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Nun, das ist ein verrücktes, trauriges, völlig unplanbares Jahr, dieses 2020 - "dank" Corona.
Schon drei Urlaube in GR musste ich canceln: März und Mai fielen in den Lockdown, der Flug im Oktober nach Thessaloniki fiel dank Streckenstreichung durch AegeanAir aus und so ruhen nun alle meine Hoffnungen auf diesen 12 Tagen auf meiner heimlichen Lieblingsinsel Rhodos. Es soll einfach nur eine Erholungsreise werden, denn genau das brauche ich in diesem Jahr. Und je näher der Reisetermin kommt, desto unruhiger werde ich, ob auch alles klappt oder eines unserer beiden Länder das Reisen ins oder aus dem anderen Land erschwert. Meine Vorbereitungen laufen jedenfalls fast wie immer und ein kleiner Stapel Mitbringsel türmt sich bereits im Kleiderschrank.
 
Um noch einmal in den Genuss des Fluges ab und bis Tegel zu kommen, habe ich den Reisetermin diesmal vorverlegt in den Oktober. Nun scheint es ja endgültig zu sein, dass der BER Anfang November eröffnet :-(
Wegen Corona wird ohnehin nicht viel los sein, aber vielleicht hat doch noch die eine andere Taverne und div. Geschäfte geöffnet.
 
Nun, der Mensch denkt, die Griechen lenken ... nämlich, indem sie mal wieder streiken, und zwar genau an meinem Anreisetag! Nach einigem Hin und Her und Abwarten und Zittern verlege ich dann meinen Flug einen Tag vor und werde über Frankfurt nach Rhodos reisen. Wie - egal, Hauptsache ankommen!
 

Samstag, 17.10.2020
 
Nun geht es also tatsächlich los! Fast hätte ich es, auch dank der Streiksituation, für die ich ehrlich gesagt "in Zeiten wie diesen" nicht viel übrig habe, ja nicht geglaubt. Aber dann kommt kurz vor 7 das Taxi und es geht zum TXL - nun wohl endgültig zum letzten Mal. Der Check-In ist in Halle B (direkt neben der Haupthalle) und der Abflug dann von A03. Es ist nicht voll, die Schlange zwar lang, aber da mehrere Schalter geöffnet sind, geht es recht schnell. Ein Pärchen, das zwei Minuten vor Ende des Check-Ins für einen früheren Flug eintrudelt, wird von der Schalterdame mit einem typisch berlinerischen "Schön, dass Sie es auch noch einrichten konnten!" begrüßt ... die Leute schmunzeln hinter ihren Masken.
 
Ich habe dann noch Zeit und laufe noch einmal ein bisschen rum und mache ein paar Abschiedsfotos. Menschenleer um 8 Uhr ... bis auf wenige Gates.
 
  
 
  
 
  
 
  
 
Nach dem Sicherheitscheck - sehr entspannt da ziemlich leer - genehmige ich mit noch einen O-Saft und ein Croissant als Frühstück, dann ist auch schon Zeit zum Boarding. Da ich gestern beim Check-In keinen Sitzplatz wählen konnte und mir die Dame bei der Gepäckaufgabe auch nicht helfen konnten, hat man mir dann beim Boarding geholfen und ich konnte vom Notausgang zum Fenster in der vorletzten Reihe wechseln.
 
  
 
So wird es dann ein ganz entspannter Flug in einer nicht ganz vollen Maschine nach Frankfurt. Dort hat es mich dann allerdings beim Aussteigen von der Treppe geschmissen, die letzte Stufe dieser kleinen wackligen Flugzeugtreppe war einfach zu hoch und ich lande auf beiden Knien. Nun, das mit dem Boden küssen hatte ich mir eigentlich für Rhodos vorbehalten ..... Ein Check in der nächsten Toilette ergibt eine mittelprächtige Abschürfung am linken Knie, zum Glück habe ich ein Pflaster parat und humpele so zum Gate A30, wo die Maschine nach Rhodos gerade zurückkommende Urlauber ausspuckt.
 
Dann dürfen wir hinein und ich sitze wieder Up Front in Reihe 6, Platz F. Ein bissl Pech habe ich, denn vor und hinter mir sitzen kleine Kinder, die den Flug akustisch zum Erlebnis werden lassen ... aber auch diese nicht mal drei Stunden gehen vorbei und über eine sehr bewölkte Ägäis geht dann nach Rhodos, wo der Himmel wenigstens halbwegs aufklart. Immerhin konnte ich in Frankfurt sehen, dass mein Koffer dabei ist - der orange ganz links :-)
 
  


 
 
 
Die Luft auf Rhodos ist subtropisch, heiß und feucht. Die Klimaanlage im Gebäude läuft und so passieren wir den Check mit dem QR-Code, ich habe niemanden gesehen, der rausgewunken wurde zum Test.
 
Der Kollege von J&D Cars winkt mir schon zu, ehe ich ihn gesehen habe, es ist wieder ein völlig unkompliziertes, freundschaftliches Treffen und nur wenige Minuten später verlasse ich den Flughafen mit meinem Mietwagen, einem VW Up. Gut, Jiannis hat mir wieder nicht den gewünschten Fiat Panda gegeben, aber ich werde damit klarkommen :-)
 
Etwa eine Dreiviertelstunde später erreiche ich Stegna, wo mich Jack und seine Familie schon erwarten. Ich habe wieder "mein" Zimmer Nr. 15, aber leider ist durch den Neubau (Jacks Sohn) der direkte Meerblick verbaut. Aber egal - ich bin hier und die Freude darüber treibt mir ein Tränchen in die Augen. Corona hin oder her - jetzt ist Urlaub angesagt. Der Rotwein im Bild ist ein Begrüßungsgeschenk der Familie.
 

