Tagebuch Rhodos

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Donnerstag, 13. Oktober 2011

Einige Nerven und viele graue Haare – freundlich übertüncht – hat mich die Vorbereitung dieses Urlaubs gekostet! Streiken die Griechen oder streiken sie nicht, das war hier die Frage! Und als die Griechen mal nicht streiken wollten, fingen die deutschen Fluglotsen damit an zu drohen: ARGH! Doch dies wurde zum Glück abgebogen und nun waren wieder die Griechen dran … Generalstreik, Raffineriestreik … ach was weiß ich … es blieb bis zum letzten Moment spannend. Und so nahm ich am Abflugtag auch eher gelassen zur Kenntnis, dass mein Flug von 13:55 Uhr auf 18 Uhr … auf 17 Uhr … auf 15 Uhr … und letztendlich auf 16:42 Uhr (man beachte die 2 hinten!) verschoben wurde. Hauptsache, überhaupt weg- und ankommen!

Da ich natürlich vorsichtshalber pünktlich für den Abflug um 13:55 Uhr am Flughafen war – man konnte ja nicht wissen – hatte ich dann eine längere Wartezeit in der Abflughalle. Gefühlte 100 Kinder von 2 bis 12 um mich herum sorgten für genügend Stimmung und mind. ebensoviele Matchboxautos schlidderten durch die Halle …

Dann ging es aber kurz nach 16 Uhr tatsächlich los, zu Fuß zum Flugzeug und ein letztes Mal (?) erhob ich mich von meinem geliebten Flughafen Tegel aus in die Lüfte. Dank des phantastischen Wetters konnte ich Siemensstadt und Spandau unter mir liegen sehen und einige schöne Luftaufnahmen machen!

Der Flug dauerte drei Stunden und war mehr oder weniger ereignislos, die Maschine war höchstens zu einem Drittel gefüllt, in Reihe 2 maunzte ein Katze untern Sitz und ich hatte die Reihe 7 für mich und genoss auf meiner Seite einen wundervollen Vollmond. Gegen 21 Uhr Ortszeit (+1 Stunde zu Deutschland) landeten wir auf Rhodos.

Es ging dann erstaulich schnell mit dem Gepäck und da ich allein war, hatte ich meinen Koffer sehr schnell, während die anderen noch auf Gepäckstück Nr. 2 und 3 warteten. Sogar ein Hund kam übers Band!! Normalerweise kenne ich die Tiertransporte aber andersrum … und hoffe ja auch, dass auf meinem Rückflug alles klappt, wenn ich Colby aus Aegina mitnehme!

Vor den Flughafen einmal tief ausgeatmet: Hurra, Taxis sind da (man weiß ja nie, wer grad streikt!) und mit Hilfe meines Stadtplans gab ich mein Fahrtziel, eines der Stadttore zur Altstadt, an. Der Chauffeur fuhr einen flotten Reifen und die Vororte von Rhodos bei Nacht rauschten an mir vorbei. Viele große und hässliche Hotels am Stadtrand … nein danke! Dann ging es durch ein paar enge Innenstadtstraßen und schon waren wir am Hafen und die Stadtmauer lag vor uns. An einem imposanten Tor war Schluss. Irgendwie hat der Fahrer es aber doch verpeilt und mich ein Tor zu früh abgesetzt und so hatte ich erstmal etwas die Orientierung verloren. An einem Platz traf ich einen netten Wirt, der mir weiterhalf, und nach der obligatorischen Frage, wo ich denn herkäme, ein „ah, Madame Merkel!!“ zuzwinkerte. Frei nach Churchill erwiderte ich nur „no politics!“ und wir verabschiedeten uns in aller Freundschaft.

Am nächsten Platz fragte ich noch einmal nach und man wies mich in eine enge, recht dunkle Gasse. Aber tatsächlich fand ich dort den Eingang zur Pension Eleni und auf mein Klingeln öffnete eine ältere Dame und empfing mich sehr nett auf Deutsch. Ich konnte mir ein Zimmer aussuchen und wählte eines im oberen Stockwerk, so hatte ich immerhin ein bisschen Ausblick auf das brachliegende Grundstück gegenüber. Einfach ausgestattet, aber völlig ausreichend und gottseidank mit französischem, also breiterem Bett. Anbei ein kleines Bad mit Dusche und WC, was will man mehr. Sauber ist immer relativ, in die Ecken darf man nicht gucken, aber okay. Mein Netbook meldet sogar einen W-Lan-Internetzugang, muss mich morgen mal nach dem Key erkundigen.

Da ich außer einem belegten Brot im Flieger noch nichts gegessen hatte, machte ich mich um 22 Uhr noch auf zum Platz (keine 50 m), wo es mehrere Restaurants gibt. Die meisten fingen aber schon an aufzuräumen und so setzte ich mich in die noch offene Taverne, die, wenn ich richtig gesehen habe, den tollen Namen „Restaurant Moscow“ trug! Ich bestellte nur einen Spinach Pie und ein Glas Wein und später noch ein kleine Wasserflasche zum Mitnehmen. Immerhin auch gleich 18 Euro! Morgen muss ich dann mal sehen, wo ich es etwas netter finde, die Bedienung war nicht so prickelnd, aber immerhin schmeckte das Essen ganz annehmbar.

Gegen Mitternacht beschließe ich dann das Tagebuch und wende mich dem Bett zu, mal gucken, wie es sich so schläft in der Altstadt! Immerhin gibt es hier keinen Verkehr und nur wenige „Moppels“, die jetzt um die Zeit wohl schon daheim sind. Ein letzter Flieger war noch zu hören, aber das kennen wir ja von zu Hause, und die summenden Klimaanlagen unten am Platz werden mich nicht stören.


Freitag, 14. Oktober 2011
 
Richtig gut geschlafen habe ich nicht, aber das lag in erster Linie am Bett, die Matratze etwa so hart wie die Stadtmauer vorm Fenster. Dazu noch reichlich Flieger bis nachts um eins (von wegen Nachtflugverbot – da können die Berliner hier mal gucken, wie es geht!!), ein paar späte Zimmersuchende (*ging-gong* direkt unter meinem Fenster) und später gegen halb sechs zwei Kater bei der Revierverteidigung, auch direkt vorm Haus. Und ab ca. 8 Uhr hört man dann auch die Ansagen der Kreuzfahrtschiffe, die ich, wenn ich mich auf Zehenspitzen vors Badfenster stelle, teilweise sehen kann. Aber da war ich dann endgültig wach und schickte mich an, von der netten Wirtin Wasserkocher und Kaffeegeschirr für den Morgenkaffee zu holen – und nebenbei gabs auch noch den Key fürs W-Lan. Somit wurde der Morgen zünftig mit Kaffee und Internet begangen.

Ein erster Spaziergang führt mich hinter in die Altstadt und zu dem Tor, durch welches ich gestern hätte kommen sollen. Geschäfte und Lokale säumen die Gasse. In den Seitengassen wird es sofort ruhiger. Gegenüber vom Tor steht eine antike (?) Ruine und Katzen bevölkern den Hof, zusammen mit Touristen, die hier vom Hafen aus in die Altstadt einfallen. Draußen liegen zwei „große Pötte“ vor Anker und Landgang ist angesagt. Kann man die Stadttore eigentlich auch schließen??

Ich laufe ein Stück am Stadtstrand entlang, dann zum Marientor wieder hinein in die Altstadt und lasse mich treiben. Rechts, links, durch dieses und jenes Tor und Törchen, eine Gasse nach der anderen. Keine Ahnung, wo genau ich bin – verloren gehen kann ich nicht, das ist der Vorteil der Stadtmauer ;-) Schließlich laufe ich die Ritterstraße hinauf, steinernes Andenken an alte Zeiten. Die französische Botschaft sehe ich hier. Weiter oben und ums nächste Ecke ein Minarett. Davor posiert eine Ritterrüstung. Erste kleine Einkäufe, Mitbringsel, aber später auch Wasser und ein Frühstückchen. Irgendwann erreiche ich wieder ein Stadttor und stehe plötzlich überm Stadtgraben. Da das nächste Tor sehr weit entfernt ist, drehe ich wieder um. Ein bisschen abseits der engen Einkaufsgassen ist es ganz ruhig und an einem beschaulichen Platz nehme ich mein Frühstück zu mir. Eine kleine Katzenfamilie gesellt sich zu mir und bekommt natürlich reichlich Brekkies. Weitere Begegnungen folgen in den engen Gassen, die meisten Katzen sind noch sehr jung und dünn. Hier kastriert vermutlich niemand :-(

Plötzlich stehe ich wieder an dem Platz, auf dem ich meinen Rundgang begonnen hatte, und gehe zur Siesta zurück in die Pension.

Eine Zimmerreinigung hat nicht stattgefunden, die alte Dame scheint auch ganz allein zu sein. Den Sohn habe ich heute Nacht gehört. Ich besorge mir Klopapier, über alles andere kann ich hinweg sehen. Hauptsache, der Mülleimer ist geruchsdicht – denn hier in Griechenland landet auch das Klopapier darin, da die Rohre der Toilettenabflüsse zu eng sind, gäbe es zu schnell Verstopfungen.

Am Nachmittag ziehe ich noch einmal los. Eigentlich wollte ich in Richtung Hafen, aber die „modernen Kreuzfahrer“ strömen daher und ich denke mir, ich warte damit, bis sie wieder abgelegt haben. So laufe ich in die andere Richtung, wieder mehr oder weniger ziellos durch die Altstadt und entdecke wieder neue Ecken. Auch am Yachthafen komme ich vorbei, auf der Mole und vor der Stadtmauer leben zahlreiche Katzen. Hier scheint es aber Futterplätze zu geben, denn sauberes Wasser in Kübeln steht an mehreren Stellen herum. Dennoch, genau hingucken darf man nicht immer, die armen Mäuse sind überwiegend mager und nicht alle sehen gesund aus. Bei aller Liebe, man muss drüber hinwegsehen, denn tun kann ich in den vier Tagen hier eh nichts außer eine Handvoll Brekkies hier und da.

