eine weitere Empfehlung. Man sitzt hier direkt hinter der Uferbefestigung und schaut in Erwartung Richtung Sonnenuntergang. Und richtig, obwohl der Himmel bedeckt ist, kann man das farbenprächtige Schauspiel bewundern. Zum Essen bestelle ich mir Fava und Chorta mit Tomaten-irgendwas, sehr lecker. So langsam füllt sich auch die Taverne und nach dem Essen gehe ich weiter und tauche in einer der kleinen Gassen der Altstadt ein. Hier reiht sich ein Laden an den nächsten, noch sind gar nicht alle geöffnet oder manche haben noch nicht ihre Auslagen sortiert. Aber es gibt einiges Nettes zu kaufen. In der Gasse, die zum Distrato führt, entdecke ich einen kleinen Laden mit Töpfersachen ... da könnt ich mich vergessen, so schöne Sachen. Schließlich lande ich noch für einen Absacker im Distrato, zum Wein gibt es einen kleinen Käsedip und Sesamstängchen.
 
Nach diesem gemütlichen Intermezzo mache ich mich auf den Rückweg zur Pension, am Hafen bestaune ich noch eine hellerleuchtete Fähre der Hellenic Seaways, dann beglücke ich noch ein paar Katzen mit Leckerchen und setze mich schließlich samt Laptop auf den Balkon, wo gerade dieser Bericht entsteht.
 
 
16.05.2017 (Di)
 
Der Morgen fängt sonnig an, ich wache mit Hals- bzw. Schluckschmerzen auf, was sich auch über den Tag nicht ändern wird. Den ersten Lutschbonbon nehme ich noch im Bett.
 
Zuerst gehe ich mal zur Bakery Richtung Hafen. Leider ist der Kaffeeautomat defekt oder irgendwas mit der Wasserleitung, es gibt nur Frappé. Auch gut ... dazu nehme ich ein paar Kekse, die sehen alle so lecker aus. Den Frappé trink ich vor der Bäckerei, aber es ist heute sehr windig und so laufe ich bald zurück und kaufe im Supermarkt ein paar Sachen fürs Frühstück der nächsten Tage ein.
 
Als ich mich dann endlich ins Auto setze und Ri. Naousa starte, zieht sich der Himmel langsam zu. Nur vereinzelt schaut die Sonne mal durch die Wolken, der Wind ist unvermindert. Ich lasse Naousa links liegen und biege hinter dem Ort auf die kleine Halbinsel ab, wo ich schließlich den Blick auf Naxos habe. Die Insel liegt etwas im Dunst, aber bald werde ich ja dort sein - wenn die Fähren nicht noch weiter streiken.
 
Am Ufer entlang geht es weiter nach Ambelas, dann irgendwie zurück zur Hauptstraße, wo ich Ri. Kostos abbiege, um letztendlich nach Lefkes zu gelangen. Die Landschaft ist grün, Landwirtschaft, Oliven, Wein. Leider ist die Sonne mittlerweile weg und ich habe nicht richtig Lust, durch die Orte zu schlendern. Vielleicht in den nächsten Tagen ... aber in Prodhromos parke ich dann doch vor dem kleinen Stadttor und laufe eine Runde durch die engen Gassen des niedlichen Dorfes. Dem Wind zum Trotz setze ich mich dann vor die Dorftaverne und esse das Angebot des Tages: Cheese pie, mit Feta, sehr lecker. Auch den kleinen Supermarkt gucke ich mir an, winzig und fast zu eng für Leute wie mich ;-) Finde dort noch eine Flasche Wein, die sogar billiger ist als im Minimarkt vom ersten Abend in Parikia.
 
Nun lasse ich mich ein bisschen treiben, über Marmara lande ich in Piso Livadhi (was mir nicht gefällt), durch Marpissa geht es dann zurück und wieder Ri. Lefkes. Zum Rumlaufen habe ich immer noch keine Lust und hoffe auf besseres Wetter in den nächsten Tagen. Aber bevor ich Parikia wieder erreiche, mache ich noch einen Abstecher zum alten Marmorbruch. Dort laufe ich dann doch noch ein bisschen durch die Landschaft, die Blüten des Ginster fangen gerade erst an zu blühen. Ein paar Ruinen stehen herum, "Lost Places" mitten in der Natur. Ich folge der schmalen, teilweise geschotterten Straße weiter in das Tal hinein bis zu einem kleinen Kloster und im großen Bogen führt diese Straße wieder zurück zur Hauptstraße. Das war mal ein Ausflug nach meinem Geschmack, und beim Kloster hat sogar mal kurz die Sonne durch die Wolken gelinst.
 
Zurück in der Pension dusche ich mir den Staub ab (nein, von Schweiß kann man heute bei dem Wetter wirklich nicht reden) und halte ein bissl Siesta.
 
Gegen 18 Uhr starte ich wieder in Richtung Altstadt, möchte gern zum Kastro hinaufsteigen. Das sollte nicht sehr anstrengend sein, der Hügel ist nicht hoch. Leider ist es immer noch grau und die weißen Häuser wirken vor dem Himmel gar nicht richtig. Trotzdem ist es eine schöne Ecke und zum Sonnenuntergang muss es toll sein da oben - vielleicht erlebe ich es ja noch mal. Im urigen Viertel treffe ich ganz viele Katzen, die auch ohne Futterlocken zu mir kommen. Komme mir vor wie der Rattenfänger, als ich langsam wieder bergab steige! Durch die nun schon bekannten Gassen schlendere ich von Shop und Shop und lande dann im Distrato, wo ich zu Abend esse - ein kleiner Dippteller und ein Omelette mit Tomaten, Oliven und Feta, sehr lecker! Eine süße graue Katze leistet mir Gesellschaft und lässt sich ausgiebig beschmusen.
 
Nach dem Essen laufe ich noch einmal die Shopgasse entlang und kaufe ein paar Kleinigkeiten - die Souvenirtüten im Schrank werden mehr! Es gibt aber auch schöne Sachen, ganz gruseligen Kitsch habe ich bisher nur selten entdeckt. An Naturalien mangelt es ebenfalls nicht! Wenn das nicht alles so schwer im Koffer wäre ...
 
Es ist ziemlich frisch, ich bin über meine Jacke froh, und auf dem Balkon ist heute auch nicht mehr angenehm zu sitzen.
 
 
17.05.2017 (Mi)
 
Wider Erwarten zeigt sich das Wetter heute von seiner besten Seite - die Berichte hatten Wolken und Regen versprochen, aber die Sonne scheint und der Tag beginnt mit dem Frühstück auf dem Balkon (Frappé und Joghurt). Kleines Brainstorming mit Reiseführer und Landkarte, und dann starte ich hinunter in den Süden nach Alyki. Die Straße führt aus Parikia hinaus Richtung Flughafen, besiedelte Landschaft, es geht leicht auf und ab. Nach dem Abzweig zum neuen Flughafen geht es bald rechts ab nach Alyki, wo man direkt am alten Flughafen vorbei kommt. Unglaublich, es geht noch kleiner ... aber die Landebahn war zu kurz und nur tagsüber zu nutzen und so liegt dieser nun brach herum. Das ehem. Hauptgebäude liegt auch direkt an der Straße, was für ein Gewusel bei der Ankunft einer Maschine, stelle ich mir vor!
 
Kurz vor Alyki biege ich links ab und folge einem Tipp aus dem Reiseführer ins Kykladen-Miniatur-Museum von Benetos Skiadas, der zahlreiche Bauwerke der Kykladen und viele phantastische Schiffsmodelle erschaffen hat. Im hübschen und gepflegten Garten kann man umherwandern und staunen, und die Schiffsausstellung im Gebäude ist ebenfalls unbedingt sehenswert. Im Garten gibt es Gebäude aus Tinos, Paros, Mykonos, Naxos und vielen weiteren Kykladen-Inseln. Die Tochter des Künstlers ist sichtlich stolz auf dieses Kleinod.
 
Nach gut einer halben, dreiviertel Stunde fahre ich weiter nach Alyki, parke mein Auto und laufe die kleine Uferpromenade entlang. Ein hübscher Ort mit einigen Studios und Appartementanlagen, eine Reihe urige Tavernen direkt am Meer, ein kleiner Hafen, alles sehr hübsch und gepflegt. Am Kiosk kaufe ich mir ein Eis und setze mich dann beim Kinderspielplatz auf eine Bank mit Meerblick. Der Himmel ist blau, das Meer türkis, das Leben grün ... so könnte es immer sein!
 
Nachdem ich am Parkplatz noch eine Dame treffe, die mich von gestern wieder erkennt und wir eine Runde plauschen, fahre ich weiter am Ufer entlang. Während über dem Landesinneren einige dunkle Wolken stehen, scheint hier unten die Sonne. Ich klappere einige Buchten ab, fahre kleine und kleinste Straßen und erreiche irgendwann Drios. Dort holt mich tatsächlich ein kleiner Schauer ein! Auch dieser Ort hat ein paar nette Tavernen unten am Meer, noch ist nicht alles geöffnet. Ich drehe hier für heute um und fahre landeinwärts zurück. Leider sind die von mir ausgesuchten Sträßlein doch so klein und teilweise recht steinig, dass ich doch lieber wieder runter zur Hauptstraße fahre. Aber die Landschaft hier ist toll und man ist ganz allein unterwegs.
 
Ein kleiner Abstecher nach Pounda zwecks Erkundung der Örtlichkeit für die Fähre nach Antiparos, eine Runde vor Parikia am Meer entlang mit Blick auf den Hafen sowie ein Abstecher oberhalb der Stadt runden den Ausflug ab. Alles in allem bislang ein schöner Tag und ich hoffe, dass die Sonne heute bis zum Abend durchhält, denn nach der Siesta möchte ich wieder aufs Kastro steigen ...
 
Tatsächlich scheint die Sonne bis kurz vor Untergang und ich steige noch einmal den Kastro-Hügel hinauf und entdecke wieder neue Ecken. Wirklich süß da oben, aber wohnen möchte ich dort nicht. Zum Essen steige ich hinab zur Taverne Mira, als Vorspeise gibt es lokalen Weichkäse und anschließend eine Art Auberginenmoussaka. Seeeehr lecker und zum Abschluss einen Mastika-Schnaps. Dann laufe ich zurück durch die Altstadt, trinke noch ein Glas Wein im Distrato, wo heute nichts los ist, und bin bald wieder auf dem Zimmer. Vielleicht schaffe ich es mal früher ins Bett. Je nach Wetter möchte ich morgen doch früher los.
 