 
Ein bissl im Zimmer rumkruscheln, dann laufe ich hinunter durch den Garten zum Minimarkt von Giannis. Man erkennt mich trotz Maske, ein kleiner Plausch, und ich kaufe das wichtigste fürs Frühstück ein, und ja, auch Pflaster finde ich dort, die Wundversorgung ist also gesichert.
 
Dann nagt der kleiner Hunger und ich gehe direkt in die Taverna Maria, wo ich freundlich von Anthoula und Panos empfangen werde und auch mit Maria später drei Worte in meinem fragmentösen Griechisch wechsele. Aber das ist egal, es ist hier so herzlich und es geht mit Händen und Füßen. Und notfalls muss Thoula dolmetschen :-)
 
  
 
Ich bin wieder hier ... in meinem zweiten Wohnzimmer :-)
 
Nach dem Essen mache ich noch einen Rundgang durch Stegna und besuche Lefteris und später Tsambika in ihren Läden und kaufe gleich mal eine Kleinigkeit. Es ist so schön, wenn man erkannt und freundlich begrüßt wird ... ja, es ist wie heimkommen!
 
Nach ein bissl Zimmerstunde gehe ich zu 21 Uhr wieder zu Maria, wo inzwischen Silvia und Freddy angekommen sind, und wir haben einen vergnügten Abend!
 
 
Sonntag, 18.10.2020
 
Es ist der typische erste Urlaubstag. Eigentlich möchte man alle Bekannten sofort und gleich am ersten Tag begrüßen. Da das sowieso nicht geht, muss ich selektieren - und beginne den Tag erstmal mit Ausschlafen. Schließlich war es ja gestern doch spät genug. Ich genieße die Dusche (Jack hat die Bäder renoviert und es gibt jetzt eine richtige kleine Duschkabine, statt dem ollen klebrigen Vorhang), den Kaffee auf dem Balkon, und so gegen 12 Uhr breche ich endlich auf. Es geht nach Süden, in Richtung Lachania, die Taverne Chrissy ist mein Ziel. Ich genieße die Fahrt, fahre hintenrum, über Dörfer und Land, gerate in eine Sackgasse wegen Baustelle ("gelbe Brücke" gesperrt), fahre zurück und es macht mir nichts aus, es gehört einfach dazu. Siga siga ... der Weg ist das Ziel.
 
  
 
Im Flevaris bei Kalathos kaufe ich noch schnell etwas ein, Katzenfutter brauche ich noch. Hier haben die Supermärkte auch sonntags geöffnet und keiner stört sich daran.
 
Dann erreiche ich nach weiterer, ereignisloser Fahrt, Lachania und freue mich, Papageorgos frisch wie eh und je anzutreffen. Statt Küsschen gibt es dies Jahr nur einen Ellenbogencheck.
 

 
Ich bestelle mir Tsaziki - homemade by Chrissy - und ein Omelette spezial mit allem. Schinken und Truthahn landen dann allerdings mehrheitlich unterm Tisch bei Kater Blacky, während ich mich am Gemüseanteil erfreue. Nach dem kleinen Smalltalk mit Papageorgos geht es weiter über Mesanagros nach Moni Skiadi.
 
  
 
  
 
Moni Skiadi ...
  
 
  
 
Es gibt wieder zahlreiche Katzen hier im Kloster und leider ist der Zustand nicht mehr so gut wie noch vor wenigen Jahren. Ein Kater hat ein verkrebstes Ohr und ich werde, nach Absprache mit Andrea, versuchen, ihn am Dienstag einzufangen und in die Klinik nach Kiotari zu bringen. Falls jemand die OP mit einer Spende unterstützen möchte - gern Nachricht an mich.
 
  
 
Durch eine faszinierende Landschaft fahre ich weiter in Richtung Monolithos.
 
  
 
Oberhalb vom Kastro Monolithos haben die Stände mit den leckeren lokalen Produkten geöffnet und ich halte natürlich an und es ist so schön, obwohl wir uns vier Jahre nicht gesehen haben (im November haben die hier oben ja längst geschlossen), erkennt mich Panormitis wieder und wir unterhalten uns ein bisschen und es ist wie gestern erst ... Ich kaufe natürlich auch dies und das, der Winter, ein evtl. Lockdown oder eine Prohibition können mir jetzt nichts mehr anhaben :-)
 

 
Von der Rückfahrt über Siana, Embonas, Apollonas, Archipoli ... gibt es keine Fotos. Ich genieße einfach die Fahrt durch die Wälder von Rhodos entlang der Küste und später quer über die Insel zurück nach Archangelos. Es ist ... wie soll ich sagen ... wahnsinnig entspannend für mich und so kehre ich bester Laune irgendwann nach 17 Uhr nach Stegna zurück. Hier ist die Sonne schon hinterm Berg verschwunden, aber die Temperaturen sind noch sehr moderat und angenehm.
 
Nach einer Weile breche ich zum Abendessen auf, da es bei Maria sehr voll ist, laufe ich vor zu Antonis Fischrestaurant.
 
  
 
So oft war ich in Stegna und doch erst ein einziges Mal zum Kaffee dort ... wie ich heute feststellen kann, völlig zu Unrecht verschmäht, das Essen ist sehr gut und Antonis ein amüsanter Gastgeber, der auch recht gut Deutsch spricht.
 
  
 
Oktopus in Weinsoße und gegrilltes Gemüse. Sehr lecker!!
 
Nach einem kurzen Spaziergang bis zu Nikos Studios (keine Katzen zu sehen), laufe ich zurück in die Pension und beschließe den Abend bei lauer Luft auf dem Balkon mit einem Glas Wein.
 
