Rhodos 2016
 
19. Mai - 02. Juni 2016
 
Zum 6. Mal fliege ich nun auf die griechische Insel Rhodos. Und auch jetzt gibt es noch "weiße Flecken" auf meiner persönlichen Inselkarte und die möchte ich gern füllen, bevor ich 2017 vermutlich aufbreche zu neuen Inseln. Aber auch die Erholung soll nicht zu kurz kommen, rumtrödeln ist angesagt.
 
Wie immer möchte ich Euch gern an meinen Erlebnissen teilhaben lassen. Ein paar Bilder gibt es sicher auch wieder :-)
 
*Hier gehts zur Fotoseite*
 
Neuester Bericht: *hier*

(wem der Einleitungstext überwiegend bekannt vorkommt: Ja, ist vom Vorjahr kopiert .... wozu das Rad neu erfinden ;-) )
 
Und dann geht es los.

19.05.2016
 
Nachdem die letzten Tage wie im Fluge vergingen - es war auch noch genug zu tun - ist nun heute endlich der Abreisetag gekommen. Und fängt ganz toll an, in den Nachrichten höre ich, dass ein Flugzeug auf dem Weg von Paris nach Ägypten verschwunden ist ... sowas trägt nicht wirklich zur Beruhigung der Nerven bei, obwohl ich keine Flugangst etc. habe. Wie auch immer, der Haushalt wird gemacht, die Katzen versorgt und durchgeknuddelt und dann ist es schon 8:45 Uhr und das bestellte Taxi steht vor der Tür. Der Koffer durfte bereits gestern zum Flughafen reisen.
 
Die Sicherheitskontrolle geht ganz schnell, denn ich habe Glück und es ist ganz leer. Neu davor die "Schweinchenzähler" (Drehsperren), die man mittels seines Boarding Tickets bzw. dem 2D-Code öffnen muss. Und auch ganz pünktlich gehts zum Boarding und schon rollen wir raus auf die Startbahn.
 
Der Flug selber verläuft ruhig, viele Wolken unterwegs, erst über der Ägäis wird es klar und ich kann linkerhand (also östlich) einige Inseln wie Samos und Kos erkennen. Und dann setzt die Maschine auch schon zur letzten Kurve an, in der Ferne sehe ich die Altstadt von Rhodos liegen und dann tauchen die Ufer von Ialysos und Kremasti auf ... und wir sind da :-)
 
Es ist angenehm temperiert, etwas windig - passt!
 
Die Kofferleute lassen sich heute etwas Zeit, aber wir sind ja im Urlaub. Draußen suche ich dann die Mannen von J&D, kann aber kein bekanntes Gesicht entdecken ... erst in einer zweiten Runde sehe ich einen jungen Mann mit Tablet, auf dem mein Name prangt. Denis habe ich noch nie bei J&D gesehen, aber er übergibt mir mein Auto genauso gut wie die "alten Hasen". Ich bekomme einen nagelneuen Fiat Panda in silber mit gerade mal 36 km auf der Tachouhr! Na wenn das nix is! Einziger Nachteil: Das Auto riecht auch sowas von neu, dass ich wirklich mit offenem Fenster fahren MUSS - bei dem Wetter aber kein Problem. Es ist fast wolkenlos mit 24 Grad. So starte ich über die altbekannte und geliebte Strecke am Schmetterlingstal vorbei über Psinthos rüber nach Archipoli bzw. Kolymbia und weiter nach Stegna. Und dann liegt der Ort mir zu Füßen .... naja, zumindest bergabwärts am Meer!
 
Vor der Taverne begrüße ich mit kurzem Halt Maria und in der Pension erwartet mich Jack und wie von Zauberhand ist auch der Kaffee fertig :-) Wir unterhalten uns noch ein bisschen, ich checke das Internet, dann geht es ans Kofferauspacken. Anschließend fahre ich hoch nach Archangelos zum Tanken, hole Katzenfutter (TroFu) im Bazar-Supermarkt und anschließend unten in unserem Minimarket bei Anna Kaffee und Kekse. So bin ich die ersten Geldscheine los, ehe der Urlaub so richtig angefangen hat ;-)
 
Zum Essen gehe ich natürlich zu Maria und werde von Panos und Anthoula begrüßt. Es ist noch ganz leer, sie sagt, es sind auch wenige Gäste bisher da. Ich genieße den Abend mit Knoblauchbrot und Hähnchensouflaki, Wein und Wasser. Nach dem Essen bummele ich die Promenade entlang, einmal hoch bis zu Georges Shop, der sich freut, mich zu sehen (erster kleiner Einkauf) und dann in die andere Richtung bis zu Tsambikas Laden, auch hier freundliche Begrüßung und erster kleiner Kauf (ich brauche tatsächlichen einen Kaffeepott und einen Kugelschreiber).
 
Unterwegs wimmelt es an der Straße von Katzen ... eine ganze Truppe Weißlinge mit dunklem Schwanz, die gleiche Familie - oder mindestens die Nachfahren - vom letzten Jahr. Auch eine Einäugige ist wieder dabei ... sie sehen alle nicht topfit aus und freuen sich über meine Leckerli. Ich gehe auch noch mal ins Zimmer hoch und hole die Brekkis und streue großzügig unten an der Straße. Seufz, sag ich nur!!
 
Das Wetter ist wieder klar, nachdem es am Abend Wolken gegeben hatte, mit einem tollen Mond überm Meer.
 
 
20.05.2016
 
Ich habe gut geschlafen und stehe gegen 8 Uhr auf, draußen scheint die Sonne vom blauen Himmel. Nur die Hähne in der Nachbarschaft waren schon früher wach und haben gekräht, sonst hört man hier nichts. Nach einer belebenden Dusche und einem kleinen Frühstück breche ich auf nach Kalithea. Unterwegs hat sich nicht viel verändert, nach einer halben Stunde bin ich um halb 10 am Katzenhaus. Heidi ist schon da und freut sich, und nach einem kleinen Plausch greife ich auch bald zur Streuschaufel :-) Bald kommen noch mehr Leute, ein junges Paar, dass sich eine Katze mitnehmen wird nach Deutschland, Andrea und Jörn, die "englische" Andrea und natürlich wie immer zahlreiche Touristen zum gucken. Es ist wieder voll im Kindergarten, momentan sind 11 Kitten und eine Mama drin, im "Balkonzimmer" sind vier Kleine, dann gibt es noch ein Kleines und letzendlich eine Mutter mit einem Winzling, wo die Geschwister schon gestorben sind. Die Mama zeigt auch kein Interesse an ihrem Zwerg, unklar, ob es überleben wird. Aber so ist es leider hier, man kann nicht alle retten und die Pflegestellen sind rar. Ich gebe den vieren im Balkonzimmer und ihrem Nachbarn Wurmtabletten. Hoffentlich schaffen sie es!
 
