Karpathos & Rhodos 2014
 
13. - 29. Mai 2014
 
"Wie gleichen sich die Bilder!"

Schon wieder Rhodos ?! - Ja, aber !!
 
Vor einem Jahr war ich zum dritten Mal auf Rhodos und hatte wieder einen wunderschönen Urlaub dort. Und im Herbst erkundete ich Neuland, nämlich die westliche Nachbarinsel Karpathos. Da es mir dort so gut gefallen hat, beschloss ich, im Frühjahr noch einmal hinzufliegen. Jedoch konnte ich mich nicht so recht entscheiden, Rhodos völlig "links liegen" zu lassen, da noch so einige "weiße Flecken auf der Landkarte" existieren, und so entschloss ich mich, erstmals ein kleines Inselhüpfen zu veranstalten. Vom 13. - 17. bin ich also auf Karpathos und am 17. fliege ich dann mittags rüber nach Rhodos, wo ich bis 29. Mai bleibe.
 
Ich freue mich auf beide Inseln und wie immer möchte ich Euch gern an meinen Erlebnissen teilhaben lassen. Ein paar Bilder gibt es sicher auch wieder :-)
 
*Hier gehts zur Fotoseite*
 
12.05.2014 ... der Vortag
 
Die Vorbereitungen laufen. Der Koffer ist seit zwei Tagen fertig, wird verschlossen und verschnürt. Die Katzen gucken skeptisch, sie ahnen, was los ist ... nur die kleine Gipsy ist noch nicht im Bilde. Mir tut es ja auch leid, die Bande jetzt allein zu lassen, wo Gipsy gerade mir gegenüber auftaut - aber da müssen wir nun durch. Die Jungs hängen heute wie die Pattex-Kleber an mir :-)
 
Am Abend fahre ich zum Flughafen zum Vorabend-Check-in. Bordkarten habe ich schon online abgefordert, aber die Stunde, die ich für das Kofferabgeben am nächsten Morgen früher am Flughafen sein müsste, stehe ich gern heute schon an .... eine Schlange quer durch die Halle, ich bin dann tatsächlich erst nach einer Dreiviertelstunde dran. Adieu Koffer, wir sehen uns auf Karpathos! Nun noch das Taxi zu 5:20 Uhr bestellen und den Abend irgendwie vorüberbringen .......
  
13.05.2014
 
Wie immer fällt der Abschied schwer, aber heute morgen schmollt die Bande mit mir ... Das Taxi ist pünktlich und ich bin schnell am Flughafen und durch den Check-In. Es dauert auch nicht allzulange und wir können einsteigen. Die letzten Jahre dachte ich ja immer, "das ist nun der letzte Flug ab Tegel", aber diesmal verkneife ich mir diesen Gedanken und hoffe auf viele weitere Jahre, hier von diesem Standort zu fliegen!
 
Im München ist es ebenso grau wie in Berlin, dank der Wolken war auch nur wenig zu sehen vom Land. Wir landen pünktlich und es ist ein ganzes Ende zum Abfluggate zu laufen. Dort erkenne ich sofort Susanne und Thomas aus dem Karpathos-Forum (wir hatten vorher Fotos ausgetauscht) und wir verkürzen uns die Wartezeit mit einem kleinen Plausch. Der Flug startet dann mit etwa 30 min Verspätung, jedoch sind wir pünktlich in Karpathos. Erst über Athen reißen die Wolken auf und die Hauptstadt, Piräus und Aegina kann ich durch einige Wolkenlöcher erkennen. Später liegt mit einigen Wölkchen bekränzt Santorini fast unter uns.
 
Auf Karpathos scheint die Sonne, es ist angenehm und etwas windig. Ich habe Glück: Mein Koffer kommt als dritter oder vierter übers Band und so bin ich dann tatsächlich wohl die erste, die die Halle verlässt. Draußen wartet bereits Maria von der Autovermietung und erkennt mich auch gleich wieder. So erhalte ganz schnell meinen Vertrag, das Auto steht auf dem Parkplatz, ich finde es auf Anhieb, ein metallicblauer Fiat Panda. Hat schon ein paar KM auf dem Buckel und die eine oder andere Delle, fährt aber, wie ich sogleich feststelle, ganz prima.
 
Bis Finiki, wo ich dieses Jahr mein Quartier habe, sind es nur knapp 20 min langsamer Fahrt und mein Wirt erwartet mich schon. Ich bekomme ein schickes Appartement - schön groß mit zwei Räumen, Küchenecke und Duschbad, kleiner Sonnenbalkon mit Aussicht auf die Bucht von Finiki. Da kann man für den Preis, den ich hier zahle, wirklich nicht meckern und fast tut es mir schon leid, dass ich hier nicht länger als 4 Nächte bleibe!
 
Nachdem ich das Internet getestet und die wichtigsten Sachen ausgepackt habe, starte ich zu einer ersten Tour auf die andere Inselseite rüber. Überall am Wegesrand blüht es gelb, weiß, lila ... ich bin kein Fachmann und erkenne nur den eher seltenen Ginster, aber es sieht gezaubernd aus. Über Othos und Volada erreiche ich Pigadia. Ich parke unten am Hafen und suche mir eine nette Taverne, wo ich den ersten Frappé (metrio me gala, parakalo ;-) ) genieße. Im der Fußgängerzone ist es ganz leer, nur wenige Geschäfte haben überhaupt geöffnet, was aber wohl auch an der Uhrzeit (ca. 16 Uhr) liegt. Daher fahre ich weiter zum Supermarkt Louloudis und hole ein paar Sachen zum Frühstück und für den Sundowner auf dem Balkon.

Gemütlich fahre ich weiter, erkunde eine neue Strecke als Umgehung der Innenstadt von Pigadia und lande so nach kurzer Fahrt durchs Landesinnere an der Straße Pigadia - Airport. Dort nehme ich den Abzweig nach Amoopi und schaue noch einmal, wo ich im September war. An der kleinen Kapelle oberhalb der Bucht lege ich eine Gedenkminute ein ... und dort, auf der Mauer, waren letztes Jahr die Katzen ... wie ich in den offenen Müllcontainer daneben schaue, springt tatsächlich eine raus und ich eröffne auf der Mauer das Buffet. Letztendlich sind es vier, die sich an meinen Leckerli laben. Ein Mini-Joschi kommt sogar zu mir schmusen, die anderen sind eher scheu und sehen auch nicht gesund aus. Auch in den Dörfern habe ich im Vorbeifahren schon einige Katzen rund um die Müllcontainer gesehen, die meisten dreckig und verrotzt :-(
 
Vorbei an meiner "alten" Pension, dem Four Seasons, fahre ich wieder bergauf und biege nach Menetes ab. Ich genieße die Fahrt, selten bin ich schneller als 40 km/h, auch wenn die Straße es hergeben würde. Siga siga - ich bin in Griechenland angekommen!
 
Zum Abendessen gehe ich hinunter an den Hafen. Gefühlte 1000 Stufen geht es abwärts (100 aber mindestens) und die auch noch sehr unregelmäßig - da werde ich morgen wohl die Straße wählen. Unten entscheide ich mich für die Taverne Marina, in allen anderen ist gar nichts los. Es ist eben noch Vorsaison. Ich wähle Käsebällchen und Kalamaris. Dazu gibt es Brot und Olivenpaste und als Nachtisch vom Haus noch einen leckeren Kuchen. Für Unterhaltung sorgen zwei niedliche Katzen, ein Jerry-Verschnitt ist dabei mit einem blinden Auge, aber ansonsten könnten sie Brüder sein: Springt auf die Balustrade, sitzt in Positur - und am Ende pfötelt er die Muscheldeko von der Brüstung!!

So gesättigt und belustigt, wandere ich die Straße hinauf und genieße noch die Aussicht über das abendliche Finiki. Den Sonnenuntergang kann man vom Ort oder Hotel aus nicht sehen, da muss ich wohl morgen mal zur Kirche hinauf krabbeln.

14.05.2014
 
Die Nacht habe ich ganz gut geschlafen, sieht man mal von diversen Unterbrechungen mit nachfolgendem Aufstehen zur Lokalisierung diverser Geräusche ab: Fensterläden quietschen im Wind, der Wäscheständer auf dem Balkon kippt um (Wind!), die ersten Fischerboote, die gegen 6 Uhr aus dem Hafen tuckern, Familie Jerry (richtig, von der Sorte scheints hier einen ganzen Clan zu geben!) auf dem Grundstück gegenüber legt sich mit der Miniausgabe von Hund an, der hier wohl zum Haus gehört. Das einzige, was mich wirklich nicht gestört hat, ist die direkt vorm Schlafzimmer verlaufende "Haupt"strasse Arkassa - Lefkos: Da sind heute Nacht, wenn überhaupt, zwei Autos durchgefahren, und dann erst wieder der Sieben-Uhr-Bus (den ich auch nur gehört habe, weil ich gerade im Bad zu Gange war).
 
Dafür strahlt nun die Sonne und es ist angenehm windig, als ich gegen 10 Uhr mit einer Tasse Kaffee und einem leckeren Croissant den Tag beginne. Gegen 11 Uhr verlasse ich mein Appartement in Richtung Norden und fahre gemütlich an der Küste entlang. Der Wind frischt weiter auf. Am Strand von Adia gehe ich etwas spazieren, stelle aber schnell fest, dass ich kein S(tr)andläufer bin ... ständig Steinchen und Sand in den Sandalen ist nicht mein Ding. So beobachte ich ein bisschen die Wellen, halte nach ein paar schönen Kieseln Ausschau und laufe dann ein Stück einen kleinen Weg am Ufer lang.
 
Weiter geht es dann nordwärts nach Lefkos. Bevor ich aber an den Hafen hinunter fahre, biege ich zuerst zu meiner Lieblingstaverne "To Eklekton" ab. Dort werde ich freundlich empfangen "welcome again!" und nach meinen beiden Freundinnen vom letzten Jahr gefragt. Als nächstes zeigt sie mir die kleine Katze, die vier "crazy kitten" hat ... die junge Wirtin weiß bescheid! Ich suche mir in der Küche am Buffet etwas zu essen aus (Oktopussalat, wenn ich es richtig verstanden habe, und Tsaziki) und wenig später genieße ich auf der Terrasse mit Blick in die Olivenbäume das Essen. Dieser Salat ist sehr lecker! Zwei weitere Tische werden nach mir noch besetzt - hier ist richtig was los, im Gegensatz zum Rest der Insel, der noch im Winterschlaf vor sich hinzudümpeln scheint. Sehr viele Shops und Tavernen haben noch gar nicht geöffnet.
 
Nach einem herzlichen Abschied ("Du kommst doch vor der Abreise noch einmal vorbei?") fahre ich hinunter an den kleinen Hafen von Lefkos. Auch hier ist kaum was los und ich laufe ein bisschen am Ufer entlang und fotografiere Fischerboote und das türkisfarbene Meer. Leider fängt meine Kamera an zu spinnen und weigert sich kurzfristig aufzunehmen!! "Error 99" - das bedeutet etwa "keine Ahnung, was mir fehlt, aber irgendwas ist mit mir!" Nun, ich hoffe, dass sie übern Urlaub noch durchhält, dann muss sie wohl mal in die Inspektion. Vielleicht gefällt ihr auch nur das grelle Licht in Verbindung mit dem salzigen Sturm vom Meer her nicht .....
 
Dennoch gelingen einige schöne Aufnahmen und zur Not hab ich ja noch die beiden kleinen Knipsen dabei.
 