 
Montag, 19.10.2020
 
Heute steht ein Besuch bei den Kalithea Cats auf dem Programm. Da ich eigentlich nicht ins Gehege darf (Corona-Schutzmaßnahme) und Helfen somit weitestgehend flach fällt, fahre ich dann doch ziemlich spät los. Deutlich mehr Verkehr, als ich es aus den letzten Novemberaufenthalten gewohnt bin, ich glaube, Rhodos ist momentan fest in deutscher Hand, viele nutzen diese Reisemöglichkeit ausgiebigst. Für die Wirte und Geschäftsleute freut es mich - mir selber wird es teilweise schon zu viel!
 
Heidi freut sich, mich zu sehen, es gibt wieder unheimlich viele Katzen und schon vor dem Gehege ist reger Betrieb.
 
  
 
Der Abhänger vom Dienst :-D
 
  
 
  
 
  
 
Diesen süßen Kerl hätte ich sofort adoptiert ... und er mochte mich auch, aber leider ist er einfach zu jung für meine Bande.
 
Da Heidi noch beschäftigt ist und ich auch locker mit Silvia beim Jumbo verabredet bin, verabrede ich mich mit Heidi für Donnerstag wieder hier in KC. Ich fahre also zum Jumbo, aber Silvia und Freddy sehe ich nicht (später erfahre ich, wir müssen aneinander vorbei gelaufen sein im Laden, aber das ist ungefähr so, als wenn man jemanden auf gut Glück im Ikea suchen will). Ich erledige selber ein paar Einkäufe und dann mache ich mich auf den Weg nach Psinthos, um bei Georgos eine Kleinigkeit zu Mittag zu essen. Nachdem der Himmel eh mehr oder weniger bedeckt ist, geht hier oben in Psinthos auch ein frischer Wind. Natürlich sitze ich trotzdem draußen und auch die anderen Tische sind so nach und nach besetzt.
 
  
 
Die Zwiebelkeftedis sind ein Gedicht, auch der Tsaziki sehr lecker. Mit dem Pitabrot hat Georgos es ein bisschen zu gut gemeint ;-) - das schaffe ich nicht. Ich freue mich aber, dass es ihnen gut geht und wenigstens jetzt noch gut zu tun ist. Ich komme sicher in den nächsten Tagen mit Silvia noch einmal her.
 
  
 
Auf dem Dorfplatz bewundere ich die schönen alten Olivenbäume.
 

 
Gemütlich fahre ich dann weiter und erreiche irgendwann den Abzweig nach Kolimbya - es ist noch früh am Tag und ich fahre die Eukalyptusallee hinunter und bummele dann ein wenig von Shop zu Shop. Und natürlich finde ich dies und das :-D Auch im Schmuckgeschäft Apollon, wo ich vor Jahren mit Katrin war, gucke ich mich um und finde einen Ring. Er ist allerdings zu eng, aber der nette Ladenbesitzer Michalis verspricht mir, ihn in 2 Tagen für mich umzuarbeiten. Wir kommen ins Gespräch ... und er ist ein Schwager von Nikos und George, wo ich in den letzten drei Jahren gewohnt habe! So klein ist diese Insel. Und so sympathisch.
 
Wo ich nun schon mal in Kolimbya bin, muss ich natürlich noch vorn bei Kostas Keramik reinschaun. Hach ja. Irgendwann reise ich mit Auto oder Container an ;-) Weil das aber nicht so ist, bleibt es heute nur bei zwei kleine Teilchen im Olivenzweig-Dekor. Diese Schüssel unten links - das wäre noch was!
 
  
 
Kurz darauf erreiche ich Stegna und schieße endlich ein paar Fotos vom Meer, ehe es ins Zimmer geht.
 
                                                                                                                              
 
Ein bissl rumkramen, mit O-Saft und Trauben auf dem Balkon sitzen, das Wetter ist angenehm. Erst kurz nach sechs breche ich auf zu Maria und esse Pitaroudia und Tsaziki (erwähnte ich schon, dass Tsaziki irgendwie einfach dazugehört? Egal ob mit oder ohne "Wumms" - bisher immer lecker!). Nach dem Essen drehe ich noch eine kleine Runde am Ufer entlang und plaudere eine Runde mit Lefteris. Ich freue mich immer wieder, jetzt im Oktober die alten Bekannten wieder zu sehen. Bei Lefteris kaufe ich noch eine Minikapelle für meine Sammlung und wie ich ihm erzähle, dass ich morgen nach Moni Skiadi fahre, um eine Katze einzufangen, da bittet er mich, für ihn und seine Liebste dort eine Kerze anzuzünden und drückt mir 5 Euro für den Opferstock in die Hand. Ich finde das sehr rührend, auch das Vertrauen in mich - natürlich werde ich das machen und er bekommt ein Foto von der Kerze.
 
Den restlichen Abend verbringe ich bei herrlich lauem Wetter mit teilweise kleinen Windstrecken auf dem Balkon. Man möchte gar nicht weg hier und alles andere einfach ausblenden - der geneigte Leser wird wissen, was ich meine.
 
Ich muss mal sagen, der Umgang der Griechen mit Corona ist sicher oft sehr entspannt - die Zahlen hier sind auch gering - aber in den Supermärkten, Shops, Tavernen hält man sich gut an die Auflagen. An den Eingängen steht Desinfektionsmittel, die Maskenpflicht wird eingehalten, die Kellner sind alle mit Maske oder Visier unterwegs. (Die einzigen, die ab und zu ohne Maske rumturnen, sind Touris. Aber keiner sagt da was.) Da man meist draußen sitzt, ist frische Luft und Abstand kein Problem. Ich habe mich im letzten halben Jahr selten so corona-sicher gefühlt wie hier!
 