Einen Stadtplan habe ich mir gekauft, aber wirklich brauchen tut man den hier nicht – immer der Nase nach. Morgen werde ich noch mal in die Richtung vom Großmeisterpalast gehen. Wenn mich nicht alles täuscht, bin ich heute schon dran vorbei gekommen, aber man kann ja nicht alles auf einmal sehen.

Dies schreibe ich jetzt im „Gewölbe“, einem offenen Raum im ersten Stock, der sehr luftig ist und man guckt in den nächsten Hinterhof direkt in einen Zitronenbaum. Unten im Eingang sitzt die Wirtin und schwätzt mit einem Österreicher, man unterhält sich über Gäste im allgemeinen und plötzlich auch über „das Mädchen aus Zimmer 6“ – das bin ja ich! „Das ist eine gaaanz Liebe!“ sagt die Wirtin – ups, da wird der Lauscher aber rot! :-)

Wenig später ziehe ich wieder los und wieder entdecke ich neue Ecken. Teilweise auch das Aha-Erlebnis: Hier war ich doch schon. Auch den schönen Platz von heute Mittag finde ich – eher zufällig – wieder.

Diesmal geht es am Großmeisterpalast vorbei und hinaus zum Stadttor. Die „ollen Mauern“ leuchten im Abendlicht. In einer Pappelallee hat jemand die Baumauswüchse zu Gemälden ausgestaltet, so findet sich u.a. eine Katze, die eine Maus jagt (siehe Fotoseite). Der Burggraben ist breit und tief und ich kann mir schon vorstellen, dass Eindringlinge hier kein leichtes Spiel hatten!

Da ich ausserhalb der Stadtmauer gekommen bin, laufe ich dort durch einen Park und bin plötzlich am Neuen Markt. D.h. ich wusste es erst nicht, aber vermute es. Es ist sozusagen ein Einkaufszentrum mit überwiegend Freßständen und Lokalen. Auch George, der Eigentümer meiner Pension, hat dort ein Fast Food Restaurant. Da ich aber auf „greek food à la anderswo“ – also Fleisch und Pommes – gerade keine Lust habe, sage ich nur guten Tag und trinke eine Fanta. Dann geht’s wieder weiter am Hafen entlang, wo sich Fischerboote und Yachten ein Stelldichein geben. Die Abendstimmung ist wunderschön, der Himmel immer noch wolkenlos und so entstehen doch einige stimmungsvolle Bilder an den Mauern am Hafen. Die ganze Anlage ist wirklich beeindruckend! Wenn in der Altstadt nur nicht ein Laden am anderen wäre (Ledertaschen, Klamotten, Schmuck, Souvenirs) wäre es wirklich schön. So schweift der Blick links und rechts in die Auslagen und hofft, das besondere zu erspähen, das eben nicht jeder hat.

An einem hübschen Platz bleibe ich an einer Taverne hängen, das Sarris, und nehme Platz an der Hauswand. Es dauert gar nicht lange und die Fellnasengemeinde dieses Platzes hat unter meinem Tisch Platz genommen. Es spricht sich rum, dass es hier Brekkies gibt! Auf dem Tisch gibt es dann einen Spinach Pie (um Längen besser als das, was ich gestern als solchen serviert bekam) und ein Hühnergericht, soutiert in Weißweinsauce mit Gemüse. Seeeehr lecker, aber alles viel zu viel und so wandert am Schluss das restliche Huhn auch noch untern Tisch. Der Weißwein stört die Miezen nicht! Eine besonders zarte Maus hat ein pralles, empfindliches Gesäuge und ich bin wütend, dass so eine kleine Katze selber schon Mama ist. Ans Kastrieren denkt hier natürlich niemand, da die Katzen ja niemandem gehören.

Beladen mit vielen neuen Eindrücken aus der teilweise entzückenden, teilweise absolut touristisch geprägten Altstadt trete ich den Heimweg an und beende den Abend mit einem unterwegs gekauften Weißwein im „Gewölbe“, wo ich ungestört sitzen und meinen Bericht schreiben kann. Das ist der Vorteil der späten Reise im Jahr, es ist nichts mehr los (mal abgesehen von den Kreuzfahrern tagsüber) und man hat seine Ruhe. Trubel hab ich zu Hause genug im Job!
 
 
Samstag, 15. Oktober 2011
 
Heute habe ich etwas länger geschlafen und bin nach kleinem Frühstück kurz vor 11 Uhr los. Am Himmel ein paar Wolken, so dachte ich, wirds vielleicht nicht ganz so heiß, aber Pustekuchen. Ich steuere heute den Mandraki-Hafen an, dort war ich noch nicht bzw. nur im Vorbeigehen gestern beim Neuen Markt. Im Mandraki-Hafen liegen zahlreichen Ausflugsboote, die um Kundschaft buhlen, und an der anderen Seite des Beckens kleine und große Yachten, so auch die Luxus-Yacht "Ocean Pearl", die sich durch ihre futuristische Form hervorhebt. "Schön" würde ich sie nicht unbedingt nennen, aber das ist ja Geschmackssache.

Die Einfahrt des Hafenbeckens wird von zwei Säulen eingerahmt, auf denen je ein Hirsch und eine Hirschkuh steht. Der Sage nach soll hier einmal der mächtige Koloss von Rhodos gestanden haben, dessen Existenz allerdings in keinster Weise bewiesen ist. Dennoch wird hier natürlich jedes zweite Kitschsouvenir mit dieser breitbeinigen Statue "geschmückt". Von der Landseite der Hafeneinfahrt hat man einen schönen Blick auf die Mole mit der zweiten Säule und einem Wehrturm mit Leuchtturm oben drauf, ein Stück weiter rechts stehen drei alte, restaurierte Mühlentürme, von denen der mittlere noch die Flügel hat. Ich laufe noch ein Stück am Ufer entlang, bis ich einen Blick auf den nördlichsten Zipfel von Rhodos werfen kann: Hotelburgen hinter Badestränden, die auch heute noch gut gefüllt sind. Eigentlich wollte ich bis rauf zur Spitze zum Aquarium, man kann es auch schon sehen, sind ja alles keine Entfernungen, aber es kündigt sich eine Blase am kleinen Zeh an ... also wandere ich zurück und suche mir bei den Ausflugsbooten eine schattige Bank. Menschen beobachten ist echt spannend!

Später schlendere ich noch einmal über den Neuen Markt, erstehe ein paar Kleinigkeiten, dann geht es zurück und auf die Mole mit den drei Windmühlen. In den großen Felsen am Rande der Mole leben unzähligen Katzen. Wassertöpfe zeugen davon, dass sich hier jemand kümmert. Weiter hinten auf der Mole ist eine Futterstelle eingerichtet mit Nassfutter-Tabletts und einem Spendentopf. Ich habe mal was reingeworfen ... wenn ich es heute noch schaffe, will ich abends noch einmal hingehen. Nicht nur wegen der Katzen, sondern auch, weil der Großmeisterpalast in nächtlicher Beleuchtung toll aussehen soll. Jetzt ist es durch den teilweise grauen Himmel und das Gegenlicht leider etwas diffus.

Am Ende der Mole erreiche ich die diesseitige Säule der Hafeneinfahrt und kann auch einen Blick auf die "Ocean Pearl" werfen, deren Heck wie eine große Freitreppe aussieht. Das Kastillo mit dem Leuchtturm befindet sich gerade in der Restaurierung.

Mittlerweile ist es schon nach 15 Uhr und mein Magen knurrt. So nehme ich an "unserem" Platz (also dem, wo die Gasse zur Pension hineinmündet) im Restaurant Parrots Platz. Namensgeber sind hier ein paar bunte Aras. Ich bestelle ein Pita Gyros - sozusagen ein Kebab, aber Pittabrot mit Gyros gefüllt. Gar nicht mal so übel. Zum Essen gibts noch Liveprogramm, im Restaurant gegenüber spielt ein älterer Herr mit dem Akkordeon auf, begleitet von einer Trommel. Zur griechischen Musik tanzt sogar ein Pärchen, lustig anzusehen in Shorts und Badelatschen. Danach flüchtet einer der Papageien auf den Baum und die Kellner sind beschäftigt, ihn wieder runterzuholen. Man kriegt wirklich was geboten für sein Geld!

Nach soviel Fussmarsch und Aktion an der Plaza habe ich mir eine kleine Siesta verdient!

Gegen 18 Uhr mache ich mich wieder auf den Weg, die schmerzenden Füße missachtend. Hab ich mir doch eine blöde Blase zwischen den Zehen gelaufen! Auf kürzestem Weg - mittlerweile kenne ich mich ja aus - laufe ich durch die Altstadt hinunter zum Hafen, um ein bisschen Abendstimmung einzufangen. Langsam senkt sich die Dunkelheit über die Insel und die alten Gebäude werden von Scheinwerfern ins rechte Licht gesetzt. Natürlich liegt mein Stativ im Koffer, aber dank einiger Laternen als Stützen gelingen mir ein paar stimmungsvolle Nachtaufnahmen.

