Tagebuch Rhodos 2012

17.05.2012
18.05.2012
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20.05.2012
21.05.2012
22.05.2012
23.05.2012
24.05.2012
FOTOS


Vorwort...
 
Kaum ein halbes Jahr ist vergangen, da meldet sich bei mir das Fernweh wieder. Verflixt, bis Herbst ist es noch soooo lange hin .... aber moment mal, warum denn eigentlich warten? Warum nicht einfach wieder ...... -- buchen und ab in den Urlaub! Lange Rede, kurzer Sinn, nach Rhodos will ich wieder hin! Und das gern einmal im Frühjahr, um zu schaun, wie der Frühling dort aussieht.
 
Der Flug ist schnell gebucht, die Salora Studios in Stegna waren eine gute Unterkunft, also habe ich Jack gemailt und flugs eine Bestätigung bekommen, auch Jiannis wird mir wieder ein Auto vermieten.
 
Jassou, Rhodos, ich komme!
 
Nun ist aber eine Reise ohne Aufregung vorweg keine Reise - jedenfalls bei mir nicht - und so gab es mal wieder Trouble mit AirBerlin. Eines Tages habe ich zufällig im Internet gesehen, dass es den von mir gebuchten Direktflug TXL-RHO und retour nicht mehr gibt! Mein Recherche ergibt, dass ich über Nürnberg umgebucht wurde und somit auf Hin- und Rückreise gut einen halben Tag vor Ort verlieren werde. Meine Begeisterung kann man sich vorstellen!
 
Nachfolgend mein Tagebuch, täglich aktualisiert.
Zu den Fotos gehts rechts oben über den Link!
 
 
Donnerstag, 17. Mai 2012
 
Da ich bereits am Vorabend das Gepäck eingecheckt habe, muss ich nicht so wahnsinnig früh los. Es ist 7:30 Uhr, als das Taxi vor der Tür steht. Der Abschied von meinen vier Fellfusseln fällt wie immer schwer und die Bande guckt auch ganz bedröppelt, als sich die Tür hinter mir schließt.
 
Am Flughafen geht es ohne Probleme durch die Sicherheitskontrolle und sehr pünktlich heben wir ab in Richtung Nürnberg. Kaum Zeit für einen Kaffee, dann geht es schon wieder abwärts. Wir kommen direkt am Gate A14 an, das auch als Ausgang für den Flug nach Rhodos genannt ist, und ich ahne schon: Gleiche Maschine! Hätte ja doch noch fast mit dem Direktflug geklappt und ich hätte eigentlich sitzen bleiben können. Obwohl die hinteren Reihen zuerst einsteigen sollen, sind meine beiden Nachbarplätze in Reihe 6 schon belegt, tja, da müssen die Herrschaften leider noch mal auf.
 
Der Flug nach Rhodos verläuft sehr ruhig, unterwegs ist der Himmel fast permanent bewölkt. Erst über der Ägäis klart es auf. Leider fliegen wir Rhodos von der "falschen" Seite an und so sehe ich die Insel erst, als wir einen engen Bogen übers Meer zum Flughafen drehen. Die Altstadt und Hafen sind für ein vernünftiges Foto leider viel zu weit entfernt. Aber schon sind wir unten nach nur kurzer Zeit kommt auch schon mein Koffer übers Band getrudelt, unverkennbar im knalligen Orange.
 
Am Ausgang erwarten die Kollegen von J&D mehrere Kunden, auch mein Auto steht parat und Demis weist mich ein. Zahlung per Kreditkarte mit der guten alten Ritsche-Ratsche ... dass es das noch gibt im Online-Zeitalter! Diesmal habe ich den gewünschten Chevrolet Spark bekommen und finde das ein ganz nettes Autochen!
 
Vom Flughafen geht es mit einem kleinen Umweg - man will ja schließlich etwas sehen! - über das Schmetterlingstal nach Psinthos, weiter Ri. Archipolis und dann bei Kolimbia auf die Hauptstraße. In Archangelos tanke ich schnell voll - erfreulicherweise "nur" 1,76 € für den Liter 95er Super - und dann gehts hinunter nach Stegna. Die Bucht liegt herrlich in der Sonne, der Himmel ist hier, im Gegensatz zur Westseite der Insel wolkenlos.
 
Ich biege in die Seitenstraße zu meiner Pension ein und vor der Taverne Maria ist die ganze Familie versammelt, der Sohn erkennt mich gleich wieder, auch die Tochter ist grad wieder da und es gibt eine herzliche Begrüßung aus dem Auto heraus mit Maria. Das ist wie nach Hause kommen .... oben an der Pension sind die Wirtsleute ebenfalls da und empfangen mich sehr freundlich, in meinem Zimmer (Nr. 15, gleiches wie letztes Jahr) blubbert grad der Kaffee durch die Maschine und zur Begrüßung gibt es einen Teller Kekse. Im Kühlschrank sind Wasser und Saft.
 
Als erstes flitze ich schnell runter in den benachbarten Supermarkt und hole mir einen Liter Milch zum Kaffee, und natürlich gleich einen leckeren Weißwein für den Abend ;-)
 
Nach dem Auspacken drehe ich eine erste Runde an der Uferpromenade, laufe bis zum kleinen Hafen am Ende der Bucht und wieder zurück. Ich bin angekommen - und habe noch nicht mal eine Armbanduhr um, wie ich feststelle! Nach dem Schreiben dieser Zeilen werde ich erstmal zum Essen gehen.
 