Da Heidi heute Geburtstag hat, schließe ich mich dem gemeinsamen Mittagessen an. Neben Andrea, Andrea und Jörn sind noch Heidis Mann Georg, Maggie und Jutta dabei, eine 96jährige Dame, die immer noch unterwegs ist. Wenn auch die Beine nicht mehr so wollen: Autofahren klappt noch.

Es gibt eine lustige Tafel in der Taverne Maria in Faliraki mit allerlei Mezes (Kleinigkeiten), alles ist sehr lecker und zum krönenden Abschluß gibt es noch leckere Geburtstagstorte. Uiii ... satt bis morgen ... na mal sehen.
 
Auf dem Heimweg mache ich einen kleinen Abstecher hinter Faliraki hinauf zur kleinen Kapelle Profiltis Amos. Leichte Schleierwolken sind aufgezogen und hier oben geht ein angenehmer Wind. Herrlich der Ausblick über die Anthony-Quinn-Bucht. Gemütlich fahre ich weiter und biege noch nach Kolimbya ab, um ein paar Kleinigkeiten zu kaufen. Dann fahre ich im Bogen wieder zurück zur Hauptstraße. Nein, ganz ehrlich, der Ort gefällt mir nicht, alles nur Hotels, Läden und Restaurants in relativ gesichtsloser Architektur. Irgendwie fehlt das Flair. Da gefällt es mir in Stegna unten am Meer, wo ich kurz drauf wieder ankomme, wesentlich besser.
 
Leider gibt es wie schon heute Morgen kein Internet ... gleiches Spiel wie in den letzten Jahren, irgendwie nervig ... so werde ich dann nachher zu Maria mit Netbook gehen, um Bericht und Fotos hochzuladen und zu sehen, was es Neues in der Welt gibt. Wie ich aber zu Maria gehe, erzählen mir Panas und Anthoula, dass es grundsätzlich kein Netz gibt, es gab einen Kabelschaden durch Steinschlag oben an der Straße - ja, ich habe die Jungs gesehen beim Basteln, als ich runterkam. Und sie hoffen, dass es bald wieder geht. Will dann das Netbook ins Zimmer zurück bringen, da treffe ich Jack und er weiß zu berichten, dass es grad wieder läuft. Also noch schnell hoch und den Bericht hochladen, bevor es zum Essen geht!
 
Ich bestelle Brot mit Olivenöl und dann "small fishes", die aber recht groß ausfallen. Und weil es eh viel zu viele sind, wandert ein Teil ins "paketo" für die Katzen. Nebenbei werfe ich das Netbook an, auch hier geht das Internet wieder, und so wird der Abend noch recht kurzweilig. Auf dem Rückweg freuen sich einige Katzen der Weißling-Familie über meine Fischreste und Trockenfutter.

 
21.05.2016
 
Bereits gestern Abend hatte es sich zugezogen, und auch heute morgen ist es sehr grau und fängt dann auch noch an zu regnen. Aber egal - das Wetter wird unterwegs gemacht und ich muss heute sowieso erstmal noch ein bissl einkaufen. Als ich nach dem Frühstück losziehe, ist es wenigstens trocken. Das neue Auto hat einen entscheidenden Vorteil: Es hat auch neue Scheibenwischerblätter und nicht solche Wischmobs, die man sonst manchmal so hat ;-)
 
Mein erster Stopp führt mich zum Flaveris-Supermarkt in Kolimbya, wo ich Katzenfutter und ein paar Kleinigkeiten für mich kaufe.
Weiter geht es dann noch einmal in die Souvenirshops, um die Sachen für den Flohmarkt nachzukaufen. Und dann besichtige ich endlich Kostas Keramik und gehe natürlich nicht ohne etwas wieder raus :-)
 
Von dort an lasse ich mich treiben, wieder zurück in Richtung Archangelos, aber vor dem Tsambika-Abzweig biege ich rechts ab und fahre die kleine Straße durch den Wald, über die man Archangelos ebenfalls erreicht. Am Kreis entscheide ich mich für die Richtung Malona. Habe immer noch keinen festen Plan, aber das ist ja das schöne an den Ausflügen! Hinter Malona überquere ich das Flußbett, fahre weiter über Massari und dort nicht auf die Hauptstraße, sondern weiter "über Land".  Ein Schild zum Moni Kamyri erweckt meine Aufmerksamkeit und wenn ich mich richtig erinnere, war ich dort noch nicht. Das Wetter heitert auch auf, also los. Die Strecke ist sehr schön, schmale aber asphaltierte Straße durch wunderschöne Landschaft. Es geht bergauf. Am Kloster angekommen, bin ich ganz allein und umrunde die Anlage, bis ich die Tür finde - ordentlich abgeschlossen, jedoch hängt der Schlüssel an einem Haken direkt über der Klinke! Also rein. Im Innenhof empfängt mich Weihrauchgeruch, es ist ein kleiner Hof mit einer kleinen Kirche, einem Glockenturm, einigen Nebengelassen und einem Sitzplatz unter einer Weinranke. Die kleine Kirche ist wunderschön und überrascht mit alten Gemälden und Wandmalereien. Vor der Kirchentür steht auch das Weihrauchgefäß, das die ganze Anlage "beduftet".
 
Erst als ich den Hof wieder abgeschlossen habe und zum Auto zurückkehre, kommen die nächsten Touristen. Ich fahre die Strecke wieder zurück, bleibe auf der Nebenstraße und entdecke bald das nächste interessante Schild zum "Panaghia Tryfenlatissa" (gut, dass ich so eine gute Karte habe, die Namen kann sich ja niemand bis zu Hause merken!). Auch diese Strecke führt durch wunderschön-wilde Landschaft, vorbei an einer kleinen Schlucht, überall blühen üppige Oleanderbüsche. Ein Auto überholt mich und oben am Kloster steigen dann gerade zwei russische Pärchen aus. Ich warte, bis sie sich (recht lautstark) umgesehen haben und gucke mir dann ebenfalls die kleine Kirche und den Garten an, in dessen einem Brunnen sogar ein Frosch sitzt. Leider taucht er ab, ehe ich ihn küssen kann ....
 