 
Dienstag, 20.10.2020
 
Der Morgen beginnt sonnig, den Kaffee trinke ich auf dem Balkon. Dann geht es auch schon los in Richtung Kiotari, wo ich Andrea in der Klinik treffen will. Sie bekommt schon fast traditionell Stolle von mir, und ich einen Käfig für das arme Katzentier mit dem schlimmen Ohr in Moni Skiadi. Dorthin führt mich dann auch mein direkter Weg, obwohl ich flott unterwegs bin, habe ich ich doch ein Auge für die Umgebung. Kurz vor Skiadi, eigentlich direkt unterhalb des Klosters, treffe ich auf eine Gruppe Hirsche.
 

 
Sie springen dann allerdings direkt vor mir über die Straße ins Dickicht und ich fahre nach dieser netten Begegnung weiter zum Kloster. Zum Glück sind noch keine Touristen dort, ich habe auch keine Lust, als katzenfangende Attraktion für Urlauber in die Analen (und das Internet!!) einzugehen ... Den Käfig stelle ich erstmal ab, dann sehe ich, dass die Katzenbande versammelt vor der Küchentür relaxt. Auch die "Ohrenkatze" ist dabei und getreu dem Tierschützermotto "im Zweifelsfall hast Du nur einen Versuch" schnappe ich mit die Katze sofort und fast ohne Widerstand landet sie im Käfig. Ich stelle ihn in den Schatten und gehe zuerst in die Kirche und zünde, wie versprochen, die Kerzen für Lefteris und seine Liebste an.
 

 
Im Klosterhof spreche ich ein paar Männer an, wo ich den Abt finden kann. Ihr Englisch ist so gut wie mein Griechisch und mit Händen und Füßen mache ich ihnen klar, warum ich hier bin. Von den Mönchen lässt sich niemand blicken. Der nette Mann holt eine Frau, die immerhin recht gut Englisch spricht, ich erkläre, was ich mit der Katze vorhabe, sie finden es gut und so fahre ich mit meiner fellinen Begleitung wieder zurück nach Kiotari. Diesmal allerdings sehr gesittet und jede scharfe Kurve wird von hinten mit lautem Gejammer kommentiert ...
 
  
 
In der Klinik bekomme ich erstmal einen Kaffee und dabei fällt mir auf, dass ich auch noch nicht wirklich gefrühstückt habe. Nach einer Weile nimmt sich der Tierarzt meinen Patienten vor. Die arme Katze ist total gestresst, hat auch unterwegs eingepuscht, und nun müssen wir leider feststellen, dass es sich um einen bösen, tiefliegenden Tumor handelt, dessen Behandlung viel Pflege erfordern würde, die hier aber niemand leisten kann oder will (die Mönche). Auch sind die Zähne schon sehr verfault ... und kurz entschlossen wird Miez auf ihre letzte Reise geschickt. Es tut weh, aber ist angesichts der Lage das beste für das arme Tier. Ja, auch DAS ist Tierschutz und Tierliebe, wenn man einem kleinen Fellwesen weitere Qualen ersparen kann.
 
Nachdem ich mich mit Andrea für Donnerstag früh verabredet habe - es gibt immer was zu tun hier - fahre ich weiter über Asklipiio nach Moni Tharri.
 
  
 
Diese Strecke ist eine meiner Lieblingsstraßen auf der Insel, und Tharri ein Ort, wo ich Kraft schöpfen kann, besonders liebe ich den weinumrankten Gang. Zuerst zünde ich hier eine Kerze für die namenlose, doch geliebte Katze von Moni Skiadi an.
 
  
 
  
 
Von Tharri geht es weiter über Laerma und dann nach Apollonia. Auch diese Straße gehört zu meinen Lieblingsstrecken, Wald und Landwirtschaft wechseln sich hier ab. An der Straße zwischen Apollonia und Platanos kommt man dann wieder auf die Hauptstraße und an dieser Ecke steht ein Stand mit lokalen Produkten, wo ich mal anhalte. Ich interessiere mich für einen Rosewein, darf kosten, und kaufe diesen sehr fruchtigen, leckeren Wein. Und ich sage Penelope, der Eselin, guten Tag.
 
  
 
Zum späten Mittagessen kehre ich in der Taverne Tsambikos ein. Mir gelüstet nach einer griechischen Pitsa und diese ist dann auch sehr lecker. Trotz der kleinen Rechnung bekomme ich einen hübschen blauen Keramiktopf geschenkt. Vom leckeren Nachtisch hier mal nicht zu reden!
 
Auf dem Weg nach Stegna halte ich noch am Natura Shop und kaufe Rosenlikör. Und dann geht es wieder hinunter an den Strand ...
 

 
Die Straße wurde im letzten Jahr neu asphaltiert und fährt sich "wie auf Wolken".
 
Nach etwas Ausruhen auf dem Balkon gehe ich zum Essen vor zum Gorgona. Eigentlich wollte ich zu Kozas, aber die Bude ist gesteckt voll, das brauche ich nun nicht.
 
  
 
Das Essen im Gorgona ist gut (bis auf das Knoblauchbrot, wo mir definitiv der Knoblauch fehlt!), aber irgendwie fühle ich mich hier immer noch nicht wohl. Alles irgendwie zu groß und unpersönlich. So wandere ich langsam wieder zurück ...
 

 
... plaudere kurz mit Lefteris und gehe auf einen Absacker zu Maria.
 
  
 
Dort herrscht Zwergenalarm ... eine kleine Katzenfamilie lebt an der Straße und ich bekomme jedesmal einen Herzkasper, wenn sie draußen rumhüpfen und Autos ohne Rücksicht die enge Gasse hoch brettern ... Man kann nur hoffen, dass das auf Dauer gut geht!
 