Bei Maria bin ich heute der einzige Gast! Es ist noch nicht viel los in Stegna, man hofft auf die kommenden Wochen. Ich verspreche Maria, bei den nachfolgenden Urlaubern, die ich über das Rhodos-Forum kenne, gut Werbung zu machen. Maria freut sich über mein kleines Mitbringsel, eine Seife original aus Berlin mit dem Berliner Bären. Mit Thoula, der Tochter, und dem Sohn (dessen Namen ich immer noch nicht weiß...) unterhalte ich mich recht angeregt, soweit es die Sprache zulässt: Sie sprechen kein Deutsch, ich kein Griechisch, und unser Englisch ist ungefähr genauso schlecht *grins* Aber es geht und so habe ich neben dem Essen (lecker: Knoblauchbrot, Tsaziki, Käse saginaki und Shrimps saginaki - schreibt man das so, auf jeden Fall überbacken) eine rege Unterhaltung. Na, und der leckere rhodische Weißwein tut ein übriges, dass mein Englisch immer "flüssiger" wird ^^
 
Gegen 21 Uhr, nach einem Glas Wein aufs Haus, verlasse ich die Taverne und schlendere auf einem kleinen Umweg nach Hause. In der Nachbarschaft quaken Frösche - muss doch mal gucken, wo hier ein Tümpel ist. Ansonsten ist es ruhig, das Hotel gegenüber scheint nicht belegt zu sein und auch bei uns im Haus ist nur noch oben das Studio vermietet. Auch habe ich heute erst einen einzigen Katzenschwanz gesehen ... gehörig zu einem leicht derangiert aussehenden Katzentier, sehr scheu, ich habe ein paar Leckerli hinterlassen und aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie er/sie (?) sich vorsichtig hinschlich. Ist wohl noch keine Saison für Katzen ... oder es muss sich erst rumsprechen, dass hier wieder jemand katzenverrücktes ist ;-)
 
Nun noch ein Glas Wein und dann ab ins Bett ... morgen liegt mir die Insel zu Füßen und will erobert werden *g*
 
 
Freitag, 18. Mai 2012
 
Die Nacht war recht unruhig.  Gefühlte 1099 Frösche quakten in der Nachbarschaft. Gegen Mitternacht fing es an zu regnen, ach was sag ich, gießen!, und da hier alles irgendwie mit Blech überdüpfelt ist, kann man sich vorstellen, wie das klappert. Irgendwann musste ich sogar die Balkontüre schließen, weil es reinspritzte und das ging dann mind. bis halb drei so, gab der Regen Ruhe, waren die Frösche wieder dran, und umgekehrt. Um sechse rum fing dann Nachbars Hahn an, seinen Weckjob wahrzunehmen ... das ist halt recht dörflich hier. Sonst hört man aber nichts außer dem Rauschen der Wellen gegen den Strand, und DAS ist mal richtig schööön
 
Nach einer erfrischenden Dusche warte ich nun auf meinen Wirt zwecks der Formalitäten und dann schaun mer mal, was der Tag so bringt
 
Da der Wirt bis halb elf nicht erscheint, ziehe ich mal los. Geplant: Shopping in Rhodos. In Stegna scheint schön die Sonne, aber als ich oben auf die Hauptstraße einbiege, sehe ich in Richtung Nordosten nur schwarze Wolken! Ob ich vielleicht doch nach links ... da scheint wenigstens die Sonne ... aber ich bleibe dabei, auf Richtung Rhodos. Unterwegs dann bald der erste Schauer - na das kann ja heiter werden (oder eben nicht!). Bei Faliraki wird es wieder freundlicher und ich beschließe, hier mal durchzufahren und nach einer Apotheke Ausschau zu halten. Als erstes lande ich aber am Strand, Wolken nach links, schönstes Wetter nach rechts, na geht doch. Dann glaube ich schon, mich im Einbahnstraßengewirr von Faliraki verfahren zu haben, aber sowas von: begegnet mir doch leibhaftig der "Erzgebirgsexpress" !! Dabei handelt es sich aber um so ein Straßeneisenbähnli, das die Touris zum Strand und den Hotels fährt. Zurück an der Hauptstraße finde ich eine Apotheke mit Parkplatz vom Haus und erledige meinen Auftrag ;-) Weiter geht es dann, bis ich einen Abzweig nach Kalithea Therme entdecke. Da war ich auch noch nicht! An der Einfahrt zum Gelände befindet sich so eine Art Katzenheim, das gucke ich mir später an.
 
Der Eintritt kostet 3 € und durch eine Art Laubengang gelangt man auf das Gelände und weiter zum Strand. Ich laufe kreuz und quer, aber im ganzen Gelände und besonders der Rotunde sind Scheinwerfer und Lautsprecher und sonstiges Mobiliar aufgebaut für ein Event. Man kommt kaum durch und sieht nicht viel. So krabbel ich noch auf die vorgelagerten Felsen und wandere durch den Garten wieder zurück zum Ausgang. Dort treffe ich endlich einige Katzen und gucke mir das Katzenhaus an. Es ist ein kleines eingezäuntes Gehege mit einigen Schutzhütten und Plakaten am Zaun und die Katzen können ein und aus wie sie wollen.
 
Bis Rhodos ist es nun nicht mehr weit und ich erreiche die Stadt hintenrum. Wie immer liegen ein oder zwei große Pötte vor Anker. Ich habe Glück und finde vor dem Marinetor einen Parkplatz, ziehe einen Parkschein für etwas über eine Stunde. Ich will ja nur ein paar Sachen besorgen, habe die Altstadt ja bereits im Oktober genauer erkundet. So weiß ich auch genau, in welchen Laden ich will und finde dort tatsächlich das Gesuchte. Die Altstadt wimmelt von Menschen, schnell wieder raus! Ich hatte gedacht, ich könnte dann an der Einfahrt zum Mandraki-Hafen parken, aber dort war alles voll und so bin ich weiter bis zum Ende der Insel gefahren, wo das Aquarium steht. Ein paar Tropfen Regen begleiten mich auf dem Rundgang um das alte Gebäude, aber es scheint die Sonne und die Wolken animieren zu Fotos mit dem Polfilter. Das türkische Festland scheint ganz nahe zu sein.
 