Von dieser Kirche aus ist eine Querverbindung in Richtung Gadouras Dam eingezeichnet, aber die Straße sieht nicht sehr vertrauenerweckend aus und ich will nichts riskieren. Also fahre ich hinunter zur Hauptstraße und nehme den Abzweig nach Lindos. An den Parkplätzen ist einiges los, ich fahre weiter bis Pefki, wo ich mir bei meinem Lieblingsbäcker ein paar Teilchen und einen kalten Kaffee hole. Oberhalb von Pefki suche ich mir ein Plätzchen mit Aussicht und genieße meinen Snack. Es ist zwar trübe und bewölkt, aber zum Glück trocken.
 
Weiter geht es über Kiotari nach Asklipio und dann zum Moni Tharri, meinen obligatorischen Urlaubsbeginnbesuch machen. Am Kloster wird alles für ein Fest vorbereitet und entsprechend ist die Anlage mit bunten Fähnchen geschmückt. Mal was anderes. Der halbe Parkplatz ist zum Festplatz umgestaltet. Ich mache nur kurz meine Aufwartung, schaue noch den weinumrankten Gang hinunter, bekomme von der Yiayia in der Kirche reichlich von dem leckeren Brot in die Hand gedrückt - sehr würzig, leicht süßlich, einfach nur lecker - und knabbere dies nebenbei auf der Fahrt nach Laerma und weiter nach Lardos. Durch die vielen Wolken mache ich hier keine Fotostopps mehr, ich glaube, die Gegend "hab" ich auch schon :-)
 
Schließlich komme ich gegen 17 Uhr wieder in Stegna an und trudel so rum, bis es dann zum Abendessen geht. Wie immer zu Maria, diesmal esse ich Pitaroudia. Ich muss aber gestehen, die bei der Maria in Faliraki haben doch besser geschmeckt bzw. sind einfach "fluffiger" ;-) Am Nebentisch bekommt ein einzelner Herr eine Fischplatte ... die sieht lecker aus und die merke ich mal für die nächsten Tage vor.
 
Auf dem Rückweg beglücke ich noch ein paar Katzen, dann verbringe ich den Abend mit Internet und Buch lesen im Zimmer. Draußen zieht das Wetter zu und nachts werde ich von einem richtigen Gewitter mit Blitz und Donner wach. Na toll ....

 
22.05.2016
 
Nachdem es gegen 7 noch geregnet hat, wird es zunehmend freundlicher und als ich aufstehe, scheint die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel. Also dann mal schnell in die Hosen gehüpft, Kaffee und eine halbe Apfeltasche aus Pefki gefrühstückt und los. Nach Süden, so ist der Plan.
 
Tatsächlich wähle ich den direkten Weg hinunter gen Süden, halte nur kurz beim Flaveris-Supermarkt in Kattovia und biege dann weiter nach Lardos ab. Erst hinter Genadi geht es dann rechts ab nach Lachania, meinem ersten Zielort heute. Ich fahre hinunter in den Ort, den ich anschließend zu Fuß durchstreife. Ein wunderschönes kleines griechisches Dorf, viele Häuser sind renoviert, einige Ruinen dazwischen, es klappern Fensterläden und Türen im Wind, der den warmen Sonnenschein angenehm sein lässt. Ich ziehe also mit dem Fotoapparat durch den Ort und fahre anschließend hinauf an die Hauptstraße zu Chrissys Taverne, wo Papageorgio in altbewährter Art seine Gäste einlädt. Er erkennt mich wieder und freut sich, mich zu sehen, er ist ganz der alte, nur das Laufen fällt ihm etwas schwer. Dafür präsentiert der "papou" stolz seinen Enkelsohn Georgio.
 
Ich lasse mir eine Kleinigkeit zu Essen bringen - irgendwas griechisches, das sich dann als Mix mit Moussaka, Omelett, Tsaziki, etwas Fleisch und Salat entpuppt, seeeehr lecker ist und nur 4 Euro kostet!! - und genieße es, hier meine Pause zu verbringen. Den Rhodos-Erstreisenden am Nachbartisch gebe ich noch ein paar Tipps für die Weiterfahrt, ehe es auch für mich weitergeht zum Moni (Kloster) Skiadi. Am Parkplatz halten Chefkater Kefala und zwei weitere Miezen Wacht, natürlich gibts Leckerli, dann gehe ich in den Klosterhof. Es sind gerade einige Russen da und irgendwie sind die dieses Jahr alle laut ... so warte ich am Parkplatz in Gesellschaft der Katzen, bis sie abfahren, und gehe dann in den Shop. Pater Silvester ist leider nicht mehr da, sondern heim nach Afrika gegangen, aber der nette Mönch freut sich ebenfalls, als ich ihm mein mitbrachtes Katzenfutter überreiche. Er erzählt mir noch ein bisschen über die Katzen, 16 sind es zur Zeit und sie sind alle kastriert dank einer Aktion der Tierschützer.
 
Über der Ägäis steht eine schwarze Wolkenwand und ich sehe zu, dass ich weiterkomme. Auch die Berge um Monolithos sind bereits in den Wolken verschwunden, kurz vor Apolakia kommen einige Tropfen vom Himmel. Ich biege ab nach Istrios, dann weiter nach Ag. Isidoros, eine wunderschöne Strecke über Land, ich fahre sie immer wieder gern. Hinter Ag. Isidoros biege ich bald ab nach Laerma, ebenfalls schön zu fahren, und hinterm Ort gleich wieder links Ri. Apolona. Absolutes Muss für jeden, der gern autofährt und Landschaft genießt. Über Eleoussa geht es gemächlich hinunter nach Kolymbia und heim nach Stegna.
 
Den Nachmittag verbringe ich mit Fotos sichen, Tagebuch schreiben und Facebook, ehe es unter die Dusche und zum Essen runter geht. Eigentlich wollte ich mal woanders essen gehen ... aber irgendwie lande ich dann doch wieder bei Maria. Ich bestelle Calamari gegrillt. Das ist so viel, dass die Hälfte ins Paketo für die Katzen geht ... Danach gehe ich ins Zimmer und hole meinen Fotoapparat, denn über dem Meer geht grad rotleuchtend der Vollmond auf. So mache ich noch einen Spaziergang bis ans Ende der Bucht, beglücke unterwegs einige Katzen mit Trockenfutter und gucke noch bei George in den Shop. Ich kaufe eine Kleinigkeit und bekomme dazu ein Stück seiner verunglückten Seife geschenkt :-) Den Abend beschließe ich dann auf dem Zimmer.