Für mich ist dann der Tag auch langsam gelaufen und mit dem leckeren Rose vom heutigen Tage beschließe ich mein Tagebuch!
 
 
Mittwoch, 21.10.2020
 
Heute mal ein Gammeltag. Schon die halbe Nacht hindurch höre ich Gewittergrollen über dem Meer. Gegen 9 Uhr kommt dann ein heftiger Guss herunter, gut, dass ich schon vorher die Balkonkissen und Tischdecke reingeholt habe. Es wird zwar wieder freundlicher und die Sonne strahlt, aber ich beschließe dennoch, nur nach Archangelos zu fahren und Apothekeneinkäufe zu erledigen und mal bei Silvia und Freddy reinzuschaun. Nach einer Runde durchs Dorf rufe ich Silvia an und sie zeigt mir die Wohnung, wo sich Freddy nun gerade häuslich einrichtet. Alles sehr großzügig geschnitten und im Vergleich zu Deutschland ein ganz anderes Preisniveau ...
 
Während wir so auf der Terrasse sitzen, zieht der Himmel wieder zu und fahre mal lieber wieder runter ans Meer. Der Himmel sieht aber auch bedrohlich aus ... schnell gehe ich noch auf einen Tsaziki zu Maria, da bekomme ich per Messenger die Frage, ob ich den Tornado sehen würde?? Ich flitze also schnell die 20 m runter an den Strand und tatsächlich, ein beeindruckendes Naturschauspiel tobt über dem Meer.
 
  
 
Schnell werden die ohnehin verwaisten Strandliegen eingeholt ... nach dem Essen kann ich dann die Entstehung und das Ende einer solchen Wind-Wasser-Hose beobachten.
 
  
 
  
 
  
 
  
 
Sehr spektakulär und interessant, wenn man weit genug weg ist ... später erfahre ich, dass einer dieser Tornados bei Kolimbya an Land gekommen ist und einiges am Hafen und ufernahen Gebäuden an Schäden angerichtet hat.
 
Wenige Stunden später ist der Spuk vorbei, Sonne und Wolken im normalen Gewand zeigen sich am Himmel. Ich mache trotzdem mal etwas "Homeoffice", und später treffe ich mich mit Silvia und Freddy bei Tsambikos zum Abendessen.
 
 
Donnerstag, 22.10.2020
 
Morgens um 9 Uhr bin ich mit Andrea verabredet, die für irgendjemanden zwei Katzen einfangen und zum Kastrieren bringen soll. Wir sind am Gorgona, aber weder der Mann noch irgendeine Katze sind zu sehen. Alles irgendwie leichte Fehlplanung und nach einem Abstecher zu meiner Pension und den Mülltonnenkatzen fährt Andrea wieder weiter, sie hat immer genug zu tun und so ein Fehlschlag ist einfach nur vertane Zeit für sie.
 
Ich fahre wenig später auch los nach Kalithea. Es ist viel los, trotz Corona-Geboten wuseln Besucher durchs Gehege, mit und ohne Masken, das ist schon nervig. Ich verziehe mich mit einem Stapel Boxen und dem Wasserschlauch vors Gehege und reinige die Boxen. Mit Maske. Schon mal einfach als Vorbild, sozusagen.
 
  
 
  
 
Leider gibt es nicht mehr für mich zu tun und ich verabschiede mich bald. Wie immer etwas planlos, aber dann treibt es mich doch in die Altstadt. Mal gucken, wie es dort so ausschaut zu Coronazeiten.
 
Wie immer parke ich oben am Stadion und laufe durch die Gassen. Am Platz bei der Rezep Pascha Moschee besuche ich die kleine Taverne, wo man im Eck so schön unter den Bäumen sitzt. Aus den einstmals drei Tischen sind auch schon mehr geworden. Ich esse ein Omelette, lecker  - allerdings verstehe ich nicht ganz, was die vielen Pommes auf dem Teller zu suchen haben ...
 
   
 
  
 
  
 
  
 
Während ich da so sitze, ruft mich meine Autovermietung an. Ich müsste doch bitte den Wagen umtauschen, da die Versicherung für meinen Up morgen abläuft und erst im Frühjahr verlängert werden soll. Okay, ich verspreche, ich komme am Nachmittag mal vorbei. Vorher durchstreife ich aber die Altstadt. Je näher man der Sokratou kommt, desto voller wird es. So richtig wohl fühle ich mich dabei nicht. Zwar werden in den Shops Masken getragen, aber außerhalt sieht es damit und mit Abstand halten eher mau aus. So mogele ich mich durch, kaufe ein paar Kleinigkeiten bei Shops, die ich seit Jahren kenne, und schlage mich dann wieder durch zum hinteren Stadtmauerausgang. Auf dem Weg dahin passiere ich noch eine Gasse voller netter Katzen!
 
  
 
  
 
  
 
  
 

 
Auf dem Rückweg sehe ich am Katzenhaus immer noch Heidis Auto, sie haben bis eben zu tun gehabt und fahren nun auch erst nach Hause. Das ist ein ziemlich zeitraubender Job und immer wieder Tierarztbesuche und anderes, was gemacht werden muss - von leider viel zu wenig Leuten, es fehlt der Nachwuchs.
 
In Faliraki schaue ich bei J&D vorbei, Lakis hat Dienst und tauscht mir den Up in einen Polo um. Das ist natürlich ein schickes Auto (knallrot!), aber ein Panda wäre mir doch lieber gewesen ... ich bin aber, um vorweg zu greifen, mit dem Wagen sehr zufrieden. Und für den Preis absolut okay!
 
