Rhodos 2015
 
10. - 24. September 2015
 
Eigentlich könnte ich vorab die Texte kopieren: Schon wieder Rhodos ?! - fragte ich auch im letzten Jahr .... na klar!!
 
Zum 5. Mal fliege ich nun auf die griechische Insel Rhodos. Auch jetzt gibt es noch "weiße Flecken" auf meiner persönlichen Inselkarte und die möchte ich gern füllen. Aber auch die Erholung soll nicht zu kurz kommen, rumtrödeln ist angesagt.
 
Wie immer möchte ich Euch gern an meinen Erlebnissen teilhaben lassen. Ein paar Bilder gibt es sicher auch wieder :-)
 
*Hier gehts zur Fotoseite*
 
Neuster Bericht: *hier*
 
Und dann geht es los.
10.09.2015
 
Morgens um 5 Uhr steht das Taxi vor der Tür und bringt mich zum Flughafen. Wie immer eine Sache von knapp 10 Minuten. Ich kann gleich zur Security durchlaufen, denn meinen Koffer habe ich gestern schon abgegeben. Es dauert ein bissl, da ich natürlich die langsamste Schlange erwischt habe, aber bald bin ich auch durch und am Ausgang C69 treffe ich Joachim und seine Frau, mit der ich auf Facebook schon Kontakt hatte. Wir vertreiben uns die kurze verbleibende Zeit mit netter Unterhaltung. Bald geht es auch schon los und ich zwänge mich auf 29A - die Flieger werden auch immer enger ... sagen auch meine Sitznachbarn!!
 
Der Flug selber ist pünktlich und ereignislos und ich verschlafe tatsächlich einen Großteil der Strecke. Was will man auch sonst in der Enge treiben?
 
Auch auf Rhodos sind wir just in time und heiße Luft schlägt uns entgegen. Warm - aber herrlich!! Mein Köfferchen kommt ziemlich bald und am Ausgang erwartet mich ein Kollege von J&D - ich brauche gar nichts mehr sagen, man kennt mich schon. Ich habe wieder einen Panda, nicht ganz neu, fährt aber ordentlich, einziges Manko: Beim Schalten hab ich plötzlich den Griff vom Schaltknüppel in der Hand! Naja, wenn man es denn weiß ....
 
Eine Dreiviertelstunde später erreiche ich über Soroni, Eleousa und Kolymbia Stegna. Es scheint viel los zu sein, richtig Betrieb überall. Bei Maria gibts das erste herzliche Hallo (man kommt ja an der Taverne nicht vorbei, ohne gesehen zu werden) und auch am Haus werde ich von Jack und seiner Frau herzlich begrüßt. "Mein" Zimmer ist leider noch drei Tage belegt und so komme ich erstmal in Nr. 17 unter. Fast so gut - nur hat "meins" den besseren Meerblick und so werde ich dann wohl noch mal wechseln. So brauche ich nicht alles wegzuräumen und lasse vieles noch im Koffer.
 
Der Kaffee ist fertig, das Internet funktioniert - der Urlaub hat längst begonnen!
 
Nach ein bisschen auspacken und relaxen geht es zu Maria zum Lunch. Ein Taramasalata und Pitabrot reichen mir völlig. Anschließend kaufe ich ein bissl ein zum Kaffee und Frühstück und natürlich Wasser. Bei den Temperaturen wird es quasi durchlaufen .... aber zum Wochenende soll die Hitze nachlassen, meint Anthoula. Na schaun mer mal!! Ein kleiner Mittagsschlaf rundet die Siesta ab.
 
Dann kann mich nicht mal die Hitze ausbremsen (wozu hat das Auto eine funktionierende Klimaanlage?) und ich starte einen ersten Ausflug, traditionell zum Kloster Moni Tharri. Die Fahrt dorthin lässt mich in die Insel eintauchen und es ist, als wäre ich nie fortgewesen - bis auf die neuen Straßenabschnitte und Kreisverkehre, die nun auch Rhodos für sich entdeckt hat. Am Kloster wird gebaut, der Picknickplatz ist voller Baumaterial und ein Gebäude im Umbau begriffen. Dennoch genieße ich die Ruhe dort oben, ehe ich mich über Asklipio auf den Rückweg mache.

Nach einer erfrischenden Dusche gehe ich zu Maria. Werde direkt von zwei Gästen angesprochen: Tanja und ihr Mann aus dem Forum. Mit ihnen verstehe ich mich auf Anhieb und wir haben einen vergnügten Abend. Ein Spaziergang bis hinter zum Laden von George, dem Natura Stegna, beschließt den Abend. George freut sich, mich zu sehen, und ich tätige einen ersten Einkauf. Leider hat er die schönen handgemachten Seifen nicht mehr - hat sich nicht verkauft, war den Kunden zu teuer. Oh man!! Die wissen echt nicht, was gut ist. Jetzt muss ich gucken, wo ich die bekomme.
 
Es ist immer noch sehr warm, im Zimmer fast 30 Grad trotz Klimaanlage, aber ich werde heute sicher gut schlafen!
 
 
11.09.2015
 
Es ist nachts wirklich nicht kühler geworden, aber gegen Morgen habe ich dann mal die Klimaanlage angemacht, dann gings. Um 8 Uhr klingelt mein Wecker, heute ist ja ein Besuch im Katzenhaus angesagt. Nach einem kurzen Frühstück mit Frappé und Croissants (leider nicht auf dem Balkon, das war schon wieder zu warm!) fahre ich die halbe Stunde rüber nach Kalithea. Heidi ist schon dort und viele viele Katzen ..... der Kindergarten ist voll und auf im Gehege sind viele Kleine unterwegs. Der Kindergarten ist "verseucht", alle verwurmt, in den Käfigen sitzen ebenfalls Winzlinge, klein, verrotzt, aber neugierig aufs Leben und die Besucher. Es ist wieder mal viel Arbeit. Ich helfe beim Wasserholen und Katzenklos putzen. Andrea ist heute auch da, endlich lernen wir uns mal kennen. Natürlich schmuse und fotografiere ich auch viel. Ach ja, man möchte sie alle mitnehmen .... ich kann nur hoffen, dass sie alle durchkommen und einige einen schönen Platz finden. Auch hoffen wir immer noch, dass das Katzenhaus dort bleiben kann.
 
Da die beiden Frauen dann zum Tierarzt müssen, trennen wir uns und ich fahre zum sagenumwobenen *hihi* Jumbo-Markt. Ein riesiger Laden mit gefühlt 90% Plastikartikel für alle Lebenslagen. Viel bunt, viel schön, preiswert, man könnte stundenlang stöbern. Aber mangels Platz im Koffer und weil gefühlte 100 Kids dann irgendwann nerven, habe ich mich mit dem geplanten Milchaufschäumer in Orange und passenden Batterien begnügt.
 