 
23.05.2016
 
Sehr früh werde ich wach und nach einem Blick auf die Uhr stelle ich fest, dass in Kürze die Sonne aufgehen müsste. Also erledige ich meinen Gang und dann plaziere ich mich mit der Kamera auf dem Balkon. Wirklich taucht kurz darauf am Horizont die Sonne über dem türkischen Festland auf, das man von hier fast nur erahnen kann.
 
Aufstehen tue ich aber erst später, wenngleich nicht zu spät, gebe 9:15 Uhr fahre ich los nach Kalithea. Heute ist es wieder sehr voll und viele freiwillige Helfer wuseln herum, so beschränke ich mich auf ein paar Fotos und Näpfe spülen. Erfreulicherweise lebt der Zwerg mit der etwas unwilligen Mama noch, hingegen ist eines von den Tigerchen im Kindergarten über die Regenbogenbrücke gegangen. Ein anderer Zwerg wurde heute von Leuten hier abgegeben - es ist ein ständiges Kommen und Gehen. Nach einem Schwatz mit Heidi mache ich mich auf den Weg nach Koskinou, ein bissl durch das Dorf wandern. Ich werde eingeladen, das traditionelle Haus zu besichtigen (kostenlos), es ist eine Sammlung typischer und alter Gerätschaften und Keramiken. gern lege ich einen kleinen Obolus in die Schale.
 
Im Ort treffe ich auch einige Katzen, nicht immer sehr gesund anzuschaun. Aber sie werden wenigstens gefüttert. Der Ort selber ist immer noch - ich war ja vor Jahren schon einmal hier - sehr hübsch. An der Kirche beschließe ich den Rundgang und der nette Herr, der den Platz fegt, schließt mir ungefragt auf und drückt mir eine Kerze zum Anzünden in die Hand. Die Kirche ist wie die meisten hier sehr prächtig anzuschaun.
 
Weiter geht es dann in die Altstadt, wie immer parke ich hinterm Stadion und entere die Stadt durch das rückwärtige Tor. Es ist warm, es ist voll ... zuerst laufe ich ein paar ruhige Gassen entlang, komme auch an "meiner" Pension Eleni vorbei, wo ich 2011 gewohnt habe. Dann wird es auf den Hauptstraßen richtig voll, so dass es mich schnell wieder in ruhigere Gegenden treibt. Bei meiner Lieblingstaverne unter den großen Bäumen nahe der Moschee finde ich ein schönes Plätzchen und bestelle Humus und Pitabrot. Mhmmm, nostimo!! Einige Katzen freuen sich über Dreamis (die es hier übrigens auch gibt und die sogar billiger als in D sind!!). Vor dem Lokal spielt einer Gitarre, die Stimmung ist gut. Nach einiger Zeit breche ich aber auf, da ich im Sokratous Garten mit Andreas und Stephan aus Facebook verabredet bin. Völlig überraschend liegt hinter der Ladenstraße Sokratou ein wunderschöner Garten und lädt zum Verweilen. Dank Fotos vorab finde ich die beiden schnell und dabei sitzt noch Wolfgang, ebenfalls aus FB. Ein netter Plausch nebst Frappé rundet den Nachmittag ab.
 
Zurück geht es durch die mittlerweile leerer gewordenen Straßen zu meinen Autochen, und nach einem kurzen Abstecher zum Jumbo (kleiner Milchaufschäumer) geht es nach Hause nach Stegna. Zum Abendessen bei Maria gibts es später den Griechischen Teller. Anthoula weiß sogar noch, dass ich die Bohnen nicht so gern mag, dafür bekomme ich Pitabrot dazu :-)
 
 
24.05.2016
 
So, das ist heute mal ein Gammeltag - was nicht heißt, dass ich nichts mache, aber doch eher faul bin. Nach dem Frühstück bitte ich Jack kurz aufs Zimmer zum Bezahlen und weil die Handbrause tropft (Dichtring fehlt, ist in 2 min erledigt) und dann fahre ich mal los Richtung Monolithos zum Honigkaufen. Ich wähle die Strecke über Eleoussa runter zum Meer, durch Fanes, gucke in Kamiros Skala nach den Abfahrtszeiten der Fedon am Sonntag und erreiche Monolithos durch die Hintertür. Dort kaufe ich bei "meinem" Honigmann und seiner Frau, die sich freuen, mich zu sehen, meinen Souma und Honig, dann halte ich noch einmal in Siana und gucke mir den Laden Natassa an, den die "Rhodos Entdecker" empfehlen. Auch dort ein kleiner Einkauf, dann geht es mal gemütlich, mal zügig, so wie Lust und Straße es hergeben, heimwärts über den Profitis Ilias, allerdings ohne Stop. Nur in Archangelos muss ich noch einmal tanken. Da ich sehr gerne Autofahre und besonders hier auf der Insel, war das ein total entspannter Tag für mich. Mit einem O-Saft setze ich mich noch auf den Balkon, dann ein bissl ans Netbook und irgendwann werde ich noch zu Anna in den Minimarkt gehen und Wasser holen. So ist der Tag auch vertrödelt.
 
Nachdem es hier bei uns sehr schön war, ist es zur anderen Inselseite hin immer weiter zugezogen und auch jetzt hier "verschleiert", aber angenehm temperiert. Auch aus diesem Grund gibts heute vom Tage gerade mal 20 Fotos (nein, ich bin nicht krank!).  
 
Zum Abendessen gehe ich zu Maria, dort sind wir momanten als Deutsche unter uns, viel los ist nicht, jeden Abend max 4-5 Tische besetzt. Mir soll es ja recht sein, aber für die Wirte hier schlechtes Geschäft. Nach dem Essen und Katzenfüttern in der Umgebung verschwinde ich heute relativ bald im Bett, lese noch ein bisschen.
 
 
25.05.2016
 
Wieder strahlt die Sonne vom blauen Himmel und mit einem Frappe und einer halben Apfeltasche vom Bäcker in Embonas gestern beginnt der Tag. Zwei Katzen unter meinem Balkon plärren und bekommen Stängchen runtergeworfen. Noch bin ich unschlüssig, wo mich mein Weg heute entlang, geschweige denn hinführen wird!
 