An der vorhin entdeckten Futterstelle auf der Mole hat jemand Nassfutter ausgeteilt, leider habe ich den- oder diejenige wohl knapp verpasst. Ich selber suche zum Abendbrot wieder das Restaurant Sarris auf, das mir sehr gut gefallen hat, weil es eben nicht die bunten Tafeln mit Fast Food vor der Türe hat, sondern sehr gemütlich an einer Plaza liegt und solide Küche anbietet. Heute sitze ich direkt am Rande der Terrasse und neben mir toben einige Minimiezen rum. Hier kann ich meine Brekkies ungestört streuen und viele kleine Fellnasen freuen sich über die zusätzliche Mahlzeit. Auf der anderen Seite des Platzes scheint es eine Wasser- und Futterstelle zu geben. Wie einfach wäre es doch, wenn jede Taverne einen kleinen Futterplatz einrichten würde - dann würden die Fellnasen nicht bei den Gästen betteln kommen. Wobei sie dies sehr diskret und schüchtern tun, ich habe noch keine aufdringliche Katze erlebt. Nur eine Rote (ich glaube, die Säugende von gestern) drängte sich in meine Hand und forderte Streicheleinheiten!

Mein Essen heute ist allerdings nicht katzentauglich: Griechischer Salat und Pitta-Brot, dazu ein Glas Wein.

Auf kurzem Wege gehts dann zurück zur Pension. Im "Gewölbe" schreibe ich meinen Bericht, gleich werde ich mich ins Bett packen. Die Beine sind für heute fertig - hat mal jemand ein paar Neue für mich ...
 
 

Sonntag, 16. Oktober 2011

Tag drei in der Altstadt, und nachdem sich hier niemand an die Sonntagsruhe hält, ist es mit dem Schlafen gegen 8 Uhr vorbei, als der Betonmischer am Eck seinen Dieselmotor anwirft. Da ich auf der harten Matratze ohnehin nicht mehr liegen kann, beginne ich den Tag mit Kaffee und Croissant, ehe ich einen Marschplan entwickele. Eigentlich wollte ich ja noch auf den Monte Smith, aber mir tun immer noch die Füße weh von gestern und so wird es eine gemäßigte Runde. Durch das Akantias Gate verlasse ich die Stadt „hintenraus“ und stehe so am Ende des Hafens, wo die Kreuzfahrtschiffe andocken. Schon von der Pension aus habe ich über die Dächer hinweg das riesige Schiff gehen, die „Celebrity Equinox“. Der unter maltesischer Flagge laufende Ozeanriese wurde in Papenburg gebaut und kann bis zu 2.850 Passagiere beherbergen, dazu noch 1.250 Mann Besatzung … die daneben liegende „Costa Atlantica“ (Italien) kann ebenfalls 2.680 Gäste und 920 Mann Besatzung aufnehmen … und die scheinen nun gerade alle in die Altstadt zu strömen! Wo man hinguckt, Menschen, Menschen, Menschen.

Ich bleibe daher erstmal am Hafen, gucke ein bisschen über die Bötchen bis rüber zu den beiden Riesen, und laufe bis zum Eleftherias Gate, wo es einen kleinen burgartigen Vorbau gibt. Hier treffe ich eine kleine Mieze, die so anhänglich ist, dass sie nach ein paar Leckerlis von mir direkt auf meinen Schoß krabbelt! So sitzen wir beide bestimmt eine halbe Stunde in einer Schießschartennische und die weiß-getigerte Maus rollt sich zufrieden auf meinem Schoß ein und schläft eine Runde. Hach ja … Ich selber nutze die Gelegenheit, die Menschen zu beobachten. Wer braucht schon Fernsehen, wenn man auf der Straße sitzen und gucken kann!

Die Katzen auf der Windmühlen-Mole sind ebenfalls sehr aktiv und eine kleine Rote hat es sich wohl zum Sport gemacht, immer kurz vor einem Mopped über die Straße zu flitzen. Mir ist der Trubel aber doch zu viel hier unten und ich ziehe mich in die Altstadt zurück, zum Glück kenne ich ja schon ein paar ruhigere Ecken. Am Eingang zur Stadt, am Simis-Platz, steht der Gelati-Wagen von Nikos, so lese ich es auf der Rhodos-Info-Seite. Natürlich muss ich mal probieren und werde freundlich auf Deutsch bedient. Das Eis schmeckt wirklich gut. Im Schatten alter Bäume setze ich mich auf eine „Kanonenkugel“ und bin nicht lange allein, meine vierbeinigen Freunde bekommen natürlich eine Handvoll Leckerli.

Später schlendere ich durch die Stadt Dorious Platz, wo ich am Freitag die kleine Katzenfamilie mit dem Mini-Paulchen getroffen hatte. Sie sind auch heute wieder dort, machen aber einen satten Eindruck und trollen sich gemütlich über den Platz. Ein kleiner weißer Hund, so etwa Westie-Größe, will mit einer roten Katze spielen und umspringt sie immer wieder, doch die Katze beachtet ihn gar nicht. Erst als es ihr zu viel wird, kassiert der Hund einen Pfotenhieb und die Katze zieht sich unter ein Mopped zurück, um sich ausgiebig zu putzen. Gelächter bei den Anwesenden, auch die Hundebesitzer amüsieren sich mit.

Später erkunde ich noch einige für mich neue Gassen und lande an einem weiteren Stadttor. Hier hinten sieht man die Stärke der alten Stadtmauer besonders deutlich, bis man draußen ist, muss man mehrere Torgänge passieren und zum Schluß noch über eine Brücke den Stadtgraben überqueren. Heute prötteln hier die Moppels durch und auch Autos können bis zu gewissen Plätzen fahren. Bei all der Enge in den Gassen staunt man sowieso, wo hier noch gefahren wird – aber da der Grieche ungern zu Fuß geht, schlängeln sich die Moppeds noch durch die Gassen mit den Tischen der Restaurants.

Da meine Füße eigentlich immer noch weh tun (die Blasen ...) schlage ich einen kurzen Bogen zur Pension. Mittlerweile kenne ich mich so gut aus, dass es für mich kein Problem ist, das Gewirr der engen Gassen zu durchschauen. Nach einer kurzen Siesta zieht es mich aber doch wieder hinaus in die urigen Gassen. Auf einer kleinen Runde, die dann doch wieder vor dem Großmeisterpalast endet, erstehe ich noch ein Mitbringsel (was, wird hier nicht verraten - der zukünftige Besitzer liest mit :-)). Der Großmeisterpalast hat gestern und heute geschlossen, wegen dem Streik der Kultusbehörden. So liest man es auf einem Zettel, der vor dem Tor hängt. Darunter hat jemand mit Kugelschreiber geschrieben, sinngemäß: Die Touristen sollten auch mal streiken! - Recht hat der Schreiber ja, da sähen die Griechen ganz schön alt aus. Wenn ich dran denke, wie voll es heute in der Stadt war allein durch die beiden Kreuzfahrtschiffe! Auch heute haben Tavernen und Shops offen, bis auf wenige Ausnahmen (es ist ja immerhin Sonntag).

Allerdings wird es heute recht zeitig ruhiger in den Straßen. Gegen halb acht mache ich mich auf zum Abendessen, hatte erst überlegt, gleich nebenan bei den Papageien zu essen, aber die haben schon ihre Wirtschaft eingeräumt, so laufe ich weiter bis zum Sarris, man kann fast sagen, mein Stammlokal. Ich werde tatsächlich wiedererkannt und freundlich begrüßt. Am Nebentisch (ich suche mir wieder ein Plätzchen am Rande, zwengs kätzischer Gesellschaft) eine Gruppe von ca. 10 Skippern, dem Dialekt nach eindeutig aus der Wiener Gegend. Quer rüber sitzen Holländer, der etwa 15jährige Sohn amüsiert sich mit den Katzen und füttert Pommes und streichelt sie auch. Na immerhin - ich habe schon genügend Bälger erlebt, die nach den Katzen treten *grummel*.

Ich bestelle gegrilltes Gemüse, Käsebällchen und Pitta-Brot, dazu einen schönen griechischen Weißwein, es schmeckt alles vorzüglich. Die Bedienung ist multilingual und sehr aufmerksam. Witzig: Alle Kellner sind verkabelt, d.h. haben einen Knopf im Ohr und ein kleines Mikro am Kabel und können Bestellungen oder die Order nach der Rechnung direkt weitergeben.

Am Abend, heute mal im Zimmer, die Füße aufs Bett hochgelegt, ist Zeit, die erste Etappe der Reise Revue passieren zu lassen. Kurzum, da ich kein Museumsgänger bin, hätten zwei Tage in der Altstadt auch gereicht. Ich bin neugierig auf den Rest der Insel und erwarte für morgen 10 Uhr hier meinen Mietwagen. Die Pension ist ganz nett, das Zimmer als solches okay, aber es gibt keine Reinigung oder Müllentsorgung. Nun gut, Besen schwingen und Müllbeutel entsorgen kann ich notfalls auch selber, aber gedacht war das wohl anders ... Die Altstadt ist in weiten Teilen sehr urig, man muss nur mal die Hauptwege verlassen, aber oft hoffnungslos touristisch ausgerichtet. Viele Kitschläden, viele Fast-Food-Restaurants, dazwischen wenige gute und nette Shops. Den Schmuck kann ich nicht beurteilen, aber viel zu viel für eine kleine Stadt. Ich frage mich bei all dem immer wieder: Kauft das wirklich alles jemand??? Wer sich aber etwas Mühe gibt, findet noch nette, ruhige Ecken und kleine Tavernen, die nicht auf die Masse spekulieren.