Meine Fahrt geht weiter in den Norden - immer unterbrochen von Fotostops am Wegesrand, wo es wirklich toll blüht und wächst. Sogar mitten auf der Straße suchen sich Blumen ihren Weg ans Licht. Bei Spoa biege ich ab nach Agios Nikolaos, einer kleinen Ansiedlung mit Häfchen, einigen Häusern und Taverne. Alles sehr verschlafen hier unten, die Taverne hat aber wohl auf. Die Fahrt über die kurvenreiche Strecke hat sich aber auf alle Fälle gelohnt.
 
Entlang der Ostküste fahre ich dann wieder gen Süden. Diese Strecke hat mir schon im Oktober so gut gefallen! Leider ist der Himmel mittlerweile etwas verschleiert und das Licht diffus, so dass ich kaum Fotos mache (von dieser Tour findet man reichlich in meinem Reisebericht vom Okt. 2013) und recht zügig durchfahre bis zum Abzweig Volada - Othos. Auf der anderen Seite der Insel fahre ich noch schnell zum Supermarket in Arkassa und besorge mir ein paar Kleinigkeiten, u.a. Nescafé frappé, den ich kurz darauf im Zimmer genieße!
 
Der Wind heult ums Haus und der Himmel ist wieder klarer geworden. Wenn ich hier mit tippseln fertig bin und noch eine kleine Siesta gehalten habe, werde ich wieder hinunter an den Hafen gehen und vorm Essen noch zur Kirche hochlaufen. Soweit der Plan ... mal gucken, wie es wirklich kommt :-)
 
...... Tatsächlich, nachdem der Wirt mich besucht hat - wir fachsimpelten, soweit es mein Englisch erlaubte, über Kameras - und in einem zweiten Gang noch ein paar selbstgebackene Leckereien brachte, wanderte ich dann frisch geduscht die 72 Stufen (gezählt!!) hinunter in den Ort - um sofort 50 Stufen wieder hinauf zur kleinen Kapelle zu kraxeln. Dort flüchtete eine Schafherde bei meinem Anblick, so dass ich mich ins Innere der kleinen Kirche verdrückte. Außen schlicht und innen reichlich, das gilt auch hier. Nach einem Dank "nach oben", dass ich dies alles hier erleben darf, laufe ich die Stufen wieder hinunter und kehre heute in die Taverne Delfini ein, die mir im Forum schon wärmstens empfohlen wurde. Von der Chefin erfahre ich, dass heute erst der zweite Öffnungstag ist. Deswegen gibt es auch noch keine Moussaka (die ich gern bestellt hätte), aber dafür serviert sie mir einen leckeren Auflauf mit Auberginen, Tomaten, Paprika, Zwiebeln und Feta. Das ist ja viiiiel besser!
 
Das Wetter ist sehr windig und so treibt es mich recht bald nach dem Essen hinein, um zu zahlen. Hier werde ich noch zu einen Raki und einem Kokoskuchen ..... nostimo, sag ich nur!!! .... "genötigt" ;-) Der Wirt spielt mit einem Freund Tavli, dieses Backgammon-ähnliche Spiel, ansonsten bin ich der einzige Gast.
 
So gestärkt wandere ich die Straße hinauf und kurz vorm Hotel gucke ich aus "alter Gewohnheit" in die offene Mülltonne am Straßenrand ... richtig, es springt eine erschrockene Katze heraus ... da ich im Delfini keinen Katzenschwanz erblickt habe, bekommt dieses Mäuschen nun all mein TroFu, das ich noch bei mir habe, und es bleibt nicht bei einer Katze, wie aus dem Nichts sind sie zu dritt und genießen das unverhoffte Mahl. Es wird Zeit, dass die Tavernensaison richtig beginnt!
 
Draußen heult der Wind ums Haus und ich beschließe den Abend mit einem Glas Wein am Netbook. Würde gern noch etwas naschen - bin neugierig, was der Wirt mir leckeres gebracht hat - aber ich glaube, dann platze ich!!

15.05.2014
 
Eigentlich wollte ich heute etwas früher los, aber dann habe ich so gut geschlafen und bin doch erst gegen 9 Uhr aus dem Bett gestiegen. Dank der Naschereien gestern Abend brauche ich dann heute gar kein Frühstück! Das Wetter sieht gut aus, ein paar Wölkchen als Deko am Himmel und der Wind hat auch nachgelassen.
 
Zehn nach zehn gehts dann endlich los Richtung Norden, Olymbos steht auf dem Programm. Da ich die Strecke über Lefkos gestern schon einmal gemütlich abgebummelt bin, gehe ich die Sache heute nun recht zügig an. Macht auch mal Spaß, ich liebe ja solche Kurvenstrecken! Leider habe ich dann einen Bummler vor mir, den ich erst in Spoa hinter mir lassen kann, aber was solls. Die Strecke nach Olymbos verlangt dann sowieso wieder langsameres Fahren, zum einen wegen der schönen Landschaft, zum anderen wegen der zahlreichen Steine, vom Kiesel bis zum Kinderkopf - und größer - die auf der Fahrbahn liegen.

Dennoch erreiche ich nach ziemlich genau einer Stunde den Parkplatz von Olymbos. Es sind nur wenige Mietwagen vor Ort, so hatte ich mir das gedacht. Leider sind auch noch nicht alle Geschäfte geöffnet, z.B. hat Foula noch geschlossen ... schade, hier wollte ich doch wieder Kräuter kaufen! Wenig später treffe ich aber Sofia, die mich von hinten anruft, ich hätte sie fast übersehen in ihrem Laden! Sie erkennt mich sofort, fragt nach Martina und meinen beiden Freundinnen vom letzten Jahr. Wir schwätzen ein bisschen und dann wandere ich weiter durch den Ort bis hinter zu den Mühlen.
 
Ich mache diesmal nur wenige Fotos (also im Verhältnis zu sonst), denn meine Spiegelreflex spinnt immer mehr und streikt oder belichtet über! Und bei den kleinen Kameras kann ich ohne Sucher im Sonnenlicht kaum im Display erkennen, was ich da fotografiere. Nun ja, einiges ist es dann aber am Abend doch, was ich aufs Netbook ziehen kann!
 
Bei der Mühle sieht es aus wie verlassen, aber da ist die alte Müllerin und schrubbt Schüsseln und ich frage, ob sie offen habe - nee! (was auf griechisch "ja" bedeutet). Juhu ... da brauche ich gar nicht in die Speisekarte gucken, sondern bestelle direkt Makarounes mit Röstzwiebeln. Der Mühlenhund gesellt sich zu mir und legt sich mit dem Kopf auf meine Füße. Mal was anderes als immer nur Katzen ;-) Das Essen ist wieder sehr lecker! Leider ist der Ofen nicht in Betrieb und so kann ich keine Pitas mitnehmen ... vielleicht auch besser so, sonst muss ich im Flieger nach Rhodos im Frachtraum mitfliegen!!
 
Linksherum umrunde ich das Dorf zurück und komme dann oben an der Kirche wieder heraus. Ein paar Touristen, ein paar wenige Einheimische, noch weniger Katzen treffe ich. Langsam wandere ich wieder abwärts, verabschiede mich von Sofia, die an einer Tischdecke arbeitet, und da Foula ja geschlossen hat, muss ich leider bei der Konkurrenz den versprochenen Bergtee kaufen ... und noch eines von diesen herrlichen Seifenstücken!
 
Der Tag ist noch jung, gerade halb eins, ich fahre also weiter nach Diafani. Nachdem in Olymbos einige Wolken am Himmel waren, scheint unten die Sonne. Ich laufe einmal am Ufer entlang auf die Hafenmole, dann wieder zurück und suche mir eine Taverne für einen Frappé. Die Wirtin grinst auf meine Antwort auf ihre "woher"-Frage und meint "Merkel?" und ich: "Bloß nicht!" ..... wir müssen beide lachen, man sieht das hier alles locker. Der Frappé ist sehr lecker und ich genieße den Blick übers Meer und die Ruhe .... bis, ja bis eine Wandergruppe von knapp 20 Holländern ausgerechnet in diese Taverne einfällt. Ich habe ja nichts gegen Holländer, aber 20 sind dann doch zu viel des Guten, und ich verabschiede mich.
 
Gemütlich, mit vielen Fotostopps, geht es wieder zurück. Die Straße nach Olymbos ist nun komplett fertig, das letzte Stück, das im September gerade asphaltiert worden war, hat nun auch Markierungen und Leitplanken erhalten. Und der große Steinschlag, der damals provisorisch befahrbar gemacht worden war, ist auch entfernt und die Straße ausgebessert.
 
Bei Spoa entscheide ich mich für die Route an der Ostküste entlang, ich will dann auch in Pigadia mal tanken. Die Strecke ist sowieso wunderschön und nach einigen grauen Phasen ist hier wieder strahlend blauer Himmel. Nach dem Tanken drehe ich noch eine Runde durch Amoopi, dann geht es über Menetes wieder zurück. Hatte ich eigentlich schon den sagenhaften Duft auf der Insel erwähnt? Es riecht überall nach Kräutern, sagenhaft, und Pinien ... herrlich.
 
Im Hotel angekommen, sehe ich in meinen Mails eine Nachricht von Thomas und Susanne, sie wollen heute nach Finiki zum Essen kommen. Ich rufe kurz an und wir verabreden uns unten am Denkmal - also nicht, dass man sich hier sonst verfehlt hätte bei den Touristenmassen ..... Daher werde ich nun also schnell unter die Dusche hüpfen und die Fotos müssen heute mal bis später warten!
 
Tatsächlich scheint sich aber herumgesprochen zu haben, dass das Delfini nun wieder geöffnet hat, als ich in den Ort hinunter komme, sind schon so einige Tische besetzt. Ich laufe noch einen kurze Runde an den Hafen, dann kommen auch schon Susanne und Thomas. Wir finden auch noch Platz und bestellen Small Fishes (Thomas und ich) und Susanne wählt den Auflauf, den ich gestern hatte. Als Vorspeise haben wir Fischroggenpaste (auf Griechisch klingt das wesentlich netter) - sehr lecker. So schlemmen wir und plaudern und haben unheimlich viel Spaß miteinander und sind fast die letzten Gäste. Zum Abschluss gibts vom Haus noch einen Teller mit leckeren Kuchen und einen Likör. Auch einige Katzen sind zugegen und erben meine Fischschwänze und noch einiges vom Trockenfutter. Zum Schluss macht es sich eine kleine bunte Mieze noch auf meinem Schoß bequem!

Thomas und Susanne fahren mich noch zum Hotel hoch und gucken sich mein Appartement an, und dann beschließe ich den Abend mit einem Glas Wein am Netbook.
 
16.05.2014
 
Heute habe ich mal richtig ausgeschlafen. Beim Blick aus dem Fenster sind reichlich Wolken zu sehen, da denke ich mir, kann ich auch mal etwas länger liegen blieben ;-) So ist es dann auch erst nach 11 Uhr, als ich aufbreche.
 
Vorab, meine Spiegelreflex spinnt weiterhin, mittlerweile habe ich herausgefunden, dass ich am Objektiv nicht ganz den Weitwinkel nutzen kann und immer ein bisschen zoomen muss. Und allzu grell darf es auch nicht sein ... aber das ist sowas von ätzend und ich habe bereits beschlossen, wieder daheim muss eine neue her! Zum Glück habe ich ja noch zwei kleine Knipsen dabei, die für die unterschiedlichen Situationen auch recht brauchbar sind ... aber eben nicht zu 100% die Canon ersetzen. Egal - ich habe heute soooo viele schöne Ausblicke mit meinen eigenen Augen auf meine internen Festplatte gspeichert ....
 