Michalis, der Juwelier in Kolimbia, hat leider noch geschlossen, so fahre ich erst mal runter in die Pension und dusche und wurschtel so vor mich hin. Zu 18 Uhr nehme ich einen zweiten Anlauf, meinen Ring abzuholen, diesmal klappt es und der Ring passt nun perfekt und der Preis ist auch okay. Manchmal frage ich mich, wie die Leute hier so leben können ... und das vor allem in dieser verkorksten Saison.
 
Um 19 Uhr bin ich mit Silvia und Freddy im Mon Ami verabredet. Eine dieser unscheinbaren, Neolicht-beleuchteten Tavernen inmitten von Archangelos, wo sich vermutlich selten bis nie Touristen hin verirren. Tsambikos' Spezialtiät sind die Grillhühnchen, die er mit seinem Mopped auch schhon mal schnell zwischendurch ausliefert. Für Silvia und mich hat er extra Fisch besorgt, den sein Sohn absolut excellent zubereitet. Dazu gibt es ganz einfach selbstgeschnitzte Patates, Tomaten und Gurken. Rosewein hat er nicht, aber der Weiße mundet ebenso gut zum Fisch. Ein ganz lieber Mensch, der auch sehr gut Deutsch spricht.
 
  
 

 
Die Reste und auch die von Freddys Huhn nehme ich im Paketo mit für meine "Mülltonnenkatzen", die wenig später ein kleines Festmahl haben werden. Als Absacker gehe ich um 22:45 noch zu Maria, aber die beiden Gläser Wein gehen aufs Haus ... so lieb wieder.
  
 
Freitag, 23.10.2020
 

Es ist Urlaub und ich genieße es, auch mal auszuschlafen. Nach dem Kaffee auf dem Balkon mache ich mich auf zur nächsten Tour. Es geht über Kolimbia und Eleousa zum ersten Stop bei Agios Fountoukli, der hübschen alten Kirche.
 

 
Weiter geht es über den Profitis Ilias, wo ich am Hotel aber nach links auf die "Panoramastrecke", wie ich sie nenne, abbiege (die Straße, die dann weiter zum Sportcenter führt). Man hat da im Verlauf einen wunderschönen Blick quer über die Insel.
 
  

An der Straße von Salakos nach Embonas angekommen, suche ich eigentlich einen Weg, den ich zwar finde, der mir dann aber doch zu wild wird und der gesuchte Abzweig kommt irgendwie auch nicht. Also wieder retour, nicht ohne eine schöne Landschaft gesehen zu haben.
 
  
 
Zum Mittagessen fahre ich zum Embonas Viev, wo ich sowieso noch einkaufen will. Das ist hier tatsächlich Mittagessen mit Aussicht und ich genieße das Knoblauchbrot (sehr gut!), Tsaziki und ein Glas Rose.
 
  
 

 
Weiter geht es dann für mich zum Attaviros. Mal gucken, wie die Straße ist. Aber mit dem Polo traue ich mich nicht weit über das Asphaltende hinaus, immerhin reicht es für ein paar schöne Fotos. Irgendwann nehme ich mir einen Jimny :-D
 
  
 
  
 
Nun möchte ich gern noch nach Glyfada Beach hinunter, wo ich vor Jahren mit Katrin in der kleinen Taverne am Meer bei dem alten Opi gegessen habe. Die Fahrt dort hinunter ist wunderschön und Wald und Landwirtschaft, die Bucht selber sehr ruhig, steinig (für mich nichts zum Baden) und die Taverne leider geschlossen. Nun weiß man ja nie, ob für immer oder nur jetzt ... der Garten nebenan scheint aber bewirtschaftet zu sein.
 
  
 
Über Agios Isidoros, Laerma und Lardos wechsele ich wieder auf die andere Seite der Insel.
 

 
In Archangelos bewundere ich wieder einmal die frischen Verkehrslinien ... auf der ganzen Insel wird da gerade wie wild gemalert ... die doppelt durchgezogene Linie wird hier jedoch von jederman ignoriert, schon auf Grund der Tatsache, dass zu Stoßzeiten hier in zweiter und dritter Spur gehalten wird und man sonst gar nicht anders durch käme!
 
  
 
An unserer Mülltonne füttere ich das Katzenvolk, ehe ich mich frisch mache für den Abend. Wir sind um ca. 18:30 mit Silvia, Freddy und einem Bekannten (Michael) im Smaragd in Psinthos verabredet. Das Essen ist wie immer lecker, die Zwiebelbällchen zum Hineinknien und der Abend sehr lustig.
 

 
 
Samstag, 24.10.2020
 
Heute bin ich mit Heidi verabredet, nach der Katzenarbeit wollen wir essen gehen. Da ich als Fremdling zum Helfen nicht rein darf, bin ich erst etwas später dort, kaufe vorher noch im Flevaris bei Kolimbia ein und fahre entlang vom Strand von Afandou. Menschenleer hier unten ....
 
  
 
Im Katzenhaus darf ich dann später doch noch zum Kuscheln und Fotografieren hinein. Ach, eigentlich könnte ich sie alle mitnehmen ... der kleine rote Kater aus dem Kindergarten, mit dem ich neulich noch gekuschelt habe und der bereits reserviert war, wurde übrigens "über Nacht" aus dem Gehege geklaut, wohl von einer Familie, die sich ebenfalls für ihn interessiert hat ... ich war ganz platt, als ich das gehört habe!
 
  
 
Der scheue Mr. Paul mit dem traurigen Blick...
 
  
 
  
 
  
 
  
 
Dann wirft uns Maggie raus und wir fahren nach Faliraki in die Taverne Maria. Man sitzt schön am Meer, es ist kaum was los und wir lassen es uns gut gehen. Unschlagbar sind hier die Pitaroudias, so fluffig innen, mega lecker!