Die Urlauber sind spannend zu beobachten. Deutsche, Engländer, Italiener, Franzosen, Spanier, Russen, Holländer, nicht zu vergessen die Österreicher und Schweizer - alles da. Ach ja, und natürlich die allgegenwärtigen Japaner, wobei die sich hier zahlenmäßig sehr in Grenzen halten, die findet man wohl eher auf den Kykladen. 90% kommen wohl zur Zeit mit dem Schiff, schnell einen Tag an Land und sind dann wieder weg. Diese Leute tun mir so leid, bekommen sie doch gar nicht das eigentliche Flair der Altstadt (geschweige denn der Insel) mit, denn wenn es langsam dunkel wird, kommt eine besondere Stimmung auf, aber da haben die Dampfer ja längst zum Auslaufen getutet.

Was mir natürlich am Herzen liegt, sind die Katzen von Rhodos. Ich weiß nicht, ob es hier eine inselweite Tierschutzorganisation gibt ... aber ich glaube, das ist eine Sissyphusarbeit, denn so viele Tiere habe ich in der Altstadt gesehen und die meisten davon noch klein oder halbwüchsig und viele dünn und auch krank. Immerhin gibt es an vielen Plätzen und in den Gassen Frischwasserstellen und auch Näpfe oder einfach nur so Futterstellen habe ich viele gesehen. Da ich weiß, dass ich mit meinen wenigen Leckerlis / TroFu nicht wirklich helfen kann, versuche ich, über vieles hinweg zu sehen. Hier leben könnte ich glaube ich angesichts der vielen Katzen nicht, das würde mich zu sehr mitnehmen ....

So bleibt mir wieder einmal nur, viele Fotos mitzubringen und damit wenigstens den "Cats of Aegina" zu helfen, indem wir nächstes Jahr wieder einen schönen Kalender basteln.

Nun ist es kurz nach 21:30 Uhr und tatsächlich ruhig in der Umgebung, so dass ich heute sicher einmal gut schlafen werde. Morgen dann liegt mir die Insel zu Füßen ... Rhodos, ich komme! :-)
 
 
Montag, 17. Oktober 2011

Abschied von Rhodos-Stadt ... was mir nicht schwer fällt, nach drei Tagen bekomme ich langsam einen Stadt-Koller: Mauern wohin man guckt ... und dann höre ich beim Aufwachen auch noch ein Geräusch: Regen!! Es pieselt so vor sich hin. Ganz in Ruhe packe ich meine Sachen, gegen 10 Uhr erwarte ich den Autoverleih J&B aus Faliraki. Um dreiviertel zehn ein Anruf, er würde jetzt losfahren und wo wir uns treffen könnten. Ich dirigiere ihn zum Marinetor, an den Taxistand. Dort kann ich erst im Torbogen, später unter dem dichten Baum bei den Taxis halbwegs trocken stehen. 10:15 Uhr fährt ein Fiat Panda vor ... naja, nicht der bestellte Chevy Spark, aber wurscht, Hauptsache er fährt. Wir fahren nach Faliraki (ich darf fahren und komme mir vor wie in der Fahrschule *g*), dort machen wir im Büro den Vertrag. Dank der Holiday-Check-Karte bekomme ich noch 10% Rabatt und zahle am Ende 122 Euro für sechs Tage, da kann man nicht meckern. Weiterhin bekomme ich noch den Tipp, gut vollzutanken, da in der Woche die LKW-Fahrer streiken wollen und es zu Benzin-Engpässen kommen kann. Gut zu wissen! Mein Plan ist also, soweit es geht jeden Abend vollzutanken. Das letzte Viertel ist dann Reserve, um zum Flughafen zu kommen .... falls was fliegt, diese Woche soll es streiktechnisch hoch her gehen ...
 
Von Faliraki aus finde ich auf Anhieb Stegna (ein kleiner Abzweig kurz vor Archangelos)  und in Serpentinen geht es hinunter zum Ort am Meer. Wenn hier jetzt noch die Sonne scheinen würde, wäre es traumhaft! Unten finde ich eine typische Strandpromenade mit einigen Shops und vielen Tavernen vor, aber es hält sich sehr in Grenzen. Die Salora-Studios sind ausgeschildert und ich finde das Haus auf Anhieb. Jack erwartet mich schon am Gartentor und hilft mir mit dem schweren Koffer. Es geht in den ersten Stock, der Seeblick ist relativ, da die Balkons zur Seite hinausgehen. Aber ich habe den vordersten und das Zimmer ist ganz gut ausgestattet mit einen französischen und einem normalen Bett, Tisch, Schrank, Küchenzeile und natürlich ein Duschbad. Alles auch sauberer als in Rhodos und das Bett herrrrlich, nicht so hart, hier werde ich gut schlafen können!

Während ich noch auspacke und das Internet einrichte, sehe ich, dass es draußen heller wird. Da nutze ich mal die Gelegenheit und solange es noch Benzin gibt, ab auf die Straße!

Der Nachmittag wird dann noch richtig gut. Ich denke mir, eine kleine Tour wäre gut zum Angewöhnen mit dem Auto. So erreiche ich Lindos ... aber dort sind schon unzählige Touristen und nee, Pflastertreten hatte ich jetzt schon drei Tage lang gehabt. Ich starte also durch und fahre weiter um die Halbinsel herum, immerhin habe ich einen Blick auf die Akropolis von hinten geworfen. Das kann ich genauer nachholen, wenn es wirklich keinen Sprit mehr gibt, Lindos ist ja nicht weit. Bei Lardos entscheide ich mich spontan, hinauf nach Laerma und zum Kloster Thari ("Moni Thari") zu fahren. Es ist eine landschaftlich wunderschöne Strecke, immer wieder kommt man durch Gegenden, in denen Waldbrände gewütet haben. Zwischen den schwarzen Baumskeletten wächst aber schon wieder viel frisches Grün, keine Ahnung, wann die Brände hier stattfanden. Im Örtchen Laerma geht es noch weiter, gut ausgeschildert zum Kloster, und hier findet man dann einen großen Parkplatz vor - von wegen, Ort der Ruhe!

Am Eingang zum Kloster befindet sich eine Art Garderobe, wo Urlauber sich eine blaue Kutte überstreifen sollen. Da ich aber eh in Jeans und Jacke unterwegs bin, erübrigt sich die Verkleidung. Das Kloster ist sehr urig, man kann sich den Vorplatz ansehen und die alte Kirche, sowie ein Stück des Klostergartens. Hier rankt Wein über einen Laubengang und weiter unten stehen mannshohe Rosmarinbüsche. Auch Rosensträucher, leider überwiegend verblüht, gibt es, und natürlich Hibiskus und Bougainvilleas.

Eigentlich will ich die Straße wieder zurück fahren und dann noch den Stausee angucken, der Rhodos mit Wasser versorgt, aber wie so üblich bei meinen Touren entdecke ich einen Abzweig à la "wo gehts denn hier lang?" und so gerate ich auf die Straße nach Agios Isidoros. Nach wenigen Metern hört der Asphalt auf und es wird so richtig nach meinem Geschmack, Schotterstraße und auch ein bisschen Matsch nach dem Regen. Es geht durch wilde Landschaften, aber überall gibt es auch uralte Olivenbäume und neue Anpflanzungen. Der Himmel wechselt zwischen drohend-grau und sonnig-blau und es ist wirklich eine faszinierende Fahrt - Schönwetter kann jeder!

Hinter Ag. Ididosos geht es hinunter nach Siena (hier sehenswert die Kirche) und weiter nach Monolithos. Ich muss gestehen, ich bin heute nur wenig ausgestiegen ... aber in Monolithos gibt es einen Abzweig zum Kastro (Kastell) und dort bin ich noch hingefahren. Ein toller oller Bau mitten auf einem Felsen, ich bin dann aber nicht ganz hinauf geklettert, weil die Steine noch nass waren und auch wenn da Mädels mit Badelatschen rauf sind: ICH muss mir nicht die Haxen brechen!

Ohne auf die verlockenden Wegweiser zu vielen kleinen Kirchen zu achten bin ich dann rel. flott über Apolakkia, Vati (auch Bati) und Grennadi wieder runter zur Ostküste gefahren. Den Schlenker über die Lindos-Halbinsel hab ich noch mitgenommen, belohnt mit einem schönen Blick auf die Akropolis im letzten Sonnenlicht, dann gings heim über Archangelos (schnell noch volltanken!) nach Stegna. Bereits im Dunkeln bin ich dann wenig später los auf Nahrungssuche. G'schamig wie ich nun mal bin, hab ich mich mal wieder nicht entscheiden könne (wobei, so viele Tavernen sind gar nicht mehr offen), aber dann stieg ein älteres Pärchen aus einem Auto und steuerte die Taverne Maria an, die ich auch schon im Auge hatte (dank der Empfehlung aus dem Rhodos-Forum).

Ja und letztendlich hatte ich zwei Katzen unterm Tisch, einen leckeren gemischten Griechischen Teller auf dem Tisch und in der Nachbarschaft ein nettes schwäbisches Paar, mit dem ich dann zum Schluss zusammen saß, auch nachdem die Wirtin Maria rauskam. Eine ganz liebe Frau, die wirklich gutes Essen zaubert und trotz Sprachprobleme keine Verständigungsprobleme hat! Auf deutsch-englisch-griechisch (die Tochter übersetzte) lief das Gespräch. So einen netten Abend hatte ich schon lange nicht mehr, und da die Schwaben auch noch eine Woche hier sind, werden wir uns sicher noch öfter sehen.

Zum Abschluss des Abends hier auf dem Zimmer gibts noch einen griechischen Wein und kostenlose Livemusik aus dem Hotel gegenüber, handgemacht auf der Bouzouki und Gesang dazu - einfach nur schön, so muss Griechenland sein!