Auf dem Rückweg fahre ich noch kurz bei meinem Autovermieter J&D vorbei, da ich ab und zu meinen Knauf vom Schalthebel in der Hand habe. Bei Jiannis ist der Laden absolut leer, nur zwei einsame Cabrios stehen vor der Tür, ansonsten ist er voll ausgebucht und heute ist auch der erste Tag, wo mal kein Stress im Laden ist. Ein Kollege kommt mit Klebstoff und befestigt mir den Knauf, dann kann ich wieder losfahren und bin bald danach in Stegna.
 
Über Mittag bin ich im Zimmer, und da meine Armbanduhr gegeb 13 Uhr stehen bleibt, verpasse ich die Mittagszeit. So esse ich erst gegen 15 Uhr einen Salat bei Maria. Anschließend ist Siesta angesagt ... es ist viel zu warm, um viel rumzulaufen. Alle sagen, dieser September ist außergewöhnlich heiß - und ausgerechnet da muss ich hier sein!
 
Am Nachmittag schlafe ich eine Runde und breche nach 19 Uhr zum Abendessen auf. Mein heutiges Ziel ist das Gorgona vorn an der Kurve. Vorher schaue ich aber noch bei Lefteris rein und kaufe die ersten Souvenirs. Im Gorgona fühle ich mich nicht so recht wohl, es ist eher für Familien ausgerichtet (größere Tische) und die leckere Fischplatte gibt es natürlich auch nur für zwei Personen. Ich bestelle mir Fava und Small Fishes, es schmeckt beides gut und für die Fischschwänze findet sich vorm Fenster bald ein vierbeiniger Abnehmer :-) Dann verscheucht der Kellner die Katze ... grummel ... zum Glück lässt sie sich aber nicht abhalten, nach mir zu schaun.
 
Einen Ouzo und einen Teller Melone später verlasse ich das Lokal und schaue auf dem Heimweg noch bei Tsambika vorbei. Wir unterhalten uns ein bisschen, auch hier sitzt eine Katze vorm Laden und sie erzählt mir, dass sie sie hat kastrieren lassen. Bravo! Hat man leider viel zu selten.
 
Eigentlich wollte ich den Abend mit Internet und Wein im Zimmer ausklingen lassen, aber ... ich hab mal wieder keine Verbindung. Wie jedes Jahr ... so schau ich mal auf ein Glas zu Maria runter. Und dann kann man ja auch mal früher ins Bett gehen ;-)
 
Erst aber hilft mir Panas, ins Internet zu kommen - irgendwas klemmte mal wieder - und dann treffe ich auch noch Dieter und seine Frau, die ich vor zwei (?) Jahren hier kennengelernt habe. Man ist wirklich nicht allein hier :-)
 
 
12.09.2015
 
Heute etwas ausgeschlafen, dann kam Jack und teilte mir mit, dass "mein" Zimmer in einer Stunde frei sei. Da habe ich also nach dem Frühstück alles zusammen gepackt - hatte ja eh den Koffer noch gar nicht richtig ausgeräumt. Später half er mir dann auch noch beim Rübertragen und nun bin ich glücklich in meinem Zimmer mit dem Blick aufs Meer :-)
 
Durch diese Aktion bin ich erst später losgekommen. Auch heute wieder strahlender Sonnenschein, aber angenehmer Wind. Als erstes steht Tanken auf dem Plan und dann lasse ich mich treiben, grobe Richtung Monolithos zu "meinem" Honigmann. Die Strecke für Insider kurz skizziert: Archangelos, Malonas, Platania, Laerma, Ag. Isidoros, Monolithos (über Spezialwege "rechts um den Berg"), Fourni Beach, Siana, Ag. Isiodoros, Laerma, Lardos, Pefkos, Lindos und dann gerade durch nach Hause.
 
Bei Monolithos habe ich wieder Honig, Likör und Souma bei meinem Händler gekauft, auch hier wieder ein herzliches Hallo und zum Schluss eine kleine Zugabe in die Tüte. Ein Eis am Kastro ersetzt das Mittagessen, in Siana einmal um die Kirche rumgelaufen. Zum Schluss im Pefkos im Supermarkt mit der leckeren Bäckerei eingekauft. Wie gesagt, das Wetter war wieder phantastisch, dank Wind die Hitze einigermaßen auszuhalten. Die Landschaft ist wieder immer wunderbar, ich genieße es einfach nur, hier zu sein ..... und nun habe ich Hunger und werde mal runter zu Maria gucken. Morgen (oder so) dann wieder mehr von mir!
 
 
13.09.2015
 
Heute mal ein bissl ausschlafen - nachts komme ich durch die Wärme nicht richtig zur Ruhe. Zumindest, bis in der Nachbarschaft ein Baugerät in Betrieb gesetzt wird - aufn Sonntag .... Durch die Schlaflosigkeit war ich aber auch sehr früh wach und habe so den Sonnenaufgang miterlebt!
 
Nach einem gemütlichen Frühstück breche ich auf in Richtung Eleoussa. Die alten italienischen Ruinen üben immer noch ihren Reiz auf mich aus, auch im fünften Jahr entdecke ich dort noch Neues. Und stelle fest, dass der Verfall immer weiter fortschreitet, besonders, was die Wandbemalungen und Farben angeht.
 
Nach dem Rundgang durch die Anlage fahre ich weiter hinauf zum Profitis Ilias. Die Straße durch den Wald ist wunderschön schattig und angenehm. Mit einem kurz Halt an der alten Kirche Agios Fountoukli erreiche ich schließlich das Hotel, das wie aus einer anderen Welt hergebeamt erscheint. Auf dem Parkplatz bietet ein alter Mann frische Weintrauben an, die ich gern kaufe. Sie sind ganz frisch und super lecker - nicht das "abgelagerte Zeugs", was man bei uns bekommt. Dann fällt mir eine nagelneue Straße ins Auge, die weiter hinauf auf den Berg führt. Wenn ich mich richtig erinnere, bin ich diese schon vor fünf Jahren gefahren - allerdings noch Waldweg und Schotter! Sie führt als Panoramastraße am südlichen Abhang des Profitis Ilias entlang, kommt schließlich am Athletic-Center raus und mündet dort in die alte Zufahrtsstraße. Damals wie gesagt ein einfacher Waldweg ... heute ein tolle Strecke mit viel Aussicht bis rüber zum Ghadoura-Stausee.
 
Die Straße mündet dann auf die Rundstrecke und ich biege bald zurück ab nach Apollona. Über Platanos und auf dem direkten Wege über Kolimbia geht es langsam zurück in Richtung Stegna. Im Minimarkt hole ich mir ein Eis, dann gehts zur Siesta aufs Zimmer. Heute Abend steht noch Lindos auf dem Programm, dort treffe ich mich mit einem Pärchen aus den Forum / FB zum Essen. Aus dem geplanten Schläfchen wird aber nichts, weil ein LKW (Tankwagen) direkt vor unserem Haus mit laufendem Motor steht ... nebenan wird eine Jauchegrube abgepumpt und stinken tut es draußen auch noch!
 