  
 
Nach dem Essen lasse ich mich noch ein bisschen treiben, bummel noch kurz durch ein paar Shops in Faliraki und fahre durchs Land. Es geht durch Kalithies, am Schmetterlingstal vorbei, durch Theologos, Salokos und über Apollona zurück. Für mich ist das alles sehr entspannend und ich sauge die Gegend in mich auf, das muss jetzt wieder ein Jahr reichen ....
 

 
Da es doch schon recht spät ist, als ich wieder in Stegna ankomme, parke ich direkt unten am Strand und laufe links rein zur Taverne Limnioni. Diese kenne ich noch gar nicht, die gab es vor 4 Jahren wohl noch nicht und im November ist ja eh fast alles geschlossen. Man sitzt hier sehr schön direkt am Strand und so genieße ich die Abendstimmung und das leckere Essen: Leckeren Oktopus ein Weinsoße und nochmal Pitaroudia - die aber kein Vergleich zu Marias sind!
 
  
 

 
Ein perfekter Abend!
 
 
Sonntag, 25.10.2020
 
Wegen der Zeitumstellung bin ich früher wach und mache dann mal los. Gemütlich geht über Malonas, Lindos, Lardos, Laerma hoch nach Ag. Isidoros. Unterwegs gucke ich mir ein kleines Kirchlein am Wegesrand an.
 

 
Wunderschöne Strecke mit Blick auf den Attaviros ...
 
  
 
Zum Mittag fahre ich nach Siana hinein. Es sind nicht alle Läden geöffnet, aber die Taverne am Kirchplatz hat offen, wenngleich der Wein für diese Saison schon alle ist :-D Aber es gibt leckere Loukaniko, die ich mit Blick auf die Kirche verspeise.
 
  
 

 
So fast ohne Touristen lässt es sich hier aushalten. Nach dem Essen fahre ich noch einmal nach Glyfada hinunter, stelle nun aber fest, dass es mir dort zum Baden zu steinig ist. Jedenfalls möchte ich mir da unten allein nicht den Fuß verknacksen ...
 
  
 

 
In Kamiro Skala bei Loukas genehmige ich mir einen Frappe und schaue dem Treiben am Hafen zu.
 
  
 
Über die Berge fahre ich gemütlich heim. Alle Tavernen unterwegs sind brechend voll - es ist Sonntag. Leider trifft das dann auch später fürs Perigiali zu, wo ich noch einen winzigen Tisch neben dem Toilettenhaus haben könnte ... da laufe ich doch lieber zurück und gehe zu Maria, wo es noch recht leer und sich erst später füllt. Leider ist es nun ja schon ziemlich dunkel. Aber Nachbars Katzen schlafen noch nicht!
 
  
 
  
 
Es gibt Würstchen in Tomate und Paprika mit Feta. Auch sehr lecker! (Spetzofai wird später im Winter eines meiner Lieblingsgerichte werden, das ich sogar selber gern zubereite.)
 
Später kann ich noch gut auf dem Balkon sitzen, bis die Mücken mich zerfressen ...


Die letzten Tage habe ich dann gefaulenzt und meine Berichte vernachlässigt ... Ausser ein paar Stichpunkten nichts geschrieben und nun, ein halbes Jahr später erst, vervollständige ich den Bericht. Kurz und knapp, ich bitte um Verständnis :-)
 
 
Montag, 26.10.2020
 
Gegen 11:00 Uhr bin ich bei den KC.
 
  
 

 
Nach der üblichen Arbeite fahre ich mit Heidi zum TA in der Neustadt. Da die Katzen dort bleiben, können wir gemeinsam essen gehen. Heidi lotst mich zu einem kleinen Takeaway-Restaurant "tis Marias", wir sitzen auf der Terrasse und essen Pastitio und Lochanikodolmades, sehr lecker und jede Riesenportion kostet nur 5 Euro.
 
  
 


Anschließend kurve ich noch durch die Neustadt, gelange so nach Trianda und sehe eine Corona-Teststation im Dorf. Über Matitsa geht es weiter nach Psinthos, wo ich Frappe und Wein bei Georgos trinke, dazu gibt leckeren süßen Kuchen ....
 
  
 

 
Bei Tsambikos in Kolymbia bestelle ich einen Tisch für den Abend, ehe ich mich auf den Balkon ans Laptop setze und den Nachmittag gemütlich ausklingen lasse.
 

Gegen 21 Uhr bin ich dann mit Petra und Britta beim Georgos in der Taverne Tsambikos verabredet. Die beiden kommen direkt vom Flughafen. Ihre Vermieterin Doris und zwei junge Bekannte (Animateure) sind auch dabei. So sind wir eine lustige Runde und haben viel Spaß. Endlich wieder eine Parea - Corona ist mal für den Moment vergessen.
 
 
Dienstag, 27.10.2020
 
Ich gehe mal wieder auf Tour: Zuerst nach Haraki, ein kleiner Spaziergang durchs Dorf, am Meer beobachte ich einige Wasservögel, wohl auch ein Reiher.
 
  
 
  

Weiter geht es dann zum Frauenkloster Ypseni, wo ich den "Weg nach Golgatha", einen Kreuzweg mit 142 Stufen auf den Berg, hinaufgehe. Eine tolle Aussicht von dort oben. Überhaupt eine schöne Gegend. Das Kloster selber baut seit ein paar Jahren gerade eine neue riesige Kirche, die aber noch nicht fertig ist. Die müssen ein Geld haben ... aber das hat mir schon vor Jahren eine griechische Freundin gesagt, die Kirche hier ist reich.
 