Dienstag, 18. Oktober 2011
 
Nach dem verregneten Vortag wird der Dienstag wunderschön! Ich werde um halb sechs wach, weil ich ein Bedürfnis verspüre, und natürlich gucke ich aus dem Fenster: Ein wunderschöner Morgen kündigt sich an. Mit Kamera und Stativ wandere ich hinaus, fange den Sonnenaufgang ein. Dann noch schnell ins Bett, warmkuscheln!

Schließlich lockt mich der Tag und nach einem kurzen Frühstück geht es los auf Tour. So richtig entscheiden kann ich mich nicht ... dann fahre ich ganz spontan los in Richtung Kolimbia, um von dort ins Landesinnere vorzustechen. Mein erstes Ziel auf der Straße nach Archipoli ist Agios Nektarios, ein kleines Kirchlein. Weiter geht es über Eleousa, Plantania, Apóllona hinauf zum Profotis Ilias, wo zwei merkwürdig anmutende Hotelbauten stehen. Ich würde sie in den Schwarzwald ansiedeln, aber der Reiseführer spricht von italienischem Stil. Hm! Auf alle Fälle passen sie nicht hierher - ein Kuriosum eben. Die ganze Gegend besteht aus Pinienwäldern, die sehr grün und frisch wirken. "Puschelkiefern" nennen ich sie bei mir, weil das frische Grün so plüschig aussieht.

Die Straße schlängelt sich den Berg hinab und ich komme nach Embonas, einem unscheinbaren Städtchen mit Weinanbau. Ich fahre aber weiter, da ich nach Kristínia zum Kastello möchte. Nach einem Schlenker durch den Ort finde ich die alte Burganlage auch. Sehenswürdigkeiten sind hier gut ausgeschildert. Das Kastello sieht von unten pompös aus ... und wenn man durch die Tür gegangen ist, kommen nur noch olle Mauerreste! Der Ausblick aufs Meer und die vorgelagerten Inseln Alimia und Chalki ist berauschend. Blaugrünes Meer, blauer Himmel, grüne Pinien und ein paar dekorative Fotowölkchen, was will man mehr!

Ich fahre wieder zurück Richtung Monolithos, komme noch einmal durch Siena, dessen Kirche heute im Sonnenlicht gleich viel mehr strahlt. Hier steige ich kurz aus und sehe mir die Kirche an. Wie die meisten griechischen Kirchen gibt es viel Heiligenbilder und Gold an jeder Ecke. Bei Monolithos werfe ich noch einen Blick auf das Kastello bei Sonnenschein, kaufe an einem Stand einen leckeren Pinienhonig, dann geht es weiter nach Apolakkia. Hier ist die Ortsdurchfahrt so zugeparkt, dass ein Bus vor mir Millimeterarbeit leisten muss, es fehlt wirklich nicht viel und der Spiegel des parkenden Autos wäre ab gewesen. Weiter geht es Richtung Grennadi, aber ich habe noch nicht genug von kleinen Straßen und so biege ich ab nach Istrios und Profilia. Diese Straße ist allerdings noch gut ausgebaut, aber hinter Profilios geht es dann wieder auf Schotter, denn ich möchte hinüber nach Laerma. Eine wunderschöne Straße, sogar der Schotter ist gut zu fahren und die Landschaft einmalig schön. Später komme ich wieder in Gebiete, die 2008 (?) von Waldbränden heimgesucht wurden, schwarze Baumskelette und dazwischen frischgrüne Pinien, die Natur ist teilweise schnell. Auf der ganzen Strecke bis Laerma kommt mir nicht ein Fahrzeug entgegen, es ist einfach nur Erholung pur (Autofahren ist ja keine Arbeit für mich, sondern einfach nur Vergnügen).

Zwischen Laerma und Lardos gibt es einen Abzweig mit einer nigelnagelneuen Straße zum Stausee, aber leider endet diese dann an einer Schranke. Da ich ohnehin eigentlich eher heim will, wende ich, aber die Straße genieße ich doch noch. Über Lardos und dann über die Hauptstraße nach Archangelos, mit kurzem Tankstop, erreiche ich den Abzweig nach Stegna. Auf der Abfahrt mache ich schnell noch ein paar Fotos, aber unten an der Küste ist mittlerweile - so gegen 17 Uhr - schon Schatten, die Sonne ist hinter den Felsen verschwunden. Insgesamt bin ich heute fast 200 km gefahren ... kann man eigentlich vom vielen Bremsen und Kuppeln auch Muskelkater bekommen? Jedenfalls bin ich heute voll auf meine Kosten gekommen.

Einen kurzen Spaziergang mache ich noch an der Strandpromenade entlang, aber jeder zweite Shop oder Taverne hat hier schon Saisonschuss, wobei es sich hier aber auch sehr in Grenzen hält mit touristischen Einrichtungen. Ich gucke noch in den "Super Market", hole mir war zu knabbern und kehre schließlich wieder bei Maria ein. Das Essen ist wie gestern lecker, ich habe noch einmal den gemischen griechischen Teller bestellt, aber der Sohn weiß schon bescheid: Ohne Bohnen! Dafür nehme ich ein paar Pommes. Im Laufe des Abends kommt Maria mit ihrem Weinkrug herum und schenkt noch einmal nach, mit Handzeichen bedeutet sie, damit schläft man besser!

Außer mir ist nur noch ein heute angereistes deutsches Pärchen im Lokal .... und so nach und nach fünf Katzen, die sich über mein TroFu freuen. Wenig später wechseln sie aber sehr treuelos rüber an den anderen Tisch, denn da fällt auch noch was vom Teller ab.

Und mit einem Glas Wein und Oregano-Chips beende ich den Abend - mal schaun, was der morgige Tag so bringt. Geplant habe ich einen Ausflug an die Südspitze der Insel, schaun mer mal, was draus wird!
 
 
Mittwoch, 19. Oktober 2011

Wieder verspricht es ein wunderbarer Tag zu werden, kein Wölkchen ist am Himmel zu sehen, es ist windig und kühl, aber das soll mich nicht stören. Nach dem Frühstück ziehe ich los und erkunde erst einmal das Ufer von Stegna. Ganz am Ende gibt es einen größeren Hotelkomplex und dahinter noch eine Taverne und einen geschützten kleinen Naturhafen, wo Fischerboote vor Anker liegen. Einen herrlichen Blick hat man von hier über die ganze Bucht. In einem der Fischerboote sitzt ein alter Fischer und flickt seine Netze. Weiter vorn rüsten sich die ersten Badegäste zum Strandtag. Hier ist es halbwegs windgeschützt und in der Sonne schon schön warm.

Ich habe mir für heute vorgenommen, den Süden der Insel zu erkunden. Das heißt erst einmal eine längere Anfahrt über Lardos und Gennadi, immer an der Küste entlang, bis die Straße einen Knick ins Landesinnere macht. Ich mache einen Abstecher zum Fischerhafen von Plimmiri, aber außer einer hohen Kaimauer, einem Strand und einer Taverne (urig die auf der Leine hängenden Oktopusse) gibt es hier nichts zu sehen. Weiter geht es also Richtung Kattovia durch flache, relativ karge Landschaft. Möglich, dass es Felder sind, momentan ist alles recht grau und kahl. Bei Kattovia biege ich den Abzweig nach Prasonisi ab. Der im Reiseführer als wenig besuchte Inselsüden entpuppt sich hier zum Besuchermagnet, mind. 50 Auto parken hier am Strand an der südlichsten Spitze der Insel. Einige Kitesurfer sind unterwegs und natürlich viel Fußgänger. Zum Baden bzw. Sonnen ist es viel zu windig und der Sand fegt über den Strand. Da retourniere ich nach einer kurzen Runde auch lieber wieder ins Auto, ist einfach angenehmer.

In Kattovia laufe ich ein bisschen durch den Ort, es gibt eine hübsche Kirche und einen kleinen Dorfplatz mit zwei Tavernen, aus denen sofort der Wirt bzw. die Wirtin geschossen kommen, um mich als Kunden "einzufangen". Da ich sowas nicht so sehr mag, gehe ich nur in den kleinen Supermarkt und hole mir ein paar Kekse. Am Ortsausgang suche und finde ich den Abzweig nach Mesanagros. Es ist mal wieder eine kleine Schotterstraße, die hinauf in die Berge führt. Herrrrrrlich. Was brauch ich das Meer, wenn ich Berge haben kann ;-)

Die Straße führt bald durch karge Landschaft hinauf, ein paar Ziegen stehen am Wegrand und weiter oben entdecke ich eine ganze Kolonie von Bienenstöcken. Naja, irgendwo muss der viele Honig ja herkommen, von dem ich auch schon ein Glas gekauft habe (Pinie, schön herb im Geschmack). Die Aussicht zurück auf Kattovia, also gen Süden, ist wunderschön. Doch es geht weiter und schon bin ich über den nächsten Bergrücken und blicke in die Täler gen Norden. Eine kleine Kirche "Agios Nikolaos" (wieviele mag es für diesen Heiligen auf der Insel geben?) steht verlassen am Wegrand, gegenüber breitet sich eine Solaranlage aus. Viel zu wenig, in meinen Augen, wird hier die Solar- und Windenergie genutzt, die man quasi frei Haus hat.

Noch ein Kirchlein steht am Wegesrand, Agios Paraskevi, sehr schön der Ausblick von dort. Die Kirche ist offen, der Schlüssel steckt und so kann ich mir das Innenleben angucken. Zur Ausstattung gehören neben den Heiligenbildern auch eine Plastikbalkontisch und ein schöner alter Stuhl ...