Gegen 18 Uhr bin ich mit dem Auto in Lindos und kurz nach mir spuckt der Linienbus Rene und Karin aus Leipzig aus. Heute kommen sie allerdings nur aus Kiotari ;-) Wir suchen uns im Gewirr der Gassen ein Lokal mit Dachterrasse, von wo aus wir den Blick auf die Akropolis haben. Mit einbrechender Dunkelheit wird es richtig stimmungsvoll und man vergißt beim blick über die Dächer auf den beleuchteten Felsen mit der Festung, dass unten in den Gassen noch - oder jetzt erst recht - der Bär steppt. Nach einem guten Essen tauchen wir auch noch in die Gassen ein, in den Hauptgassen haben die Läden noch offen und es ist voll, ein paar Schritte abseits jedoch sind wir fast allein unterwegs. So macht Lindos dann auch wieder Spaß! Unterwegs treffen wir noch einige Katzen und Karin verfüttert die eingepackten Fleischreste. Kurz nach 22 Uhr trennen wir uns nach einem netten und unterhaltsamen Abend.
 
 
14.09.2015
 
Heute versuche ich etwas früher aus dem Bett zu kommen und starte gegen halb 10 in Richtung Kalithea zum Katzenhaus. Heidi ist schon mit der Fütterung durch und ich komme rechtzeitig zum Klos putzen, Wasser holen und Abwaschen. Der kleine Rote mit dem Wurmbäuchlein, der am Freitag zum Tierarzt ging, hat es leider nicht geschafft - dafür gibt es wieder zwei neue Minis. Ansonsten meint Heidi, sind recht wenig Katzen da - "irgendwas geht hier vor". Zum Kuscheln und Schmusen sind allemal genug Katzen da!
 
Zum Mittagessen treffen wir uns mit Andrea und ihrer Mutter in Faliraki in der Taverne Maria, die am Ortsende direkt am Meer liegt. Auch hier sind einige Katzen zu Gange und Andrea hat ein echtes Spürauge für Sorgenfelle ... plötzlich taucht ein Weißer auf, der einen scheinbar zertrümmerten Unterkiefer hat und keine feste Nahrung zu sich nehmen kann. Andrea füttert ihn mit Fischsoße, während Heidi schnell losfährt und eine Falle holt. Gemeinsam fangen die beiden Frauen den armen Kerl ein, während ich mich lieber im Hintergrund halte, um ihn nicht zu vertreiben. Nach geglückter Aktion wird Andrea ihn zum TA fahren, was dabei rauskommt, erfahre ich in den nächsten Tagen.
 
Nach einer Rückfahrt mit einem kleinen Schlenker oberhalb von Archangelos und einer Siesta im Zimmer gehe ich zum 17:30 Uhr hinunter zu Maria, wo wir heute ein kleines Treffen haben. Mal sehen, wieviel kommen.
 
Letztendlich sind wir sieben:  Frank und Susi, Miriam und Sascha, Detlef und Annette und ich. Kleine, aber feine Runde, wir haben viel Spaß und leckeres Essen bei Maria.
 
 
15.09.2015
 
Es ist Urlaub und ich schlafe ein bissl länger. Doch irgendwann muss ich ja mal raus, Haroula möchte auch mit den Zimmern fertig werden. So frühstücke ich noch gemütlich und mache mich dann auf den Weg nach Moni Skiadi. Täusche ich mich, oder ist es ein klitzekleines bisschen kühler als gestern?
 
Auf kürzestem Weg (Gennadi, Vati, Apollakia) erreiche ich nach etwas über einer Stunde das Kloster Skiadi. Bis auf wenige Besucher ist es ein ruhiges Fleckchen. Katzen sehe ich erstmal nicht, gebe aber meine Futterspende bei Bruder Silvester im Shop ab. Ganz schnell kommen wir ins Gespräch und auch mit dem älteren Ehepaar vor der Tür: Gloria und Trevor, zwei Engländer, die in Faliraki leben und ebenfalls einen Sack Katzenfutter gebracht haben. Dann tauchen doch noch zwei Fellnasen auf und erfreuen sich an meinen mitgebrachten Small Fishes vom Abendessen.

Später treffe ich auch "ihn" ... DEN Kater vom Kloster ... gut schaut er aus, mal ohne Kampfwunden, vielleicht liegt das daran, dass die Klosterkatzen jetzt endlich alle kastriert sind. Der Weißanteil im Fell ist richtig schön sauber - ich freue mich!
 
Bruder Silvester gibt mir noch ein Päckchen mit für seine Schwester, die in Berlin lebt, ein paar Heiligenbilder aus dem Klostershop. Ich habe ihre Händinummer und werde sie dann nach meiner Rückkehr kontaktieren.
 
Dann fahre ich gemütlich weiter nach Lachania und in Chrissys Taverne bei Papageorgiou gibt es eine herzliche Begrüßung und Wiedersehensfreude. Auch Gloria und Trevor sind dort und ich setze mich zu ihnen. Das Gespräch dreht sich hauptsächlich um unser aller Katzen, aber auch die aktuelle Flüchlingslage kommt nicht zu kurz. Die Unterhaltung auf Englisch fällt mir bei speziellen Themen nicht immer leicht, aber wir kommen klar. Am Ende tauschen wir die Visitenkarten aus und abends stelle ich Gloria auf Facebook eine Freundschaftsanfrage.
 
Gemütlich und über Nebenstraßen trete ich den Rückweg an. Oberhalb von Gennadi entdecke ich einen kleinen Stausee, die Umfahrung traue ich mir aber nicht ganz zu, da die Straße immer kleiner wird. Aber die Gegend ist schön. Dann fahre ich noch durch Kiotari und am dortigen Strand entlang - naja, das wie die Hühner auf der Stange sprich in Reih und Glied am Strand liegen ist wirklich nicht mein Ding!! Etwas später mache ich den Abstecher nach Haraki und Agathi Beach - auch hier Schirm an Schirm und alles streng geordnet. Was findet man bitte daran schön?
 
In Archangelos fahre ich noch in eine Apotheke, dann heimwärts zur Siesta und bald darauf gehts los zum Essen. Ich habe eigentlich gar keinen Hunger und laufe mal bis zum Ende der Bucht. In der dortigen Taverne ist aber schon alles belegt und dann gehe ich doch zurück zu Maria. Es gibt Garides saganaki (Krabben mit Feta überbacken). Durch die Taverne schawenzeln nun schon zwei Hunde, der zweite ein kleiner Brauner, mit sehr verfilztem Fell. Wenn mir jemand helfen würde mit Festhalten - dem würde ich gern die Zotteln abschneiden!
 
 
16.09.2015
 
Ich laufe auf die Halbzeit zu ... die Hälfte vom Urlaub ist schon wieder rum und immer noch wolkenloser blauer Himmel und warm ist es ebenfalls noch mehr als genug!
 
Heute Vormittag bzw. um 12 Uhr bin ich mit Detlef und Annette zum Bootfahren verabredet. Aber in Kolimbia stehe ich wohl am falschen Hafen - kenne mich da ja nicht aus - und keiner kommt ... so mache ich einen kleinen Einkaufsbummel an der Eukalyptusallee und dann fahre ich spontan zum Mittagessen nach Psinthos zu Georgos ins Smaragd. Am Nebentisch sitzen zwei Frauen, nach kurzer Zeit meint die eine "hier soll niemand allein sitzen, komm doch zu uns rüber!" - gesagt, getan, und so lerne ich Ulrike und Christiane kennen, die bei Facebook in Annes Gruppe sind. Ruckzuck haben wir eine handvoll gemeinsamer Bekannter aufgezählt! Es ist ein netter Mittag mit den beiden und man sieht sich später dann auf Facebook wieder.
 