Zuerst einmal fahre ich auf den Hausberg von Archangelos, den Profitis Ilias (diesen Namen tragen mehrere Berge auf der Insel). Die Sicht ist wieder phantastisch, allerdings schon etwas mittagsdiesig. Weiter geht es dann nach Süden, ich gucke mir Charaki an und fahre an der Küste entlang, soweit es geht, später bei Kalathos noch einmal ans Meer. Dann geht es über Lardos weiter, bei Kiotari wähle ich ebenfalls die Uferstraße. Dort steht ein Hotel am anderen und der Strand ist entsprechend gefüllt.
 
Bei Gennadi biege ich wieder landeinwärts nach Vati ab. Weiter geht es nach Profilia, vor dem Ort biege ich jedoch in Richtung Laerma ab. Diese Strecke, die ich schon vor Jahren gefahren bin, ist immer noch Schotter und das macht den besonderen Reiz aus. Hier könnte man sagen, Blümchen pflücken während der Fahrt möglich! Ich nehme mir wieder ein paar Kräuter fürs Auto mit, das nun nicht mehr neu, sondern eher rhodisch duftet. In Laerma ist ein Teil der Straße, von Moni Tharri kommend, gesperrt und wird grad neu asphaltiert. Ich stutze kurz, aber zwei alte Papous unter dem Baum winken mir, links hoch zu fahren. So erreiche ich mit einem kurzen Umweg die Dorfstraße wieder. Hinter dem Dorf biege ich dann wieder auf die wunderschöne Strecke nach Apolona und von dort wieder rechts ab in Richtung Malona. Herrlich zu fahren und wie immer kaum Verkehr.
 
Von Malona geht es hintenrum nach Archangelos und runter nach Stegna. Weil ich ein kleines Hüngerchen spüre, esse ich bei Maria ein leckeres Pita Gyros. Den restlichen Nachmittag verbringe ich lesend und am Laptop. So richtig entspannt dieses Jahr. Zum Abendessen - unnötig zu erwähnen, dass ich bei Maria bin - gibt es gegrilltes Gemüse.
 
 
26.05.2016
 
Ein wunderschöner Tag bricht an ... den Sonnenaufgang verpasse ich knapp, aber Helios zeigt sich von seiner besten Seite. Es ist Halbzeit - aber auch ein Anfang, denn heute Mittag kommt Katrin auf die Insel!! Einem spontanen Einfall folgend haben wir vor einigen Wochen den Flug gebucht, Zimmer hab ich ja ... und nun ist es soweit und ich kann ihr "meine" Insel bzw. die schönsten Seiten davon zeigen. So vertrödele ich den Vormittag auch auf dem Zimmer, räume auf, genieße das schöne Wetter mit einem Buch auf dem Balkon. Auch mal interessant, das Landleben hier zu "hören", denn in der Nachbarschaft fahren fliegende Händler umher, die mit dem Megafon ihre Waren anpreisen (ich verstehe natürlich kein Wort davon), Vögel zwitschern, die Hähne schräg gegenüber geben Laut und der feine, angenehme Wind rauscht durch die Blätter. Der Yuccapalme auf dem Balkon habe ich heute Morgen die Spitzen gestutzt, nachdem ich mir schon mind. 3x die Arme zerkratzt habe!
 
Kurz vor 13 Uhr breche ich auf, über Psinthos zum Flughafen und bin genau 14:10 Uhr da. Ein Parkplatz ist schnell gefunden und dann heißt es warten. Die Maschine ist aber auch grad gekommen und bald kommen die ersten Fluggäste heraus - und auch Katrin .... kalos orisate auf Rhodos! Wir fahren gemütlich nach Psinthos und gehen in der Taverne "Platia" essen, sehr nette Bedienung und auch das Essen (Tsaziki, Feta saganaki, Käsebällchen). Nach einem kurzem Rundgang durch den Ort begrüßen wir auch Georgos im Smaragd und bekommen von ihm zwei Orangen geschenkt. Dann geht es weiter nach Archangelos zum Einkaufen und abwärts nach Stegna. Ein bissl aufräumen, rumkramen .... dann geht es zum Spaziergang am Ufer entlang, einmal nach links, einmal nach recht. Kurzer Smalltalk und kleine Einkäufe bei George, Lefteris und Tsambika. Dann sind wir bei Maria und bestellen die Fava, die sie hier als Suppe zubereitet, sehr lecker!
 
Kurz vor 21 Uhr kommt Silvia und ein sehr lustiger, kurzweiliger Abend nimmt seinen Lauf, erst weit nach Mitternacht trennen wir uns!
 
 
27.05.2016
 
Da wir gestern - oder besser, heute - erst um 2 Uhr ins Bett kamen, ist das Aufstehen hart! Trotzdem schaffen wir es, um 9 Uhr nach Duschen und Frühstück loszufahren ins Katzenhaus. Vorher machen wir aber einen Abstecher auf die kleine Kapelle Profilitis Ilias oberhalb der Anthony-Quinn-Bucht und zur anderen Seite Faliraki. Traumhaftes, wolkenloses Wetter und angenehmer, wenngleich kräftiger Wind. Wenig später ereichen wir das Katzenhaus und Kalithea und dort ist schon reichlich Betrieb. So müssen wir nicht direkt mit anpacken und können uns in Ruhe umsehen. Wieder ein eine Viererbande neu eingetroffen, waren direkt vorm Gehege im Gebüsch. Es ist ein Elend, dies Jahr sind so viele Kitten hier wie schon lange nicht mehr!
 
Nach vielen Gesprächen und natürlich Katzenknuddeln verabschieden wir uns bis Montag und laufen rüber zu den Thermen, um die Anlage zu besichtigen. Es gefällt Katrin hier ebenso gut wie mir. Und es gibt Toiletten - sehr sauber! Vor den Thermen beginnt grad ein Straßenhändler sein Obstgeschäft und wir kaufen ein Pfund Kirschen für 3 Euro.
 
Von Kalithea aus geht es weiter in die Altstadt. Ich finde wieder den gleichen Parkplatz wie vor ein paar Tagen und wir laufen durchs Stadttor in die mittelalterliche Stadt. Da uns ein Hüngerchen zwickt, gehen wir zuerst zu meiner kleinen Stammtaverne am Platz der Rezzep-Pascha-Moschee. Danach erkunden wir die Stadt, wandern durch die kleinen Gassen, finden niedliche Geschäfte und geben einiges an Geld aus! Dann besichtigen wir den Großmeisterpalast, wo ich auch noch nie drin war. Es gibt zwei Ausstellungen und im ersten Stock viele Räume zu besichtigen. Auch mal sehenswert. Weiter geht es die Ritterstraße hinab und beim Eiswagen gönnen wir uns ein Eis, mit dem wir dann über die Mole mit den Windmühlen wandern. Dort gibt es immer noch die Katzenfutterstelle.
 