 
18.05.2017 (Do)
 
Auch heute spottet das Wetter dem Bericht und bis auf ein paar Wölkchen über den Bergen ist es wunderbar. Allerdings werden Gewitter prophezeit und so fahre ich nach dem Frühstück mal auf die andere Seite von Perikia hinüber und weiter auf die kleine Halbinsel gegenüber der Hafenfahrt mit den Siedlungen Krotiri und Krios. Eine Feriendomizile, private Häuser, eine zum Wohnhaus renovierte Mühle - auf alle Fälle schöne Anwesen mit wunderschöner Sicht über die Bucht und Parikia. Während über Land einige dunkle Wolken stehen, ist es hier strahlend sonnig und die dabei bewegt sich die Temperatur im angenehmen Rahmen.
 
Ich fahre bis ans Ende der Landzunge und parke kurz vor einer kleinen Kirche namens Agios Fokas. Im Gegensatz zu den Kirchen auf dem Dodekanes sind die Gotteshäuser hier eher schlicht, was die innere Einrichtung angeht. Wand- und Deckenmalerei habe ich noch nicht bzw. nur sehr vereinzelt gesehen. Hinter der Kirche kann man noch auf ein paar Felsen am Meer rumsteigen und ein paar verlassene und halb verfallene Gebäude besichtigen. Auch eine Gedenktafel gibt es hier für die Opfer eines Schiffsunglückes im Jahre 2000, als die Express Samina mit einem vorgelagerten Felsen kollidierte und versank.
 
Nachdem ich mich dort recht lange aufgehalten und die Sonne und See genossen habe, mache ich mich auf die Rückfahrt. In Parikia fahre ich einmal die ganze Uferstraße ab - noch haben nicht alle Lokale geöffnet, aber es herrscht denoch reichlich Gewusel - und biege dann rückwärts ab Richtung Lefkes. Die Wolken da oben haben sich gelichtet, also auf in die Berge. Nach kurzer Fahrt erreiche ich das Bergdorf mit der großen Kirche und parke an der Hauptstraße. Dann tauche ich ein in die engen Gassen. Tatsächlich erreiche ich ohne ich zu verfransen den Dorfplatz mit der riesigen Kirche, die leider geschlossen ist. Aber man kann einmal rumlaufen und auch einen Blick auf den Friedhof werfen.
 
Vor der Kirche lädt ein Kafenion zum Verweilen ein, kaum sitze ich, bekomme ich ein Glas Wasser serviert. Dazu bestelle ich mir hausgemachten Zucchini-Kuchen (pie), der sehr lecker ist, und ein paar frische Tomaten und Gurkenstückchen werden ebenfalls serviert. Das ganze kostet gerademal 4 Euro und heute ist dieser Wirt der arme Kerl, der einen 50-Euro-Schein von mir bekommt ... und auch erstmal schnell zu Hause wechseln muss ;-) Dann drehe ich noch eine weitere Runde durch das malerische Dorf, ehe ich den Aufstieg zur Straße und somit zum Parkplatz antrete. Wenn meine Haxen nicht wären, wär das alles kein Thema. So bin ich doch froh, wieder oben zu sein.
 
Gemütlich geht es mit dem Auto weiter Richtung Naousa. Ich habe aber keine Lust, jetzt viel zu laufen, und so fahre ich dran vorbei. In Parikia stelle ich den Wagen an der Pension ab und trinke in der benachbarten Bakery einen Frappé. Dann gelüstet es mir nach einem Eis und ich laufe zum Hafen vor, wo es in der Bakera an der Windmühle auch Eis gibt. Das Erdbeer-Cookie-Eis ist göttlich ... muss ich mir merken. Ein paar Touristen sitzen oder stehen vor dem Anleger, trotz Streik soll die Seajet fahren, aber wenn ich das richtig mitbekomme, hat sie reichlich Verspätung (?). Ich habe mir gestern schon mein Ticket für Sonntag geholt und hoffe, dass der Streik wirklich morgen Abend beendet ist. Mal abgesehen von den Unannehmlichkeiten für die Urlauber und Wirte vor Ort (am meisten leiden ja die Vermieter, deren Gäste ausbleiben), ist so ein Hafen ohne Schiffsverkehr irgendwie langweilig.
 
Dann ist erstmal Siesta im Zimmer angesagt, während sich draußen sonnige und bedeckte Phasen abwechseln, und auch der Wind etwas aufgefrischt hat.
 
Später setze ich mich noch einmal ins Auto und fahre hinüber nach Naousa. Gern möchte ich den kleinen Ort am Abend erleben, wo die Geschäfte geöffnet haben und ein bissl Leben in den Tavernen herrscht. Leider ist es sehr windig, aber in meine Jacke gemummelt harre ich tapfer vor dem Mosxonas aus und erfreue mich am Sonnenuntergang und den vierbeinigen "Gästen" unter meinem Tisch. Ich bin ganz allein dort, alle anderen bevorzugen es etwas windstiller. Und ich stelle für mich fest, viel stärker darf der Wind für die Spaghetti mit Meeresfrüchten auch nicht sein ;-)
 
Die Stimmung am Abend ist dennoch zauberhaft und beim Bummel durch die Gassen kaufe ich noch ein schönes türkisfarbenes Baumwolltuch für kalte Abende. Dann geht es wieder zurück nach Parikia.
 
 
19.05.2017 (Fr)
 
Der Tag beginnt sehr grau - und es ist stürmisch. Den geplanten Antiparos-Ausflug verschiebe ich auf morgen und drehe mich im Bett noch ein bis dreimal um. Irgendwann klopft es und meine Wirtin Rena steht mit einem Kuchenteller vor der Tür - da muss ich dann doch langsam mal aus den Federn. Der Kuchen ist sehr lecker und nach diesem Frühstück fahre ich dann einfach mal los. Im Grau des Himmels mischen sich erste blaue Flecke unter, der Wind treibt die Wolken auseinander. ich wähle den Weg nach Süden und biege schon bald ab an die Küste. Am Delfini Beach parke ich und laufe dann am felsigen Ufer entlang. Der Wind bläst stürmisch, das Meer ist aufgewühlt, ich genieße dieses Wetter, in das sich dann die ersten Sonnenstrahlen mischen. Da ich nicht weiß, ob der Weg im Bogen zu meinem Parkplatz zurück führt, drehe ich nach 20 min um.
 
Weiter geht es und möglichst immer nah der Küste entlang, so erreiche ich eine Siedlung, die wie viele hier verlassen wirkt, vermutlich sind die Eigentümer oder Gäste erst im Sommer hier. Eine schmale Schotterstraße führt wieder zum Meer, am Ende steht dann ein Kirchlein und auch dort ist eine Gedenktafel für die Opfer des Schiffsunglücks der "Samira" angebracht. Von hier aus sieht man auch die Felsen, die dem Boot zum Verhängnis wurden, sehr gut. Und angesichts des heutigen Wetters kann ich mir das Unglück lebhaft vorstellen ...
 
Über kleine Straßen erreiche ich die Hauptstraße, um dann Ri. Pounta abzubiegen. Vor dem Hafen nehme ich jedoch den Abzweig Ri. Alyki, es geht über Land, durch Siedlungen mit schönen Häusern, da könnte mir auch einiges gefallen. Dazwischen Landwirtschaft und plötzlich linkerhand der Zaun zum Flughafen, der auf meiner Karte noch nicht mal eingezeichnet ist.
 
Wieder folge ich eine kleinen Straße meerwärts, lande am Ufer, ein kleiner Hafen für eine handvoll Boote, windgeschützt, die Straße endet hier, ein paar Meter zurück bis zum nächsten Abzweig landeinwärts. Nur selten zeugen Autos oder gar Menschen davon, dass die Gegend auch bewohnt ist. Um die Felder vor dem Wind und Sand zu schützen, wurden Pinien entlang der Straße gepflanzt.
 
Im Zickzack erreiche ich schließlich Alyki und weil ich die Taverne auf der schmalen Mole so niedlich fand, kehre ich dort ein. Zum Meer hin sind die Plastikplanen herunter gefahren, so sitzt man windgeschützt. Ich bestelle mir Tyrokeftedes (Käsebällchen) und Zucchini-Chips, die Bällchen kommen sehr schnell, auf die Chips warte ich länger und denke schon, die haben das vergessen, dann kommen sie doch noch und das Warten hat sich gelohnt! Da ich direkt an dem Mini-Hafenbecken sitze, ist für Abwechslung durch die Fischer gesorgt.
 
Da das Wetter immer schöner geworden ist - der Wind jedoch unvermindert bläst - beschließe ich, die Inselrunde komplett zu machen. Überwiegend geht es auf der Hauptstrasse entlang, dann sehe ich einen Berg vor mir mit einer Kirche oben drauf und denke mir, da muss ich rauf. Es geht von Marpissa an den alten Windmühlen ab, erst durch das Dorf, dann eine steile Straße bergauf. Auf halber Höhe wird die Betonstrasse aber zu Schotter und recht eng und ich beschliesse, bis hierher ist es auch schon ganz schön. Hier oben pfeift ein heftiger Wind, wie ich beim Aussteigen zum Fotografieren feststelle!
 
Weiterhin mache ich noch eine Abstecher zum Molos-Beach / Marmara-Bay, wo eine kleine Kirche steht, dann geht es weiter auf Schotterpisten zum Glyfada-Strand (tolle Brandung!) und wieder landeinwärts zur Hauptstraße. Bald erreiche ich Naousa, mache noch einen kurzen Spaziergang durch die um diese Tageszeit recht toten Gassen. Nur eine Katze schmust mit mir und hält mich auf, so dass ich mich ungern, aber doch entschließe, heimwärts zu fahren und Siesta zu machen.
 
Zum Abendessen gehe ich noch einmal ins Aromas. Das Fava ist wieder göttlich, als Hauptgericht bestelle ich Muscheln, die sind auch lecker, aber eher was zum hungrig essen ;-) Es gibt wieder einen klasse Sonnenuntergang, den ich schon auf dem Weg zum Hafen erlebe.  Bei dem Schmuckladen an der Straße stehen endlich mal die Türen offen und ich trete ein. Ein alter Papou begrüßt mich herzlich und will mir sofort seine Kollektion ausbreiten, aber ich haben einen Ring gesehen und den will ich auch haben. Tatsächlich passt er mir, der Opi macht mir mit Aufschreiben, Durchstreichen und Neuschreiben einen "guten Preis" (da ich die Preise in etwa kenne, passt das schon) und mit ebenso herzlicher Verabschiedung und einem Sträußchen Jasmin in der Hand verlasse ich den Laden,
 
Durch die Altstadtgassen wandere ich ins Distrato. Zum Wein gibts wieder eine Kleinigkeit zu knabbern. Und dann ist es so niedlich, ich sitz da so und gucke, da kommt eine Katze die Gasse entlang, ich seh sie und sie sieht mich und kommt angeflitzt! Anfassen, nein ... aber Dreamis mag sie. Nach der zweiten Handvoll kommt sie dann auf die Bank gehüpft und legt sich auf meine Handtasche, die neben mir steht, und schmust .... ich fühle mich geehrt und wir kuscheln noch ein weiteres Glas Wein lang, bis es unter der Katze zu brummen anfängt: Mein Händi. Mit der Idylle ist es nun leider vorbei, zumal der Anrufer das Reisebüro ist, wo ich mein Ticket nach Naxos gekauft habe. Das Schiff wurde leider gecancelt, ich soll doch mal vorbeikommen wegen Neubuchung. Das mache ich auch umgehend - abends um 22 Uhr, man stelle sich das mal in Deutschland vor! - und werde nun also am Sonntag mit der Blue Star 2 gegen Mittag übersetzen.
 