Von Psinthos aus will ich gar nicht mehr so viel machen, es ist schon fast 16 Uhr, aber dann fahre ich doch noch über Archipoli hinauf auf den Profitis Ilias. Die Strecke durch den Wald ist immer wieder herrlich. Ich mache dann noch den Bogen um den Berg über die neue Straße am Athletic Center entlang, dann geht es runter nach Appollona und rüber nach Malonas und zurück nach Archangelos. Dort kaufe ich noch im Bazaar (Supermarkt) ein und halte kurz an der Apotheke. Wie immer ist der Ort voller Leben, es wuselt an allen Ecken und Enden, Moppeds und Fussgänger schießen kreuz und quer, Autos halten in zweiter und dritter Spur, alles geht durcheinander, ohne Blinken, aber irgendwie funktioniert es tadellos und man muss sich einfach mit Gottvertrauen hineinstürzen, dann klappt das auch ohne Beulen.
 
Im Zimmer bestelle ich mir über Facebook bei Anthoula einen Tisch für später, damit ich nicht wieder mitten im Raum sitzen muss, dann ab unter die Dusche und später lecker essen bei Maria: Käsebällchen und die kleinen Fische, maridas. Ein Teil davon geht ins "Paketo", die nehme ich morgen früh in die Katzenstation mit. Das wird was geben! Nach einem kleinen Spaziergang kehre ich zurück ins Zimmer - unterwegs noch einige Straßenkatzen versorgt - und genieße den Abend mit Wein als Trauben und in flüssiger Form!
 
 
17.09.2015
 
Wieder verspricht es ein heißer Tag zu werden. Schon morgens um 9 Uhr, als ich nach Kalithea aufbreche, ist es bruzzelwarm. An der Katzenstation sind Heidi und ein Helfer bereits zu Gange, ich klinke mich ein und hole Wasser und säubere die Klos. Mit einer Schwedin bin ich eine Weile im Kindergarten. In einem anderen Ställchen sind vier kleine Neuzugänge, die das Eingesperrtsein gar nicht toll finden. Heute wuselt es nur so von Katzen, scheinen wieder mehr zu sein. Heidi meint, ein paar neue laufen auch draußen herum - ich kann es noch nicht so entscheiden. Klar ist mir jedoch, dass es heute wieder äußerst heiß und drückend ist, das Wasser steht mir überall und läuft nur so den Rücken runter.
 
Später kommen Volker und Sascha vorbei, Volker ist Tierarzt und kümmert sich gleich um eine kleine Rotznase. Man kennt sich schon länger und ich fahre mit Heidi und den beiden zum Frappé in Richtung Rhodos. So lernt man immer wieder neue Leute kennen. Ich fahre dann irgendwann in Richtung Heimat und mache noch einen Abstecher zu einer kleinen Kirche hinauf oberhalb der Anthony-Quinn-Bucht. Von hier aus hat man tolle Sicht über die ganze Bucht von Faliraki und auf der anderen Seite über Ladiko nach Süden. Auch hier weht kaum mal ein Lüftchen, kaum auszuhalten in der Sonne.
 
Weiterhin mache ich noch einen Shopping-Abstecher nach Kolimbia und verbringe dann den Nachmittag im klimatisierten Zimmer. Zum Abendessen geht es nur kurz zu Maria. Es ist so schwül, dass alles, was man anfasst, klebt. Brrr. Dennoch esse ich leckeren Gyros, ehe ich mich nach einem ebenso kurzen wie schweißtreibeneden Spaziergang wieder in frische Zimmer verkrümele.
 
 
18.09.2015
 
Auch heute morgen ist es noch schwül, aber nicht mehr ganz so schlimm. Einige Wolken tummeln sich diffus am Himmel. Ich breche gegen halb 10 in Richtung Kalithea auf. Andrea und Heidi sind schon zu Gange, kurz danach erscheinen auch Volker und Sascha. Der Doc behandelt ein paar kleine Katzen, später versorgen wir die Kleinteilchen mit Feliway (Flohmittel) und Milbemax (Wurmtabletten). Finden alle nicht so toll, aber watt mutt, datt mutt. Flohstiche gibts mal wieder gratis dazu ... aber auch das vergeht. Obwohl es heute nicht so drückend ist, komme ich mir vor wie durchs Wasser gezogen. Ob das wohl doch die Wechseljahre sind .... örx.
 
Nach einem gemeinsamen Frappe verabschiede ich mich und eigentlich will ich nur noch unter die Dusche, beschließe aber nach 5 min im klimatisierten Auto, doch noch zur Altstadt zu fahren. Am Diagoras Stadion finde ich einen Parkplatz und bin auch direkt in der Altstadt, da läuft es mir schon wieder aus allen Löchern. Immerhin schaffe ich es bis zu meinem Lieblingsplatz hinter der Rezeep Pacha Moschee und dort trinke ich ein Wasser. Zum Essen ist es einfach zu warm. Eigentlich wollte ich noch ein bissl shoppen gehen, aber es treibt mich dann doch zurück zum Auto und gemütlich fahre ich, mit noch einer Altstadtumrundung am Hafen entlang, heimwärts. Kurzer Supermarktstop für ein paar Kekse und dann ist erstmal Siesta angesagt.
 
Am späten Nachmittag fahre ich noch einmal los, dachte eigentlich, zum Sonnenuntergang auf die andere Inselseite, aber der Himmel ist dort sehr bedeckt, so dass sich das wohl nicht lohnt und ich auf halbem Wege (Eleoussa - Platania - Malona) wieder den Bogen retour schlage. Auf dem "Highway" zwischen Platania und Malona fange ich aber noch schöne Abendstimmung über dem Attaviros ein.
 
Zum Abendessen geht es zu Maria und ich esse heute Schwertfisch, sehr lecker! Wie jeden Abend ist die Taverne auch heute wieder bis auf den letzten Platz gefüllt! Das kann hier nicht jeder Laden von sich sagen - und spricht für sich :-)
 
 
19.09.2015
 
Der Tag beginnt leicht bewölkt, aber ziemlich warm, und ich fahre wieder nach Kalithea. Heute sind zwei weitere Helferinnen da, so dass die Arbeit schon fast gemacht ist, als ich komme, und ich kann ein bissl fotografieren und Katzen knuddeln und später helfe ich Volker, die Bande im Kindergarten mit Feliway zu versorgen. Obwohl das Wetter so angenehm ist und ich mich kaum richtig bewege, stehe ich wieder im eigenen Saft und so langsam vermute ich, der "Frauenkram" hat mich voll erwischt ... Dinge, die die Welt nicht braucht!
 