Zurück in der Altstadt, trinken wir im Sarris (wo ich damals, 2011, oft essen war) einen Frappe. Die Ober sind immer noch so nett. Es folgt noch ein bissl Shopping in der Altstadt, ehe wir im weiten Bogen durch die engen Gassen zurück zum Auto laufen. Mit dem Wagen umrunden wir noch einmal die Altstadt, fahren am Meer entlang, das heute sehr rauh ist, aber in den schönsten Türkistönen leuchtet. Irgendwie schlagen wir uns quer durchs Landesinnere, über Pastida und Maritsa und Afandou geht es heimwärts. Nur kurz halten wir uns im Zimmer auf und gehen dann zu Maria zum Essen - heute steht die Fischplatte auf dem Programm! Die ist auch soooo lecker und dazu haben wir noch gegrilltes Gemüse bestellt. Vom Haus gibt es hinterher noch ein Schokoeis, und als wir uns von Maria verabschieden, bekommen wir eine Tüte mit Orangen geschenkt.
 
Anschließend gehen wir kurz in den Minimarkt und dann aufs Zimmer, damit es nicht wieder so spät wird.
 
 
28.05.2016
 
Relativ zeitig stehen wir auf, sind aber auch frisch und munter. Heute soll es auf südliche Inseltour gehen. Nach einem kleinen Frühstück sind wir um 9 Uhr bei strahlendem Sonneschein, aber viel Wind unterwegs in Richtung Lindos. Allerdings fahren wir am Ort erstmal nur vorbei. Um diese frühe Uhrzeit stehen bereits ca. 7 Reisebusse dort! Wir schauen kurz hinunter zur Apostel-Paulus-Bucht, dann geht es weiter nach Pefki. Auch hier nur ein kurzer Blick von der Straße und weiter geht es nach Lardos und Laerma. Man ahnt es schon, das Moni Tharri ist das nächste Ziel. In Laerma wird gerade die Straße dorfauswärts gemacht und ist gesperrt, aber ich kenne bereits die Umfahrung durchs Dorf. Dann sind wir bald in Tharri, dem ersten Besichtigungspunkt auf unserer Tour. Noch ruhig und fast verschlafen liegt das Kloster in der schönen Landschaft. Nach einem kurzen Rundgang fahren wir weiter nach Asklipio. Auch hier nur Durchfahrt und hinunter geht es zur Hauptstraße gen Süden. Dieser folgen wir bis zum Abzweig nach Lahania.
 
Lahania ist der nächste Besichtigungspunkt, wir laufen durch die Gassen und erkunden auch ein verfallenes Haus, in dem sich viel Unrat angesammelt hat. Zum Mittagessen fahren wir hinauf in Chrissys Taverne zu Papa Georgio. Der alte Pope freut sich wieder über unseren Besuch und setzt sich auf einen kleinen Plausch mit an den Tisch. Zum Essen bestellen wir auf Chrissys Empfehlung Omelette mit Gemüse, das wirklich megalecker ist. So gestärkt geht es weiter nach Mesanagros (kleiner Dorfrundgang) und endlich Moni Skiadi, das "heimlich Highlight" der heutigen Tour, denn natürlich möchte auch Katrin Kater Kefala und seine Klostergang kennenlernen.
 
Wir haben eine schöne Zeit dort mit den Miezen und natürlich besichtigen wir auch die schöne Klosterkirche, die Malereien innendrin sind sehr farbenfroh und schön anzuschaun. Da wir ganz gut in der Zeit sind, beschließe ich, dass wir nochmal ein Stück zurück fahren und den Abzweig nach Kattavia nehmen, eine Schotterstraße, die sich aber gut fahren lässt, mitten durch die südrhodische Pampa. In Kattavia kehren wir in der kleinen, einfachen Taverne am Dorfplatz ein bei netten älteren Griechen. Sie freuen sich sehr und bedanken sich wortreich, dass wir in ihr Lokal kommen. Gegenüber das typische Gegenteil, die Taverne bunt und voller Schilder, ganz vorn prangt "willkomen Freunde aus Deutscaland" (tatsächlich so geschrieben) und der Wirt will uns auch gleich in senen Laden locken, obwohl er sieht, dass wir grad einen Frappe gegenüber hatten. Solche Läden mögen wir gar nicht ... und bei der Yiayia war es sehr angenehm und der Frappe lecker.
 
Von Kattavia fahren wir die Küste entlang bis Monolithos, dort ein kurzer Einkaufsstopp bei meinem Honigmann und dann erklimmen wir tatsächlich den Felsen mit der Burgruine. Die Aussicht ist phantastisch - der Wind auch ... Wenig später schauen wir uns in Siana noch die Kirche an und weiter geht die Fahrt in Richtung Heimat. Wir biegen nach rechts ab und in Agios Isidoros genehmigen wir uns noch ein Glas Wein in der Dorftaverne. Gegenüber läutet die Kirche zum Gottesdienst und das ist hier sehr locker, jeder kommt wie er Zeit und Lust hat, während innen schon Texte gelesen werden. Wir schauen kurz rein, da wir aber eh kein Wort verstehen, fahren wir bald weiter. Über Laerma geht es runter nach Lardos und auf dem kürzesten Weg heim.
 
Nur kurz sind wir im Zimmer, denn es ist schon spät und heute wollen wir zum Essen mal woandershin. Wir wählen die Taverne am Ende des Ortes, wo man einige Treppen hinauf gehen muss und dann aber schön mit Blick über die Stegnabucht sitzt. Und wie wir schnell feststellen kann, auch hervorragend essen kann. Nach einiger Zeit taucht plötzlich Silvia auf - sie ist hier mit ihren Wirtsleuten verabredet. Bis die aber kommen, quatschen wir noch eine Runde, dann sehen wir uns ja morgen früh auch schon wieder zur Fahrt nach Chalki.
 
Noch kurzes "Shopping" bei Anna, dann gehts auf Zimmer. Obwohl es stark windet, sitzen wir auf dem Balkon. So geht ein schöner Tag dem Ende entgegen.
 