Meine Tour führt mich hinüber auf die andere Inselseite über Othos. Kurz vor dem Ort folge ich einem Wegweiser zu einem "Agios ..." und fahre auf kleinster Straße durch die Pampa unterhalb des Ortes. Die Kirche erreiche ich zwar nicht, aber die Strecke ist wunderschön durch wahrlich blühende Landschaft. Bevor das Sträßchen zum Wanderweg mutiert, wende ich und erreiche wieder die Hauptstraße und wenig später Othos. Hier laufe ich ein wenig durch den Ort, erfreue ein paar Rotfellige mit meinem letzten TroFu. Wieder einmal bewundere ich die saubere Kirche, leider ist sie verschlossen.
 
Über Volada geht es dann weiter und mein Ziel zum Mittagessen ist Kyra Panaghia. Als erstes statte ich der hübschen Kirche einen Besuch ab, genieße die schöne Aussicht, ärgere mich doch ein bissl über die nicht funktionierende Kamera, und dann kehre ich zum Mittagessen in Sofias Taverne ein, wo man so schön schattig sitzt. Ich bestelle nur Tsaziki mit Brot, der Tsaziki ist recht knoblauchlastig und das Brot mit Sesam, beides zusammen einfach nur lecker! Leider haben die beiden Minimärktchen hier im Ort noch geschlossen, und auch sonst ist kaum ein Mensch zu sehen, am Strand liegen hochgezählt vielleicht 10 Leute. Dafür treffe ich ein holländisches Pärchen wieder, die gestern Abend im Delfini am Nebentisch saßen.
 
Auch die Straße nach Kyra Panaghia ist wunderschön blühend eingerahmt, aber noch schöner wird es, als ich wenig später zur Achata-Bucht hinunter fahre. An den Stellen, wo das Flussbett in der Nähe der Straße verläuft, stehen zahlreiche Oleanderbüsche in prachtvoller Blüte. Ich habe ewig gebraucht, bis ich am Meer war - es war einfach so schön zu Gucken!! Auch hier am Strand ist die Besucherzahl überschaubar, aber das Wasser ist hier spiegelglatt und wunderschön türkis anzuschaun. Auch auf der Rückfahrt wieder hinauf lasse ich mir viel Zeit, um die Schönheiten der Natur zu bewundern. Bewundern muss ich auch die Leute, die hier zu Fuß hoch und runter wandern ....
 
Es folgen noch einige Fotostopps bei Aperi sowie ein Schwenk in den Supermarkt von Pigadia, dann geht es langsam wieder heimwärts. Ich wähle die Strecke über Menetes und heute nehme ich mir auch endlich die Zeit, den Ort etwas genauer zu betrachten. Von der Kirche oben hat man einen herrlichen Blick über den Ort mit seinen hübschen bunten Häusern, was man von der Straße her gar nicht sehen kann. In den engen Gassen sind auch ein paar Katzen unterwegs. Leider habe ich nun kein Leckerchen für sie dabei. Auch das kleine Museum sehe ich, verzichte aber auf einen Besuch.
 
Unten in Arkassa angekommen, fahre ich hinter zur Agia Sophia, einer kleinen alten Kapelle. Auf dem Gelände sind viele alte Mosaikbodenreste zu bewundern und ein paar Steinteile liegen auch noch rum. Ich bin ganz allein hier und genieße die Ruhe. In der Kapelle zünde ich eine Kerze an.
 
Kurz vor 18 Uhr bin ich dann wieder hier, in meinen Mails finde ich eine Aufforderung zum Check-In für den morgigen Flug nach Rhodos, und nach kurzer Rücksprache mit meinem Wirt führe ich diesen durch und kann mir bei ihm unten das Ticket ausdrucken. Ja, es ist tatsächlich schon mein letzter Abend auf Karpathos .... ein bisschen kurz, aber sehr schön und wenn noch ein paar "Punkte auf der to-do-Liste offen" sind, dann nur, um eines Tages wieder herzukommen!
 
Das Wetter war heute von stark bewölkt (Ostküste) bis wolkenlos (Westküste) sehr angenehm, nicht zu warm, zum Rumlaufen genau richtig. Und so geht es jetzt unter die Dusche und dann zum Essen runter in den Ort, wo heute morgen auch die dritte Taverne ihren Betrieb aufgenommen hat, wir konnten gestern schon die letzten Vorbereitungen beobachten. Mal gucken, wo ich heute lande ....
 
... "natürlich" wieder im Delfini. Ich bestelle als Vorspeise Fischrogenpaste und als Hauptgericht Garides saganaki (überbackene Garnelen). Ich habe zwar mal wieder Probleme, die Teilchen klein vernünftig zu kriegen, aber sie sind sooo lecker! Unterm Tisch freuen sich drei Katzen über meine mitgebrachten Leckerli und später auch das eine oder andere Stück Garnele. Zum Schluss kommt noch ein süßes Tigermädel auf meinen Schoß und kuschelt mit mir .... hach, das fehlt mir schon! Nach einem leckeren Kuchennachtisch vom Haus mache ich mich auf den Heimweg, ein letztes Mal den Berg hinauf im Dunkeln ... ein bissl wird mir das schon fehlen!
 
17.05.2014
 
Heute hält es mich nicht zu lange im Bett, ich muss ja auch noch meinen Koffer wieder packen. Viel ist das nicht, hatte ich doch nur das Nötigste rausgeholt. Aber so dies und das und vor allem die Sachen, die nicht ins Handgepäck dürfen, müssen wieder aus der Handtasche gekramt werden.
 
Beim Duschen klingelt mein Händi, es ist Mascha, die auf Rhodos lebt und gern meine Flugpatendienste in Anspruch nehmen möchte. Ich werde am Montag bei AirBerlin anrufen und buchen, denn es sollen zwei Chihuahuas in einer Box reisen und wir wissen nicht, ob das so geht.
 
Später verabschiede ich mich von meinem Wirt, schreibe noch ein paar Zeilen in sein Gästebuch. Dabei erfahre ich, dass das Hotel erst 2008 eröffnet hat. Die Fahrt zum Flughafen geht recht zügig und ich bin auch viel zu früh da. Es ist gar nichts los am "International Airport"! Als ich mich dem Check-In nähere, um meinen Koffer aufzugeben, kommt erst einmal eine Angestellte angelaufen! Ich warte dann noch draußen auf Maria, aber als sie bis 5 nach 12 nicht gekommen ist, lasse ich den Schlüssel im Wagen stecken und gehe durch die Abfertigung. In der Abflughalle sitzen unglaubliche 6 Personen, nachher sind wir tatsächlich 11 Passagiere rüber nach Rhodos!
 
Die kleine Dash, eine Propellermaschine mit obenliegenden Tragflächen und insges. 37 Sitzen, kommt auch bald vorgerollt. Einige Passagiere sind schon an Bord, vermutlich kommt sie aus Kassos. Wir werden die ca. 30 m zum Flugzeug mit dem Bus gefahren - zu Fuß wären wir sicher schneller gewesen!
 
Übrigens scheinen die Griechen alle sehr kleine, schlanke Menschen zu sein - heute erlebe ich das erste Mal, dass mein Gurt um ca. 5 cm zu kurz ist!! Mit einer Verlängerung ist das Problem aber schnell behoben. Und dann geht es auch schon los. Ich sitze auf der linken Seite und bald dreht die Maschine über Othos / Volada ab quer über die Insel. Ich sehe den ganzen Norden vor mir liegen. Nach kurzem Flug liegt Rhodos rechts unter uns, ich wechsele mal schnell die Seite, um ein paar Fotos zu schießen. Die Fenster sind allerdings sehr dreckig und zerkratzt ...
 
Auf Rhodos herrscht an den Gepäckbändern ein Trubel, sagenhaft. Bin ich gar nicht mehr gewohnt! Es steht auch nichts dran, ein anderer Passagier aus unserer Maschine guckt auch etwas ratlos. Dann sehe ich plötzlich meinen Koffer auf dem Band, na bitte. Am Ausgang laufe ich dem Kollegen von J&D in die Arme, der mich gleich wiedererkennt und anspricht. Und kaum 5 Minuten später sitze ich in einem schicken Fiat Panda in einer Färbung, die irgendwo zwischen Pink und Himbeere rangiert. Passend zu meiner Handtasche :-)
 
Dieser Wagen ist doch wesentlich neuer und noch besser in Schuss als der "Oldie" auf Karpathos, der selbstverständlich auch seinen Dienst tat, wenngleich etwas schwerfälliger.
 
Da ich die direkte kurze Strecke nicht so mag, fahre ich südwärts und biege dann in die Berge nach Petalourdes / Psinthos ab. Erst bei Kolimbya erreiche ich die Ostküstenstraße und bin dann schnell in Stegna. Insgesamt ist es auf Rhodos etwas bewölkt, hier unten scheint erstmal noch die Sonne. Panas von der Taverne Maria begrüßt mich, auch Jack von den Salora Studios kommt winkend hinaus. Es ist wie nach Hause kommen! Das Zimmer ist frisch renoviert mit neuem Fliesenboden und neuen Schränkchen in Bad und Küchenzeile. Als erstes testen wir das Internet, was auch funktioniert .... eine Stunde später dann allerdings nicht mehr, irgendwie "same procedure as last year - same procedure as every year"! Verbindung wird angezeigt, aber es kommt nix. Vermutlich muss morgen der Router neu gestartet werden ... ich werde meinen Bericht dann nachher bei Maria hochladen. Vorerst breche ich zu einem kleinen Spaziergang an der Strandpromenade auf und erledige erste Einkäufe.
 
Wie gut, dass es Maria gibt :-) Nun sitze ich, nach einer herzlichen Begrüßung durch Maria, Anthoula und Panas, in meiner Lieblingstaverne und nutze das WiFi, um meinen Bericht hochzuladen. Wann ich morgen wieder online bin - siehe oben - weiß ich also noch nicht.
 
Marias Taverne ist heute fest in deutscher Hand, mind. 5 Tische sind besetzt und so kommt man auch schon mal ins Gespäch. Im Fernseher läuft Fussball, nachher wird noch das Pokalfinale Bayern-Dortmund gezeigt ... na ob ich mir das hier noch antue oder doch mal früher ins Bett gehe?
 
18.05.2014
 
Upps - verschlafen! Mein Wecker hatte sich wieder auf Funk eingestellt und zeigte die deutsche Zeit an ... und ich hab natürlich nochmal die Augen zugemacht. Gegen 10 Uhr klopft es an der Tür, aber bis ich dann endlich dort war, war Jack (wer sonst als mein Wirt sollte es sein?) schon wieder weg. Schade ... wir hätten das Internet-Problem angehen können. So gibts statt Facebook zum Frühstück nur Kaffee und Croissant.
 
Die Sonne strahlt vom Himmel, ein paar Wolken tummeln sich und ich heute mittag erwarte ich meine Kollegin aus Chemnitz hier. Da kann ich also weiter trudeln heute Vormittag :-)
 
Später kommt Jack dann noch einmal mit Lan-Kabel und wir versuchen unser Glück mit dem Internet. Erst geht es wieder nicht, später dann doch ... ich habe keine Ahnung, warum ... Hauptsache, es geht!!
 