Anschließend gehen wir zu viert noch hinunter an den Strand zur Kantina und trinken einen Frappé. Ich fahre dann später heimwärts, die Dusche ruft, in Faliraki stöbere ich jedoch noch durch ein paar Läden und finde tatsächlich noch die gewünschten "Eselenten". Dann auf einen Happen Tsaziki zu Maria, weiter duschen und leider geht mittags das Internet nicht, so mache ich mich bald auf den Weg an die Westküste, Kritinia und das dortige Kastell soll mein Ziel sein. Über Lardos, Laerma, Isidorios, Embona geht die Fahrt. Leider kann ich die Strecke so gar nicht genießen, da ein anderer Leihwagenfahrer vor mir so rumzuckelt und sein Auto um jede Kurve trägt, sich aber ansonsten stur am Mittelstrich festhält, so dass überholen nicht möglich ist. Da muss man aufpassen, dass man nicht plötzlich drauf sitzt! Ich mache schon kurze Pausen, habe ihn aber immer wieder vor mir. Erst kurz vor Embona hält er dann doch einmal am Seitenstreifen an. Manchmal ist wirklich viiiiel Geduld gefragt ...
 
Rings um den Attaviros ist es sehr bewölkt, der Berg selber ebenfalls verhüllt, aber zur Küste hinunter dann doch wieder sehr schön. Am Kastell bin ich fast allein, ein fotografierender Franzose kommt mir entgegen, ein paar eilige Österreicher flitzen rauf und wieder runter und ich kann dann oben die Ruhe genießen. Später kommen noch einige Russen und das wars dann schon. Angenehm sind hier die Temperaturen, doch einige Grad weniger als bei uns drüben.
 
Rückzu fahre ich über Kalavarda, Dimilia, Eleoussa und runter nach Kolimbia. Am Dorfplatz von Stegna, vorn am Hafen, scheint sich nun doch etwas zu tun, eine Tanzbühne und einige Stühle und Tische sind aufgebaut. Nach dem Abendessen bei Maria werde ich dort vorbei schaun. Zuerst aber spaziere ich noch ein bissl herum, treffe eine kleine, augenscheinlich schwangere Katze, und die vier Weißen mit den dunklen Schwänzen, die wohl in der Bauruine am Eck wohnen, aber sehr scheu sind. Wegen ihnen bestelle ich heute wieder small Fishes und sie dürfen sich später über reichlich Abendbrot freuen ;-)
 
Am Festplatz redet gerade ein Redner in Deutsch, Englisch und Griechisch und begrüßt die Anwesenden, ich treffe Sibylle und Dieter, gemeinsam gucken wir uns die ersten Tänze an. Dann hole ich mir etwas zu trinken: Wein, Softdrinks, Kuchen gibt es umsonst, nur Souvlaki muss bezahlt werde. Wie ich mir da so einen Becher Rotwein zapfe, spricht mich jemand an: Petra Dwars aus der Facebook-Gruppe. Wie lustig! Wir quatschen auch noch eine Weile und sitzen beeinander, bis sie und ihr Mann zurück nach Afandou fahren. Ich mache mich dann auch auf den Heimweg und bald ins Bett.
 
 
20.09.2015
 
Nach dem längeren Abend ist heute Ausschlafen angesagt. Aber dann zieht es mich hinaus, ich will noch einmal hinunter in den Süden. Leichte Wolken zieren heute den Himmel, später werden es mehr .... zwischen Kiotari und Gennadi ereilt mich der erste Schauer und ich kann die Qualität meiner Scheibenwischerblätter testen: Doll sind sie nicht, die Gummienden wedeln so durch die Gegend ... Aber sie tun ihren Dienst.
 
Die Fahrt in den Süden unterbreche ich nur kurz für einen Supermarktbesuch (hier fragt keiner nach Sonntagsöffnung! Und die Läden sind voll!) und gegen 12 Uhr erreiche ich Plimiri, den kleinen Hafen mit der bekannten Taverne. Ich laufe ein bissl herum und bestaune die Oktopusse auf der Leine, zum Essen ist es mir aber zu früh.
 
Auf dem Rückweg macht mir eine sehr neu aussehende, jedoch offensichtlich viel befahrene Straße neugierig: In direkter Nachbarschaft hat Tui ein große Ferienanlage ins Nichts gebaut. Leuchtend weiße Bungalows, giftgrüner englischer Rasen, Poollandschaaften (hallo - nebenan ist das Meer!!), große Sporthallen (in offener Bauweise) für Spinning usw., über die Wege flitzen Elektrofahrzeuge .... ich komme mir vor wie in einem Ferienghetto - alles furchtbar durchgestylt und clean und könnte genauso in einem anderen Land stattfinden. Kopfschüttelnd drehe ich wieder um und fahre die Straße zurück, um kurz danach von der Hauptstraße in eine kleine Schotterstraße einzubiegen. Agios Georgiou ist ausgeschildert und durch schöne landwirtschaftlich genutzte Landschaft erreiche ich nach einiger Zeit tatsächlich die kleine Kirche mitten im Nichts. Die Weiterfahrt, die mich eigentlich zum Zubringer nach Prassonisi führen soll, endet aber dann in der Pampa, hier führen unzähliche kleine Schottersträßchen und Fahrspuren durch die Landschaft und zu kleinen Buchten, aber letztendlich sieht mir das alles nicht geheuer aus und ich fahre wieder zurück bis zur Kirche, um von dort eine breitere Schotterpiste Richtung Kattavia zu fahren.
 
Felder, Weiden, verlassene Ställe und Gebäude säumen den Weg und durch eine kleine Allee erreiche ich die Hauptstraße. In Kattavia tanke ich, dann geht es noch einmal kurz zurück zur alten verfallenen Seidenfabrik. Außer den Mauern steht fast nichts mehr, ein interessanter "lost place". Leider ist das Licht durch den bedeckten Himmel sehr diffus.
 
In Kattavia biege ich die kleine Schotterstraße nach Norden ab, die mich nach Moni Skiadi bringen soll. Ein netter Grieche spricht mich aus dem Wagen heraus an, ob ich mich nicht verfahren hätte, Prassonisi wäre doch die andere Richtung, aber da will ich ja nicht hin. Mein Weg führt hinauf in die Berge, einsame Straßen hinauf, durch flach bewachsene Gegend. Weiter oben stehen die Bienenhäuser, die Straße windet sich immer weiter nach oben. Kein Auto begegnet mir, bis ich nach geraumer Zeit an der kleinen Kapelle Agios Paraskevis anhalte. Von dort ist es nicht mehr weit bis zur Straße nach Moni Skiadi.
 
Bruder Silvester macht gerade wieder Dienst im kleinen Shop und freut sich, mich noch einmal zu sehen. Ich kriege noch eine aktuellere Telefonnummer von seiner Schwester und er schenkt mir zum Abschied ein paar Postkarten vom Heiligenbild des Klosters. Dazu weiß er auch eine Geschichte zu erzählen, unter dem Bildnis wurde bei Restaurierungsarbeiten ein weiteres, älteres Bild gefunden, nun gibt es also zwei: Das alte und ein Kopie des neuen.
 