Weiterhin dachte ich, könnte ich mir noch Koskinou angucken, aber wie ich so über kleine Straßen von einer Seite der Insel zur anderen wechsele, zieht der Himmel wieder tiefschwarz zu und ein mächtiger Guss schwemmt diesen meinen Plan sozusagen davon. So fahre ich auf dem direkten Wege nach Hause nach Stegna, um ein bisschen zu relaxen, tippen und einen kleinen Nachmittagsausflug zu planen. Mal gucken, in welcher Richtung heute Nachmittag die wenigsten Wolken sind!
 
... so richtig schön sah es nirgendwo aus und auf der Straße nach Lindos fing es dann wieder an zu regnen. So bin ich noch kurz in meinen Stamm-Supermarkt an der Abzweigung Lindos / Lardos rein und habe meine Vorräte aufgestockt, dann eine Runde um Lindos und Lardos und wieder heimwärts. So konnte ich ganz entspannt zu Maria gehen, wo heute mal richtig was los war - 5 Tische besetzt. Habe nun auch erfahren, dass Sohnemann Panagiotis (oder wie schreibt man das?) heißt, kurz Panas.
 
Bei Maria gibts dies Jahr wohl keine Katzen, überhaupt sehe ich kaum mal einen Katzenschwanz in Stegna, dafür fliegen die Schwalben tief ... und die Frösche quaken schon wieder, Thoula meint, das sei ein Zeichen für Regen: NEIN!! Will nicht mehr. Will Sonne!! Morgen will ich in die rhodische Pampa eintauchen, da hätte ich gern schönes Wetter ..... parakelo! 
 
 
Samstag, 19. Mai 2012
 
Die Nacht war ruhig und so bin ich relativ früh wach und schon um halb zehn startklar. Es ist sonnig und so beschließe ich, in Richtung Lindos zu fahren. In Lindos war ich ja nur auf der Seite Richtung Hafen (also nach links) und will nun sehen, was es noch zu sehen gibt. Auf dem großen Parkplatz stehen mind. 15 Busse, schnell überschlagen 750 Personen plus all die Privatreisenden, die bereits im Dorf unterwegs sind. Naja, keine dollen Aussichten ... am zweiten Parkplatz sind aber noch viele Plätze frei und ich stelle meinen kleinen Spark dort ab.
 
Ich überlege noch, ob ich das persönlich nehmen soll, denn just in dem Moment, wo ich aus dem Wagen steige, verdunkelt eine dicke schwarze Wolke den Himmel und wirft ihren Schatten auf Lindos - zum Glück aber keinen Regen. Ich wandere also durch die Gassen und treffe bald auf die ersten touristischen Spuren in Form von Souvenirgeschäften und natürlich Besuchern aus allen Herren Ländern. Zum Sturm auf die Akropolis formiert sich grad ein Bataillon Schwaben, das Alter geschätzte 70+, darauf habe ich ja nun gar keine Lust und wende mich in Richtung Amphitheater. In einer kleinen Gasse treffe ich einige Katzen an einer Mülltonne. Hier verweile ich etwas länger und verteile mein Trockenfutter. Erfreulich, dass einige Katzen das abgeschnittene Ohr als Zeichen ihrer Kastration aufweisen! Ein süßer Schwarzer hat allerdings eine böse Wunde am Ohr, als hätte man es abreißen ... beißen? ... wollen. Er ist aber sehr zutraulich und so mache ich hier hinter den Mülltonnen wohl mal wieder mehr Fotos als heute sonst in Lindos ;-)
 
Die schwarze Wolke - ungelogen! - lichtet ihren Anker genau in dem Moment, als ich wieder ins Auto steige. Also noch einmal schnell raus für ein Übersichtsbild und dann zieht es mich weiter. Lindos mag sehr malerisch sein, für mich ist es einfach nur furchtbar touristisch.
 
Durch Lardos fahre ich hinauf nach Laerma. Mich zieht es in die Stille des Klosters  Thari.  Die Landschaft ist herrlich grün und vielerorts zieren Oleander, blühend in allen Nuancen von weiß über rosa bis rot, den Wegesrand. Unsereins müht sich zu Hause um ein paar Blüten, und hier wuchert es an allen Ecken, sagenhaft. Auch leuchtend gelber Ginster und einige andere bunt blühende Pflanzen erfreuen das Auge.
 
Im Moni Thari ist es gar nicht so ruhig, irgendein Mönch handwerkt immer in einer Ecke herum. Am Eingang werden einige Besucher gebeten, ihren nackten Beine in luf(s)tigen Röcke und Hosen zu verbergen. Ich bin mit Jeans und halblangem T-Shirt aber passend angezogen. Viel hat sich nicht verändert, nur das Grün ist frischer und einige Blüten blühen.
 
Eigentlich will ich nach dem Regen der letzten Tage keine Schotterstraßen fahren, aber dann juckt es mich doch, hinüber nach Profilia zu fahren. Die Strecke kenne ich zwar schon, aber im Frühling ist es doch anders schön. Bis auf ein paar schattige Stellen, wo der Weg noch recht matschig ist, ist aber alles trocken und gut zu fahren. Fenster runter und Nase raus, Radio ist eh aus, so riecht man den würzigen Duft der Pinien und Kräuter.
 
Bei Apolakkia biege ich zu einem kleinen Staudamm ab. Die Schilder versprechen ein Wassersportcenter, das sich später aber als geschlossene Holzhütten entpuppt. In der Umgebung gibt es eine kleine Kirche, dann laufe ich noch ein Stück auf dem Dam entlang, ehe ich wieder zum Auto zurück kehre. Mittlerweile ist meine Fotolust wieder erwacht und heute bei dem tollen blau-weißen Himmel kommt der Polfilter zum Einsatz.
 