Da ich auch nicht weiß, wann Wittigs kommen, laufe ich durch den Ort und mache vorn bei Tsambika und ihrer Schwiegermutter Anastasia meine ersten Souvenireinkäufe. Die beiden erinnern sich noch gut an mich vom vergangenen Jahr und Tsambika macht mir dann einen "special price" für meine Einkäufe. Schwer beladen geht es zurück ins Salora, dort mache ich es mir auf dem Balkon bequem. Dann klingelt auch das Telefon und meine Kollegin kündigt sich an, sie sind grad bei den Serpentinen. Ich verweise sie auf den Parkplatz vorn am Hafen und laufe vor. Wir treffen uns und sind uns gleich sympathisch. Petra hat Hunger, also auf zu Maria. Das Essen ist wie immer sehr lecker.
 
Anschließend laufen wir einmal bis ans Ende des Ortes, dann beschließen wir einen kleinen Ausflug und fahren mit meinem Auto hinauf auf den Profitis Ilias oberhalb von Archangelos. Ein wunderschöner Blick über weite Teile der Insel: Bis hinauf nach Rhodos, über die Küste und Buchten von Faliraki bis Lindos, zum Ataviros und dem "großen" Profitis Ilias. Das Wetter ist strahlend klar und sehr angenehm.
 
Zum Kaffee fahren wir wieder hinunter nach Stegna und kehren bei Antonis ein, ein sehr netter Wirt, der gut deutsch spricht. Ich muss ihm quasi versprechen, bald wiederzukommen! Leider zieht sich der Himmel nun etwas zu und es wird auch merklich kühler. Zurück im Zimmer gehe ich dank Internet (wie gesagt, keine Ahnung warum es nun geht) erstmal online und dann zum Abendessen zu Maria.
 
Nach dem Essen - ich flüchte ein bissl, am Nebentisch sitzt ein unangenehmer Raucher - flaniere ich noch die Promenade hinauf bis zum Natura-Shop. Der nette junge Mann erkennt mich auch wieder und ich kaufe eine handvoll Seifen ... ach ich liebe sie ... wir plaudern noch etwas und dann mache ich noch einen Abstecher zum Hafen und wieder retour und gehe dann aufs Zimmer. Vielleicht komme ich heute mal früher ins Bett - der Wecker ist vorsichtshalber auf 8 Uhr gestellt, ich muss unbedingt morgen früh in den Supermarkt und TroFu für meine Weißlinge hier holen! Habe heute vor der Pension zwei getroffen, die ganz bedauernswerte Verkrustungen und Wunden auf den Schultern und im Nacken haben, leider sind sie sehr scheu uns lassen sich nicht anfassen. Vielleicht kann ich ihnen wenigstens eine Woche lang das Abendessen servieren!
 
19.05.2014
 
Heute bin ich endlich mal etwas früher aufgestanden, denn ich musste noch  Katzenfutter kaufen fahren! Bin dann zu meinem Stammsupermarkt "Flaveris" kurz vor Lindos gefahren, die sind einfach am besten sortiert hier in der Ecke.
 
Um 11 Uhr bin ich schon wieder zurück und dann funkt mich auch schon Susan an, dass sie mit dem Bus in Archangelos gelandet ist. Ich fahre ihr entgegen und lade sie ins Auto, dann fahren wir runter und machen Lunch bei Maria. Nachdem das Wetter morgens ganz manierlich war, zieht es langsam zu, aber wir starten zu einer kleinen Inselrundfahrt. Susan ist ohne Auto unterwegs und so zeige ich ihr ein paar schöne Flecken.
 
Unser erstes Ziel ist Moni Tharri, das ich immer gern am ersten Tag besuche, was ja gestern leider nicht klappte. Susan ist ganz begeistert von diesem schönen Fleckchen Erde. Heute erhalten wir sogar durch einen Mönch eine Erklärung über die Kirche, mit uns ein sächsisches Pärchen, denen wir das Englisch ins Deutsche übersetzen. Anschließend genießen wir die Ruhe im Klostergarten und beim Hinausgehen schauen wir noch in den kleinen Shop. Dort kommen wir mit dem Mönch ins Gespäch. Er stammt aus Virginia/USA und ist nur einer von mehreren "internationalen" Mönchen hier im Kloster. Es ist auch sehr interessant, als er von seiner Berufung erzählt, und ein paar Begebenheiten aus dem Kloster. Eine ist die Geschichte vom Waldbrand 2008, als es ringherum lichterloh brannte, das Kloster aber wie durch ein Wunder komplett verschont blieb. Gott hat seine Hand schützend über die Brüder gehalten. Ich war nun schon mehrmals hier oben, aber so ein interessantes Gespäch hatte ich noch nicht.
 
Weiter fahren wir durch die schöne, sich nur langsam wieder regenerierende Landschaft hinunter nach Asklipiio. Unterhalb des Ortes wechseln wir auf die Hauptstraße und fahren flott weiter bis nach Lachania. Dort muss ich beim Dorfpopen Papageogiou Halt machen! Der geschäftstüchtige, aber äußerst liebenswerte Kirchenmann erkennt mich sogleich wieder - Kratzeküsschen links, Kratzeküsschen rechts - und wir nehmen Platz für einen griechischen Kaffee. Dazu gibt es noch ein paar Kekse von der Hausfrau persönlich gebacken.
 
Ich liebe ja die Strecke nach Mesanagros und weiter nach Moni Skiadi besonders. In Mesanagros machen wir einen kurzen Rundgang durch das Dorf, das wie ausgestorben wirkt. Einzelne Regentropfen verirren sich zu uns herunter .... Wenig später erreichen wir Moni Skiadi und ich bin schon traurig, dass keine Katze am Parkplatz sitzt, doch dann kommen wir in den Innenhof und dort tagt die Versammlung! Ich habe einen Sack Trockenfutter mitgebracht und überreiche ihn dem anwesenden Mönch, der sich sehr freut und sich mit Salbeitee, Wasser und Keksen revanchiert. Die Katzenbande bekommt von mir Trockenfutter und stürzt sich sofort drauf! Mein Lieblingskater, den ich nun schon seit drei Jahren kenne, ist auch wieder da und erfreut sich augenscheinlich guter Gesundheit, nur zahlreiche Zecken sitzen auf seinem Schwanz. Der Mönch zeigt sich recht besorgt um die Gesundheit der Katzen - 14 sind es wohl zur Zeit - und durchaus interessiert, durch Kastration die Anzahl zu regulieren. Ich versuche ihm einige Tipps in meinem "broken english" zu geben und kann nur hoffen, dass sie vielleicht doch eines Tages befolgt werden.
 
Nur schweren Herzens kann ich mich von der Bande trennen, doch ich komme sicher noch einmal wieder. Susan und ich fahren weiter nach Monolithos, dort erledige ich als erstes meine Honig- und Soumaeinkäufe bei meinem Stammverkäufer, dann fahren wir hinunter zum Kastell und klettern auf den Burgfelsen. Immer wieder staune ich, wie die Leute hier in Flip-Flops rumrennen.

Leider ist das Wetter nicht so toll, die Sicht zwar überwältigend, aber mit Sonne wäre es natürlich schöner. Nun, man kann nicht alles haben. Nach diesem Ausflug treten wir auch langsam den Heimweg an. Es geht begleitet von leichtem Regen über Embonas, Apollona, Eleousa hinunter nach Kolymbia. Dort setze ich Susan ab, die mit dem Bus zurück nach Rhodos Stadt fährt. Ich selber erreiche kurz darauf Stegna, mache mich frisch und gehe mit dem Netbook in der Tasche zu Maria, denn in der Pension geht mal wieder kein Internet. Das Essen bei Maria ist lecker wie immer und als Nachtisch gibt es noch Lokoumades, ich fürchte, ich platze bald!!
 
20.05.2014
 
Auch heute stehe ich zeitiger auf. Noch im Bett hatte ich Regen auf dem Balkongeländer klappern hören, aber es wird dann doch etwas freundlicher. Um halb 10 breche ich auf Richtung Kalithea. Bei Afandou ist die Hauptstraße in Richtung Stadt gesperrt - eine ewige Baustelle, solange ich denken kann - und wir müssen hinunter bis zur Strandstraße. In Faliraki an der "Hotelmeile" scheinen die Gäste heute Ausgang zu haben, an den Bushaltestelle stehen jeweils riesige Menschentrauben. Bei dem Wetter wollen wohl alle in die Stadt. Ich biege aber kurz danach zu den Thermen ab, wo an der Einfahrt im Wäldchen das Katzenhaus liegt.
 
Es ist schon emsiger Betrieb, es wird gefüttert und gewerkelt. Heidi ist noch nicht da, aber Andrea und ihr Mann von von Flying Cats (wir hatten uns letztes Jahr hier schon kurz getroffen) sowie eine Engländerin, die ebenfalls beim Füttern hilft. Im Gehege hat sich einiges getan, es wurde aufgeräumt und einiges altes ausgemistet, das Kittengehege hat einen Schleuse erhalten, neue solide Dächer wurden über die Hütte und die Kittenecke gebaut. Nachdem ich die Katzen begrüßt und fotografiert habe, helfe ich noch etwas mit, einige Dinge umzuräumen. Zwischenzeitlich ist auch Heidi eingetroffen und ich erfahre, dass sie heute Geburtstag hat. Da liege ich mit meinem Mitbringsel (ein paar Katzengeschirrhandtücher) ja gerade richtig :-)
 
Im Kittengehege wohnt auch gerade ein stattlicher weißer Kater, er wird aber abgeholt, da er noch einmal zum Tierarzt muss, ehe er am Samstag nach Deutschland fliegen darf. Der süße Katermann ist leider taub, aber nach etwas argwöhnischem Beäugen entschied er, dass man mit mir ganz gut schmusen kann!
 
Nur schwer kann ich mich von der Bande trennen, fahre heimwärts, freue mich über ein anfangs funktionierendes, dann immer langsamer und schließlich gar nicht mehr vorhandenes Internet (irgendwie ist diese Jahr der Wurm drin!) und mache mich noch etwas frisch. Nachmittags treffe ich mich dann noch einmal mit Petra und Frank, die am Donnerstag schon wieder heimfliegen.
 
Das Hotel Lindos Mare, wo die beiden untergebracht sind, ist sicher sehr schön, aber es ist einfach nicht mein Fall. Marmorböden, elegante Reception und Shops im Eingangsbereich, Fahrstühle, um überhaupt mal ins Hotel zu kommen (es ist an den Hang gebaut, natürlich könnte man auch laufen), Poolbar, Speiseräume ("Sie werden plaziert!"), drei weitere Fahrstuhletappen, bis man an den Ausgang zum Strand kommt. Das Zimmer ist sicher sehr schön, aber wie gesagt - nix für mich.
 
Wir fahren hinunter und laufen dann am Strand entlang, dort gibt es zwei Tavernen und einen Minimarkt, aber das ist irgendwie nicht so das, was ich mir unter Griechenland vorstelle. Die Bedienung spricht besser deutsch als griechisch. In den nächsten Ort - Lindos - kommt man auch nur über die Fahrstraße. Das ist schon blöd. Aber jedem, wie es gefällt, Strandurlauber sind hier gut aufgehoben. Petra und Frank haben sich ja auch ab und zu einen Mietwagen genommen und die Insel erkundet.

Wir laufen auch eine Ecke am Strand entlang, kehren in einer Taverne ein, laufen noch weiter. Ich stelle wieder fest, ich bin kein Strandgänger, jeder Kiesel piekst .... Prinzessin auf der Erbse??
 