Natürlich besuche ich noch die Katzen des Klosters, die alle faul herum liegen, auch mein Liebling ist da. Eine Tigerkatze ist auf Schmetterlingsfang und sogar erfolgreich. Ich beobachte in einem Feigenbaum zahlreiche Schmetterlinge und Vögel, ich bin z.Z. der einzige Besucher hier oben und genieße diese Ruhe!
 
Gegen 17 Uhr fahre ich wieder ab. Da ich abends mit Mario und Petra bei Maria verabredet bin, wähle ich eine "mittelschnelle" Rückroute über Apolakia, Istrios, Ag. Isidoros und Laerma, hinunter nach Lardos und weiter gen Heimat. Auch heute habe ich auf der wunderbar ausgebauten Strecke wieder einen "Bergaufbremser" vor mir ... seufz. Erst im Laerma kann ich ihn überholen, als er zum Kartenstudium anhält.
 
Für mich eine entspannte Sache: Ich brauche fast keine Karte mehr oder nur noch für ein paar Feinheiten.
 
Gegen 17:50 erreiche ich Stegna - nicht, ohne vorher in einen fetten Schauer zu geraten. Der Himmel hatte ja schon länger gedroht und am Hausberg von Archangelos, dem Profitis Ilias, hängt dann die Wolke fest. Aber unten in Stegna scheint dann nochmal die Sonne, ehe später mit Grollen ein Gewitter über uns hinweg zieht.
 
Um 19 Uhr treffe ich Mario und Petra zum Essen, wir haben einen netten Abend mit wie immer sehr leckerem Essen, ich esse heute mal Auberginensalat und "Gemista", die gefüllten Paprika und Tomate. Erst kurz vor 23 Uhr trennen wir uns, nachdem wir unten noch die schwangere Katze mit Petras Rest-Souflaki beglückt haben.
 
(sorry wegen der fehlenden Fotos - man kommt zu nix im Urlaub ;-) Hoffe, diese bald nachreichen zu können!!)
 
 
21.09.2015
 
Heute nun sollte es dann auch mal mit den Fotos klappen, da Heimnachmittag angesagt ist - doch der Reihe nach!
 
Nach dem "Schlechtwettereinbruch" am Vorabend ist der Himmel am Morgen wieder strahlend blau, wie frisch gewaschen, und auch der Sonnenaufgang ist sehenswert - siehe Foto :-) Ich breche heute zum letzten Mal nach Kalithea auf, denn morgen und übermorgen wird Heidi nicht dort sein. Und mal muss man ja auch Abschied nehmen .... Dieser fällt reichlich schwer, nachdem wir fast mit allem fertig sind, kommt eine Dame und bringt eine Minikatze (ca. 3 Wochen alt) mit total verklebten Augen. Ob wir uns nicht kümmern können ... Heidi ist wie immer nicht begeistert ("die Griechen können auch mal selber was machen!"), aber die Dame ist wohl eine Finnin, die hier lebt. Letztendlich verarzten wir das Mini mit Augensalbe, Feliway und Wurmtablette und setzen es in ein leeres Häuschen. Und dann heißt es Abschied nehmen von Heidi und dem Katzenhaus, von dem ich sehr sehr hoffe, es auch im nächsten Jahr am alten Fleck wiederzufinden!!
 
Eigentlich bin ich dann schon wieder reichlich durchgeschwitzt, aber da das Wetter superschön ist, beschließe ich, die renovierten Thermen gleich nebenan zu besuchen. Es lohnt sich wirklich, und obwohl unten am Strand viel los ist, ist oben in der Rotunde traumhafte Ruhe. Erst nach einiger Zeit breche ich dann auf in Richtung Stegna, jedoch mit kurzem Stop in Faliraki (Einkauf), dann Umweg über Psinthos und zum Schmetterlingstal und wieder zurück und über Archipoli und Kolimbia heimwärts. In Archangelos hole ich mir beim Bäcker ein Teilchen, das ich später zum Frappé genieße. Dann ist Relaxen angesagt ... Fotos sichten, Facebook gucken, meine Souvenirs sortieren (aktuell ca. 5 kg, da ist noch Luft im Koffer ;-) ).
 
Eigentlich will ich zum Abend noch einmal los, dachte mir so, auf den Profitis Ilias oberhalb von Archangelos zum Sonnenuntergang, aber dann zieht es schwarz und schwärzer übern Berg, grummelt und letztendlich giesst es wie aus Kübeln. Aber genauso schnell, wie es kommt, vergeht es auch, nur meine Tour streiche ich jetzt, denn wenn die steile Bergstraße nass ist, ist das ganz schön glitschig. Morgen ... morgen ist auch noch ein Tag :-)
 
 
22.09.2015
 
... der wettermäßig in keinster Weise besser ist! Morgens werde ich schon wach, weil es zwischen 7 und 9 Uhr mal mehr, mal weniger regnet. Und dann beginnt es zu stürmen! Schwarze Wolken kommen übers Meer gefegt, die Brandung gischtet, dass es eine Freude ist. Oder auch nicht - denn an Baden ist heute nicht zu denken. Und so beschließe auch ich, heute noch einmal shoppen zu fahren. Diesen Gedanken haben aber so ziemlich alle anderen Urlauber auch (ich behaupte mal ganz böse: Viele haben heute mehr Schritte gemacht als im ganzen Urlaub zusammen!) - jedenfalls ist es überall voll.
 
Erst bin ich in Kolimbia, da muss man aufpassen, dass man von keinen Eukalyptusrindenstücken getroffen wird. Dann fahre ich weiter nach Faliraki und streife durch mehrere Shops, bis ich das Gesuchte gefunden habe. Dabei stelle ich fest - und ich bin ja eher jemand, der seine Meinung ggf. auch mal ändert - dass ich diesen Ort wirklich nicht schön finde und es auch nie tun werde. Es mag vielleicht nicht mehr der "Ballermann" der Insel sein, aber die Straßen mit Shops an Shops und Imbissen und Tavernen und Bars sind wirklich alles andere als schön anzusehen. So lautet meine Devise dann auch "Einkaufen und wech". Ich fahre weiter Richtung Rhodos Stadt, gucke kurz beim Katzenhaus vorbei - niemand von "uns" ist da, aber viele Touris gucken über den Zaun oder spielen mit den Katzen. Ein kleiner Junge will eine Bunte ärgern, aber zum Glück können die Fellnasen ja schnell entwischen.
 
Vor Rhodos wird der Verkehr dichter und in Nähe der Altstadt und des Hafens kommt er schließlich ganz zum Erliegen. Alles, was motorisiert ist, hat wohl den gleichen Gedanken gehabt. Das muss ich mir aber nicht antun und so biege ich statt rundherum zu fahren stadteinwärts ab und taste mich langsam wieder Richtung Süden vor. Ich finde eine wunderschöne kleine Ausfallstraße durch den Wald, hier spürt man den Wind kaum. Dann bin ich plötzlich an der Kreuzung zum Filerimos und fahre spontan hinauf. Dort oben ist zwar einiges los, aber es verläuft sich. Der Wind hier ist angenehm, die Sicht nicht so toll, aber der Spaziergang zum Kreuz trotzdem schön.
 