 
29.05.2016
 
Ein wunderschöner Tag ist heute schnell erzählt. Der Wind ist endlich auf ein gemäßigtes Lüftchen reduziert und die Sonne scheint. Früh geht es aus dem Bett und um 8 Uhr sind wir bereits oben in Archangelos und laden Silvia ins Auto, die noch einen Mitfahrer mitbringt, Reza, ebenfalls Gast in ihrem Hotel. Er entpuppt sich als durchaus angenehmer und interessierter Gesellschafter. Zu viert fahren wir rüber nach Kamiros Skala und besteigen nach einem Frühstücksfrappé die Fedón Halki. Anstatt pünktlich zu fahren - wir ahnen es schon - warten wir noch auf einen Bus voller Russen ... dann stechen wir doch in See und nach einer Dreiviertelstunde erreichen wir den Hafen von Chalki.
 
Unser "Gastgeber" Aribert erwartet uns schon und gemeinsam geht es erstmal ins Café und dann auf eine Runde durch das Örtchen. Liebevoll restaurierte Häuser wechseln sich mit halb oder ganz verfallenen Ruinen ab. Überall blühen wunderschöne Oleander, Bougainvilleas, lila Clematis und und und. Über den Hügel erreichen wir schnell die Pondamos-Bucht, wo wir in der Taverne am Strand ein leckeres Mittagessen einnehmen. Interessante Inselanekdoten von Aribert und Erzählungen von Reza aus seiner Heimat Iran lassen sie Zeit schnell vergehen. Am Friedhof vorbei und unterhalb von "Halki International", dem Hubschrauberlandeplatz, wo so gut wie nie eine Hubschrauber landet, geht es zurück zum Hafen. Im Café verbringen wir die Zeit bis zur Abfahrt.
 
Die Rückfahrt vergeht ebenso zügig und bald sitzen wir im Auto und laden erst Silvia und Reza in ihrem Hotel in Archangelos ab (kurze Zimmerbesichtigung und Besuch zweier süßer Huskies in der Nachbarschaft, die völlig artfremd im Zwinger bzw. an der Kette gehalten werden), dann fahren wir hinunter nach Stegna und neben in der Tramonto-Bar oberhalb des Ortes noch einen Aperitif. Nach einer kurzen Duschpause geht es zum Essen heute zu Kozas vorn an der Kurve. Katrin freut sich, als wir Fava auf der Karte entdecken, außerdem bestellen wir noch Symi-Krabben und Garnelen saganaki. Alles ist sehr lecker und man sitzt auch schön am Meer, allerdings recht mückenanfällig.
 
Auf dem Balkon gibts noch einen Absacker.
 

30.05.2016
 
Der Morgen beginnt wieder sonnig und sehr schön und nicht zu spät brechen wir zu den Kalithea Cats auf. Es ist wieder spannend zu erfahren, was sich verändert hat in den letzten Tagen, leider nicht immer im positiven Sinne. Ein paar Engelchen sind wieder über die Regenbogenbrücke gegangen, andere kleine Schätzchen sind neu im Katzenhaus eingezogen. Definitiv: So viele kleine Katzen wie dieses Jahr gab es schon lange nicht mehr :-( Zwei sehr kleine Mäuschen werden grad abgegeben, die müssen aber noch alle paar Stunden gefüttert werden und da dies niemand leisten kann, werden sie leider zum Tierarzt zur Erlösung gehen müssen .... wir zünden am Abend zwei Kerzen für sie an.
 
Ansonsten gibt es genug zu tun und wir legen gern Hand mit an. Später gibt es ein gemeinsames Frappetrinken mit allen Helfern und dann fahren wir mit Heidi zum Essen nach Faliraki in die Taverne Maria. Für mich der schönste Fleck dieses ansonsten so touristisch geprägten Ortes und das Essen ist auch sehr lecker!

Später bummeln wir noch etwas durch Kolimbia, ein bissl Shopping muss sein, ehe es zur Siesta aufs Zimmer geht.

Erst kurz vor 18 Uhr brechen wir wieder auf, zuerst hinauf auf den Profitis Ilias oberhalb von Archangelos, wo wir den tollen Blick genießen, dann geht es weiter nach Lindos. Die Gassen sind jetzt nicht mehr allzu voll und man kann gemütlich bummeln und Schaufenster gucken ... und auch etwas kaufen ;-) Dieses Jahr ist Silberschmuck angesagt ... da lasse ich mich gern von Katrin anstecken. Nach einer ausgiebigen Runde durchs Dorf zwickt das Hüngerchen und wir suchen uns eine nette Dachterrasse mit Blick über den Ort auf die beleuchtete Akropolis. Heute gibts mal Fleisch - Stifado (Rind) und Souvlaki (Lamm). Sehr lecker!
 
Mit einem kleinen über Abstecher Haraki - auch sehr schön die beleuchtete Burgruine - geht es heimwärts. Wir setzen uns noch eine Runde den Mücken auf dem Balkon aus, dann gehts in Bett.
 
 
31.05.2016
 
Auch heute beginnt der Tag sonnig und mit einem kleinen Frühstück auf dem Balkon. Da nun zu zweit, fehlt mir doch etwas die Zeit zum Schreiben, so nun also nur eine Kurzfassung vom Tage.
 
Über das schöne Tal erreichen wir Malonas, von dort geht es die Straße hinauf nach Platania und direkt nach Eleousa. Wir besichtigen die Ruinen des italienischen Sanatoriums dort. Einige Touristen kreisen noch um den Platz, trauen sich jedoch nicht recht hinein. Weiter geht es dann über Agios Fountikli (wo wir es grad vor einem Bus voller Russen und Österreicher schaffen) auf den Profitis Ilias. Ein Blick ins Hotel und einer in die Kirche, dann ist auch der Bus da und wir suchen wieder das Weite. Auf der schönen neuen Straße am Berg geht es weiter und wir biegen ab nach Embonas. Unser nächstes Ziel ist erst einmal Kritinia (der Ort), leider ist der Laden der alten Yiayia geschlossen und in die Tavernen mögen wir auch nicht. So fahren wir dann direkt nach Glyfada, einer Strandsiedlung weit unten am Meer, wo ich neulich eine Taverne entdeckt habe. Man sitzt unten direkt am Meer und ein alter Opi bringt uns die Speisekarte. Es fast gibt nur Sachen, was der Garten nebenan hergibt. Wir bestellen ein Omelett, Patates, Tsaziki und eine kleine Flasche Wein. Alles einfach, aber lecker, das ganze ein Ort, der zum Verweilen einlädt. Auch viele Katzen gibt es, die sich über unser TroFu freuen.
 