Zum Abendessen, nach einer erfrischenden Dusche, kehre ich bei Maria ein. Erst laufe ich am Stegna noch etwas die Straße entlang, wollte eigentlich zu Antonis essen gehen, aber da ist kein einziger Gast und allein "ist doof", so kehre ich wieder um in mein Wohnzimmer :-) Ich bestelle Knoblauchbrot und gegrilltes Gemüse. Nach einer Weile kommen noch Gäste und die Frau steuert auf mich zu und spricht mich mit Namen an - es ist Slobodanka, mit der ich auf Facebook Kontakt hatte! Nach dem Essen setze ich mich zu ihr und ihrem Partner und wir haben noch einen netten Plausch.
 
Erst spät geht es hinauf in die Pension.

21.05.2014
 
Heute morgen lacht die Sonne vom Himmel und ehe ich mich für irgendeine Unternehmung entscheide, mache ich mal Haushaltstag und wasche zwei T-Shirts. Eine große Waschschüssel ist vorhanden, und dank des tollen Wetters - es ist schon gut 24° warm! - werden sie abends sicher trocken sein. Internet geht aktuell mal wieder nicht .... es ist echt nervig .... aber nicht jetzt. Es ist Zeit, aufzubrechen!
 
Beim Losfahren treffe ich noch meinen Wirt und bitte ihn um einen neuen Sonnenschirm, da meiner innerlich völlig zerlegt ist. Dann fahre ich los nach Kolimbia und weiter in Richtigung Eleousa. Kurz hinter dem Abzweig springt mir im wahrsten Sinne Susanne vors Auto! Sie ist mit dem Bus hergekommen und will zu den Sieben Quellen. Im Bus hat sie zwei junge Russinnen kennengelernt, dann mein Auto - die hellenische Himbeere :-) - erkannt, und nun fahre ich die drei natürlich zu den Quellen. Das ist ja doch ein ganzes Ende Landstraße! Ich selber fahre aber allein weiter nach Eleousa, mir ist heute mal wieder nach Einsamkeit und eigenem Gusto.
 
In Eleousa erkunde ich das Gebäude an der Stirnseite des Platzes, das ich noch nicht kenne, aber es ist nicht so interessant wie der Flankenbau. Dort laufe ich dann auch noch durch, immer wieder etwas gruselig und spannend, wie es sich von Jahr zu Jahr verändert und weiter verfällt. Im Schatten der Arkaden sitzen zwei Feuerwehrleute auf Brandwache.
 
Etwas oberhalb vom Ort gibt es noch ein grosses Bassin mit einer Fontäne, darin schwimmen winzige Fische. Angenehm frisch ist es hier - ansonsten schon ganz schön warm und wolkenloser Himmel. Weiter geht die Fahrt in gemütlicher Geschwindigkeit über den Profitis Ilias. An den Hotels ist ganz schön Betrieb und so fahre ich ohne Stopp weiter, war ja schon mehrmals hier. Die Straße habe ich aber fast für mich allein und genieße (trotz Automotor) die Ruhe und die gute Luft hier oben.
 
Später entscheide ich mich spontan, über Salakos (wo ich auch irgendwann mal rumlaufen muss) runter ans Meer und zu der kleinen Taverne Akrogiali zu fahren. Heute sind ein paar Gäste da, ich bestelle mir einen griechischen Salat, dazu wird noch leckeres Knoblauchbrot serviert. Herrlich der Blick über den Strand und das türkisblaue Meer! Man sollte nur, wenn man Gerichte mit Olivenöl isst, nicht gegen den Wind sitzen ... fliegende Tropfen geben unschöne Flecke *grummel*.
 
Da ich nicht weiter südlich will, fahre ich die Küstenstraße bis Theologos und biege dort ins Landesinnere ab. Auf einer kleinen, nicht ausgeschilderten Straße gelange ich dann nach Maritsa. Wunderschöne Landschaft und mittendrin ein Militärlager! Deswegen gibts wahrscheinlich keine Wegweiser, mich hatte aber schon die torartig aufgestellten Skulpturen in Form zweier Bomben am Abzweig gewundert!
 
Ich zuckele weiter über Land, über Pastida gelange ich sozusagen von hinten zum Kloster Filerimos, das über zahlreiche Kurven bergauf zu erreichen ist. Ich habe Glück, es kommen mir sehr viele Leute entgegen, dann kann es nicht mehr so voll sein - richtig. Auch sind die Öffnungszeiten jetzt bis 20 Uhr (und nicht wie letztes Jahr 15 Uhr, weswegen ich es nicht mehr besichtigen konnte) und ich entrichte 3 Euro Eintritt und laufe die kurze Gasse hinauf zum Kloster. Hinter dem Kloster mit der Kirche geht es noch weiter zu einer alten Befestigungsanlage der Byzantiner. Dort bin ich völlig allein, und es wäre eine himmliche Ruhe hier oben, würden nicht unzählige Pfauen schreien! Die bunten Vögel sind überall zu finden, sogar auf den Bäumen.
 
Das Kloster ist sehenswert und auch die alte Kirche, die sehr schlicht gehalten ist, gefällt mir. Ich habe auch Glück und bin ganz allein drin. Erst als ich heraus komme, trifft eine Busladung deutscher Urlauber ein. Ich lausche noch kurz den Erklärungen der Reiseleitung, dann mache ich mich auf den Rückweg. Den Kreuzweg hinauf zum Kreuz schenke ich mir heute, dort ist es nämlich ziemlich voll, und ich war ja letztes Jahr oben.
 
Gemütlich trete ich den Heimweg an, allerdings durch die Neustadt von Rhodos, da ich im Carrefour noch Katzenfutter holen will. Finde leider kein Kittenfutter, also muss ich morgen früh noch schnell zum Flaveris in Kolimbia.
 
Reichlich müde erreiche ich die Pension, meine Augen tränen, ich hatte im Kloster bei einer Windböe Sand in die Augen bekommen. Herrlich, nun ein bischen "Augenpflege" treiben zu können.
 
Zum Abendessen geht es zu Maria. Die Taverne ist gerammelt voll und ich bekomme gerade noch einen Tisch vor der Theke. Wenn ich daran denke, dass die anderen Tavernen im Ort fast leer sind .... dann muss Maria doch etwas ganz richtig machen! Und das ist das Essen! Ich habe Garides saganaki (Garnelen mit Gemüsesoße und Feta) und es ist wieder sagenhaft. Meine Wirtsleute sind heute auch bei Maria und Jack kommt noch zu mir, erkundigt sich nach dem Internet *hihi* und spendiert mir den Wein.
 
Nach dem Essen mache ich noch einen Verdauungsspaziergang und erledige einen kleinen Einkauf in meinem Lieblingsshop am Ende der Promenade.  Und dann beschließe ich den Abend dank funktionierendem WiFi mit dem Netbook auf dem Balkon .... einfach nur schön. Dummerweise bin ich Nichtraucher ... muss mir morgen mal ein Feuerzeug kaufen, dann kann ich auch das Windlicht hier anmachen!

22.05.2014
 
Heute bin ich wieder mit Heidi im Katzenhaus verabredet. Andrea und Jörn sind auch wieder da und werkeln. Ich helfe, wo ich kann, putze ein paar alte, als Höhlen genutzte Kennels und entferne gefühlte 200 Schnecken (igitt!), wasche ab und natürlich mache ich wieder reichlich Fotos. Im Kindergarten fällt mir ein kleiner Neuzugang auf: Ein Minitiger, der sich schon mit den anderen tummelt, wurde heute von einer Griechin abgegeben. Vor dem Gehege steht auch noch eine Kiste, in der ein kleiner Tiger liegt, der abgegeben wurde, ihm geht es aber sehr schlecht, vermutlich ein Unfall, äußerlich ist nichts zu sehen ... Heidi will ihn mittags zum Tierarzt mitnehmen, aber wenig später hat sich das erledigt .... der kleine Kerl ist sanft eingeschlafen und über die Regenbogenbrücke gewandert. :-(
 
Meine Tränen sind noch kaum getrocknet, da kommt ein französisches Ehepaar mit einem weiteren Mini in der Hand an! Eine kleine Schwarze, die sie einsam an einem Strand gefunden haben, weit und breit nichts und niemand - soweit ich mit meinem fragmentösen Französisch in Erfahrung bringen kann, die beiden sprechen leider kaum Englisch. Andere Leute sagen dann zwar später, dass "weiter vorn" wohl doch eine Mama mit mehreren Kitten war, aber es lässt sich nicht herausfinden, wo genau. So bleibt das Miniteil ebenfalls im Kindergarten, wo es erstmal ordentlich futtert. Zum Glück können die beiden Neuen schon allein fressen!
 
Nachdem wir aufgeräumt haben, stellen wir fest, dass das Katzenheim richtig ordentlich aussieht :-) Wir trinken noch einen Frappé, den Heidi von der nahen Kantina holt, dann verteilen wir uns in alle Richtungen. Ich fahre langsam heimwärts, mit kleinem Umweg über Kolimbia und kurzem Shopping von Souvenirs. In Stegna fahre ich einmal hinten hinauf zum Grande Blue, das ist noch ein ganzes Eckchen und heute bei 30° nicht unbedingt mein Fall zu Fuß. Das Lokal liegt wirklich traumhaft, aber es ist nichts los und kein Schatten und so beschließe ich, einen ruhigen Nachmittag im Zimmer mit Karten schreiben und lesen zu verbringen. Internet geht mal wieder nicht, also gehe ich auf einen Snack zu Maria ;-)
 
Da ich heute Abend mit Silvia verabredet bin und nicht weiß, ob das Internet nachher geht, wird das wohl der Bericht für heute gewesen sein!
 
Es  geht dann doch noch .... verstehen muss ich das ja nicht ;-) Mit Silvia habe ich einen netten Abend in der Taverne, wir futtern uns durch die Mezes (Vorspeisen) und sitzen bis Mitternacht und plauschen. Wir verabreden uns für Samstag für einen Ausflug nach Chalki, wo es mir schon letztes Jahr so gut gefallen hat. Vielleicht sehen wir uns auch morgen wieder, schaun mer mal. Auf jeden Fall ein kurzweiliger Abend!
 
23.05.2014
 
Heute Morgen ist wieder etwas Ausschlafen angesagt, ich habe beschlossen, nicht zu den Katzen, sondern heute einmal zu den Hunden zu fahren. Im Süden der Insel, bei Gennadi, hat Mascha ein kleines Tierheim, in dem sie rund 40 Hunde betreut. Ich kündige mich telefonisch an und von der Hauptstraße lotst sie mich dann später durch die Pampa. Das TH ist etwa so schwer zu finden wie das auf Aegina, auch dieses hier liegt sehr abseits, aber das Grundstück wurde ihr zur Verfügung gestellt, und einen Wasseranschluss gibt es auch. Hier ist es kleiner als auf Aegina, aber ebenfalls sehr ordentlich. Mascha macht das meist ganz allein, aber in der Saison kommen immer Freunde zu Besuch, die helfen, so auch gerade zwei Frauen aus Deutschland, die die Gehege sauber halten, als ich komme.
 
Da die Frauen gerade fertig sind, fahre ich mit Mascha dann weiter nach Lachania, wo sie ein hübsches Haus hat. Auch hier wuseln noch unzählige Hunde rum, u.a. auch die kleine Jagdhündin Rita, die ich spontan ebenfalls mit nach Berlin nehme. Rita ist eine ganz liebe, ruhige Junghündin, gerade kastriert. Ein paar Katzen gibt es auch, u.a. einen sehr fluffigen, lieben 12jährigen Kater, der Mascha sehr ans Herz gewachsen ist.
 