Mein nächstes Ziel soll Monolithos sein, bzw. Fourni Beach. Die Straße dort herunter ist schon eine Fahrt wert, um jede Ecke ein anderer, noch schönerer Blick auf das Meer. Am Strand selber ist wenig los und es gibt auch nur eine fahrbare "Kantina", darauf habe ich wenig Lust und fahre wieder hinauf bis zum Kastro Monolithos. Im Oktober war ich zwar schon mal hier, aber bin nicht hinaufgestiegen, das hole ich nun nach. Wenn die Flip-Flop-Füßler das schaffen, dann werde ich doch wohl auch hoch- und viel wichtiger, wieder runterkommen. Es lohnt sich aber wirklich und die Aussicht von diesem alten Gemäuer ist phantastisch, spätestens jetzt läuft meine Kamera auf Hochtouren.
 
Am Kiosk gönne ich mir ein Eis. An der Straße zurück zum Ort halte ich dann noch bei einem Honigverkäufer und nach einer netten Beratung und Verköstigung entscheide ich mich für drei Sorten. Mein Koffer wird platzen ... egal. Und wieder frage ich mich, wie der Verkäufer schon beim Aussteigen erkannt hat, dass ich Deutsche bin, und mich entsprechend ansprach ... ???
 
Nun bin ich langsam bereit für den Heimweg und über die Route Siana - Embonas - Apollona - Platania - Archipoli erreiche ich, mit einigen kurzen Fotostops, aber das meiste "kenne" ich ja schon, bei Kolimbia die Hauptstraße und bin eine Viertelstunde später in Stegna. Hier haben wir wieder einige Wolken, aber ich bin ganz froh darüber, da der Tag ansonsten sehr sonnig war. 
 
Nach einer erfrischenden Dusche und dem Tagebuchgeschreibsel werde ich bald zu Maria zum Essen gehen. Hunger hab ich jetzt!
 
Ich entscheide mich wieder für den griechischen Mixteller, da ist von jedem etwas dabei. Die Fleischbällchen sind besonders lecker. Auch heute sind wieder mehrere Gäste da, es wird langsam. In der Anlage gegenüber sitzen heute eine Gruppe Griechen unter der Überdachung, die Unterhaltung schallt laut durch die Nacht, aber gegen 23 Uhr kehrt auch dort Ruhe ein.
 
 
Sonntag, 20. Mai 2012
 
Was ruhiger Schlaf so ausmacht, ich bin schon wieder um 7 Uhr wach. Passiert mir zu Hause nie! Ich habe aber noch Zeit, da ich mich um 10 Uhr mit Silvia aus dem Rhodos-Forum treffen will. Die Sonne scheint vom blauen Himmel, wird sicher warm, was will man mehr! 
 
Gegen dreiviertel zehn verlasse ich die Pension und werfe noch einen Blick über den Strand. Dann sehe ich auch schon eine einzelne Person der Taverne Maria entgegenstreben, das kann nur Silvia sein, und richtig. Bei einem Kaffee - ich trinke endlich mal einen Frappee - beschnuppern wir uns ein bisschen und ich glaube, sind beide ganz zufrieden. Ich erzähle Silvia, dass mir gestern beim Essen eine Dame aufgefallen ist, die in einem Buch blätterte, das mir wie ein Lehrbuch aussah. Und richtig: Als jene Dame wenig später vorbei läuft, erkennt Silvia eine Teilnehmerin ihres Griechischkurses wieder! Ein kleiner Smalltalk und dann verabreden wir uns zu dritt fürs Abendessen.
 
Vorher starte ich aber mit Silvia zu unserem gemeinsamen Ausflug. Wir beschließen, auf den Profitis Ilias bei Archangelos zu fahren. Dank der Beschreibung im Forum finde ich die Straße sofort, sie ist gut ausgebaut und in nullkommanix hat man schon einen tollen Ausblick auf den Ort. Es geht durch felsige Landschaft, überall stehen Silberdisteln und vereinzelte Olivenbäume. Dazwischen "grasen" Ziegen. Die Straße führt einmal halb herum um den Berg, teilweise unter einer steilen Felswand entlang, dann ist man schon fast auf dem Gipfel. Und Überraschung, hier oben steht ... richtig ... ein kleines Kirchlein. Auch wenn ich es schon wusste, so ist es doch einigermaßen erstaunlich in dieser Einöde hier.
 
Das Gelände ist gut gepflegt und tatsächlich werkelt ein älterer Herr im Gärtchen vor der Kirche. Wir gucken uns um und da Silvia ja bereits etwas Griechisch kann, ist sie schon im Gespräch mit ihm. Wir werden prompt auf einen Kaffee eingeladen und so komme ich in den Genuss meines ersten griechischen Kaffees. Mit Zucker nicht schlecht! So sitzen wir dann eine ganze Weile mit dem alten Herrn im Garten, radebrechen auf griechisch und er kann sogar etwas Deutsch, war wohl eine Weile in Krefeld. Mit seiner Frau kümmert er sich um das Kirchlein und hält die Straße in Ordnung. Vor dem Tor steht sein altes Mopped, mit dem er hinaufgekommen ist.
 
Nach einiger Zeit brechen wir auf und klettern die wenigen verbleibenden Meter bis zum Gipfel des Profitis Ilias, wo einige Steinreste von einem Gebäude zeugen. Muss mal nachforschen, was das gewesen sein könnte. Der Rundblick von hier oben ist einmalig und das Wetter tut sein bestes. Fotografierwölkchen zieren den Horizont. Der Blick geht bis an die Nordspitze der Insel, man kann sogar die Hotels von Rhodos-Stadt ausmachen, im Süden verliert sich der Blick etwas gegen das Sonnenlicht. Aber Chariki und seine Festung unter uns ist klar zu erkennen. Auf dem Rückweg schießen wir noch einige Fotos in Richtung Stegna und das Meer.
 