Schließlich treten wir die Heimfahrt über Embonas an, wo wir im Embonas Viev einen Frappe trinken, dann gehts auf dem gleichen Weg wie morgens zurück.
 
Am Nachmittag trödeln wir ein bissl rum, zum Abendessen gehen wir noch einmal in die Taverne hinten am kleinen Hafen. Wieder sehr lecker. Auf einen Absacker - oder zwei oder drei?? - kehren wir noch bei Maria ein, wo einige junge Griechen tafeln. Erst spät treten wir den Heimweg an und fallen ins Bett.
 
Die Fotos vom Tage folgen später ...
 

01.06.2016
 
Der letzte Tag ist angebrochen, wieder Sonnenschein, und Wärme kündigt sich an. Ich wäre jetzt allein noch einmal zu einer mehr oder weniger großen Inselrundfahrt, mit Abschluss in Moni Tharri aufgebrochen, aber Katrin hat wenig Lust auf Gegend und einigen wir uns auf ein bissl shoppen. In Faliraki halten wir es aber nicht lange aus und nach einem Frappe und einer Kleinigkeit zu essen in der Taverne Maria fahren wir weiter. Unterwegs halten wir an der Silbermanufaktur an, schöne Stücke gibt es da. Dann geht weiter nach Afandou, wo wir am Dorfplatz ein Eis essen, und schließlich nochmal nach Kolymbia. Dort finden wir einen schicken Schmuckladen und einige schöne Stücke ... hach ja, eine Kreditkarte mit unbegrenztem Limit wäre nicht schlecht! Auf dem Rückweg nach Archangelos halten wir noch an der Taverne Tsambika Viev für einen Frappe an und in Archangelos gibt es nochmal ein Eis ;-) So ist ein Großteil des Tages vertrödelt und nun heißt es leider "ran an den Koffer - alles muss rein!". Irgendwie passt es auch und jeder hat gut 22 Kilo!
 
Nach einem kurzen Abschiedsspaziergang an der Uferpromenade gehen wir zu Maria. Plötzlich kommen Ute (eine Tierschutzbekanntschaft) und ihr Mann vorbei, wir quatschen kurz, dann kommt Silvia und wir haben noch einen netten, lustigen Abend. Heute sind sogar zwei Katzen aus der Weißling-Familie da und erben unsere Fischreste. Das Essen ist wie immer lecker und der Abschied fällt schwer ... aber es ist ja ganz sicher nicht für immer.
 
 
02.06.2016
 
Da unser Flieger erst um 15 Uhr geht, können wir den Tag geruhsam beginnen. Ein letztes Mal auf dem Balkon frühstücken, ein letztes Mal die Dusche unter Wasser setzen, dann wird doch irgendwann der Koffer verschlossen und Jack hilft uns, die schweren Teile zum Auto zu bringen. Gegen 11:30 Uhr verlassen
wir die Pension und über Eleousa, Dimilia und Saroni geht es Richtung Flughafen. Wir sind 2,5 Stunden vor Abflug da und wie durch ein Wunder ist der Check-In-Schalter absolut leer!! Nur bei der Kofferaufgabe müssen wir einen Moment anstehen, aber nach insgesamt 20 min ist aller erledigt. Ich bin tatsächlich sprachlos. Wir sitzen noch ein bissl vor dem Gebäude und vertrödeln die Zeit, dann kommen einige Busse an und wir gehen langsam nach oben zum Sicherheitscheck. Auch hier: Nichts los! So entspannt bin ich wirklich noch nie abgereist. Die Maschine geht auch fast pünktlich, holt die verspäteten 15 Minuten aber schnell wieder ein und ganz pünktlich sind wir dann in Berlin und nehmen unser Geüäck entgegen - seit der Geschichte im letzten Jahr bin ich da etwas "aufgeregt" ;-)
 
Zuhause angekommen, erwarten mich vier mehr oder weniger erfreute Katzen und ich bin ebenso froh, wieder hier zu sein.

 
Fazit
 
Mein sechster Rhodos-Urlaub liegt nun hinter mir und vermutlich wird es erstmal für die nächsten Jahre der letzte sein. Es war wieder wunderschön, aber neue Inseln locken mich und zumindest 2017 ist schon anders verplant. Aber abwarten ....
 
Ja, es war wieder schön, besonders auch, weil Katrin dann in der zweiten Woche mit dabei war und ich ihr so viel zeigen und erzählen konnte. Wir hatten eine tolle Zeit!
 
Leider gab es auch unschöne Momente, so zum Beispiel die sagenhafte Kittenschwemme, die dieses Jahr besonders heftig zu sein scheint. Fast jeden Tag werden im Katzenhaus in Kalithea kleine Waisenkinder abgegeben. Alle Ställchen und Boxen sind belegt. Leider überleben nicht alle und so heißt es oft Abschied nehmen von den kleinen Mäusen. Auch in Stegna rennt eine Bande unkastrierter Katzen rum, es gibt dort niemanden, der sich kümmern könnte oder wollte.
 
Auch den kleineren Pensionen und den Tavernen geht es nicht so gut, es war so leer wie ich es noch nie erlebt habe. In "meiner" Pension Salora waren in der esten Woche außer mir noch vier Personen, dann war ich mit Katrin fünf Tage allein und am vorletzten Tag zog noch eine Familie ein. Das war schon mal anders! Obwohl das Hotel hinten im Ort gut besucht ist, verirren sich "dank" All inclusive nur wenige Gäste in die netten kleinen Tavernen. In manchem Lokal saß an so manchem Abend kein Gast und auch bei Maria war es nie voll. Das ist so schade, denn diese Urlauber wissen gar nicht, was sie alles Gutes versäumen. Wovor haben die Menschen Angst, oder ist es einfach nur der Geiz? In allen Orten gibt es viele leerstehende Geschäftsräume. Ich wünsche den vielen Tavernen und Shops so sehr bessere Zeiten!

Ansonsten, Griechenland, jassas bis zum nächsten Mal, ich komme gern wieder, wohin auch immer, ich fühle mich sehr wohl in diesem wunderschönen Land mit netten Menschen!
 
Sylvia Rottmann
03.06.2016