Nun aber zurück aufs Zimmer ... und dann gute Nacht. Der Wind hat sich nun auch endlich gelegt, sollte es morgen also wirklich schön werden ... ?!
 
 
20.05.2017 (Sa)
 
Zu halber Nacht weckt mich eine Blue Star ... wenig später geht auch mein Wecker. Die Sonne lacht - Antiparos ruft :-)
 
Ich erreiche Pounda, den kleinen Hafen, kurz vor 10:30 Uhr und muss nicht lange warten, bis die Fähre kommt. Einige LKW, aber auch ein paar Kleinwagen warten schon. Die Kleinen werden nach hinten durchgewunken, man muss rückwärts einfahren. Dann folgen noch ein paar dicke Brummer. Bezahlt wird vorm am Stehpult und dann kann man auch nach oben an Deck gehen. Die Überfahrt dauert grad 10 Minuten, das Wasser ist heute spiegelblank. Kein Vergleich zu gestern!
 
Antiparos, der Hafenort, ist sehr niedlich mit vielen Booten und Tavernen an der Seefront. In der der Mitte geht eine Straße (Fußgängerzone) mit zahlreichen Geschäften und Tavernen leicht bergan. Noch haben nicht alle Läden die Saison eröffnet, aber man kann schon nett bummeln. Nur wenige Minuten dauert es, bis man oben am Kastro ist. Ein unscheinbarer Toreingang führt von der Platia hinein. Diese Form des Wehrdorfes findet sich auf verschiedenen Inseln und Orten und ich habe nun schon einige gesehen. Dies hier ist sehr speziell, es ist auch alles noch bewohnt und fast alle Häuser sind gut erhalten. In einer Ecke wird gebaut. Zwei Katzen begleiten mich auf meinem Rundgang um den alten Wehrturm. Dank des tollen blauen Himmels heute ein wahrhafter Traum.
 
Um ein paar Ecken schlage ich mich zurück zur Hauptgasse, hole mir beim Bäcker noch ein paar Teilchen und erkunde dann den Rest der Insel. Das ist alles sehr überschaubar, es gibt viele schöne, noch menschenleere Strände, viele Anlagen und Tavernen sind noch geschlossen, überall wird auch gebaut und ausgebessert. Nach einem Umweg am Soros-Strand entlang fahre ich nach Aghios Georgios, einer relativ neuen Siedlung mit verstreut liegenden Häusern. Am Strand ist ein kleiner Anleger und drei Tavernen, ich kehre in der mittleren bei Capitan Pipinos ein. Man sitzt direkt über dem flachen Wasser und ich sehe die "small fishes" umher schwimmen und auch eine kleine Krabbe.
 
Heute gibt es mal Tomatensalat mit Feta und Kapern auf knusprigem Brot. Nach dem Essen laufe ich noch zum Anleger, sehe von dort einen knallroten Seestern im Wasser. Schade, dass es so krisselig ist zum Fotografieren. Auf dem Boot, das Touristen hinüber zur Insel Dispotiko bringt, hält ein Hund seinen Mittagsschlaf.
 
Ich fahre noch ein Stück weiter an diesem Ufer entlang bis zu einer kleinen Kapelle an einer entzückenden Bucht. Für Strand- und Badefans ist diese Insel wirklich zu empfehlen.
 
Dann geht es über Land zurück, kleiner Abstecher hoch zur Höhle, die sogar noch bis 15 Uhr geöffnet hat, aber das spare ich mir, weil da komm ich ja im Leben nicht die Treppen runter und wieder rauf. Statt dessen genieße ich die Aussicht von hier oben und fahre dann die Straße im Inselinneren zurück. Einige Gehöfte, sicher auch Ferienhäuser, viel Landwirtschaft, und natürlich ein paar Kirchen. Kurz vorm dem Ort an einer der zwei Inseltankstellen (Preis hier aktuell 1,81 Euro ... mit Kleininselzuschlag, auf Paros kostet es "nur" 1,74 Euro) erreiche ich wieder die Hauptstraße und parke am Hafen. Ich laufe noch einmal ein Stück die Bummelstraße hinauf, esse ein Eis, dann suche mir noch eine nette Taverne am Hafen für einen Frappé. Um 16:45 Uhr fahre ich wieder auf die Fähre, die auch diesmal recht voll ist. Es geht im Halbstunden-Takt hin und her und scheinbar immer was los an Bord.
 
Auch die Rückfahrt verläuft problemlos und schnell und auf Paros überlege ich, dass ich ja noch Zeit habe, und so fahre ich noch eine Straße bergauf zum Ort Rafnidhia und weiter bis zu einem Kloster, das um diese Zeit allerdings geschlossen ist. Von der riesigen Kirche, die dazu gehört, hat man aber einen schönen Blick über Paros bis rüber nach Antiparos. Ich folge der Straße weiter, sie verläuft oberhalb von Parikia (noch mehr Aussicht!) und dann gehts abwärts zur Hauptstraße. Unten fahre ich noch eine Runde am Ufer entlang, ehe ich den Wagen bei "Akropolis", meiner Autovermietung, abgebe. Somit ist schon fast ein Haken an diesen Abschnitt des Urlaubs gemacht, denn morgen geht es ja rüber nach Naxos.
 
Am Abend geht es zum Essen noch einmal in die Taverne Mira. Noch ist das Wetter angenehm und ich sitze vorn am Wasser, den Sonnenuntergang im Blick. Es wird ein schöner bei sehr klarem Himmel. Zum Essen empfiehlt Esther Pastizio, das ist auch megalecker! Nach dem Essen gehe ich noch kurz rüber in die Taverne, es gibt noch einen Masticha aufs Haus. Dann verabschiede ich mich, nicht ohne zu versprechen, dass ich wiederkomme.
 
Auf dem Kastro oben in der Kirche wird Gottesdienst gefeiert, alles ist schön geflaggt, aber eben auch voller Menschen. So laufe ich durch die Geschäftsgassen zum Distrato, wo ich noch ein letztes Glas Wein trinke. Ich sitze noch nicht lange, da kommt die Miez wieder angeflitzt und direkt auf meine Tasche, wo wie eine Weile zusammen kuscheln. Dann muss ich mal los auch hier gibt es einen herzlichen Abschied vom Wirt. Nach einem letzten Gang erwartet mich im Zimmer ein Koffer, der noch gepackt werden will.
 
Soweit nun also mein Aufenthalt auf Paros, über den ich nur Gutes sagen kann! Das Zimmer ist okay - typisch griechisch-karge Ausstattung, aber alles sauber und fast täglich Wechsel von Handtüchern und Bettlaken. Die Wirtin Rena ist eine sehr nette und ein kleiner Wunsch (Fön oder Bringeservice zum Hafen) kein Problem. Die Lage der Pension ist auch optimal, alles was man braucht ums Eck und in 5 Minuten ist mal am Hafen und in der Altstadt. Sollte es mich wieder einmal herverschlagen, werde ich sicher wieder diese Pension wählen!
 
 
21.05.2017 (So)
 
Heute nun steht die Überfahrt nach Naxos bevor. Das Wetter ist schön, gerade richtig für eine "Seereise" (auch wenn sie nur 45 Minuten dauert ;-) ). Zusammen mit einem älteren Herrn, der das gleiche Schiff jedoch bis nach Santorini nimmt, bringt Rena mich zum Hafen. Dort reihe ich ich angesichts der Sonne in die seitlich offene Wartehalle ein, zockel dann aber mit meinem Koffer bis vor zum noch verschlosenen Tor und erlebe so, wie sich plötzlich das "Hochhaus" Blue Star 2 in den Hafen schiebt. Ein Riesenpott! Mit einer eleganten Drehung legt das Schiff an und die Rampen werden herunter gelassen - zwei für Fahrzeuge, eine für Passagiere ohne Gepäck. Die mit Koffer müssen auf der gelben Linie auf einer der Fahrzeugrampen an Deck laufen. Das Unterdeck für Fahrzeuge ist riesengroß, aber leer bis auf einen enormen Haufen Koffer. Ich sortiere meinen Koffer in das Fach mit Aufschrift "Naxos" und steige bzw. fahre mit der Rolltreppe dann hinauf an Deck. Da ich mich mit dem Koffer ein bissl vertrödelt hab (wohin nun damit, dass ich ihn auch wiederfinde?), sind wir bereits fast aus der Bucht von Parikia ausgelaufen, als ich endlich draußen bin und gucken kann. Wir passieren gerade die Landzunge mit dem Leuchtfeuer und der kleinen Kirche, wo ich neulich war.
 
Dann geht es an der Nordseite von Paros vorbei, leider natürlich mit einigem Abstand, so dass ich zwar Naousa erkennen, aber nicht gescheit fotografieren kann. Als wir aus dem Windschatten der Insel kommen, frisch der Wind etwas auf. Aber bald ist Naxos erreicht und viele Passagiere drängen nach unten. Mit meinem Koffer positioniere ich mich direkt an der Kette vor einer der beiden Fahrzeugklappen und kann so das Anlegemanöver verfolgen. Da ist die Portara zu sehen, das Wahrzeichen von Naxos, und dann gehts auch schon raus. Hier ist alles etwas größer als auf Paros.
 
Am Ende des Kais sehe ich Rena stehen, erkenne sie sofort durch die Facebook-Fotos. Es folgt eine herzliche Begrüßung und dann bringt sie mich zum Auto ihres Verwandten, da sie selber nur mit dem Mopped da ist. Nach sehr kurzer Fahrt sind wir schon in der Pension, die in natura genau so hübsch aussieht wie auf Fotos. Zur Begrüßung durch Rena und ihren Vater bekomme ich einen kleinen Imbiss gereicht, dann geht es hinauf ins Zimmer. Traumhaft! Alles schick und neu gemacht, dabei doch praktisch eingerichtet - hier werde ich mich wohlfühlen. Ich packe den Koffer nun mal ganz aus, dann mache ich einen kurzen Gang zum nahen Minimarkt für das nötigste zum Frühstück, und dann ein Runde längsmachen auf dem bequemen Bett. Endlich komme ich mal zum Lesen. Auf dem hübschen Balkon mit Blick auf den Kastro-Hügel werde ich sicher auch öfter sitzen, wenn das Wetter es zulässt.
 