Nach so viel "Landschaft" beschließen wir, nach Archangelos hineinzufahren und uns ein Lokal für ein kleines Mittagessen zu suchen. Zuerst einmal schauen wir uns die Kirche an, in der gerade eine Taufe stattfindet. Das geht alles sehr offen und laut zu. Auf meine Bemerkung, dass die Kirche so frisch geweißelt ausschaut, also dass die hier sicher öfter mal den Pinsel schwingen, meint Silvia "vielleicht haben sie ja eine Sprinkleranlage für die Farbe?". Wenig später finden wir allerdings in der Nachbarschaft ein nicht unerhebliches Farblager.
 
Dann suchen wir eine Taverne in der Nähe der Kirche und kehren ins Hellas ein, mit einem Wappen von Krefeld an der Hauswand :-) Der Wirt (dank Internetrecherche habe ich herausgefunden, dass er Stelios heißt) ist sehr nett und begrüßt uns, als wären wir alte Freunde. Er meint auch, mich vom letzten Jahr zu kennen, obwohl ich gar nicht in Archangelos war, aber irgendjemand aus der Familie hat in Stegna ein Haus ... na das übliche, hier kennt jeder jeden und nix bleibt geheim ^^ Wir bestellen drei verschiedene Kleinigkeiten, das ist so Essen wie ich es liebe. Es schmeckt auch alles sehr lecker.
 
Anschließend erkunden wir den "Irrgarten", sprich die Gassen von Archangelos. Immer rund um die Kirche und langsam aufwärts richtig Akropolis. Akropolis bedeutet übersetzt "Oberstadt" und wird gern für alte Gemäuer oberhalb der Städte angewendet. Hier erwarten uns die Reste einer alten Johanniterburg, in die eine kleine Kapelle einbaut wurde. Von hier oben hat man auch einen tollen Ausblick auf den Ort.
 
Wenig später versenke ich in der Kanalisation von Archangelos meinen Objektivdeckel ... das Ding fiel mir ja eh ständig ab und ich hatte es im Geiste schon irgendeinen Felsen runter kullern sehen, aber in den Abfluss - nein, das hat es nicht verdient! Nun muss ich mich mit einem Taschentuch behelfen, denn ich wüsste nicht, wo ich hier einen 58er Objektdeckel herbekommen sollte. Wenig später bemerke ich dann noch, dass der Stift vom Polfilter verschwunden ist (er ist nicht lebensnotwendig, erleichtert aber das Drehen sehr). Irgendwie nicht mein Tag .... aber alles nicht wirklich schlimm.
 
Zurück geht es durch die engen Gassen von Archangelos und wir landen punktgenau wieder beim Auto. Ein sehr hübscher Ort, wenn man die Hauptgassen hinter sich lässt!
 
In Stegna trinken wir noch eine kühlen Schluck zusammen, dann teilen wir uns, um uns zum Abendessen frisch zu machen. Im Nachbarzimmer sind neue Gäste einzogen, es ist ein Gerumpel und Geraschel, ich hoffe mal, das beschränkt sich aufs Kofferauspacken ... die Sprache konnte ich noch nicht zuordnen, sooo hellhörig ist es dann doch nicht, aber deutsch sprechen sie nicht. Schaun mer mal.
 
Silvia ist pünktlich und auch Irmi erscheint kurz nach halb acht. Wir bestellen verschiedene Gerichte zum Rundumfuttern - sprich jeder von jedem - und wieder ist es sehr lecker. Ich mag besonders die Hackfleischbällchen und irgendwie muss ich noch rausfinden, was da für Gewürze drin stecken. Nach einem sehr anregenden Abend trennen wir uns gegen elf Uhr, die beiden anderen müssen ja morgen zu ihrem Griechischkurs in Afandou, aber wir werden uns alle wiedersehen am Dienstag beim Treffen von den Rhodos-Forumsleuten.
 
 
Montag, 21. Mai 2012
 
Irgendwann in der Nacht, so gegen halb zwei, höre ich wieder zwei Kater streiten. Ich gucke raus und sehe den einen zu unserem Haus laufen. Schnell schappe ich mir mein Futterdöschen und richtig, Katermann lässt es sich im Garten schmecken.
 
So schlafe ich dann auch etwas länger und komme erst ziemlich spät in die Gänge. Die Sonne scheint, aber der Himmel ist verschleiert. Meine Tour soll mich heute in den Süden der Insel nach Lachania und Mesanagros führen, mal sehen, ob das Wetter mitspielt.
 
Auf dem Hinweg verlasse ich hinter Gennadi die Küstenstraße und fahre eine parallel verlaufende Schotterstraße durchs Hinterland. Man ist wieder mitten drin in der rhodischen Landschaft mit Wiesen und Olivenbäumen. Das eine oder andere Kapellchen steht am Wegesrand oder ein paar Meter entfernt. So gelange ich schließlich ganz gemütlich nach Lachania. Zuerst fahre ich hinunter in den Ort zur Kirche und erkunde das Dorf zu Fuß. Herrliche enge, urige Gassen erwarten mich, viele gepflegte Häuser, auch ein paar Ruinen dazwischen wie so oft. Und überall leuchtende Blüten als Kontrast zu den weißen Häusern. Mir wird ganz schön warm bei all dem auf und ab und ich beschließe, Chrissys Taverne aufzusuchen, von der mir Silvia berichtet hat. Das ist auch ganz leicht zu finden und Papageorgiou, der Pope der Gemeinde und Tavernenbesitzer, winkt mich schon im Vorbeifahren hinein.
 