Wenig später erreiche ich die asphaltierte Hauptstraße und bin gleich in Mesanagros. Ich überlege erst, entschließe mich dann aber doch zu einem Dorfrundgang, was ich nicht bereue. Eine kleine alte Kirche bildet den Eingang zum Ort, hier wurde auf Ruinen ein neuerer Bau gesetzt (aber auch schon wieder alt). Daneben die einzige Taverne des Ortes, links und rechts davon führen zwei Gassen in den Ort. Ich laufe bis zur Kirche, umrunde diese einmal und genieße den Ausblick auf die Täler und Berge. Dann laufe ich noch durch die Gassen und am Ende maunzen mich mehrere Katzen an ... und sie bekommen meine gesamte Tagesration Trockenfutter. Das ist ein Fest und plötzlich kommen aus allen Ecken Fellnasen und ich zähle mind. 10 in der Gasse. Wer weiß, wieviele Katzen hier leben - der Reiseführer spricht von gerademal 65 menschlichen Einwohnern im Dorf!

Von Mesanagros fahre ich weiter zum Moni (Kloster) Skiadi. Eine schmale, aber tolle asphaltierte Straße führt hier hinunter durch wunderschöne Landschaft, der Blick geht hinunter bis zum Meer, einfach nur traumhaft. Beim Kloster kommt man so ein bisschen durch den Hinterhof, auf dem Parkplatz begrüßen die Autofahrer viele Katzen. Im Kloster wird gebaut, ich gucke mir die Kirche an und wie ich mit einer anderen deutschen Familie über den Klosterhof schlendere, kommt eine Frau aus dem kleinen Laden, begrüßt uns herzlich und bietet uns Kekse an. Überhaupt muss ich sagen, die Menschen hier sind total nett, nirgendwo auf dem Land ist Fremdenfeindlichkeit zu spüren, und ein Lächeln und ein freundliches "kalimera" wird immer erwidert.

Die Straße führt nun weiter hinunter an die Küste und trifft nach vielen schönen Kurven die Hauptstraße nach Apolakkia, was ich von meinen ersten Touren schon kenne. Plötzlich sehe ich einen Wegweiser zum Limni-Strand und folge ihm, und nach einer kurzen Fahrt bin ich direkt am Meer. Hier genieße ich einen kleinen Spaziergang direkt am Meer, sammle eine paar Steine und lasse mir die Seeluft um die Nase wehen. Von "Frisur" ist sowieso schon lange keine Rede mehr bei dem Wind heute .... Vom Limni-Beach geht es noch weiter, auf der Landkarte ist es nur ein grauer Strich, aber tatsächlich eine recht gute Aspahltstraße. Es geht durch Tomatenfelder und andere Anbauflächen. Weiter hinten ist der Fourmi-Strand ausgeschildert, das wird wieder Schotterstraße, aber da mir das schon zu weit nördlich ist, nehme ich den Abzweig hoch zur Hauptstraße. Hinter Apolakkia biege ich ab nach Amitha und dort wird die Straße dann auch wieder zum Schotterweg und führt hinüber nach Mesanagros.

Auch diese Straße lohnt wieder den Weg, es geht hoch und höher und die Aussicht über die Insel bis runter zum Meer ist einfach umwerfend. Oben im Gebirge stehen fünf große Windräder und plötzlich ist man direkt zu ihren Füßen. Mehrmals halte ich an, genieße die Aussicht, schieße viele Fotos. Aber: Diese Weite, dieses Panorama, das kann man nicht mit der Kamera festhalten, das muss mal auf der eigenen "Festplatte" speichern!

Über den Bergkamm hinweg sehe ich bald schon Mesanagros vor mir liegen und die asphaltierte Welt hat mich wieder. Über Lachania geht es hinunter an die Küste und über Gennadi heimwärts. Aber ein kleiner Abstecher muss noch sein und so biege ich ab nach Asklipiio (verschiedene Schreibweisen möglich) und fahre zum Kastillo hinauf. Ein paar alte Mauern über dem beschaulichen Ort, besonders schön im Licht der langsam untergehenden Sonne.

Dann geht es endgültig heimwärts, ein kurzer Stop noch in Supermarkt bei Kalathos und eigentlich wollte ich noch tanken, aber die Tankstelle bei Archangelos hat schon geschlossen, es ist schon nach 18 Uhr. Ich hoffe mal, die streiken nicht bzw. wurden nicht beliefert!

In der Pension mache ich mich kurz frisch, dann laufe ich die wenigen Meter hinuter zu Maria. Ein paar Gäste sind schon da, ich nehme meinen Stammplatz ein und es dauert nicht lange, da sind auch meine Katzen wieder da. Heute esse ich mit Feta gefüllte Peperoni und Auberginenscheiben. Mit zwei Gläsern Wein sind das keine 10 Euro! Dann gehts wieder zurück, und während ich hier schreibe, gibt es sogar noch ein kleines Feuerwerk (ich vermute, von Hotel weiter hinten) und alle Dorfhunde kläffen! Arme Katzen, denk ich mir nur.

Es war wieder ein ereignisreicher Tag und so nebenbei eigne ich mir die Grundbegriffe der griechischen Schrift an.
 
 
Donnerstag, 20. Oktober 2011
 
Und noch ein toller sonniger Tag bricht an. Herrlich ... und die Temperaturen mit 20-25° genau richtig.

Eigentlich wollte ich als erstes mal tanken fahren ... aber alle Tankstellen auf der Strecke von Archangelos nach Kolimbia runter sind geschlossen. Streik?! Nun, ich habe ja noch dreiviertel voll und so fahre ich durch Afandou hinauf in die Berge und gelange als erstes nach Psinthos. Ein nettes kleines Dorf, um einen Platz gruppieren sich mehrere Tavernen. Doch mich zieht es weiter zum Tal der Schmetterlinge. Auf dem Weg dorthin kehre ich noch bei einer kleinen Kirche ein, auch von hieraus gibt es einen Zugang zu den "Butterflies". Zwar sind zu dieser Jahreszeit keine Schmetterlinge mehr zu sehen, doch das Tal mit seinem "Zauberwald" ist allemal einen Besuch wert. Über Treppen, Wege und Stege geht es beständig aufwärts. Es ist ein netter Spaziergang, ein bisschen gut zu Fuß sollte man allerdings sein, es geht im wahrsten Sinne über Stock und Stein und ich staune immer wieder über die Badelatschenträger, die man auch hier antrifft.

Von Petaloudes, dem Schmetterlingstal, geht es weiter bergab zur Küste. Mein nächster Stopp ist bei Theologos, einem kleinen Ort mit hübscher Kirche und Sicht aufs Meer. An der Küstenstraße staune ich: Hier hat eine Tankstelle offen, also schnell "Anker geworfen" und vollgetankt. Sind das Streikbrecher, oder wird hier, in touristisch unerschlossener Gegend, einfach nicht mitgemacht bei dem Wahnsinn?

Weiter geht es nach Fanes. Der von der Straße her unscheinbare Ort wurde mir von Rhodos-Info empfohlen als "Dorf der Farben". Natürlich sind im Laufe des letzten Jahres die Farben verblasst und abgebröckelt, aber das bunte Dorf hat immer noch seinen Charme. Ohne die Farben wäre es allerdings eher öd und unscheinbar. Ich laufe einmal querbeet und mache eine Menge Fotos. Später folge ich der Küstenstraße weiter und sehe auf einmal eine urige Taverne. Schnell wende ich - da ich zu schnell für einen Stop war - und kehre ein. Man sitzt direkt an Meer, ein alter Herr kommt und nimmt die Bestellung auf. Er kann sogar leidlich gut Deutsch. Und wieder frage ich mich, woher weiß er, wo ich herkomme?? Der Garten  der Taverne ist wie eine Laube von Bougainvilleas überwachsen. Zwei Katzen streunen um die Tische und als mein Essen, Gemüseplätzchen und ein Brotkorb, kommt, sitzt eine Rot-weiße plötzlich mitten auf dem Tisch! Man fühlt sich wie zu Hause ... Das ganze Essen inkl. einem halben Liter Wasser kostet gerade 3,50 Euro. Leider habe ich nur einen 50er und einige Münzen und der alte Mann meint, ich soll halt geben, was ich habe, da er nicht wechseln kann, dabei ist die Kasse voller Münzen (naja, die will ich dann auch nicht haben!). So kostet mich das Mittagessen nur 2 Euro.

Ich folge der Küste weiter gen Süden und biege erst hinter Kritinia wieder ab ins Landesinnere Richtung Emborio. Kurz vor dem Ort gibt es eine Taverne mit Verkauf namens "Emborio View" und hier kann man zwar auch den Ort gucken, hat aber auch ne Menge Schrott im Vordergrund liegen. Im Laden selber verzichte ich auf eine Probe, kaufe aber eine Flasche Wein und ein Glas lokalen Honig. Ach wenn man doch mehr Freigepäck hätte ....