Gegen 18 Uhr hüpfe ich unter die tolle Dusche, dann geht es runter an den Hafen. Dort läuft gerade die Blue Star 2 aus auf der Rückfahrt nach Piräus. An der Uferstraße gibt es zahlreiche Lokale, da heißt es nun sich zu entscheiden. Mein Wahl fällt auf das "Kali Kardia", ein schöner Name: Gutes Herz. Doch schnell schwindet meine Stimmung, denn hier humpelt eine kleine verletzte Katze rum, die Vorderpfote sieht schlimm aus und noch recht frisch. Leider kenne ich noch niemanden, der Keller, von zwei Engländern auf die Katze angesprochen, winkt auch ab ... abends auf Facebook schreibe ich verschiedene Leute und Tierschutzorganisationen auf Naxos an mit der Bitte um Hilfe für die Katze. Mitnehmen geht leider nicht, und dann scheint sie auch noch irgendwo Junge zu haben, den Zitzen nach zu urteilen. Ja, das ist das "ach so tolle" Leben der Straßenkatzen ...
 
Müde durch das Essen, die Erkältung und mit schmerzendem Fersensporn (der wieder "voll da" ist) wandere ich nach Hause. Da sich der Himmel zugezogen hat, gibt es auch keinen Sonnenuntergang an der Portara zu sehen. Mal früher ins Bett ist ja auch nicht schlecht, morgen um halb 10 hab ich ein Date mit dem Autovermieter :-)
 
 
22.05.2017 (Mo)
 
In der Nacht gibt es ein heftiges Gewitter, ich wache davon auf, das Gedonner und Geblitze dauert mindestens eine Stunde. Dann schlafe ich wieder bis zum Weckerklingeln durch - das Bett ist gut. Ich nehme mein Frühstück - Frappé und ein Croissant - und gehe dann runter, und werde prompt mit dem nächsten Frühstück überrascht. Kaffee und frische Waffeln mit Bananen. Es sind auch noch andere Gäste in der kleinen Küchen-Rezeption, noch kommt so richtig kein Gespräch auf, aber das wird sicher noch. Dann kommt schon Sakis, der Autovermieter, wir erledigen die Förmlichkeiten, das Auto (Panda) kenne ich ja nun schon.
 
Ich habe mittlerweile über Facebook Kontakt mit einer örtlichen Tierschützerin, Marion, sie gibt mir einen Tipp für einen Tierfreund an der Promenade nahe der Taverne, wo ich die Katze gesehen habe. Ich laufe hinunter zu Vagelis, der einen Schuhladen hat, in dem einige Katzen sitzen :-) Eine thront sogar auf einem Kissen auf der Kasse :-) Ich zeige ihm ein Foto der verletzten Miez, er kennt sie auch nicht, will aber die Augen aufhalten. Da ich sie auf Anhieb auch nicht sehe, laufe ich in einer der engen Gassen, die zum Kastro hochführt. Dabei heißt es immer der Nase nach, der beste Plan würde hier nichts nützen. Durch verwinkelte, aber wunderschöne Gassen erreiche ich schließlich eines der drei Tore zum Kastro, dem höchsten und innersten Bereich der Altstadt. Geschichtliches muss ich demnächst mal nachreichen - es ist jedenfalls alles richtig alt hier oben. Ab und zu kann man auf den Hafen hinunter blicken. Bei schönstem Wetter ein Bilderbuchanblick!
 
Irgendwann erreiche ich durch das Gewirr der Gassen die Rückseite des Hügels, wo auch meine Pension liegt. Nach einer kurzen Pause beschließe ich, das Auto auszuprobieren. Als erstes muss mal getankt werden, das mache ich in einem kleinen Dorf in Küstennähe, nachdem ich aus der Stadt raus bin. Vorher bin ich noch am Flughafen vorbeigefahren und arg am Grübeln, welcher nun größer ist - der hier oder der auf Paros! Das Abfertigungsgebäude geht locker als Zweifamilienhaus durch.
 
Schließlich lande ich am Strand von Plaka und fahre einmal ganz den Uferweg entlang, ein herrlicher Strand, noch ohne Besucher. Dann schlage ich mich mehr oder weniger ziellos durch die Gegend .... umrunde noch einmal den Flughafen, fahre weiter nach Süden und sehe ein Dorf mit einer Kirche, dort will ich hin. Das Land ist landwirtschaftlich geprägt und ab und zu stehen die Häuser der Bauern. Schließlich komme ich in Aghersani, so heißt das Dorf, an, parke und gucke mir die beiden Kirchen des Dorfes an (leider nur von außen). An der einen, etwas kleinren liegt der Friedhof, nach einer Runde durch die Dorfgassen erreiche ich die große Kirche. Sieht alles sehr proper aus. Dann will ich weiter durchs Dorf, oberhalb auf die Hauptstraße. Die Dorfdurchfahrt entpuppt sich im weitern Verlauf als sehr enge Gasse, da heißt es die Ohren einziehen und durch. Aber irgendwann stehe ich wieder auf einer größeren Landstraße. Jetzt lasse ich mich treiben, habe keinen festen Plan ... gelange so weiter nach Süden und finde mich nach einer Fahrt durch ruhige Landschaft auf einem Landzipfel wieder, wo zahlreichen Ruinen stehen. Schnell begreife ich, das ist die Hotelneubauruine von Alyka, ein "lost place", der seinen besonderen Reiz zusätzlich durch zahlreiche sehr gute Graffitis außen und innen erhält. So erkunde ich also Raum um Raum die Bauruine, ein bissl unheimlich ist das schon, aber ich bin ganz alleine hier.

Irgendwann geht es dann weiter, meine Karte zeigt mir kleine Straßen am Meer entlang und später auch landeinwärts nach Agiassos, wo ich über Feldwege tatsächlich ankomme. Die Küste hier ist herrlich, alles sehr ruhig, ein paar Anwesen, einige Anlagen, das Meer türkisgrün ... Von Agiossos führt eine gute Straße wieder in den Norden zurück und ohne größere Pausen erreiche ich wieder Hora, die Stadt. Ein kurzer Einkauf im Supermarkt, dann ab aufs Zimmer. Eigentlich sollte es eine Siesta mit Duschen werden, aber dann gucke ich in Facebook, Marion hat sich gemeldet. Die Katze wurde von Vagelis gesehen, gefüttert und sogar schon mit einer Antibiotika-Tablette versehen. Nun hoffen wir, dass sie morgen wieder zum Fressen kommt und Terry, eine Engländerin, sie dann einfangen und zum Vet bringen kann.
 
Kurzentschlossen treffe ich mich mit Marion, die einen Hund in Plaka versorgen muss, so haben wir Gelegenheit zum Kennenlernen. Auf der Rückfahrt, es ist schon kurz nach sieben, sehen wir die Miez wieder im Kali Kardia sitzen ... aber sie soll ja erst morgen gefangen werden, wegen der vermutlich vorhandenen Kitten.
 
Marion setzt mich bei Sofi ab, ich mache mich schnell frisch und laufe los zum Hafen. Unterwegs merke ich, dass ich die Speicherkarte vom Fotoapparat noch im Laptop stecken habe ... also wieder zurück, dadurch verpasse ich leider den Sonnenuntergang, aber das folgende Farbenspiel ist auch noch toll. Zum Essen kehre ich bei Irinis ein, ein Tipp von Martina M., und werde nicht enttäuscht. Ich bestelle Zucchinie- und Gemüsebällchen und Käserolls, lecker! Sehr reichhaltig dann auch der Nachtisch vom Haus, Obst und Kuchen und ein Kitron-Schnaps. "Vollgefressen" wandere ich noch in die Alstadt rein, wo ein Geschäft am anderen die schönsten Dinge feil bietet. Klar kaufe ich auch was ..... und dann versuche ich, in dem Gassengewirr die Gassen zu finden, die mich nach Hause führen - und es gelingt mir tatsächlich, ich stehe an der großen Kirche in der Nachbarschaft. Schnell laufe ich zu Sofi rüber und verbringe den Abend mit dem Laptop auf dem Balkon. Nachdem noch eine Blue Star angekommen ist, ist ein Verkehr wie am Bahnhof, aber das beruhigt sich schnell wieder.
 
Ein schöner Tag voller neuer Eindrücke geht dem Ende entgegen.
 
 
23.05.2017 (Di)
 
Ich erwache erst sehr spät, habe wild geträumt und bin nicht ganz so fit und fix am Morgen. So starte ich erst bei schönestem Wetter gegen 11 Uhr zu meiner ersten größeren Tour. Geplant ist, nach Apollonas zu fahren, alles weitere findet sich dann vor Ort. Aus der Stadt heraus geht es eine brandneu geteerte Straße an der Küste entlang, man hat wunderschöne Blicke runter aufs Meer, aber auch auf die Berge. Es gäbe hier noch zahlreiche Sträßchen und Täler zu entdecken, aber ich will mich nicht allzusehr verzetteln, zuckele ich doch eh schon mit max. 30-40 km/h durch die Landschaft :-) Einen Abstecher mache ich zu einem Stausee hoch, man kann dort auf die Staumauer laufen.
 
Besonders ganz im Norden wird es sehr kurvig und wilder, einige kleine Häfen und Dörfchen liegen am Wegesrand. Doch mein erstes Ziel wird Apollonas sein. Der kleine Hafenort liegt plötzlich unter mir und ich folge der Straße hinunter. Einige Wohnhäuser und Appartements, ein kleineres Hotel rechter Hand, und dann ganz unten 5-6 Tavernen, ein Minimarkt und ein netter Souvenierladen um eine kleine Bucht drapiert. Alles sehr malerisch, aber außer wenigen Mittagstouristen ist hier vermutlich wenig los. Ursprünglich hatte ich ja mal ins Auge gefasst, hier zu wohnen - gut, dass ich es nicht gemacht habe, es ist doch arg weit ab vom Schuss und abends vermutlich tot. Das ist wirklich was für Urlauber, die die absolute Ruhe suchen.
 
Nach einem kleinen Rundgang suche mich mir eine nette Taverne aus und bestelle mir Small Fishes. Die Schwänze erben wie immer die Katzen unterm Tisch. Einige nehme ich noch mit ins Paketo für abends - also die Katzen im Ort :-) Dann geht es gestärkt weiter, ich fahre ein paar Meter zurück zum Aufgang zum Kouros von Apollonas. 56 Stufen sind es, dann liegt er da, der 10,5 m lange Koloss, der vermutlich Dionysos oder Apollon darstellen sollte. Er wurde aber nie vollendet und vermutlich wegen Rissen im Marmor aufgegeben. In dieser Gegend liegen früheste antike Marmorbrüche.
 