Ich werde freundlich empfangen mit einem Mischmasch aus Deutsch, Griechisch und Englisch. Da ich der einzige Gast bin, setzt sich der originelle Pope zu mir und wir unterhalten uns ein bisschen über Gott (na, nicht wirklich) und die Welt resp. Rhodos. Ich bekomme ein Glas Wein aus eigenem Anbau, bestelle dann griechischen Salat und Tsaziki. Es schmeckt wirklich gut, leider habe ich nicht mehr Appetit, um das Hühnchen-Souvlaki zu probieren. Später schießt der Sohn noch ein Foto von uns beiden. Mittlerweile sind auch noch mehr Gäste gekommen (alle flink von der Straße "weggefangen" ;-)) und Papageorgiou wandelt zwischen den Tischen und verteilt Visitenkarten.
 
Als ich mich endlich losreißen kann, fahre ich weiter nach Mesanagros. Unterwegs ein kurzer Stop bei Agios Thomas, wieder so eine unscheinbare kleine Kirche mit goldenen Innenreien. In Mesanagros ist gar nichts los, kein Mensch auf der Straße außer mir und den beiden jungen Schweizern, die neben mir in der Taverne saßen. Die örtliche Taverne hat geschlossen und auch Katzen sind fast keine zu sehen und so werde ich das extra reichlich mitgebrachte TroFu gar nicht los. Also wandere ich bisschen durch die Gassen und kehre zurück zum Auto, als die ersten Regentropfen fallen.
 
Das nächste Ziel ist dann Moni Skiadi, hier wurde im Oktober kräftig gebaut, mittlerweile ist man fast fertig. Auf dem Parkplatz tummeln sich zahlreiche Katzen, hier werde ich nun endlich mein Futter los und am Ende sitzen mind. 8 Katzen um mich herum! Im Klosterhof werden die wenigen Besucher freundlich empfangen mit Keks und Kaffee (Einladung des Hauses) und unter einem Sonnenschirm warte ich den Regenschauer ab. Ein Mönch im schwarzen Gewand biegt um die Ecke und hinter ihm drei Katzen "bei Fuß", das ist ein schöner Anblick.
 
Leider wird das Wetter nicht besser, im Gegenteil, es zieht immer mehr zu und so beschließe ich, auf den kürzesten Weg (Appolakia, Vati, Gennadi, Lardos) gen Heimat zu fahren. Es ist schon ein bisschen gemein, dass hier in Stegna das Wetter ganz gut gewesen zu sein scheint!
 
Beim Abendessen bestätigt mir Thoula dies und meint, ich würde wohl die Wolke hinten angebunden haben ^^ Ich esse heute diese leckeren Gemüsefrikadellen „Pitarudi“ sowie zwei von den Fleischbällen. Danach gibt es gleich 2x Nachtisch, einmal Obst mit Götterspeise und ein Vanilledessert. Ich fürchte, ich werde zu Hause einen Schock kriegen, wenn ich auf die Waage steige ... Der Abend ist sehr schön lau und ich laufe noch einmal die Uferpromenade bis ans hintere Ende und bin dann direkt mal vor 22 Uhr im Zimmer.
 
 
Dienstag, 22. Mai 2012
 
Heute stehe ich tatsächlich mal früher auf, denn erfahrungsgemäß ist morgens das beste Wetter zur Zeit. So bin ich dann auch schon kurz nach 9 Uhr unterwegs. Mein erstes Ziel ist Koskinou, kurz vor Rhodos-Stadt gelegen. Auf dem Weg dorthin schaue ich kurz bei J&D rein wegen der Abgabeformalitäten für den Wagen am Flughafen. Den Schlüssel in den Kofferraum werfen - so einfach geht das.
 
Koskinou erreiche ich von der anderen Seite, als im Forum beschrieben, finde aber den Weg zur Kirche hoch auf Anhieb. Das ist sowieso das Schöne in all den Dörflein: Zur Kirche kommt man immer irgendwie. Dort finde ich einen schattigen Parkplatz und tauche ein in die Gassen des alten Dorfes. Auch hier sind die meisten Häuser hübsch zurecht gemacht, oft bunt angemalt, viele blühende Pflanzen wachsen davor, daneben, dazwischen. Nur wenig Katzen treffe ich, um genau zu sein, eine einzige, die nicht vor mir davon läuft und meine Leckerli annimmt. Die Taverne im Ort hat noch geschlossen, aber ich bin ja eh grad erst vom Frühstück weg.
 
Von Koskinou aus fahre ich über Kalithies, mit Abstecher zu einem Kirchlein, nach Psinthos. Auch dieses Dorf wurde mir empfohlen und ich bin letztes Jahr auch nur kurz durchgefahren. Diesmal parke ich am Dorfplatz und erkunde auch hier die Gassen hinter der Front. Auch hier gibt es wieder urige Häuser und Wege zu sehen. Einige Katzen lassen sich die Reste eines Knochens schmecken. Ich hingegen kehre nach meinem Rundgang in der Taverne Smaragd bei Georgio ein. Auch dieses Lokal wurde mir wärmstens empfohlen und ich werde nicht enttäuscht. Nach einer herzlichen Begrüßung und dem üblichen "woher-wohin-wie gehts denn so" nehme ich direkt an der Straße Platz und probiere ich eine Spezialität des Hauses, dessen Namen ich mir leider nicht gemerkt habe: gefüllte und mit Käse überbackene Auberginenscheiben sowie Käsebällchen. Beides seeeehr lecker und zumindest die Auberginensache könnte ich durchaus mal probieren selber zu machen.
 