Hinter Emborio biege ich ab auf die Straße zum Profitis Ilias. Eine noch kleinere Straße zweigt dann ab zu einem Sport-Athletic-Center auf dem Berg. Da denkt man doch an sonstwas .... die Straße ist recht gut, führt durch herrlichen Pinienwald. Manchmal denkt man, den Weihrauch zu riechen! Schließlich landet man vor einem verschlossenen Tor. Ende ... doch da steht ein Wegweiser nach Eleousa und ein schmaler Forstweg führt am Zaun entlang. Man gewinnt einen Eindruck der "tollen Sportanlage", alles ist verfallen, die Gebäude ohne Dächer und die Plätze überwuchert. Die "Strasse" führt weiter durch wildromatische Landschaft, mehr schlecht als recht. Plötzlich treffe ich auf weitere Urlauber, die hier mitten im Wald wenden. Hm? Ich fahre weiter, bis ich zu einer Abzweigung ohne Wegweiser komme. Hier entschließe ich mich nun zum Wenden. Da plötzlich kommt der andere Wagen wieder und fährt in die eine Straße hinein. Naja, die sieht auch besser aus ... also wende ich auch wieder und folge ihm. An einer besonders felsigen Stelle scheint der andere dann aber endgültig aufgegeben zu haben und ich überhole und habe ihn danach nicht mehr gesehen. Ein paar hundert Meter weiter stoße ich, wie erwartet, auf die asphaltierte Straße nach Eleousa und freue mich über mein kleines Abenteuer. Wie gut, wenn man vernünftige Straßenkarten hat! Man darf ja nicht dran denken, dass man da oben mal eine Reifenpanne hat ...

Über Eleousa geht es hinab in Richtung Kolimbia. Einen Stop mache ich noch bei Agios Nektaros, dann gibt es noch einen Abstecher hinein nach Kolimbia. Oh, nix für mich, Hotels, Tavernen, Shops einer am anderen ...

So kehre ich heim und fahre noch durch Archangelos, wo ich einen kleinen Tabakwarenladen finde für Manuelas Zigaretten - zumindest hat er mal eine Stange, Karelia scheint hier niemand zu rauchen ...

Im Zimmer finde ich einen Teller mit leckeren Keksen vor, was für eine nette Aufmerksamkeit. Dann geht es zum Abendessen hinunter zu Maria und auch die Schwaben kehren wieder ein. Nach dem Essen setzen wir uns zusammen und tauschen Urlaubserfahrungen aus. Natürlich sind auch die fellinen Mitesser wieder da und die süße kleine Minimiez, die ihren Platz behauptet, würde ich am liebsten mitnehmen!
 

Freitag, 21. Oktober 2011
 
So langsam neigt sich der Urlaub dem Ende entgegen, nur noch zwei Tage und am Sonntag gehts hoffentlich ohne Probleme wieder heim. Heute bin ich mal etwas früher aufgestanden, da ich nach Lindos fahren möchte und es dort gern nicht ganz so voll hätte .... naja, man wird ja mal träumen dürfen ;-) Kurz nach neun breche ich auf und gegen dreiviertel zehn bin ich schon dort, es ist ja nur ein kurzes Stück die Küste entlang. Auf dem Parkplatz ist tatsächlich noch nicht allzuviel los und so laufe ich die Straße hinunter in den Ort. An einer Plakia endet die Straße und man taucht ein in die Gassen von Lindos - oder soll ich sagen, den Freilichtladen unterhalb der Akropolis?? Ein Geschäft reiht sich hier ans nächste, der übliche Kitsch, Tischdecken (wenn die alle handgemacht sind, fress ich einen Besen! Aber neulich hab ich mal was von "handkontrolliert" gehört - aha!), Keramik und Glas (schöne Sachen, die ich aber auch schon auf Santorini gesehen habe) und natürlich Tavernen, Imbisse und Minimärkte mit allem quer Beet. Und zwischendrin die Eselstation, hier kann man aufsteigen und sich auf die Akropolis tragen lassen. Mir tun die armen Esel leid ... aber auch die Treiber wissen abends, was sie gemacht haben, denn oft gehts im Laufschritt bergauf.

Auf die Akropolis zu steigen ist mir ehrlich gesagt zu anstrengend, denn zum einen ist es schon wieder ganz schön warm und zum anderen muss ich die Strecke ja auch wieder runter und da muckert mein Knie z.Z. etwas rum. So schlage ich einen Weg links um den Berg herum ein und laufe auf einer kleinen Promenade oberhalb der Bucht und des kleinen Hafens von Lindos. Die Sicht ist herrlich, die Reste der Johanniterburg kann man auch ganz gut von unten betrachten, wenn ich die Menschen- und Eselkarawane dort hinauf ziehen sehe, war meine Entscheidung für diesen Weg goldrichtig - kein Tourist verirrt sich hierher. Dafür treffe ich mehrere Katzen, die sich über meine TroFu-Leckerli freuen und dafür schön in Szene setzen. Weiße Katzen vor türkisblauem Meer und blauem Himmel, dazu noch ein bisschen Piniengrün - das hat doch was!

Nach einiger Zeit trete ich den Rückweg an und schaue noch ein bisschen durch die Gassen, aber der Betrieb ist mir zu viel. Gegen den Strom der hinabströmenden Touristen laufe ich wieder bergauf zum Parkplatz. Bei soviel Trubel habe ich nicht mal Lust, ein bisschen zu shoppen, das wird echt ein billiger Urlaub! Oben am Parkplatz gibt es noch ein paar Shops ich staune, denn nicht immer müssen diese Läden teuer sein. Die Kleingkeiten, die ich hier einkaufe, sind sogar ausgeprochen günstig! Am Kiosk nebenan erstehe ich auch die zweite Stange der gewünschten Zigaretten, hier gibt es überwiegend die bekannten Marken wie Marlboro & Co. , kaum einer verlangt wohl griechische.

Um dem Trubel zu entfliehen, wähle ich das Kontrastprogramm und fahre über Lardos zum Kloster Ypsenis. Eine kleine Straße führt in die bewaldeten Berge und nach gut 5 km erreicht man das Kloster. Es ist eine sehr hübsche kleine Anlage und tatsächlich ein Ort der Ruhe. Nur ein hergewandertes Urlauberpaar hat sich noch hierher verirrt. Gemächlich trete ich die Rückfahrt an. Vor Kalathos gehe ich noch in den Supermarkt, meine Trockenfuttervorräte auffüllen.

Mein nächster Abstecher führt wieder an die Küste nach Charaki. Ein netter kleiner Ort unterhalb einer alten Festungsruine, mit lebendiger Uferpromenade, ein Lokal reiht sich ans andere, in der Saison steppt hier sicher der Bär. Heute sind nur wenige Plätze belegt und ich gucke mich ein bisschen um, ehe ich weiterfahre. Überhaupt komme ich immer wieder ins Grübeln: Ist ein Haus nun a) noch nicht fertig b) schon fertig aber wieder verlassen oder c) wegen Saisonschluss verschlossen?

Über Malona geht es langsam wieder zurück. Hier fährt man durch Olivenhaine, wie so oft auf der Insel. Die kleinen Dörfer abseits der Hauptstraße sind verlafen. In Archangelos hingegen ist immer viel los und ich kurve eher unabsichtlich durch die engen Straßen. Einmal nicht richtig abgebogen und schon ist man mittendrin.

Stegna erlebe ich heute einmal am frühen Nachmittag bei Sonnenschein, denn wenn ich sonst zurück komme, ist die Sonne schon hinter den Bergen verschwunden. Da ich Hunger habe, schaue ich bei Maria rein und esse ein Gyros Pita. Zwei Euro kostet das nur und macht mehr als satt!

Nach einem kurzen Päuschen ziehe ich noch los zu einer kleinen Tour. Ich fahre ein paar Kilometer Richtung Afandou und biege dann zum Tsambika-Strand ab. Hier ist viel Badebetrieb und es sind noch eine Menge Gäste da. Auf dem Weg von der Hauptstraße hinunter liegen einige lauschige Tavernen. Dann fahre ich noch über ein paar kleine Dörfer und kleine Straßen durch die Olivenhaine, bis ich schließlich durch Archangelos - diesmal ohne Extraschleife - zurück nach Stegna komme. Ein sehr gemütlicher Tag mit Sonne und einige Wolken, den ich nachher noch bei Maria ausklingen lassen werde.

Als ich nach einem netten Abendessen mit Plausch mit den Schwaben zurückkehre, maunzt es auf meinem Balkon: Ein weißer Kater mit rotem Gesicht und Schwanz begehrt Einlass! Ganz selbstverständlich marschiert er ein und fordert ein Abendmahl! Natürlich habe ich noch TroFu da und auch einen Teller mit Wasser stelle ich ihm hin. Rhodi, so nenne ich ihn, ist ein ganz schmusiger Kerl und hat leider ein verbranntes Öhrchen, was im Süden oft passiert bei dem weißen Fell. Ich behandele ihn mit Bepanthen, was er sich auch gefallen lässt. Das Ende vom Lied: Rhodi schläft bei mir im Bett! Da die Balkontüre offen ist, kann er ja gehen, wenn er will. Aber erst am frühen Morgen nach acht Uhr ist er verschwunden - allerdings nicht weit, denn zu einer ordentlichen Übernachtung gehört ja ein Frühstück!


Samstag, 22. Oktober 2011

Nun bricht also der letzte Tag an und dank Rhodi muss ich nicht allein frühstücken. Ich habe keinen festen Plan, was ich heute noch erkunden will, sondern fahre erstmal Richtung Afandou und weiter nach Psinthos. Von dort geht eine feine kleine Straße hinüber nach Archipoli, die wider Erwarten geteert ist. Einen ersten Stopp mache ich in Eleousa, wo die Straße merkwürdige Bögen um den Kirchplatz schlägt. Ein geheimnisvolles, halb verfallenes Gebäude begrenzt den Platz zur einen Seite. Auch im nächsten Dorf Platania mache ich einen Fotostopp. Jedes noch so winzige oder armselige Dorf hat eine hübsche Kirche, die meist offen steht. Hier sind ein paar Männer dabei, rundum Hand anzulegen und zu renovieren. Man erwidert meinen Gruß freundlich.