Weiter folge ich der schönen, sich dahin schlängelnden Straße oberhalb der Küste, jede Ecke ein neuer schöner Ausblick. Dann biege ich ab hinauf nach Koronidha, laut Reiseführer das höchstgelegene Dorf der Insel. Die Straße ist gesäumt von blühendem Ginster, ich bin begeistert. Die ganze Strecke ist einfach nur schön und vom Friedhof, der vor dem Ort liegt, hat man einen schönen Blick in die Berge.
 
Hinter Koronos biege ich dann ab Ri. Moni, so langsam soll es heimwärts gehen, durch die langsame Fahrt mit vielen Fotostops vergeht die Zeit wie im Fluge. Jetzt wird die Landschaft wieder landwirtschaftlich geprägter, es gibt viel Wein und kleine Äcker. Hinter Kinidharos biege ich noch zu einem weiteren Kouros, dem von Flerió, ab. Dieser ist wesentlich kleiner und liegt schattig unter einem großen Baum, ein bisschen verwunschen ist das hier schon. Ein kleiner Garten schließt sich an, zwei alte Leute bewirtschaften hier einen kleinen Laden, sehr vertauenserweckend sieht das "Café" aber nicht aus.
 
Von hier aus fahre ich dann auf direktem Wege und ohne weitere Stops in die Pension, Füße hoch und Bericht schreiben. Heue will ich doch mal sehen, ob ich noch zur Portara bei Sonnenuntergang komme!
 
Und tatsächlich erreiche ich die Portara rechtzeitig vor Sonnenuntergang, zusammen mit etwa 100 anderen Touristen aus aller Herren Länder. Ich umrunde das Portal einmal, schieße schöne Fotos und genieße diesen Augenblick. Ursprünglich sollte hier ein Tempel entstehen, der aber nie fertig wurde. Die meiste Teile wurden später von den Bauherren des Kastro abgetragen, nur diese drei Portal-Teile waren wohl zu schwer, und so sind sie nun heute das Wahrzeichen der Insel.
 
Nach soviel Landschaft gelüstet es mich nach einem netten Lokal in der Altstadt und ich lande schließlich im Apostolis, einem netten in weiß gehaltenen Restaurant in einem kleineren Hof. Ich bestelle mir einen Tzaziki und Penne mit Tomaten und Feta, vorweg gibt es Oliven und Brot vom Haus, alles ist sehr lecker.  Ein paar Katzen rennen auch herum und leisten mir schließlich Gesellschaft.
 
Nach dem Essen spaziere ich noch etwas durch die Altstadt und erstehe ein paar nette Kleinigkeiten. Dann bin ich aber auch reif für Erholung nach diesem schönen Tag!
 
 
24.05.2017 (Mi)
 
Heute bin ich mal früher zu Gange, denn ich habe mir vorgenommen, in den Süden nach Kalados zu fahren. Zuerst jedoch gehe ich runter und möchte gern mein Zimmer bezahlen, werde aber mit einem leckeren Kuchen und Kaffee "aufgehalten". Dazu gibts einen Schwatz mit anderen Gästen, ein älterer Herr ist hier ebenfalls Stammgast, geboren in Kapstadt, lebte in England und jetzt in Thailand und kommt jedes Jahr für einen Monat her. Die Belgier nehmen Abschied, zwei Italiener sind ebenfalls da und entschuldigen sich für ihr schlechtes Englisch, und zwischen allen flattern immer ein paar Japanerinnen (?) hindurch. Ein buntes Völkchen also.
 
Schließlich breche ich auf in Richtung Filoti. Mittlerweile kenne ich die Ausfallstraße aus Hora schon, ohne suchen zu müssen. Dann geht es in die Berge. Eigentlich wollte ich nach Dhamalas zur Töpferei, verpasse aber den Abzweig, fahre einfach die nächste Straße, denke mir, weiter nach rechts - und stehe auf dem Dorfplatz von Dhamarionas, der gleichzeitig auch Sackgasse ist. Also wieder retour durch die engen Gassen und vergessen wir den Töpfer fürs erste, die Straße führt nun direkt nach Filoti, wo ich ebenfalls im Zentrum, jedoch auf der Durchgangsstraße lande. Am Ende von Filoti ist der Abzweig nach Kalados gut ausgeschildert und schon nach wenigen Metern hört das Dorf auf und die Landschaft fängt an. Auch wenn es wild ausschaut, so ist doch fast alles eingezäunt oder mit Mäuerchen begrenzt und wenn man anhält, hört man die Zikaden zirpen, Vögel singen und überall die Ziegenglocken läuten. Entsprechend ist auch das "Aroma", oft recht streng, und dann wieder würzig wie die Kräuter auf den Hängen. Die Landschaft wird nun gebirgig und kleine weiße Kapellen unterbrechen das Grün und Grau der Gegend.
 
Sobald ich irgendwo anhalte, sehe ich Schwänze unter Steinen verschwinden, viele Echsen leben hier und wärmen sich gern auf dem Gestein. Ab und zu habe ich Glück und kann ein vorwitziges Exemplar beobachten, ehe es auf Tauchstation geht. Überhaupt mutiert die Fahrt heute fast zur Safari, denn neben Ziegen und Schafen und den Echsen treffe ich noch Schmetterlinge, Libellen, kleine und große Vögel (Puter, Graureiher, Raubvögel) und sogar Schildkröten sehe ich später in einer Lagune am Meer.
 
Zuerst aber passiert die Straße eine Passhöhe mit tollem Rundblick und dann geht es hinab ans Meer. Die letzten Meter werden Schotter, Oleanderbüsche säumen die Piste. Linkerhand befindet sich ein völlig überdimensionierter Hafen, gebaut mit EU-Fördergeldern und viel Beton. Nach rechts weisen Schilder zur Taverne Kalados, diesen folge ich. Der Weg wird immer enger, steiniger, es geht um die Bucht herum, steil bergauf, ich denke schon, es ist falsch, aber dann der nächste Wegweiser ... und irgendwann stehe ich tatsächlich vor er Taverne am Ende der Welt und werden mit einem fröhlichen "Bravo! Jassas!" begrüsst. Ein kleiner Hund liegt vor der Küchentür, der Chef persönlich begrüßt mich und nimmt meine Bestellung entgegen. Ich sitze vor der Küchentür und kann die Gespäche drinnen, die komischerweise auf Englisch geführt werden, mithören.
 
Der griechische Salat und besonders der Feta drauf ist lecker, die Ruhe hier oben phantastisch. Ein zweiter kleiner Hund kommt ums Eck geflitzt, wird aber "abgeführt" und muss wieder in seine Hütte, wie ich später sehe, während der andere vom Sohn des Hauses bespielt wird und dem Vater aufs Wort gehorcht - bei "Nero!" rennt er zum Wassernapf und trinkt.
 
Nach dem Essen geht es den gleichen Weg wieder zurück, wohlbehalten erreichen mein Panda und ich die Asphaltstraße und ich genieße die Rückfahrt. Wieder wunderschöne Landschaft - nur andersrum :-) Filoti durchfahre ich nur, aber in Halki lege ich einen Stopp ein und besuche die Kitron-Destillerie und stöbere in einigen kleinen Geschäften mit Webstoffen. Unnötig zu sagen, dass ich was finde .... in Dhamalas zweige ich später richtig zur Töpferei ab und bin begeistert und überlege krampfhaft, wie ich all die schönen Sachen heimbringen könnte!!
 
Nun aber schnell heimwärts, Siesta halten, ein bissl Internet, bis dieses zusammenbricht (Rena ist schon am telefonieren, was los ist, muss ein Fehler ausser Haus sein) und dann nach einer Dusche los zum Essen. Ich laufe mal die Uferstraße bis zur Kitron-Bar hoch und dann wieder zurück und kehre im Meze² ein. Der Dip-Mix ist lecker, viel Betrieb, dennoch komme ich mich hier als Alleinreisende nicht so aufmerksam bedient vor. Aber ich wollte den Laden gern mal kennenlernen, da man mir sagte, hier würden auch Straßenkatzen gefüttert.
 
Ein kleiner Abstecher noch in den Kitron- und Spezialitätenladen am Hafen, dann geht es heim aufs Zimmer, wo das Internet wieder geht (obwohl keiner weiß, warum). Gegen Mitternacht gibts noch einmal Verkehr vorm Haus, als die Blue Star ihre Ladung ausspuckt :-)
 
 
25.05.2017 (Do)
 

Heute mal wieder etwas länger geschlafen, ist schließlich Urlaub und beim ersten Wachwerden sah der Himmel auch nicht so toll aus. Dann ein bissl in Facebook rumgeschaut und mit Marion vom Tierschutz geschrieben. Sie musste aber bald los, die Hunde versorgen.

Da schließe ich mich spontan an und fahre mit zum Hunde-Shelter - einer von mehreren Orten auf der Insel, wo Hunde untergebracht, versorgt werden und auf Adoptiveltern warten. Einige Hunde leben z.Z. in einem Zwinger auf dem Gelände der Tankstelle hier um die Ecke, andere an anderen vertreuten Orten, die tierliebe Griechen und auch Residenten zur Verfügung stellen. Die Tierschützer müssen dann alle Orte abklappern zur Versorgung. Hier im Shelter haben sie zum Glück genug Leute, dass jeder nur 1x in der Woche hin muss. Alles ehrenamtlich - keine Angestellten. Das Gelände liegt gut versteckt, jedoch wurden in den letzten Jahren einige Häuser in der Nachbarschaft gebaut, deren Bewohner sich nun gestört führen ... ein Umzug steht demnächst bevor.

Ich helfe Marion, die Hunde zu füttern, eine Hündin - Zoe, eine hübsche - muss vorher Gassi gehen (zum Glück ebenerdig an einem Feld entlang) - mein Job, dann Näpfe spülen, Wasser auffüllen ... alles in allem sind wir bei 35-40 Hunden rund 3 Stunden zu Gange. Ein paar Hunde leben außerhalb der Gehege an der Kette, weil alle Gehege belegt sind, haben aber ausreichend Freiheit und Schatten.

Den Tag opfere ich gern (und lege noch ein paar Euro dazu) und mache es mir dann mittags mit den restlichen Zucchinibällchen von neulich und Eis auf dem Zimmer gemütlich. Respekt vor denen, die das täglich, jahrein, jahraus machen!
 