Es ist so gemütlich hier und entspannend, das durchaus überschaubare Treiben auf dem Platz zu beobachten, dass ich nach den Essen noch ein Glas Wein und später einen griechischen Kaffee trinke. Siga, siga... ich bin in Griechenland angekommen. Zu blöd, dass ich übermorgen schon wieder fort muss :-(
 
Nach zwei Stunden breche ich dann aber doch mal auf, da ich ja noch weiter möchte. Durch das Tal von Petaloudes gelange ich hinunter zur Küste. Hinter Soroni biege ich nach Fanes ein, das Dorf der Farben, wo ich letztes Jahr schon war. Ich finde diesmal noch ein paar "neue" Ecken, fahre aber bald weiter über Salakos und den "wahren" Profitis Ilias nach Eleousa. Hier erkunde ich mal die Ruinen der italienischen Hinterlassenschaften. Ein bisschen unheimlich ist das schon, aber es sind noch mehr Touristen unterwegs, man ist nicht allein. Es erinnert mich etwas an die Geisterstadt in der Namib, Kolmanskoppe - nur der Sand fehlt
 
Dann beschließe ich, gemütlich heimwärts zu fahren. Leider stehen bei den Kirchen Agios Fountoukli und Agios Nektrarios gerade Reisebusse, so fahre ich ohne Halt durch. Das Wetter hat sich tapfer gehalten, es zog zwar über den Tag leicht zu, aber Grundtendenz freundlich. Den Nachmittag verbringe ich dann im Zimmer, relaxe, dusche, tippele hier und gegen 19:30 Uhr starte ich dann mit Irmi nach Kolimbia (ca. 15 min entfernt), wo wir uns mit ein paar Rhodos-Foris treffen.
 
 
Mittwoch, 23. Mai 2012
 
Der Abend war lang und lustig, wir waren dann doch neun Personen: Kyby, Spiro mit Frau, Silvia mit zwei Kurskollegen (Klaus und Irmi), Michaela, Maegi und ich. Es gab viel zu erzählen und erst nach Mitternacht löste sich die Runde auf. Auch die Taverne und das Essen waren sehr gut.
 
Heute Morgen scheint wieder die Sonne mit leichten Wölkchen, windig ist es, das richtige Wetter für einen schönen Ausflug, gleich geht es los! –
 
Ich starte in Richtung Kolimbia und biege dann in die Straße nach Eleousa ab. Allerdings fahre ich nicht in den Ort, sondern weiter über Dimilia, Salakos runter nach Kalavarda. Ich möchte ein bisschen die Nordwestküste abklappern. Wie das so ist, zeigen sich hier in Richtung Ataviros dicke Wolken, aber unten scheint die Sonne. Einzelne Fotostops, so auch in Kamira Skala, unterbrechen meine Fahrt. Erster richtiger Halt ist dann in Krítinia, wo ich durch den kleinen Ort schlendere. Am Platz unterhalb der Kirche steht eine große Platane, dort gibt es ein größeres Café und ein kleines, vor dem zwei alte Damen sitzen. Dort nehme ich Platz und trinke eine Fanta. Ich bin immer wieder erstaunt und beeindruckt, dass so viele Leute auf der Insel Deutsch sprechen, auch die alte Dame kann ein bisschen und ich kontere mit meinen drei Brocken Griechisch.
 
Das Dorf selber ist ganz niedlich, aber auch hier kaum Katzen oder nur in Privathäusern. Lediglich eine Dreierbande läuft mir über den Weg und freut sich über ein paar Leckerli.
 
Von Krítinia geht es weiter südwärts und nach einigen Kilometern folge ich einem Abzweig nach Akra Glifada hinunter ans Meer. Eine kleine Siedlung, steiniger Strand mit toller Brandung, kein Mensch weit und breit. Wieder einmal ist der Weg das Ziel, die Landschaft ist einfach umwerfend. Man kann weder den Geruch beschreiben (ich sag immer: Weihrauch? Wahrscheinlich einfach Pinie ...) noch das alles in Worte oder Bilder fassen. Man muss es selber sehen und auf sich einwirken lassen.
 
Das Wetter hier unten am Meer ist prima, oben immer noch dunkle Wolken, doch weiter nach Süden hin wird es wieder freundlicher. Nach einem kurzen Stop in Monolithos an der Kirche durchfahre ich Apolakkia und biege schließlich die kleine Straße hinauf zum Moni Skiadi. Hier hatte es ja vor zwei Tagen geregnet, heute strahlt die Sonne vom blauen Himmel. So nutze ich die Gelegenheit für ein paar Schönwetterfotos und um die vierbeinigen Bewohner ein bisschen mit Leckerli und TroFu zu verwöhnen.
 
Weiter geht es dann nach Mesanagros, auch hier scheint endlich die Sonne, und für einen kleinen Imbiss halte ich noch einmal in der Taverne von Papageorgiou in Lachania. Er freut sich sehr, dass ich noch einmal gekommen bin, und schenkt mir eine Papiertischdecke und einen Pepsi-Aschenbecher. Ich rauche zwar nicht, aber er besteht darauf! ... Ich esse ein Tsaziki und trinke ein Glas Weißwein, dann kaufe ich doch noch ein Glas Honig (Papa freut sich von einem Ohr zum anderen :-)) und verspreche zum Abschied (Kratzebart von links und Kratzebart von rechts ^^), im nächsten oder übernächsten Jahr wiederzukommen. Denn DAS habe ich längst vor ......
 
Gemütlich geht es dann wieder runter an die Küste. Ich biege ab nach Asklipio und fahre durch die wunderschöne Landschaft weiter nach Moni Thari. Irgendwie ein "traditioneller" Ort für mich: Mein erste und mein letzter Ausflug haben mich jetzt und auch im Oktober hierher geführt. Noch einmal sauge ich die Landschaft in mich auf, speichere auf innere Festplatte sozusagen.
 