Über Apóllona folge ich der Straße südlich um den Profitis Ilias herum. Herrlich der Panoramablick über die grünen Täler hinüber zum alles überragenden Ataviros. Da ich noch nicht in Salakos gewesen bin, ändere ich kurzentschlossen die Planung und gucke mir auch diesen Ort noch an. Von dort aus führt eine Straße hinunter nach Kalavarda und ich bin schon wieder an der Nordwestküste. Hier genieße ich noch einmal die Fahrt mit Blick aufs Meer. Diesmal fahre ich nach Skala Kamiros hinein, einem kleinen Hafen mit zwei Tavernen am Ende. In der einen ist ziemlich viel los, in der anderen gar nichts und dort kehre ich ein. Verflixt - schon wieder als Deutsche entlarvt, aber die Wirtin ist sehr nett. Ich esse nur einen Tsaziki mit leckerem Sesamweißbrot, das sättigt bis zum Abend!

Vorbei an Kritinia und durch Embonas fahre ich wieder landeinwärts. Hinter Embonas geht noch ein "grüne", also landschaftlich besonders schöne Straße rund um dem Ataviros ab, die ich noch nicht kenne. Und es ist wirklich sehr schön hier und wie so oft, kein oder kaum ein Auto unterwegs! Und oft bin ich auch überrascht, dass sich die kleinen, grauen Straßen als gute Asphaltstraßen entpuppen, so z.B. hinunter nach Profilia. Die nächste Abzweigung nach Laerma / Moni Thari ist dann hingegen wieder Schotter, aber diese Strecke kenne ich schon. Im Moni (Kloster) Thari zünde ich eine Kerze für all die rhodischen Katzen an, die entweder schon dem Verkehr zum Opfer fielen (habe allein heute zwei am Straßenrand gesehen) oder die den Winter nicht überstehen werden ...

Vom Moni Thari aus fahre ich die Strecke nach Asklipiio, wo ich neulich schon das Kastell besucht hatte. Nun erreiche ich den Ort von hinten auf einer super nigelnagelneuen Asphaltstraße und halte am Dorfkern an. Neben einer Taverne "Sylvia" ist die Attraktion aber die Dorfkirche mit einem kleinen angeschlossenen Museum. Für einen Euro Eintritt gucke ich mir alles an, es gibt einige alte Ikonen, ein paar alte Schriften und in einem Nebenraum bäuerliches Gerät zu betrachten.

Letztendlich fahre ich hinunter zur Hauptstraße an der Küste und nehme noch den Abstecher um die Lindos-Halbinsel (die sicher anders heißt). Lindos liegt wunderschön im letzten Sonnenlicht und auch die kleine Bucht davor lädt zum Fotografieren ein. Am Supermarkt an der Straßenkreuzung nach Norden erstehe ich noch letztes Katzenfutter für Rhodi, so er denn kommt heute Abend.  Tja und dann wähle ich kurzentschlossen den Weg quer durch Archangelos zurück nach Stegna - wäre ich mal "hintenrum" gefahren, denn plötzlich an einer engeren Stelle kommt mir ein Fahrzeug entgegen, der Fahrer träumt wohl, und während ich denke, der weicht jetzt mal aus, schrammen wir recht heftig mit den jeweiligen linken Kotflügeln zusammen! Was bei mir lediglich ein Blechschaden am Kotflügel ist, entpuppt sich beim "Gegner" als Bruch der Radachse oder so, aua ... sein Reifen steht quer ab. Leider versteht der gute Mann kein Englisch, aber wir verständigen uns mittels eines Bekannten und er ruft die Policia. Ich telefoniere Jiannes von der Autovermietung an, der auch innerhalb einer halben Stunde bei mir ist. Der Unfall wird aufgenommen, alles geht ruhig und zügig vonstatten, ich verstehe zwar nur Bahnhof, aber kann mir an Hand der Gesten einiges zusammenreimen. Jiannes, der auch Deutsch spricht, dolmetscht dann. Er füllt mit dem anderen noch einen Bericht für die Versicherung aus - zum Glück habe ich ja "all inklusive" und so entstehen für mich keine Kosten. Nach gut einer Stunde ist der Vorfall erledigt, Jiannes testet mein Auto und meint, alles okay. Ich kann dann auch nachfolgend keine Probleme feststellen, will ja auch nur noch bis zum Flughafen morgen.

So erreiche ich Stegna eine Stunde später als geplant und nach kurzem Frischmachen laufe ich rüber zur Taverne Maria. Es ist richtig was los, ich nehme noch einmal den griechischen Mix und es ist wieder lecker. Zum Abschied schenkt Maria mir und einem anderen morgen abreisenden Pärchen je eine Flasche Weißwein. Nun ist es mein Problem, das alles in den Koffer zu kriegen, der vermutlich reichlich zu schwer sein wird!

Rhodi ist auch schon da, als ich wiederkomme, und nach einem kleinen Abendessen (TroFu - das gekaufte NaFu verachtet er!) rollt er sich gemütlich auf dem Bett ein. So werde ich wohl auch heute Nacht nicht allein sein. Ich wollte noch einmal rüberschaun zu den Schwaben, aber dort brannte kein Licht bzw. konnte ich nichts entdecken. So endet der letzte Abend mit Kofferpacken und ein bisschen Bericht schreiben und Internet gucken. Von Vivi habe ich eine Mail, dass mein "Flughund" Colby bereits per Wassertaxi nach Athen gebracht wurde, da in Piräus die Fähren noch streiken ... für die Fliegerei sieht es aber gut aus, hoffen wir das Beste.
 
 
Sonntag, 23. Oktober 2011
 
Nach einer teilweise etwas schlaflosen Nacht - zum einen hatte ich mehrere Mücken im Zimmer und zum anderen immer einen Gedanken um die hoffentlich reibungslose Rückreise - gibt es ein letztes Frühstück für Rhodi und mich. Der süße Katermann hatte wieder bei mir im Bett geschlafen und war im Laufe der Nacht immer weiter nach oben in "Kuschelposition" gerobbt. Der Abschied fällt mir doch recht schwer - wie mag es für ihn weitergehen, jetzt nach Saisonende?
 
Den Koffer bringe ich als erstes runter, dabei verabschiede ich mich von den Schwaben im Haus gegenüber, die auch schon zu Gange sind. Und schließlich geht es los. Etwas über eine halbe Stunde brauche ich bis zum Flughafen, Mietwagenrückgabe erfolgt unkompliziert am Kassa-Häuschen des Parkplatzes und der Check-In bis Athen geht auch reibungslos. Der Flug geht pünktlich, obwohl ich erst meine Zweifel hatte, und dank des Fensterplatzes auf der linken Seite habe ich beim Abflug noch einen schönen Blick über die Insel und kann den Ataviros erkennen. Leider ist es sehr gegenlichtig und die Fotos werden nicht besonders. Quer über die Ägäis geht es nach Athen. Dort wartet in der Abflughalle schon Katarina auf mich mit dem kleinen Hund Colby in der Box. Zum Glück spricht sie griechisch, was bei dem Informationswirrwarr sehr angebracht ist: Drei Leute gefragt, drei verschiedene Antworten erhalten, an welchem Schalter wir mit Hund einchecken müssen! Aber zum Schluss ist der Hund aufgegeben und ich habe noch reichlich Zeit bis zum Abflug. Da aber mein Handgepäck auch ziemlich schwer ist und ich außerdem bei dem Unfall gestern scheinbar meine Hand etwas gestaucht habe, ziehe ich es vor, schon mal zu meinem Abfluggate zu gehen und die Wartezeit dort mit meinem Buch zu verbringen. Der Flug über Thessaloniki nach Stuttgart startet dann mit einer halben Stunde Verspätung. Dort habe ich eigentlich noch eineinhalb Stunden Aufenthalt, so ist es nur eine, die ich mit dem Gang zum Check-In verbringe (brauche noch die Bordkarte Stuttgart - Berlin) und hastenichtgesehen, schon wird der Flug aufgerufen und wir heben pünktlich ab. Bei der Landung in Stuttgart hatte ich Colby schon durchs Kabinenfenster erspäht, als er ausgeladen wurde, und heimlich aufgeatmet, nun doch wieder auf heimatlichem Boden zu sein.
 
In Berlin ging es dann ganz fix, Colby rollte schon auf dem Band herein, grad dass ich noch schnell einen Wagen ziehen konnte, mein Koffer kam gleich danach und draußen stand das Empfangskomitee: Seine neuen Adoptiveltern und Manuela mit Mann fürs Offizielle. Die beiden haben mich dann noch nach Hause gebracht und so konnte ich gegen 22:30 Uhr endlich meine eigenen Fellnasen wieder knuddeln, die sich auch sichtlich gefreut haben.
 
Wie immer ein letzter Satz als Abschluss: Es war wieder ein schöner Urlaub, wenn auch im Vorfeld etwas nervig durch die Streikerei der Griechen, wo man nicht wusste, klappt es nun oder nicht, aber da hatte ich Glück. Auch vor Ort habe ich nichts davon mitbekommen und in Punkto Freundlichkeit gegenüber mir als Deutsche habe ich nichts zu klagen - entgegen anders lautenden Erzählungen aus dem Rhodos-Forum habe ich nur nette Griechen getroffen. Rhodos selber ist eine wunderschöne Insel und sowie man etwas abseits der Hauptstraßen und -gassen fährt und geht, ist man quasi allein mit der Natur und den Einheimischen. Rhodos-Stadt und Lindos sind hoffnungslos touristisch verbaut, und in die typischen Urlaubsorte wie Faliraki bin ich gar nicht erst gefahren. Ich kann mir durchaus vorstellen, eines schönen Tages noch einmal nach Rhodos zu kommen und noch mehr und intensiver zu erkunden!