Nach einer Erfrischung bekomme ich noch eine Tüte Zitronen geschenkt, frisch vom Baum, die ich aber Heidi mitbringen werde - was soll ich mit 10 Zitronen?? Mit Mascha verstehe ich mich prima, sie ist auch schon etwas älter, aber mit Leib und Seele dabei, und wir sehen uns ja dann bald wieder.
 
Für mich geht die Tour heute weiter über Schotterpiste und Straße nach Kattavia und dann das Stück Küstenstraße entlang, das ich noch nicht kenne. Es ist wunderschön dort, das Meer leuchtet türkis, Strandwuchs in vielen Farben bildet einen schönen Kontrast. Und die Sonne strahlt vom Himmel!
 
Wenig später biege ich nach Moni Skiadi ab und besuche die Katzenmeute im Kloster, die sich noch sehr gut an mich erinnern :-) Auch heute spendiere ich eine Tüte Trockenfutter, die Mönche freuen sich. Nach einem kurzen Schwatz mit dem Mönch und den Katzen - natürlich ist mein Liebling auch dabei - fahre ich weiter nach Mesanagros und biege dann ab auf die Schotterstraße nach Arnitha. Diese Gegend ist wunderschön und es blüht am Wegesrand und überall, sagenhaft. Kurz unterhalb der Windräder wird es dann triste, bis hierher kam der letzte Waldbrand im Herbst. Und als ich über die Kuppe fahre und weiter Richtung Arnitha, wird es immer trauriger. So viel verbranntes Land, die schwarzen Baumskelette, auch einige Olivenbäume hat es erwischt, wenngleich die meisten das Feuer überstanden haben. Zwar grünt das Unterholz, aber alles in allem ein sehr trostloser Anblick.
 
Das zieht sich bis hinunter zum Ort und weiter an der Hauptstraße nach Vati, erst kurz vor Vati sind die Bäume wieder grün. Ich hatte das Feuer ja in facebook mitverfolgt, aber die Ausmaße live zu sehen, ist erschütternd.
 
Auf "kurzem" Wege geht es über Gennadi heimwärts. Ich fahre noch nach Pefki, dort gibt es einen Supermarkt mit einem leckeren Bäckereistand, und erstehe ein paar Teilchen und eine Dose kalten Cappuccino. Das genieße ich dann oberhalb von Lindos auf einem Parkplatz mit Aussicht auf das Dorf und die Akropolis.
 
In der Pension geht heute ausnahmsweise - oder hoffentlich endlich! - das Internet und nach einer Dusche werde ich dann losziehen, Silvia hat sich vorhin auch gemeldet, wir wollen zusammen essen gehen.
 
Wir landen mal wieder bei Maria - die Taverne ist wie jeden Abend gut besucht. Ich esse heute mal einen Gyrosteller und es ist sehr lecker. Nach dem Essen laufen wir einmal bis zum Hafen hinter und wieder zurück, dann ist es Zeit, heimzukehren. Morgen geht es früh raus!!
 
24.05.2014
 
Sehr früh klingelt der Wecker und schon um 8 Uhr bin ich oben in Archangelos bei Silvia am Hotel. Dort steige ich in ihren Panda um und wir fahren auf die andere Inselseite nach Kamiro Skala. Silvia wählt die Strecke runter bis zum Flughafen, während ich ja letztes Jahr über die Berge gefahren bin. Zeitlich gibt sich das nix, wir erreichen kurz nach neun den kleinen Hafen und steuern direkt auf die Fedon zu. Es dauert auch nicht lange und pünktlich um 9:15 Uhr geht es los. Wolkenlos blauer Himmel begleitet uns.
 
Auf der Fähre komme ich mit einem älten Herrn ins Gespäch und erzähle von meine kaputten Kamera, da empfiehlt er mir direkt ein Fotogeschäft in Berlin! Hat er wohl gehört, woher ich komme! Ansonsten sind noch einige Franzosen mit an Bord und ein paar weitere Passagiere, alles in allem vielleicht 15 Leute.
 
Die Überfahrt verläuft ruhig, die Einfahrt in den Hafen von Emborio auf Chalki ist wieder sehr sehenswert. Wir sehen schon von Ferne Aribert an der Anlegestelle stehen. Unser erster Weg führt uns in das nun schon bekannte Café und es gibt einen Kaffee. Danach laufen wir ein bisschen durch die engen Gassen, ich fotografiere einiges, weiter oben kaufen wir ein paar hübsche kleine Souvenirs. Dann schlägt Aribert vor, einmal nach Kania zu laufen oder zu fahren. Ersteres wären ca. 45 min Fußweg bergauf in der Sonne und das gleiche dann wieder zurück, das erscheint uns ein bisschen heftig und wir einigen uns darauf, das einzige Inseltaxi zu chartern.
 
Auch Ariberts Frau Gisela stößt dazu und wir rufen Andreas, den Taxifahrer an, der mit dem Mopped aus einem Winkel des Örtchens angebraust kommt. Das Taxi ist ein ca. 20 Jahre alter Mercedes, der schon einmal bessere Tage gesehen hat. Das Automatikgetriebe will auch nicht mehr so recht, aber letztendlich schafft uns das Vehikel über den Berg zu der kleinen Bucht Kania. Dort gibt es einen stattlichen Anleger, der eigentlich einmal Hafen werden sollte, jedoch nicht genutzt werden kann, da hier das Stromkabel zur Insel ankommt und Anker es beschädigen könnten. So liegt die Betonfläche nun brach. Die kleine Bucht nebenan mit winzigem Sandstrand, einer Handvoll Liegen und Schirme, einer Kantina mit ein paar Tischen unter einem Baum und das glasklare, türkis schimmernde Wasser sind jedoch eine Augenweide!
 
Unter dem Baum nehmen wir Platz und haben etwas später ein leckeres Essen mit verschiedenen Kleinigkeiten, ich habe Potates frites und kleine Fische. Alles sehr lecker und die Aussicht tut ein übriges. Einfach nur herrlich hier.
 
Um halb drei erscheint Andreas und holt uns wieder ab. Die kurze Fahrt zurück in den Ort kostet uns 8 Euro. Am Hafen setzen wir uns wieder in "das" Café und Silvia und ich bestellen uns noch ein Stück Kuchen - das Gebäck hier ist sooo lecker. Danach sind wir wirklich gut gesättigt! Unterm Tisch freut sich eine bunte Katze übers Trockenfutter :-) Dieser Tag mit Aribert und Gisela war wieder sehr lustig und wir haben viel gelacht! Und die kleine Insel mit dem Hafenort Emborio ist ohnehin immer wieder sehenswert und ein absolut traumhaft ruhiges Fleckchen!
 
Pünktlich um 16 Uhr besteigen wir wieder die Fedon zur Rückfahrt. Auch diese verläuft ruhig und von Kamiro Skala aus zuckeln wir zurück wie gekommen. In Afandou drehen wir eine Runde durchs Dorf, weil Silvia einen Motorradverleih sucht. Wir finden ihn tatsächlich und gucken uns die Virago an, die Silvia gern für einen Tag leihen möchte. Dann geht es heimwärts und nach einer Dusche treffen wir uns noch bei Maria. Da das Internet mal wieder nicht geht (grumpf!) nehme ich das Netbook mit runter. Im Fernsehen läuft Fussball, Champions League Finale, Madrid gegen Madrid, einige Einheimische sitzen auch hier und gucken, eine lockere Stimmung, aber es wird dann doch wieder spät.
 
25.05.2014
 
Heute Morgen fahre ich noch einmal ins Katzenhaus, habe noch Kittenfutter dabei und für Heidi eine Tüte Zitronen von Mascha. Darüber freut sie sich auch. Ich gehe eine Runde kuscheln in den Kindergarten, schmuse mit dieser und jenen größeren Katze. Im Kindergarten sind ja einige Neuzugänge angekommen, aber alle sehr lieb und putzig anzuschaun. Will sehr hoffen, dass sie gesund groß werden und vielleicht auch eines Tages ein schönes Zuhause finden werden.
 
Dann bringen wir ein paar neue Plakate am Zaun an und ich spüle noch die Teller und Näpfe. Als alles getan ist, ist es Mittag und wir - Heidi, Andrea, Jörn und ich - fahren nach Faliraki zum Essen. Am südlichen Ende des Ortes gibt es ein paar nette Tavernen am Wasser, wir gehen zu "Maria" und bestellen viele leckere Kleinigkeiten. Nach einem Plauderstündchen verabschieden wir uns voneinander, Andrea und Jörn fliegen Dienstag heim und Heidi hat in den nächsten Tage auch einige Termine, so dass wir uns nicht mehr sehen werden.
 
Da der Tag noch halbwegs jung, aber ziemlich heiß ist, fahre ich hinauf in die Berge Richtung Psinthos. Ich lasse mich ein bisschen treiben, gucke hier und da und genieße die herrliche Landschaft. Über Eleousa und Platania geht es auf die neue Piste hinüber nach Malona. Von dieser Straße hat man wunderschöne Ausblicke über das Inselinnere und auch hinunter an die Küste bei Charaki. "Hintenrum" erreiche ich schließlich Archangelos und düse hinunter nach Stegna. Zu meiner Freude geht das Internet und so rühre ich mir einen Frappé an und vertrödele den Nachmittag auf dem Zimmer.
 
Zum Abendessen treffe ich mich heute mit Silvia oben in Archangelos im "Hellas". Ich sehe sie und ihre Freundin Nicole, die heute angekommen ist, sogar schon auf der Hauptstraße, muss ihnen jedoch hinterher rennen, da sie weder auf Hupen noch Handy reagieren ;-)
 
Im Hellas sind wir anfangs die einzigen Gäste. Stelios, der nette Wirt, begrüßt uns und kennt Silvia und mich noch von den letzten Jahren. Wenig später stößt Renate aus dem Rhodos-Forum zu uns. Es wird ein lustiger Abend. Stelios wechselt zwischen den Tischen hin und her (es kommen nur wenige Gäste), er spricht ausgezeichnet Deutsch, da er in Krefeld aufgewachsen ist. Meine beiden Griechischkurslerinnen lernen noch den einen oder anderen Begriff von ihm - wie gesagt, es wird viel gelacht. Das Essen ist sehr lecker, ich habe Spinattaschen und gegrillte Zucchinis. Griechische Musik spielt und irgendwann improvisieren Stelios und seine Mama auch einige Tanzschritte. Man fühlt sich wohl hier und möchte gar nicht nach Hause, doch kurz vor Mitternacht verlassen wir die gastliche Taverne. Ich wünsche Stelios, dem es gesundheitlich nicht so gut geht, alles Gute, und hoffe, ihn auch im nächsten Jahr wieder besuchen zu können!
 
26.05.2014
 
So langsam neigt sich der Urlaub dem Ende entgegen, der drittletzte Tag bricht an und es will gut überlegt sein, was ich alles noch anstelle auf der Insel! So beschließe ich heute nach einem Frühstück auf dem Balkon, gemütlich auf die andere Inselseite und weiter gen Süden zu fahren. Der Weg ist das Ziel - alles andere findet sich. Das Wetter ist wieder super und es verspricht, ein heißer Tag zu werden. Aber momentan tut mir das Klima trotz der Wärme richtig gut.
 
Ich beginne mit einem kurzen Abstecher nach Kolimbia hinunter, da ich noch etwas bestimmtes suche, dann geht es weiter über Archipoli und Eleousa. Eigentlich wollte ich weiter über den Profitis Ilias fahren, finde dann aber hinter Agios Fountoukli einen kleinen Abzweig, wo ich mir nicht sicher bin, ob ich diese Straße schon gefahren bin. Also los. Es geht durch wunderschöne, einsame Natur auf einer einwandfreien, aber schmalen Straße bergab. Man landet dann in Dhimylia. Von dort fahre ich weiter Richtung Salakos. Auch auf dieser wunderschönen Strecke sind die Schäden der Waldbrände 2013 zu sehen, zum Glück hier recht begrenzt.
 