Zurück fahre ich über Pastida und Maritsa. Hinterm Ort im Wald wird es schwarz und schwärzer und fängt an zu regnen. Hier steht wohl die Wolke immer ... ein richtiger Platzregen ist es teilweise, der vom Himmel kommt. Gestern habe ich gelesen, die Griechen sagen dazu:
Βρέχει καρέκλες  - es regnet Stühle. Auch nett :-)
 
Über Psinthos und weiter die Strecke Archipoli - Kolimbia geht es Richtung Stegna. In Archangelos kaufe ich mir beim gestern entdeckten Bäcker (auch wieder typisch ich - fahre da fast täglich durch und seh den nicht!) Teilchen für den Kaffee. In Stegna tobt der Sturm ungebremst übers Meer herein, alle Läden haben vorne dicht gemacht, die Gischt sprüht bis auf die Straße und nach einem kurzen Fotostopp am Hafen ist auch die Brille dicht!
 
Dann beginnt ein gemütlicher Nachmittag im Zimmer mit Fotos sichten, Chatten in Facebook und schon mal "Koffer grob Probe packen" um zu gucken, was evtl. noch reingeht. Ich beschließe, erst nach dem Essengehen zu duschen, da bei dem Gischtwind eh alles wieder mit Salzspray verklebt ;-)
 
Der Sturm tobt unvermindet, als ich die paar Meter bis zu Maria gehe. Noch kurz ein Blick runter ans Meer ... alles nass, der Strand "unter Wasser", es geht im wahrsten Sinne des Worte hoch her. Bei Maria habe ich einen Tisch kurz vor dem "geschlossenen" Raum - die vorderen Tische sind alle unbenutzbar, da sturmgepeischt. Nach und nach ziehen die Leute von vorn weiter nach hinten ... Irgendwann fängt es richtig an zu gewittern und zu schütten ... das habe ich noch nicht erlebt ... nach kurzer Zeit ist die Straße vor der Taverne ein reißender Fluss! Wir rücken im Inneren alle weiter zusammen im hinteren Teil, Tische werden umgetragen, irgendwie auch wieder gemütlich. Eine heftige Sturmböe räumt dann vorn noch den letzten Tisch ab ...
 
Irgendwann, nachdem ich mein Hähnchensouvlaki verspeist habe - es herrscht in der Taverne "business as usual", und der Regen aufgehört hat, nutze ich die Gelegenheit und flitze heim. Noch immer laufen kleine Bäche die Straße hinab. Vor der Pension erwartet mich eine Katze, sie bekommt ihr Futterchen an einer geschützten Stelle, doch gar nicht lange und zwei Katzen maunzen vor meiner Zimmertür. Also füttere ich hier noch einmal. Meine Nachbarn haben das Maunzen ebenfalls gehört und auf dem Flur kommen wir ins Gepräch.
 
Später in Facebook erfahre ich in der Rhodos-Gruppe, dass der Flughafen wegen einer Unterspülung der Start/Landebahn gesperrt ist! Ach herrje ... Donnerstag, also übermorgen, will ich doch heim! Ob das bis dahin repariert ist? Morgen soll das Wetter auch nicht wirklich besser werden ... Nun, ändern kann ich es nicht und hoffe nur, alles managen zu können, ohne Tag und Nacht in der Flughafenhalle rumzusitzen ....
 
 
23.09.2015
 
Das Unwetter wütet noch länger in der Nacht, es stürmt und schüttet bis gegen drei Uhr früh. Wegen der lauten Brandung und des Sturmes kann ich auch nicht so schnell einschlafen. Aber am Morgen bin ich doch wieder zum Sonnenaufgang wach und dieser entschädigt für die vergangene Nacht ... zwar Wolken überm Meer, aber spektakulär und ansonsten ist der Himmel blau!
 
Ich trödele rum, packe Koffer, dusche, frühstücke, dann kommen Jack und Harroula zum Verabschieden - Jack mit einer 1,5 Liter-Flasche Olivenöl aus eigener Ernte. Hab ich es doch geahnt und Halbliterflaschen gesammelt, die lassen sich besser im Koffer verstauen. Dann regnet es noch einmal (huch? Hab gar keine Wolke gesehen?) und dann breche ich auf zu einem letzten Trip über die Insel. Eigentlich hatte ich noch sooo viel vor .... nun muss da meiste bis zum nächsten Jahr warten!

In Stegna werden bereits die Spuren des Gewittersturms beseitigt, unten an unserer Straße ist ein Bagger zugange und schaufelt das Schwemmgut auf. Auch später finde ich auf den Straßen immer wieder an den Stellen, wo Kies- oder Lehmwege einmünden, "Geröllzungen" vor. Vorsichtiges Fahren ist angesagt, teilweise ist gleich die ganze Fahrbahn zum Fluss mutiert und schlammbedeckt.
 
Heute geht es über Malona hinauf über die Ausbaustrecke nach Apolonia, dann direkt wieder zurück nach Laerma. Wunderschön der reingewaschene blaue Himmel mit den fluffig weißen Wolken, unten das frische Grün der "Puschelkiefern" (Pinien), alles sehr fotogen und ich stoppe auch oft für ein Foto. Von Laerma aus geht es nach Moni Tharri, dem obligatorischen Abschiedsbesuch, und weiter nach Asklipio. Bei Kiotari fahre ich noch einmal an Meer hinunter, das hier eine sagenhafte türkise Färbung hat. Es ist immer noch teilweise recht rauher Seegang, aber die ersten Unentwegten liegen bereits wieder an Strand.
 
Unterwegs atme ich den Duft der Insel ein ... nach dem Regen riecht alles frisch und doch auch würzig, ich kann die Kräuter nicht benennen, ein bissl wie in der Kirche, es duftet und schmeckt - das können Wort und Bild nicht übermitteln, das muss man selber erlebt haben.
 
Über Pefkos und Lindos geht es weiter Richtung Heimat ... heute noch Stegna ... noch einmal genieße ich das Verkehrsgewimmel in Archangelos. Eigentlich will ich ja noch einmal auf den Hausberg, den Profitis Ilias, aber grad regnet es etwas und die Straße dort hinauf wird sicher nass und rutschig sein. So vollende ich in Stegna meine Einkaufsrunde, packe weiter, chatte, und dann packt es mich doch noch einmal und spontan fahre ich bei strahlendem Sonnenschein und wunderschönen Fotografierwolken hinauf auf den Profitis Ilias. Es ist DAS Highlight und i-Tüpfelchen für den gelungenen Urlaub! Am Gipfel bin ich ganz allein, genieße die Aussicht über die ganze Insel. Im Norden Richtung Stadt stehen dunkle Wolken, ansonsten ist es eher heiter.
 
Auf der Strecke gibt es nur Schafe und Ziegen und bei der Abfahrt kommt mir ein Ziegenhirt mit dem Mopped entgegen, hinten einen Ballen Heu drauf und Rufe ausstoßend, die die Ziegen veranlassen, ihm zu folgen. All das speichert meine innere Festplatte, denn bis zum Wiedersehen wird über ein halbes Jahr vergehen, oder sogar mehr.
 