Am Nachmittag fahre ich noch eine kleine Tour quer übers Land, Melanes und Egares sind die Eckpunkte, einfach noch ein bissl Landluft schnuppern. Bei Egares halte ich an einer Kreuzung, wo zwei Katzen an einer Mülltonne sitzen und spendiere ihnen meine restlichen Small Fishes von vorgestern. Und dann geht es heimwärts und wenig später zum Essen ins Irinis. Leckere Käsebällchen und Skordalia gibt es heute. Leider ist es etwas unruhig, ein etwa 3jähriger Junge tobt ungebremst durch das Lokal und nervt augenscheinlich nicht nur mich, die Eltern stört es jedenfalls nicht. Da verziehe ich mich noch kurz zum Schuhladen, um mit dem Besitzer über Katzen zu plaudern - inkl. Fotos zeigen ;-) - und dann gehts heim aufs Zimmer.
 
 
26.05.2017 (Fr)
 
Das Wetter sieht heute nicht so toll aus, da beschließe ich, zum Tempel der Dimitra (Demeter) zu fahren. Da schwitzt man dann nicht so bei der Wanderung zum Tempel. Gemütlich geht es über Land, die Berge im Hintergrund sind teilweise in Wolken gehüllt. Die Beschilderung ist teilweise etwas dürftig, aber dank meiner Karte finde ich den Tempel auf Anhieb. Einen richtigen Parkplatz gibt es nicht, es wird am Straßenrand geparkt, aber ist recht geräumig. Dann geht es einen grobgepflasterten Weg hinauf zur Tempelanlage. Leider sind sämtliche Beschriftungen und Erklärungen innerhalb der Anlage völlig verblasst und unlesbar. So umrunde ich den kleinen Tempel, der aus echten und kopierten Steinen besteht. Einen Teil der echten Steine sowie Erklärungen und ein Tempelmodell gucke ich mir etwas später im Museum an. Alles in allem eine interessante kleine Anlage.
 
Zurück fahre ich erstmal über Feldwege, ehe ich irgendwann die Hauptstraße erreiche, und dann über Chalki und die Potamia-Dörfer zurück, jedoch ohne weiteren Halt. Kaum bin ich im Zimmer, gewittert es aus der bedrohlichen Wolke, die über der Altstadt liegt! Ein bisschen mache ich noch Siesta, doch dann wandere ich quer durch die Altstadt - diesmal links vom Kastro - in Richtung Hafen. Ich bin dort mit Michael aus der Naxos-Gruppe verabredet und wie ich so an der Promenade noch Fährfotos mache, sehe ich ihn auch schon mit Marion sitzen (die sich zufällig getroffen haben). Marion hat gerade die verletzte Katze, die heute endlich gefangen und zum Tierarzt gebracht werden konnte, wieder ausgesetzt.
 
Mit Michael gehe ich ins Irini und wir bestellen eine Kleinigkeit zum Mittagessen, ich probiere den Kartoffelsalat und muss sagen, soooo lecker. Den ess ich sicher irgendwann noch einmal! Wir unterhalten uns gut und später laufe ich wieder durchs Kastro zurück, auf Fototour, das Wetter hält sich so einigermaßen. Plötzlich werde ich mit Namen angesprochen und Eva (aus einer FB-Gruppe) und ihr Mann stehen vor mir. Mit einem Treffen hatte es nicht geklappt, aber nun laufen wir uns zufällig übern Weg. Nach einem kurzem Plausch mache ich mich auf den Heimweg und treffe unterwegs noch viele Katzen, am herzigsten ist eine kleine Familie, die Mami recht zutraulich, als ich Futter auslege, die Junioren (drei kann ich zählen) halten sich vorsichtig auf eine Treppe versteckt. Sooo süß!
 
Später mache ich mich noch einmal auf in die Altstadt zum Essen, vorher kurzer Abstecher zum Ufer, wo ich den Sonnenuntergang über Palatía bewundere. Ich steuere das Metaxi mas an, ein kleines Lokal in einer der engen Gassen. Das Essen - Käsetaschen und frittierte Zucchini - ist sehr lecker! Witzigerweise sitzt auch Michael mit seiner Truppe im gleichen Lokal. Nach dem Essen schleiche ich durch die engen Gassen zurück, möchte eigentlich die kleine Katzenfamilie noch einmal besuchen, aber finde die Gasse nicht mehr! Vielleicht morgen wieder ....
 
Momentan geht es mir nicht so gut, der Fersensporn blüht und jeder Schritt ein Schmerz, lediglich in den Einlagenschuhen geht es so einigermaßen, die Sandalen habe ich umsonst mitgeschleppt :-( Und beim Treppensteigen grüßt das Knie - komme mir vor wie die Yiayias hier, nur sind die fast fitter als ich! Aber schlappmachen gilt nicht und abends können die Füße dann ja hochgelegt werden.
 
 
27.05.2017 (Sa)
 
Der morgendliche Blick aus dem Fenster verheißt nix gutes ... es ist schon wieder grau. Und wie ich mich so langsam mit dem Gedanken aufzustehen anfreunde, fängt es an, fürchterlich zu gewittern. Nach einer Dusche will ich ins Internet, aber das hätte ich mir denken können: Da tut sich nichts. So gehe ich mal auf einen Kaffee hinunter, doch es gibt nur lauwarmen, denn der Strom ist ausgefallen. Da sitzen wir noch eine Weile beeinander, bis das Licht wieder angeht, und dann gehe ich hoch und gucke noch kurz ins Internet und beschließe dann, trotz Regen mal loszufahren - irgendwo auf dieser Insel muss doch die Sonne scheinen!
 
Ein bisschen blauer Himmel zeigt sich im Süden, so geht es also in die Richtung. Zuerst kreisele ich aber noch ein bisschen durch die Stadt, immer auf der Suche nach dem Lokal heute Abend und einem speziellen Geschäft ... irgendwie finde ich beides nicht und mache mich dann also auf den Weg. Da komme ich immerhin an dem Supermarkt vorbei, der mir empfohlen wurde, und schaue auch mal rein.
 
Nun endlich geht es landeinwärts über Potamia nach Halki. Die Wolken hängen zum Glück nicht so tief und alle Berge sind zu sehen. Interessant die Wolkenformationen bzw. das Grau vor weißen Kirchen. Hiner Filoti mache ich noch einen Abstecher zum Berg Zas, von hier aus hat man einen tollen Ausblick. Im Grau des Himmels ist mittlerweile immer mehr Blau zu sehen .... auch wenn es ab und zu noch leicht regnet.

Weiter geht es nach Apirathos, doch lasse ich den Ort links liegen und biege ab nach Moutsounas. Eine kurvenreiche Straße führt durch wunderschöne Gegend und ganz unten am Meer scheint dann auch die Sonne! Ich folge der Straße an der Küste entlang bis Panormos, einem kleinen Strand mit Palmen. Sehr hübsch hier unten, leider keine Taverne, und so fahre ich wieder zurück und an einer Stelle mit besonders schöner Aussicht mache ich einen Stopp mit kleinem Snack.
 
Die Straße hochwärts ist auch ein Erlebnis und bald bin ich wieder oben in den Bergen und fahre weiter nach Halki, wo ich einen kurzen Stop einlege. Da der Fensterheber auf der Beifahrerseite seinen Geist aufgegeben hat, fahre ich wieder zurück in die Pension und bitte Rena, Sakis von der Autovermietung zu informieren. Am Abend brauche ich das Auto eh nicht - noch ein kurzer Spaziergang zum Kastro, dann Duschen und um 19:10 Uhr fährt mich Thodoris zum Restaurant Oasis.
 
Ich bin viel zu früh dort, aber nach kurzer Zeit kommen Michael und seine Freunde und wir haben einen netten Abend. Fussball läuft dann eher so nebenbei. Marion - deren Freund die Taverne gehört - bekommt von mir noch ein paar Euro für die Behandlung der Katze. Dann lasse ich mit ein Taxi rufen und bin schnell und für 6 Euro (+ einen als Trinkgeld) zuhause.
 
 
28.05.2017 (So)
 
Jetzt geht es doch rapide abwärts, was die Anzahl der restlichen Tage angeht. Und auch wenn der Himmel schon wieder wolkig ist - nach einen kleinen Frühstück unten geht es los mit Ziel Lionas. Dort betreibt ein Cousin meiner Wirtin Rena eine Taverne. Das Auto ist auch wieder okay, Sakis hat tatsächlich den Scheibenhebermotor ersetzen können. Toller und schneller Service!
 
Zuerst einmal kurz tanken, dann geht es quer durchs Land auf die andere Inselseite. Im Süden stehen Gewitterwolken über den Bergen und bei einem Stop an einer Kirche nahe Moni höre ich den Donner grollen. In meiner Richtung nach Osten hingegen ist es freundlich, und so setze ich den Weg weiter fort. Bei Koronos zweigt die Straße nach Liones ab. Nach etwas grün wird die Landschaft bald felsig und steil. Ich entdecke Höhlen in den Felswänden und stelle fest, dass es sich um Mineneingänge handelt. Später lese ich, hier wurde früher Schmirgel abgebaut. Es gibt noch eine alte Seilbahn und die Verladestelle kann man von der Straße aus sehen, anders als im Reiseführer beschrieben ist das Gelände jedoch abgesperrt. In einigen der Höhlen kann man alte Schienen und sogar eine Lore sehen. Ein bisschen geheimnisvoll und unheimlich mutet das alles an und meine Phantasie schlägt Purzelbäume.
 
Auch die Landschaft kann sich sehen lassen, bald wird es wieder grüner und das Meer ist in Sicht. Lionas besteht aus einigen Häusern um eine Bucht sowie zwei Tavernen. Die rechte - Delfinaki - gehört Renas Cousin und der Besitzer der linken Taverne ist auch irgendwie verwandt, jedoch sind sich die beiden Tavernenbesiter spinnefeind und Rena hat das heute morgen sehr lustig erzählt, obwohl es ja eigentlich traurig ist. Auf beiden Terrassen stehen die Wirte und winken den ankommenden Gästen zu. Nach einem kurzen Gang an den steinigen Strand gehe ich ins Delfinaki. Man sitzt dort sehr schön, die Wirtsleute sind nett und unaufgefordert gibt es einen Krug Wasser. Ich bestelle Small Fishes, dann erzählt mir der Seniorchef an Hand von Fotos, was sie alles anbauen und erzeugen. Obst, Gemüse, Wein, Raki ... am liebsten soll ich alles probieren und prompt landet eine Karaffe mit eigenem Wein auf meinem Tisch. Der ist wirklich lecker, aber ich muss doch noch fahren!
 