Bei Kalavarda erreiche ich die Uferstraße und wenig später biege ich nach Ancient Kamiros, den Ausgrabungen, ab. Ich hatte zwar im Hinterkopf, dass diese montags geschlossen sind, aber dem ist nicht so und es sind auch nicht allzuviele Wagen auf dem Parkplatz, also los. Vier Euro kostet der Eintritt und dann steht man schon unterhalb der alten Stadt, die nach und nach freigelegt wurde. Zwar liegt das Areal in gleißender Sonne, doch befindet es in einem kleinen Taleinschnitt, durch den ein angenehmer Wind geht, so dass es auszuhalten ist. Ich laufe auf der linken Seite um die Stadt herum den Berg hinauf. Es ist wirklich beeindruckend - so viele olle Steine ;-) Wer sich geschichtlich interessiert, kommt hier voll auf seine Kosten, auch für alle anderen ist es ein schöner Spaziergang um und durch die alten Anlagen.
 
Am oberen Ende stehen einige Bäume, die Schatten spenden, und auf Steinmäuerchen kann man etwas verweilen. Ganz oben hat man einen schönen Blick über das Inselinnere bis zum Ataviros, ansonsten bildet das Meer den Hintergrund zur antiken Anlage. Man möge mir nachsehen, dass ich jetzt nicht mit Jahreszahlen und Baustilen um mich werfe - da müsste ich selber nachschlagen, aber während ich das schreibe, sitze ich gemütlich auf meinem Balkon mit einen Gläschen Wein als Sundowner und der Reiseführer liegt weit weg - ca. 2 m entfernt im Zimmer ;-)
 
Über eine breite Gasse geht es bequem in der Mitte der Stadt wieder bergab und man kann in die einzelnen "Räume" der "hellenischen Häuser" hinein schaun. Schließlich habe ich meinen Rundgang beendet, eine nette Runde war das und ich bin sehr froh, das endlich gesehen zu haben. Ein Muss für den Rhodos-Urlauber, ich habe es nun endlich im vierten Anlauf geschafft :-) Das Kulturprogramm ist nun also auch absolviert!
 
Da ich nun gern etwas frisches getrunken hätte, mein Wasser ist doch langsam mehr als lauwarm, fahre ich etwas weiter bis Kritinia und biege dort in den Ort ein. An der Platia sind zwei kleinere Tavernen und dann ist da noch der Laden der alten Omi, die immer auf der Bank unter der Platane sitzt - so auch heute. Vorm Laden steht ein Getränkekühlschrank und ich kaufe mir eine Fanta und setze mich ebenfalls unter den Baum. Leider sind ihre beiden Tische nicht mehr da, aber so gehts ja auch. Kritinia ist sehr verschlafen und ursprünglich, später kommt noch ein fahrender Händler mit großen Keramikkübeln, Pflanzen und Blumenerde durch den Ort und kündigt sich mit Lautsprecheransagen an. So richtiges Dorfleben halt!
 
Von Kritinia fahre ich gemütlich weiter bis nach Siana. Ich will doch endlich einmal einen Blick in den vielgerühmten Laden von Manos werfen und staune nicht schlecht, als sich Manos als "mein" Honigmann von der Bude bei Monolithos entpuppt! Er ruft mich von der Straße rein und begrüßt mich freundlich und stellt mich seinen beiden erwachsenen Kindern als gute Kundin aus Deutschland vor :-) Ich kaufe noch eine Kleinigkeit, entschuldige mich, dass es nicht mehr ist, aber mein Koffer ist wahrscheinlich eh schon zu schwer dank der Einkäufe neulich bei ihm am Stand!
 
Außerdem gucke ich noch in die stattliche Dorfkirche, aus der gerade eine Busladung Russen quillt, es gibt einen Stau, weil jede Russin sich im Eingang noch einmal umdreht und bekreuzigt. Ein Betrieb wie auf dem Kudamm!  Daher lasse ich Siana schnell wieder hinter mir und biege in die kleine, etwas schlecht ausgeschilderte Straße zum Apolakkia-Dam ein. Hier ist wieder Natur pur, es geht durch Olivenhaine und Felder, auch Wein wird angebaut. Dann wird es wieder wilder, je näher ich dem Dam komme. Auch hier ist kein Mensch zu sehen und ich wandere noch zu der kleinen Kapelle hinauf.
 
Weiter geht es dann auf rel. direktem Weg hinunter nach Gennadi und mit einem Schwenker über Pefki (ich sage nur: die leckere Bäckerei!!) über Lindos wieder Richtung Heimat. In Lindos scheint noch einiges los zu sein, gemessen an der Anzahl der Autos. irgendwann muss ich da auch noch einmal hin ...
 
Den Nachmittag beschließe ich also gemütlich auf dem Balkon mit dem Netbook, ehe es unter die Dusche geht. Von unten rufen die Katzen, ich eile also mit TroFu hinunter. Eine etwas scheue Katze mit nur einem Auge hat Hunger, sie ist es auch, die immer ruft. Armes Mäuschen. Die Katzen hier rund um die Pension - gehören wohl irgendwie in die Nachbarschaft - sehen alle nicht toll aus, aber Heidi würde sich bedanken, wenn ich sie nach Kalithea verfrachten würde!
 
27.05.2014
 
Ein bisschen rumtrödeln, dann mache ich mich langsam auf den Weg in Richtung Rhodos. Für heute ist die Altstadt eingeplant. Da ich ohnehin dran vorbei komme, biege ich zu den Kalithea Thermen ab und sehe, dass auch jemand im Katzenhaus zu Gange ist. Also kehre ich dort noch einmal ein - Heidi ist da, sie hat auch immer etwas zu tun. Wir quatschen noch eine Runde und ich verspreche ihr, dass ich auf dem Weg zum Flughafen noch einmal reinschaue. Dann will ich eigentlich in die Thermen, aber die Baustelle mit dem entsprechenden Geräuschpegel hält mich ab. So fahre ich direkt in die Stadt.
 
Erst drehe ich eine Runde am Hafen entlang bis zum Elli, aber alles ist gesteckt voll. Dann erinnere ich mich an Heidis Tipp und fahre zum Stadion hinter der südlichen Stadtmauer und richtig, dort finde ich am Straßenrand ganz locker einen schattigen Platz. So laufe ich durch das Stadttor in die Altstadt und fühle mich gleich wieder wie zu Hause. Als erstes suche ich den schönen Platz an der Rezep Pascha Moschee auf. Die kleine Taverne im Eck, ehemals ein Saftladen - also einer, der wirklich frisch gepressten Saft verkauft!! - hat mit ein paar Tischen aufgerüstet und ich setze mich in den Schatten des großen Baumes. Hach ist das angenehm hier und so friedlich! Ich bestelle eine Portokalada (Fanta) und dann zum Essen ein Pitabrot "belegt" mit Tsaziki, Tomaten, Salat und Feta. Das ist sehr lecker! Ein Gitarrenspieler kommt vorbei und sorgt für die richtige Stimmung, nicht zu aufdringlich, aber gut spielt er.
 
So gestärkt wandere ich weiter durch die Gassen, erreiche irgendwann die Sokratou, bewundere die Auslagen, werde von einem arroganten Shopbesitzer quasi vertrieben, weil seine Auslagen mit auf einem Straßenfoto sein würden ("ich bin doch kein Museum! Geh da oben [in den Palast] rauf!" .... meine Güte! Wenn der sich nun noch wundert, dass er keine Kunden hat! Ich biege aber eh schnell wieder in eine ruhige Gasse und wandere zurück in die Gegend "meines" Stadttores. Dort stehen die Häuser besonders eng, aber immer noch knattern Moppeds durch, ein Motorradfahrer hat seinen Hund auf dem Tank vor sich stehen und ein anderer fährt seinen Vierbeiner im offenen Topcase spazieren. Weiterhin kann mit mit Moppeds so ziemlich alles transportieren, was Platz hat, vom Sixpack Wasser über Blumentöpfe bis hin zur halben Familie :-)
 
Nach über zwei Stunden erreiche ich mein Auto, das angenehm im Schatten steht. Am Hafen war ich nun gar nicht zu Fuß, aber da gings ja eh zu wie beim Ausverkauf! Ich fahre noch durch die Stadt zum Aquarium, dann hinauf auf den Monte Smith. Die alten Anlagen sehe ich aber nur von weitem, da gerade ein paar Busse ihren menschlichen Inhalt ausspucken. Da muss ich mich nicht drunter mischen. So geht es mit einem Zwischenstopp im Supermarkt langsam nach Hause. Dort treffe ich sogar noch Silvia (die Insel ist klein :-) ), wir sehen uns ja morgen noch einmal.
 
Hier in der Pension ruft mich bald die einäugige Katze hinunter und als brave Katzentante serviere ich Katzenmilch (frisch gekauft) in einer alten Schale (von Heidi mitbekommen). Dann gucke ich eine Runde ins Internet, das mit etwas Anlauf sogar funktioniert, und mache mich fertig zum Forumstreffen in Psinthos. Die Fotos werden dann heute - so der Gott des Internetes will - erst später erscheinen!
 
In einer halben Stunde erreiche ich Psinthos, wo das Treffen schon in vollem Gange ist. Ich setze mich dazu und bin auch bald im Gespräch mit einigen Leute, die ich aus facebook oder dem Forum kenne. Es ist eine lustige Runde. Ein bisschen ärgerlich ist der langsame Service, es dauert über eine dreiviertel Stunde, bis ich mein Getränk habe, Anna hilft mir mit einem Schluck Wasser aus. Georgios bedient ganz allein ... Das Essen ist aber wieder sehr lecker, ich habe Bourekia und Zwiebelbällchen.
 
Gegen halb 10 breche ich auf, die Fahrt zurück nach Stegna im Dunkeln ist wie eine beleuchtete Achterbahnfahrt. Ich komme aber gut an und kehre noch bei Maria auf ein Viertele Wein ein, da ich dem Internet im Zimmer nicht traue (vorhin ging es nämlich nicht!). Bei Maria bekomme ich sogar noch Apfel mit Honig und Zimt zum Wein serviert :-) Die letzten Gäste sind grad im Gehen begriffen, als ich meinen Bericht beende.
 
Morgen bricht nun der letzte Tag an und zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust ... die eine, die gern noch verweilen würde, die andere, die sich nach Hause zur Fellfusselbande sehnt!
 
28.05.2014
 
Der Tag beginnt sonnig, doch bald zieht es zu und der Himmel ist diffus verschleiert. Ab und zu bricht die Sonne durch, doch insgesamt gesehen ist es eher trübe, wenn auch sehr warm. Das richtige Abschiedswetter! Da das Internet nun scheinbar dauerhaft hier nicht geht - Panas erzählte gestern etwas, dass der Provider wohl Probleme im Gebiet hat - gehe ich kurz zu Maria, um meinen Web-Check-in zu machen. Dort werde ich von einem älteren Ehepaar angesprochen: Du musst die Sylvia sein! - Es sind Manfred und Sieglinde aus Salzburg, mit denen ich im Forum Kontakt hatte und die ich für heute Abend bei Maria erwartet hätte! Ich setze mich kurz dazu und während ich meine "Geschäfte" erledige, schwatzen wir noch eine Weile. Die Welt ist ein Dorf: Manfred kennt den Neubergerhof sehr gut, da er früher Kühlkost geliefert hat!
 