Über Laerma und Lardos geht es dann runter zur Hauptstraße und auf dem direkten Weg nach Stegna hinunter. Auch hier strahlt die Sonne und zum Abschied sozusagen zeigt sich der Himmel wie frisch gestrichen. Zum Abendessen kommen vielleicht noch Silvia und Irmi zu Maria, mal gucken, wie es mit ihrem Kursprogramm ausgeht. –
 
Silvia und Klaus sitzen schon bei Maria, als ich ankomme. Irmi kommt leider nicht mehr. Aber wir haben noch viel Spaß bei einem leckeren Essen. Und der Abschied von Maria, Thoula und Panas ist wieder sehr herzlich, ich bekomme von Maria eine kleine Flasche Wein geschenkt. Vielleicht gehe ich morgen noch auf einen Kaffee vorbei, ehe ich Stegna verlasse!
 
 
Donnerstag, 24. Mai 2012
 
Der letzte Tag zeigt sich wieder sehr bewölkt und so bleibe ich noch ein bisschen im Bett liegen. Schließlich muss ich aber doch auf und die Reste einpacken.  Dann scheint der Himmel aufzureißen und nach einem kurzen Frühstück, Koffer nochmal halb aus- und wieder einpacken verabschiede ich mich von Jack und seiner Frau. Auch bei Maria und Thoula schaue ich noch einmal kurz hinein. Langsam rolle ich die Uferstraße entlang und genieße noch einmal den Blick aufs Meer. Jassas Stegna, wann sehen wir uns wieder?
 
Weil "oben" das Wetter wieder recht gut aussieht, beschließe ich, zum Kloster Tsambika hinauf zu fahren. Ob ich mir die 300 Stufen bis zum Kloster antue, bezweifele ich noch ... und richtig, da ich eh schon ein Stück weiter unten geparkt habe, reicht mir der Aufstieg bis zur Taverne. Hier komme ich eben nächstes Mal her und ein bisschen Landschaft sieht man ja auch von hier aus ;-)
 
Dann wollte ich eigentlich weiter zum Filerimos, aber unterwegs beschließe ich, doch lieber noch einmal auf den Profitis Ilias zu fahren. Bei den Kirchen Agios Nektarios und Agios Fountoukli sind diesmal keine Besucher und ich genieße noch kurz die Ruhe der alten Kirche. Die Pfaue von Fountoukli geben eine Abschiedsvorstellung und zeigen ihr prächtiges Federkleid. Weiter schlendere ich - sofern man beim Fahren von Schlendern reden kann - hinauf auf den Berg. Noch ein letztes Mal inhaliere ich die würzige Luft der Pinienwälder. An den italienischen Hotel noch ein letzter Fotostop ... tja und bewege ich mich doch eher direkt, wenn auch "siga-siga" in Richtung Flughafen.
 
Dort lasse ich den Wagen auf dem Parkplatz stehen, werfe den Schlüssel in den Kofferraum, ein letzter Blick zurück und dann stehe ich gegen 13:30 Uhr brav in der Schlange zum AirBerlin-Flug nach Nürnberg. Wie immer habe ich die Reihe erwischt, wo es scheinbar gar nicht voran geht. Da ich aber davon ausgehe, dass sie nicht ohne mich fliegen werden, lausche ich entspannt den Unterhaltungen um mich herum und könnte mich vor Lachen kringeln, was man da so zu hören bekommt. Endlich an Position eins angelangt, bekomme ich gerade noch einen Sitzplatz am Fenster in Reihe 14, leider rechts, ich hätte doch so gern noch einen Blick über die Insel geworfen. Aber nun gut
 
Der Flieger ist dann auch gut voll und mit einer halben Stunde Verspätung gehen wir in die Luft. Stört mich nicht, da ich in Nürnberg ohnehin über zwei Stunden Aufenthalt habe. Diesen nutze ich jetzt gerade zum Schreiben dieser Zeilen - nur zum online-Gehen stelle ich mich hier zu blöde an oder, keine Ahnung, man muss zumindest ein Passwort haben. Nun, es geht auch ohne und ich hab ja noch mein zweites Buch parat. Der zweite Flug ist zwar kurz, aber recht nervig, neben mir sitzt ein Pärchen, ich tippe auf Norwegen oder so? - und er redet mit einer durchdringenden, knarrenden Stimme wirklich fast ununterbrochen!! NERV! Aber es ist ja nur knapp eine Stunde. In Berlin landen wir dann sehr pünktlich und schnell kommt mein Koffer und dank eines flotten Taxifahrers bin ich gegen 21 Uhr zu Hause, wo mich meine vier Fellnasen schon sehnsüchtig erwarten!!
 
 
Nachwort ...
 
Wie immer ein paar Worte zum Schluss!
 
Auch dies war wieder ein wunderschöner Urlaub. Zwar hat das Wetter nicht immer mitgemacht, Einheimische und Inselkenner bestätigten, dass es schon "schlecht" wäre dies Jahr. Aber man kann nicht meckern und es ja hat ja nie länger oder überall geregnet - irgendwo schien eigentlich immer die Sonne.
 
Auch habe ich mich trotz Krise sehr, sehr wohl gefühlt. Ich finde es traurig und unverständlich, dass so viele Absagen wegen der Krise gemacht werden. Viele Tavernen sind abends fast leer oder haben ganz geschlossen, auch Shops und Autovermietungen betrifft dies. Dabei gibt es wirklich keinen Grund zur Absage! Die Leute sind sehr, sehr freundlich, ich habe nie ein schlechtes Wort gegen Deutschland gehört, im Gegenteil, viele Rhodier waren früher ja mal in Deutschland und sprechen die Sprache immer noch - man kommt ins hinterste Dorf und wird freundlich auf Deutsch empfangen, das ist schon teilweise kurios! Ich hoffe, die Leute überlegen sich mal, ob das eine mit dem anderen zu tun hat ... denn bei den Griechen vor Ort geht es um die Existenz!
 
Nichtsdestotrotz ist schon fest geplant, nächstes oder übernächstes Jahr wieder nach Rhodos zu fahren. Wie schreibt einer im Rhodos-Forum so passend: Einmal Rhodos, immer Rhodos!
 
In diesem Sinne: Jassas!