Nach einer schnellen Dusche laufe ich hinunter zu Maria, wo Tanja und ihr Mann schon auf mich warten. Wir haben einen netten Abend, tauschen die Erlebnisse der vergangenen Wochen aus. So schnell sind 14 Tage rum! heute sind auch endlich ein paar Katzen in der Taverne, die Weißlinge mit den dunklen Schwänzen werden mutiger. Ich habe Small Fishes und Tanjas Mann Symi-Krabben - da bleibt reichlich über und die Katzen freuen sich. Auch später beglücken wir am Straßenrand noch mehrere Fellnasen mit dem leckeren Mahl und meinem restlichen Trockenfutter.
 
Von Maria, Anthoula und Panas gibt es einen herzlichen Abschied. Eine Flasche Wein und eine Tischdecke bekomme ich zum Abschied geschenkt - gut, dass mein Koffer noch Luft hat, aber nach dieser Gabe sagt dann auch die Kofferwaage "Schluss" - 22,5 kg sollen es sein, bin gespannt, was die Flughafenwaage morgen sagt! Apropos Flughafen, Informationen aus Facebook zufolge soll der Betrieb wieder einwandfrei laufen. Hut ab vor den Griechen, da sag noch mal einer, die hätten nix drauf!
 
Im Zimmer liegt meine Bordkarte ausgedruckt, danke schön Jack für diesen Service. Zum Abschluss noch ein Glas Wein, das wird schwierig, habe ich doch vergessen, die Flasche aus dem Eisfach zu nehmen - nun gibt es also Eiswein! Und ich sitze hier und will nicht ins Bett und dass dieser Urlaub aufhört und überhaupt ... aber morgen um 6:30 Uhr klingelt der Wecker. Wenigstens mache ich den Koffer noch fertig und bringe ihn schon mal ins Auto.
 
Fotos vom Tage gibts dann morgen oder Freitag.
 
 
24.09.2015
 
Nun ist der letzte Tag gekommen, früh muss ich raus und gegen 8 Uhr los. Frühstücken kann ich nicht, da streikt mein Magen, aber einen Kaffee krieg ich schon noch rein. Ich fahre gemütlich die Strecke an den sieben Quellen vorbei bis nach Eleoussa, dann über Dhimylia runter nach Soroni und zum Flughafen. Punkt neun bin ich da, der Tachometer zeigt 1.680 gefahrene Kilometer für die zwei Wochen. Im Flughafen geht der Stress dann los. Erstmal schnell mit Gepäck aufs Klo (logistische Meisterleistung, alles in eine Kabine zu kriegen ...), dann anstellen: Die Schlange reicht bis zum Ausgang. Für zwei Flüge sind gerade mal zwei Schalter auf, jedes Jahr das gleiche Spiel. Ich bleibe bis fast zum Schluss die letzte in der Reihe. Dann ab nach oben und durch die Security und dort treffe ich Achim und Siggi wieder. Wir tauschen Urlaubserlebnisse aus, dann geht auch schon das Boarding los. Als der Flieger um 11 Uhr endlich losrollen will, werden plötzlich die Triebwerke wieder abgestellt und es ertönt die Durchsage vom Kapitän: Das Loch in der Rollbahn ist wieder da, der Flughafen auf unbestimmste Zeit geschlossen. Na toll!!! Kurz danach werden wir wieder mit den Bussen in Gebäude zurück gebracht. Es ist voll, warm, es gibt keine Info, immer noch kommen neue Passagiere von unten rauf - alles leicht chaotisch. Infos beschaffen wir uns über Internet und unbestätigte Berichte anderer Reisender. Einer sagt, gegen 15 Uhr soll es wohl wieder weiter gehen - sagt seine App. Wir hoffen, die App hat Recht...
 
Tatsächlich werden kurz nach 14 Uhr wieder Passagiere in die Maschinen gebracht und auch unsere Reisegruppe darf wieder einsteigen. Wir drücken alle die Daumen, dass es nun klappt .... die Startbahn ist nur zur Hälfte freigegeben und alle Flugzeuge nutzen das hinterste Ende der Bahn aus. Schließlich sind auch wir in der Luft .... nun kann ja eigentlich nix mehr schief gehen! Man soll nicht denken.
 
Nach einem ruhigen Flug ohne besondere Vorkommnisse, jedoch einem schönen wolkigen Himmel über Brandenburg und Berlin im Landeanflug, erreichen wir kurz nach 17 Uhr Berlin-Tegel. Bald kommen die ersten Koffer - doch dann ist plötzlich Schluss und es wird angesagt, die zweite Hälfte der Koffer steht leider noch in Rhodos. Tja, wir mussten vor dem Start Gewicht ablassen, um schneller hochzukommen, das ging nur übers Gepäck. Also zum Gepäckcenter geflitzt und Schein ausgefüllt und dann endlich nach Hause!
 
Meine vier Fellnasen erwarten mich schon sehnsüchtig!!
 
 
Fazit
 
Wie immer ein paar abschließende Worte.
Es war ein schöner Urlaub, wenngleich viel zu heiß für mich, aber ich habe dennoch wieder viele schöne Touren unternommen und mich gut erholt. Durch das Chaos beim Rückflug hat sich die Erholung aber fast relativiert :-( Und einen Tag später habe ich meinen Koffer auch noch nicht, das wird wohl noch ein paar Tage dauern, bis der Flugbetrieb wieder normal läuft (evtl. ab Samstag).
 
Von der Krise ist auf Rhodos für den Urlauber auf den ersten Blick sehr wenig zu spüren, die meisten merken vermutlich gar nichts. Strände und Tavernen sind voll, Autovermieter ausgebucht, überall ist es voll. Die Menschen sind freundlich wie eh und je und niemand feindet die "bösen Deutschen" an. Aber es gibt auch einige geschlossene Läden und Lokale, die sicher der Krise geschuldet sind. Leider war ich diesmal nicht in der Stadt unterwegs, so kann ich hierzu nichts sagen. Auf dem Land scheint ohnehin die Zeit stillzustehen.
 
Für die Katzenstation in Kalithea hoffe ich sehr, dass der Bürgermeister und seine Minister sich einen Ruck geben, dass die Anlage bestehen bleiben darf. Sie stört dort niemanden und tut wirklich viel, viel Gutes für die bedürftigen Katzen. Zur Zeit ist aus dem Rathaus nichts zu hören und alle hoffen, die Sache schläft wieder ein. Ich drücke alle Daumen, Heidi, Andrea und alle anderen Helfer leisten tolle Arbeit!
 
Ich freue mich aufs Wiedersehen im nächsten Jahr, denn ganz sicher komme ich im Mai oder Oktober wieder. Die Insel ist einfach schön und es gibt noch viel zu entdecken.

 
Sylvia Rottmann
25.09.2015
 
 

PS: Mein Koffer kam genau eine Woche nach mir an. Leicht mufflig, aber sonst unbeschädigt, wurde er mir bis zur Wohnungstür getragen. Das habt Ihr nun davon ;-P