Dann verabrede ich mich noch mit Mascha am Flughafen morgen, wie es ausschaut, ziehen nun doch nur die beiden Chihuahuas mit mir gen Norden. Die Pflegestelle für die Jagdhündin ist kurzfristig abgesprungen. Ärgerlich um den vergebenen und vor allem bezahlten Boxenplatz im Flieger, so kurzfristig wird sich kein Ersatz finden lassen.
 
Schließlich mache ich mich doch auf die Socken und starte zu einer letzten kleinen Tour. Erstmal muss ich noch tanken und da werde ich doch etwas sauer. Ich sage zum Tankwart: "15 Liter bitte" - er tankt für 15 Euro. Ist natürlich zu wenig und ich sage: "ich wollte aber 15 Liter, nicht Euro!" - Er startet eine zweite Runde und ehe ich es richtig mitbekomme, hat er für 35 Euro nachgetankt - er hatte nämlich 50 Euro verstanden!! Das ist natürlich viel zu viel, was soll ich mit einem vollen Tank am letzten Tag, ich brauche höchstens noch einen halben. Da lässt sich nun leider nichts mehr ändern und ehe ich mich um das "verschenkte" Geld ärgere, fahre ich lieber los.
 
In Lardos biege ich als erstes mal zum Kloster Ipsenis ab. Das hatte mir vor ein paar Jahren dort auch ganz gut gefallen. Heute biege ich um die Ecke und sehe mich .... erstens einem Reisebus und zweitens einer Baustelle gegenüber! Hier wird eine neue, recht große Kirche gebaut. Dank Betonmischer ist es mit der Ruhe nicht weit her. Ich laufe ein Stück den Kreuzweg auf den Berg gegenüber hinauf, bis ich eine gute Sicht über das Kloster habe. Die Kreuze, eher kleine Häuschen vorn mit Tür, sind aber leer oder lassen sich gar nicht öffnen. So gehe ich nach dem sechsten wieder zurück, fahre die Strecke nach Lardos und biege im Ort nach Laerma ab. Hinter dem Dorf geht es weiter zum Moni Tharri.
 
Glücklicherweise sind nur zwei weitere Autos auf dem Parkplatz und ich betrete das Kloster, um Abschied zu nehmen. Der freundliche amerikanische Mönch begrüßt mich, diesmal erkennt er mich wieder. In der Kirche zünde ich eine Kerze an für alle Katzen, denen es nicht gut geht, und für die erstaunlich vielen Marder, die ich überfahren auf den Straßen habe liegen sehen. Und natürlich auch mit der leisen Bitte, bald wieder hier stehen zu können! Leicht fällt mir der Abschied nicht, dies ist für mich ein besonderes Stück Rhodos.
 
Leider wird der Klostergarten von einigen Russen "besetzt", so setze ich mich oben an den Picknickplatz bei den Glocken und fühle mich schnell beoachtet: Richtig, unterm Tisch sitzt eine süße, aber scheue Katze. Natürlich enttäusche ich sie nicht und spendiere ordentlich Trockenfutter - so reichlich, dass sogar einige Ameisen die viel größeren Stücke wegschleppen! Nun, sollen sie damit glücklich werden, es reicht für alle.
 
Meine Fahrt geht wieder zurück nach Laerma, heute möchte ich noch einmal die schmale, aber gute Straße nach Apollonia fahren. Die Landschaft ist wunderschön, allerdings mache ich kaum Fotos, sondern sauge die Bilder auf meine eigene "Festplatte". Das Wetter, besser das Licht, taugt nicht wirklich zum Fotografieren mit der kleinen Knipse. Im Apollonia fahre ich hinauf auf den Profitis Ilias, jedoch dann nicht zu den Hotels, sondern abwärts Richtung Heimat. Diese Zwischenverbindung ist eine sehr schmale, steile Straße und plötzlich habe ich einen Bus vor mir, der ganz schön zu kurbeln hat! Gottseidank ergibt sich schnell für mich die Möglichkeit, vorbei zu ziehen - sonst würde ich wohl immer noch unterwegs sein!
 
In Archangelos hole ich mir im Supermarkt noch ein paar Kekse für den letzten Frappé im Zimmer und dann werde ich doch mal gucken, was alles in den Koffer muss. Wie gut, dass Silvia nachher noch einmal mit der Kofferwaage vorbei kommt .... das wird, schätze ich, eng heute! Ich hoffe nur, dass meine Pötte gut ankommen!
 
Liebe Lesergemeinde, die letzten Fotos werde ich erst von Zuhause aus hochladen, da das Equipment so langsam eingepackt wird und ich den Abend *natürlich* in der Taverne Maria verbringen werde. Wer bisher tapfer durchgehalten hat, dem sei ein Lob ausgesprochen :-)
 
Auch wenn der Urlaub noch nicht ganz vorbei ist - der letzte Abend und ein Abstecher morgen früh ins Katzenhaus stehen noch aus - so kann ich doch schon ein Fazit ziehen, das 90% positiv ausfällt! Karpathos war eine sehr schöne, ruhige Zeit, oft zu ruhig, landschaftlich jedoch herrlich. Auf Rhodos gleich der übliche Trubel, aber ich kenne ja meine Ecken, wo ich mich zurückziehen kann. Ärgerlich der Ausfall meiner großen Kamera, aber die beiden kleinen haben ausreichende Ersatzdienste geleistet. Und zum Glück hab ich das meiste ja eh schon mal fotografiert gehabt! Das Wetter war überwiegend super, bis auf ein paar Tage mit Wolken und kurzem Regen, damit kann ich aber leben. Das Thema Katzen ist immer wieder traurig und auch schön, aber leider wird sich in den Dörfern nicht viel ändern. Die Gastfreundschaft der Menschen jedoch ist unverändert und man fühlt sich sofort herzlich aufgenommen. In diesem Sinne kann ich sowohl Karpathos als auch Rhodos nur empfehlen und bin auf beiden Inseln nicht das letzte Mal gewesen - das steht schon mal fest. Das "wann" wird sich finden.
 
Silvia holt mich im Zimmer ab, sie hat noch einmal die Kofferwaage dabei und wir kommen mit vereinten Kräften auf 21,5 Kilo - 23 kg hab ich frei. Na da könnte ich ja glatt noch einkaufen gehen .... ich lasse es aber ;-) Bei Maria sind auch gerade Sieglinde und Manfred eingetroffen und wir verbringen einen feucht-fröhlichen Abend. Ich esse noch einmal Taramasalada und anschließend Spaghetti mit Meeresfrüchten, aber es ist gar nicht zu schaffen. Erst gegen Mitternacht heben wir die Runde auf und ich begleite die beiden Salzburger noch ein Stück die Uferpromenade entlang.
 
29.05.2014
 
Da ich nicht mehr schlafen kann, steht ich noch vor dem Wecker auf. Der letzte Kleinkram wird verpackt, der Koffer verschnürt und ins Auto geschleppt. Dann frühstücke ich auf dem Balkon, verabschiede mich von meinen Nachbarn - die noch eine Woche bleiben dürfen - und bitte sie, den Katzen im Garten weiterhin frisches Wasser hinzustellen, was mir auch versprochen wird. Dann kommt Jack mit meiner ausgedruckten Bordkarte .... und noch einem Liter seines köstlichen Olivenöls. So leid es mir tut .... schweren Herzens muss ich es ablehnen, denn der Koffer ist eh schon viel zu voll, ich hätte die Flasche nicht mehr reinbekommen :-( Wäre er doch gestern schon damit gekommen, hätte ich noch das eine oder andere ins Handgepäck umdisponieren können! Nun aber will ich schnellstmöglich los, ich bin noch mit Heidi im Katzenhaus verarbredet. Wir haben auch noch ein nettes Plauderstündchen mit ein bissl Arbeit nebenbei und einem Frappé von der nahen Kantina. Dann heißt es aber endgültig Abschied nehmen und ich verspreche Heidi, dass wir uns nächstes Jahr bestimmt wiedersehen!
 
Obwohl auf der "Hotelmeile" vor Faliraki ein böser Unfall passiert und ein kleiner Stau entstanden ist, erreiche ich den Flughafen pünktlich. Die Autoschlüssel gebe ich beim Parkplatzwächter ab, dann begebe ich mich in die Abflughalle, wo schon Mascha mit den beiden Hunden auf mich wartet. Das sind zwei ganz niedliche kleine Mixe und ganz lieb. Und dann hat sie noch ein Miniteilchen im Beutel ... ca. 2-3 Wochen alt, schwarz-weiß, der letzte Überlebende eines Viererwurfes, den sie nun aufpeppelt. Während unserer Wartezeit gebe ich ihm später noch etwas Milch mit der kleinen Spritze. So ein süßes Kerlchen!!
 
Dank der Bordkarte geht der Check-In des Gepäcks dann recht flott, mein Koffer zeigt auf der "amtlichen" Waage sogar 22,6 kg an (gut, dass ich nicht noch den Liter Olivenöl mitgenommen habe!). Dann müssen wir mit der Hundebox ans andere Ende des Flughafens, wo ein Röntgengerät für Sperrgut ist. Ich muss erstmal jemanden herbei beordern, der das Gerät anwirft! Die beiden Kleinen - Max und Jule - müssen kurz raus und ich glaube, Jule ist es, die sich an meine Brust kuschelt. Dann geht es mit der Box inkl. Hunden zu der Stelle, wo sie später abgeholt werden. Eigentlich sollten wir "bewacht" werden, damit wir nichts mehr in der Box verstecken können, aber so ganz genau nehmen die Griechen das auch nicht. Ein weiterer Hund nebst Besitzern gesellt sich zu uns. Dann verabschiede ich mich von Mascha und gehe hinauf zum eigenen Security-Check und viel Zeit bleibt gar nicht mehr, bis wir in den Flieger dürfen.
 
Der Flug verläuft nach ein paar anfänglichen Turbulenzen ruhig, fast nur Wolken unter uns, nicht mal die Ägäis ist zu sehen. In Berlin warte ich ewig auf meinen Koffer, aber auch die Hunde lassen sich Zeit. Schließlich steht noch eine ganze Truppe aus unserem Flieger, denen das Gepäck fehlt. Fast nach einer Dreiviertelstunde kommt dann doch noch die letzte Ladung Koffer übers Band, ich gehe zum Sperrgutschalter und nach einigen Minuten öffnet sich endlich die Tür und die beiden Hundeboxen werden herausgebracht. Endlich! Am Ausgang werde ich schon sehnsüchtig erwartet und freundlicherweise fährt mich die Empfängerin der beiden Hundis schnell nach Hause. Dort werde ich schon sehnsüchtig erwartet, die Jungs begrüßen mich im Flur und nach nicht allzu langer Zeit ist auch Gipsy dabei - das freut mich besonders, sie hat mich nicht vergessen! Den Rest des Abends klebt dann Jerry an mir, er freut sich am meisten, dass die Mama wieder da ist :-)
 
Unnötig zu sagen, dass es hier ziemlich kühl ist ... dennoch ist lüften angesagt, da hier außer der Balkontür zwei Wochen lang kein Fenster offen war. Später sauge ich sogar einmal schnell durch, da Streu- und Erdkrümel überall rumfliegen, und zum Schluss packe ich auch noch den Koffer aus, damit morgen früh die erste Wäsche durchlaufen kann. Der Alltag hat mich wieder!