Die Fische sind reichlich, eine süße Miez mit einem kaputten Auge erbt die Schwänze, der Rest geht ins Paketo. Als Nachtisch gibt es ein Stückchen Kuchen und eine Löffelsüßigkeit, wie es in Griechenland üblich ist. Leider ist beides mit Orange und das kann ich nicht essen wegen meiner Allergie. Aber den Rakomelo, den trinke ich gerne noch und kaufe mir anschließend auch eine kleine Flasche davon. Nach einem kleinen Rundgang über Strand und die gegenüberliegende Straße (mehr ist hier ja nicht), mache ich mich wieder auf die Heimfahrt.
 
Auch hinauf ist die Fahrt interessant und man sieht wieder noch andere Stolleneingänge in den Felsen. Während es unten in Lionas strahlenblauer Himmel war, sieht man nun die Berge wieder teilweise in Wolken. Ich fahre über Apollonas heim, esse dort noch ein Eis, dann gibt es mit jeder Kurve andere Ausblicke: Mal Sonne und blau, mal trübe und grau. Alles in allem aber akzeptables Ausflugswetter und die Temperaturen sind für mich genau richtig.
 .
Unterwegs mache ich viele Fotostops, dann kommt mir eine Ziegenherde entgegen, der Hirte begleitet die Herde selber im Auto, nur der Hund muss ackern. Vor Hora mache ich noch einen Abstecher hinauf zu einer kleinen Felskapelle und einem Kloster, der Ausblick von hier auf die Stadt und den Hafen ist toll. Dann geht es endgültig zurück in die Pension und nach einer kleinen Siesta geht es wieder in die Altstadt. Ich laufe in die Gasse, wo ich die kleine Katzenfamilie in einem Hausaufgang getroffen habe - ja, sie sind da, Mutti verteidigt fauchend das Revier, aber wird ganz freundlich, als ich ihnen einen Teil der Small Fishes auf die Treppe werfe. Auch die Kleinen wissen schon die Leckerei zu schätzen.
 
Ich mache einen großen Bogen runter zur Uferpromenade, laufe nach links bis zu Popis Grill, dann am Wasser zurück, wo grad die Sonne bildschön untergeht, dann überlege ich und beschließe, wieder ins metaxa mas zu gehen, da es unten doch recht windig ist und ich nicht hinter Plastikwänden sitzen möchte. So esse ich noch einmal diese leckeren Käsetäschchen und dazu handgeschnitzte Pommes mit einem weißen Käse. Alles ist sehr lecker! Auf dem Rückweg treffe ich noch einige Katzen, die meine restlichen Fische und Trockenfutter bekommen, dann gehts heim aufs Zimmer.
 
 
29.05.2017 (Mo)

Und wieder ist der Himmel grau ... das wird hier langsam zur Gewohnheit. So schleiche ich mich spät aus dem Bett, nehme einen Kaffee unten und dann wandere ich so langsam durch die Altstadt rüber zur Promenade. Der Plan war: Irgendwo in Höhe Popis Grill rauskommen. Tatsächlich lange ich dann doch viel weiter ob und stehe direkt an der Ecke mit dem tollen Kräuterladen. Wo ich nun schon mal da bin, gucke ich mir den Laden auch gleich an. Wow - mehr kann man kaum dazu sagen. Tausend und ein Geruch benebeln einem den Geruchssinn, Kräuter jeder Art, Käse, Gläser und Dosen mit eingelegten Gemüse und dazu noch Körbe, Töpfe, Krüger, Becher, .... unzählige Dinge sind in jedem Winkel des Ladens verstaut. Dermaßen überwältigt kaufe ich nur eine Kleinigkeit - der Koffer ist eh schon übervoll, fürchte ich!
 
Dann laufe ich runter zur Promenade und in der Kitron Bar sitzt Klaus Bötig mit einem Österreicher im Gespräch. Ich setze mich dazu, es ist sehr interessant (ohne hier näher ins Detail zu gehen), und später wechseln wir rüber zu Popis Grill, wo Klaus' Frauen bereits sitzen. Eigentlich wollen wir nichts zu Essen, aber die Wirtin tafelt auf ... da langen wir dann doch zu. Später kommt Marion noch dazu und nachdem Bötigs wieder zum Hafen müssen, machen auch wir uns auf den Heimweg. Das war mal ein interessantes Treffen.
 
Am Nachmittag setze ich mich noch ins Auto, fahre die Westküste entlang, möchte eigentlich an einen Strand spazieren gehen (unten hinter Glyfada), aber dort regnet es dann so, dass ich darauf verzichte. Ärgerlich, denn der Strand liegt in der Sonne! Einen Regenbogen kann ich aber nicht entdecken. So zuckele ich gemütlich wieder zurück, natürlich hört auch der Regen bald auf und ich cruise ein bissl über Land. Eigentlich möchte ich noch zum Dyonisus-Tempel, aber erstens ist heute Montag und zweiten haben die nur bis 15 Uhr geöffnet. So fahre ich also nach Hause, um mich für den Abendspaziergang auszuruhen, obwohl der Tag ja relativ entspannt und vertrödelt war.
 
Am Abend laufe ich durch die Altstadt hinunter zum Hafen, der Sonnenuntergang ist leider nicht so spektakulär heute. Dann besuche ich noch Vaggelis in seinem Schuhladen und kehre dann zum Essen ins "Labyrinth" ein. Das liegt tatsächlich mitten in den engen, verwinkelten Gassen, ist aber gut ausgeschildert. Ein süßer kleiner Innenhof, sehr nette, aufmerksame Bedienung und das Essen ist ein Gedicht. Ich habe eine Mussaka im irdenen Topf - megalecker. Im Lokal läuft ein Kater herum, der aussieht wie unser Sunny!
 
Zurück geht es durch die Gassen im Zickzack, bis ich wieder am Parkplatz rauskomme und zur Pension rüberlaufe. Alles in allem ein schöner Tag heute.
 
 
30.05.2017 (Di)
 
Das Wetter sieht endlich besser aus - zwar noch einige Wolken, aber überwiegend blauer Himmel und Sonne. So mache ich mich nach dem Mittagessen auf zu einer Fahrt nach Apiranthos. Mein Weg führt mich u.a. auch an Dhamallas vorbei, wo ich noch einmal an der Töpferei Halt mache. Was für ein "gefährlicher" Laden! :-) Meine Schätzchen verstaue ich gut angeschnallt auf dem Rücksitz. Dann geht es weiter über Chalki und Filoti und wie so oft lockt noch eine kleine Straße zu einem Abstecher. So fahre ich über eine nette kleine Straße am Rande eines recht steilen Tales , bis ich Dhanakos erreiche, einen kleinen Weiler. Oberhalb des Dorfes ist ein großer Parkplatz und hier wende ich auch und fahre zurück, denn es soll ja noch weitergehen.
 
Nach kurzer Fahrt erreiche ich Apiranthos, am Dorfeingang überhole ich einen alten Mann auf seinem Esel. Oben an der Kirche parke ich und laufe in die Dorfgasse hinein. Anfangs reiht sich Taverne an Taverne, ein paar kleine Läden mit Töpfereien, Souvenirs, lokalen Produkten und weitere Tavernen passiere ich im weiteren Verlauf. Das Dorf ist mit Marmorplatten gepflastert, die meisten Häuser ebenfalls aus diesem Gestein. Leider sind doch viele von den ehemals hübschen Häusern am Verfallen, werden bemalt oder besprayt, Müll liegt in den Ecken, kurz: das hübsche Dorf, das in den Reiseführern so gelobt wird, droht zu verkommen.
 
Nach einiger Zeit laufe ich wieder zurück, gern wäre ich noch in das eine von mehrern kleinen Museen gegangen, doch hätte ich dafür steil bergab und wieder bergauf treppensteigen müssen - das ist heute einfach nicht drin. Stattdessen geht es mit dem Auto weiter Ri. Korones, gewissermaßen ein Lückenschluss, da ich diese Strecke noch nicht gefahren bin. Beim "Abzweig mit der Kirche" (haha, welch Alleinstellungsmerkmal in Griechenland ;-) ) fahre ich runter Richtung Moni. Diese Strecke ist besonders hübsch und die Straßenränder voller blühender Ginsterbüsche und Blumen. Außer mit ist kein Verkehr und ich zuckel mit 20-30 km/h dahin und entdecke einige hübsche Blüten, die ich fotografiere. Dann des nicht vorhandenen Verkehrs ist Anhalten und Aussteigen kein Problem.
 
Hinter Moni gucke ich mir noch die kleine Kirche Panagia Dhosiani an, aber hier ist schon einiges an Ausflugsrummel. Dann geht es weiter nach Halki zu einem kleinen Mittagsimbiss und von dort gemütlich über Land. Ich entschließe mich, noch einmal Ri. Süden zu fahren, biege aber irgendwann auf einen Feldweg, der auch nach Kastraki ausgeschildert ist. Merke: Das Schild ist größer und aufwändiger als die kleine Straße! So komme ich direkt durch Bauernland rüber an die Westküste. Irgendwo gehe ich ein Stück am Strand spazieren, aber das ständige Versacken und Rutschen ist nicht für meine Füße, und so fahre ich langsam heimwärts nach Hora.
 
An der Paralia kaufe ich noch Käse, dann gehts mit einem Eis vom Pan-Co-Minimarkt aufs Zimmer. Nach der Siesta laufe ich dann runter zum Hafen und treffe mich mit Christine aus Facebook, wir gehen gemeinsam ins Labyrinth essen und unterhalten uns nett. Ich bringe sie noch runter an die Promenade, dann schleiche ich selber durch die engen Gassen heim. So langsam kenne ich mich ganz gut aus und komme zu 99% da raus, wo ich hin will!
 
Ein Absacker mit Reiseberichtschreiben und Internet runden den Tag ab. Schlafen könnte man eh nicht (Stand 1:00 Uhr) - immer wieder rauschen "Idioten" mit friesierten Motorrädern oder Autos mit laut aufgedrehter Musik und Gehupe die Straße vor der Pension entlang, heute ist das ganz schlimm. Den normalen Verkehr, wenn eine Fähre angekommen ist, hört man hingegen kaum. Aber Fenster zu ist für mich keine Option. Noch zwei Nächte - dann hab ich meine Ruhe Zuhause wieder ...
 
 
31.05.2017 (Mi)
 
Und schon ist er da, der letzte Tag. Ein bissl Wehmut, zumal nun endlich "das" Wetter herrscht, das man sich erträumt hat, aber andererseits: 17 Tage sind dann auch genug und ich vermisse meine Katzen! Aber heute geht es noch einmal auf Tour, und da ich die Landkarte schon im Koffer verstaut habe, gibts weniger Ortsnamen als sonst :-) Auf alle Fälle will ich noch einmal nach Lionas runter. Mir hat es dort gut gefallen und die Strecke ist die Fahrt ja auch wert. Doch zuerst mache ich noch einen Abstecher in Sachen Kultur und besichtige die Reste bzw. Ausgrabung des Dionysos-Tempels bei Iria. Eine nette kleine Anlage und auch sehr gepflegt.
 
Dann geht es ein bissl querfeldein und auf dem etwas direkteren Wege hoch in die Berge, noch einmal meine Lieblingsstrecke mit dem wunderschönen Ginster bis zu der "Abzweigung mit der Kirche" und in Richtung Koronos hoch ... vor dem Abzweig nach Lionas gibt es noch eine weitere Straße, die parallel dazu verläuft. Dieser folge ich, sehr hübsche Landschaft - bis ich plötzlich "in the middle of nowhere" vor einer riesigen Kirche stehe! Da gibt es sogar einen Hubschrauberlandeplatz, aber der gehört wohl eher zur Militäranlage nebenan. Um die Kirche gruppieren sich einige verlassene Gebäude, offensichtlich Klosterzellen. Oben am Parkplatz entdecke ich ein Schild für die Taverne Delfinaki, sehr rührig, die Leute, und stelle fest, dass es von hier aus eine kleine Verbindungsstraße zur Lionas-Route gibt. Diese fahre ich natürlich auch und lange knapp oberhalb der Minenlöcher auf der Straße.
 
In Lionas freut man sich, mich wiederzusehen. Ich bestelle diesmal nur einen Salat, dazu ein Glas von diesem hervorragenden hauseigenen Rosewein. Der Senior erzählt mir was auf Griechisch und mit Händen und Füßen und irgendwie verstehen wir uns auch. Zwischendurch kommt noch ein österreichisches Ehepaar in die Taverne, wir unterhalten uns noch nett und ich kann ein paar Tipps geben. Am Ende bekomme ich noch Apfel mit Zimt, einen Rakomelo, und beim Abschied einen Liter Rosewein geschenkt. Na, nun wird der Koffer aber richtig schwer! Die Verabschiedung ist sehr freundlich und ich habe mich hier unten auch sehr wohl gefühlt. Die Siedlung ist nicht die schönste, aber der steinige Strand mit den großen Kieseln ist interessant für Steinesammler - ein bissl Treibholz hab ich auch gefunden und mal sehen, was ich mir davon basteln werde!
 
Dann geht es wieder bergauf und oben über Apiranthos nach Halki. Der Ort hat es mir angetan und ich  esse dort noch ein Eis. Die Jungs vom Café haben zwar stolze Preise, aber es schmeckt superlecker. Ja, und dann gehts so langsam durch die wunderschöne Landschaft, heute bei tiefblauem Himmel, doch Richtung Hora und Pension Sofi. Und es ist eine schöne Fahrt: Ich habe die Landkarte weggepackt und fahre "frei Schnauze" und stelle fest, die wichtigsten Verbindungen sind mir mittlerweile geläufig!
 
Und nun ist so langsam Kofferpacken angesagt. Erstmal alle Flüssigkeiten in Plastiktüten einknoten, dann so bruchsicher packen ... es ist ein rechter Akt, aber letztendlich habe ich mal wieder genau das Mengengefühl gehabt. Voll - mehr geht nicht. Gut, dass ich das Gewicht für 20 Euro auf 32 kg erweitert habe - ca. 27-28 kg werden es wohl am Ende morgen sein. Habe grad noch keine Idee, wie ich das Teil morgen die Treppe hochkriegen soll in Berlin!
 
Im Handgepäck sind ein paar besonders zerbrechliche Dinge, dank Vaggelis vom Schuhladen habe ich aber einen stabilen Schuhkarton und alles ist gut verpackt. Dann geht es auf Abschiedstour - erst zu Vaggelis, dessen roter Kater schon wieder recht munter ist, hier muss ich schnell weg, sonst kommen mir noch die Tränen. Ich habe Vaggelis versprochen, nächstes Jahr wiederzukommen! Dann noch ein bissl Sonnenuntergang gucken, und dann die Entscheidung, wo esse ich das letzte Ma(h)l? Bei Irinis ist es zwar lecker gewesen und nett, aber irgendwie ist mir das grad alles zu groß. Es zieht mich wieder in die engen Altstadtgassen und im "metaxi mas" ist grad noch ein Tischlein für mich frei. Hier esse ich wieder diese hervorragenden Cheese pies und Zucchiniballs. In den engen Gassen laufen die Katzen von Tisch zu Tisch, Leute laufen an mir vorbei (die meisten kommen wieder zurück, da ihnen die engen und dunklen Gassen dort hinten unheimlich sind). Am Nebentisch meint ein Gast, er kommt sich vor wie im Flieger, viel mehr Platz wäre hier auch nicht! :-) Aber das Essen - kein Vergleich!!!
 
Irgendwann ist dann auch dieser Schmaus vorbei und ich wandere durch die engen Gassen zurück zur Pension. Mittlerweile kenne ich mich da schon recht gut aus und komme tatsächlich dort an, wo ich hinwill. Unterwegs treffe ich zahlreiche Katzen, so mancher grauer Schatten entpuppt sich als eine Fellnase. Hier könnte ich stundenlang unterwegs sein. Doch dann bin ich auch mal Zuhause und beende den Abend mit Berichtschreiben und einem letzten Glas Wein.
 
 
01.06.2017 (Do)
 
Der Abreisetag beginnt ebenso schön wie der letzte ... die Sonne scheint und macht den Abschied doch recht schwer. Nachdem ich die letzten Reste in den Koffer gequetscht habe (die Badelatschen müssen im Handgepäck mitreisen), gehe ich zum Frühstück hinunter. Außer einem Kaffee mag ich aber nichts und bald ist dann auch der Moment des Abschieds von Rena und Sofi gekommen. Thodoris fährt mich noch zum Flughafen, so braucht Sakis den Wagen nicht dort abholen. Auch dort eine herzlich Verabschiedung ... dann stehe ich fast als erste in dem winzigen Flughafengebäude.

Ein größerer Warteraum, ein kleiner Kiosk, zwei winzige Schalterchen für die Abfertigung, zwei kräftige Jungs, die die Koffer durch die Röntgenanlage schieben - und auf der anderen Seite später zum Flieger bringen. Die Damen für die Abfertigung kommen erst später ... noch später kommen zwei Polizisten vorgefahren, die dann den Sicherheitscheck durchführen. Aber so weit ist es noch nicht, wir warten und warten und die Zeit vergeht und kein Flugzeug erscheint (die Maschine kommt ja aus Athen). Es gibt natürlich keine Information (irgendwie alle wieder weg), aber dann wird plötzlich die Kette vorm Security-Bereich entfernt und die Kontrollen gehen los. Danach sitzen wir dann noch eine Weile in einem weiteren Raum, der direkt aufs Flugfeld mündet. Durch die Fenster sehen wir die Maschine dann endlich ankommen und landen.
 
Mit fast einer Stunde Verspätung starten wir schließlich auf Naxos - genau die Zeit, die ich fürs Umsteigen habe. Dennoch genieße ich den Flug in der kleinen ca. 40-sitzigen Maschine, in Reihe drei ganz allein. Um 13 Uhr landen wir, jedoch bis von auf der Außenposition ankommen und mit dem Bus zum Terminal gefahren sind, ist es 13:15 Uhr - um halb geht meine Maschine nach Berlin! Zum Glück ist mein Abfluggate direkt gegenüber und das Boarding noch in vollem Gange, so habe ich sogar noch Zeit für einen kurzen Toilettengang und bin lange nicht die letzte am Bus. Witzigerweise fahren wir wieder in die Außenposition zurück, steigen sozusagen zwei Maschinen weiter wieder ein - da hätte ich ja direkt rüberlaufen können!
 
Der Flug nach Berlin hat ebenfalls etwas Verspätung, so habe ich Hoffnung, dass mein Koffer doch auch mit mit zusammen ankommt. Und nicht ganz drei Stunden später kann ich ihn tatsächlich in Empfang nehmen. Schnell ins Taxi und heim zu meinen Mäusen! Die freuen sich dann auch, dass die Mama wieder da ist ;-)
 
 
Fazit ... das Ende vom Urlaub ...

Wie immer ein paar abschließende Worte über den Gesamteindruck, diesmal ging es ja über zwei bzw. drei "neue" Inseln (nimmt man Antiparos mit dazu).
 
Paros ist eher kleiner und gemütlicher, die Landschaft lieblicher, man ist schnell von Parikia überall, das sieht man auch daran, dass ich in der einen Woche grad ca. 250 km gefahren bin. Naoussa ist für einen Bummel gut, aber das Kastro und die Altstadt von Parikia gefällt mir besser und das Café Distrato ist ein Lieblingsplatz für den "Absacker" geworden!
 
Auf Naxos hingegen ist alles eine Nummer größer - hier bin ich fast 800 km gefahren! - , touristischer am Hafen und der Promenade, aber die Altstadt ist ein Traum! Hier könnte ich jeden Tag rumlaufen und man entdeckt ja immer noch neues. Sehr viele nette kleine Restaurants und Shops in den verwinkelten Gassen - wer nicht vorn an der Promenade in einer der unzähligen Tavernen essen möchte, findet hier immer was. Und die Insel mit ihren überwältigenden Bergen und den vielen blühenden Frühlingsblumen ist herrlich.
 
Ich habe hier liebe Menschen kennengelernt, Griechen und Deutsche, und freue mich schon, die Insel hoffentlich bald wieder zu besuchen!
 
Für beide Inseln gilt, auch hier ist die Krise nicht spurlos vorbei gegangen, aber im Großen und Ganzen scheint die Lage gut zu sein. Überall wird gebaut, renoviert, gewerkelt - dazwischen dann doch wieder Verfall und leider viel Müll. Viele Läden machen gerade erst auf, in den 10 Tagen Naxos konnte ich einiges beobachten und es wurde von Tag zu Tag voller. Leider hat die Taverne unterhalb der Portara noch nicht geöffnet.

Nicht zuletzt die Wirtsfamilie trägt zum Wohlbefinden bei ... Rena und ihre Lieben sind wirklich supernett und man fühlt sich wie Zuhause!
 
Im Tierschutz wird viel getan, doch es ist wie überall ein Kampf gegen Windmühlen. Aber es scheint hier ein gutes Team zu geben und ich freue mich, Marion kennengelernt zu haben, eine Deutsche, die hier lebt, sowie Vaggelis, der an der Promenade einen kleinen Schuhladen hat und dort die Straßenkatzen versorgt. Auch wenn er gegen Katerkastration ist: Ein herzensguter Mensch, der alles für die Fellnasen tut! Wir haben uns sehr herzlich verabschiedet und ich habe ihm versprochen, ich komme wieder!
 
Und das meine ich unbedingt ernst.