  
 
  
 
  
 
  
 
   
 
Mein nächstes Ziel ist Kiotari am Meer, dort suche ich mir eine nettes Lokal mit Meerblick und lande in der Taverne Petalas. Ich bestelle Ndakos, hier eine interessante Variante mit übergebröseltem Zwieback. Das Lokal ist ganz nett und der Blick schweift übers Meer. Kätzische Gesellschaft gibt es auch.
 
  
 
Über Asklipiio geht es weiter nach Tharri, unterwegs sehe ich Rehe und einen schicken Hirsch.
 
  
 
  
 
  
 
  
 
Zurück geht es über die Straße nach Apollona, ich halte noch einmal bei dem Straßenstand mit dem Esel. Der leckere Rose ist leider ausverkauft. In Stegna bekomme ich einen Karton von Lefteris für meine Schätze, damit ich sie sicher heimbringe.
 
Später treffe ich mich zum Essen mit Britta und Petra
im Perigiali. Ich bestelle Horta, Käsebällchen, Fasolakia - alles ist so lecker.
 
 
 
Im Zimmer versuche ich mein Glück und biete für den Rückflug auf ein Upgrade auf die Business class. Man gönnt sich ja sonst nix :-)
 
 
Mittwoch, 28.10.2020
 
Heute steht eine Tour mit Petra und Britta in den Süden auf dem Programm. Morgens ist noch schönstes Wetter, wir starten gegen 10:15 Uhr. So komme ich noch zu einem gemütlichen Foto von Lefteris' Shop in der Sonne.
 

 
Über Malonas nach geht es auf "schnellstem Wege" nach Lachania. Wir parken an der Kirche, laufen durch das hübsche Dorf. Sonne und schwarze Wolken liefern tolle Kontraste.
 
  
 
  
 
  
 
Zum Essen fahren wir natürlich zur Taverne Chrissy. Erst können wir noch schön draußen sitzen, dann müssen wir wegen dem Regen rein flüchten. Es gibt leckere frittierte Zucchiniblüten und ist drinnen auch mal ganz gemütlich mit Chrissy und Pagageorgos.
 
  
 
  
 
Später scheint wieder Sonne und wir fahren weiter über Mesanagros nach Skiadi. Dort treffen wir auch den Abt und tauschen uns über die Katzen aus, damit ich Info an Andrea geben kann, was hier noch getan werden muss.
 
  
 
Die Rückfahrt verläuft über Monolithos, die Verkaufsstände haben wegen dem schlechten Wetter leider zu. In Siana kommen wir mit einer Ladenbesitzerin ins Gespräch, die sich dort um die Katzen kümmert. Nach einer Besichtigung der kleinen alten Kirche würde ich gern dort noch etwas kaufen, aber dann hat der Laden schon zu, und ich gehe kurz in den Shop von Natassa.
 
  
 
  
 
  
 
  
 
Wir hatten Glück, dass die kleine Kirche geöffnet wurde für einen Besichtigung.
Die Rückfahrt geht  über Embonas, Apollona nach Stegna. Das Wetter hat dann weitestgehend gehalten.
 

 
Zum Abendessen gehe ich allein zu Maria, nicht so weit, da Regen droht - und sitze dann auch ne Weile fest! Später bekomme ich noch eine Mail, dass mein Upgrade RHO-ATH erfolgreich war, na das ist doch mal was.
 
 
Donnerstag, 29.10.2020
 
Frühmorgens regnet es noch mal. Dann klart es auf und ich fahre nach KC. Zuerst versorge ich aber noch die Katzen an unserer Mülltonne.
 
  
 
In Kalithea steht diesmal Arbeit an - mit Heidi wollen wir die schützende Plane außen am Gehege gegen das Winterwetter anbringen. Die Damen schreiten zur Tat!
 
  
 
  
 
  
 

 
Es gibt immer viel zu tun. Mit Heidi fahre ich dann noch nach Psinthos zu Georgos. Es ist ein sehr netter Nachmittag. Gemütlich geht zurück im leichten Regen, unterwegs leuchtet ein Regenbogen und in Archangelos ist alles wie frisch gewaschen ...
 
  
 
  
 
Ich muss noch Tanken, ein letztes Mal geht es hinunter ans Meer, dann ins Zimmer, packen, duschen. Um 19 Uhr treffe ich mich bei Maria mit Silvia und Freddy, Britta und Petra. Es ist noch einmal ein netter Plausch und Abend und Essen ....
 

 
 
Freitag, 30.10.2020
 
Der Abreisetag ist gekommen und das Wetter zeigt sich noch einmal von allen Seiten, inklusive eines schönen Regenbogens zum Abschied.
 

 
Zum Glück geht der Flug nicht so früh wie die letzten Jahre im November! Am Flughafen treffe ich Claudia von den Flying Cats mit einer Katze und Mascha, die ich schon vor Jahren kennengelernt habe (sie hat ein Tierheim bei Gennadi) mit einem Hund, für die ich Flugpatin bin. Der Check in geht recht fix, ein Vorteil auch, dass ich bis Athen Business fliege.
 
Ich habe noch etwas Zeit und schlendere durch den Duty-free-Shop. Dann geht es bald an Bord und ab in die Luft!
 
  
 
  
 

 
Der Kaffee in der Business Class ist jedenfalls nicht schlecht. Etwas zu essen gibt es auf dem kurzen Flug nach Athen nicht, und coronabedingt dann auch später nicht von Athen nach Berlin. Ein letztes Mal heißt es in Athen "Boarding nach TXL" ..... HEUL!!!
 
  
 
In Tegel erwarten mich die Adoptanten für Katze und Hund und ich bin wie immer - aber auch zum letzten Mal - in 5 Minuten zu Hause. Meine Katzen freuen sich, dass die Mama wieder da ist!
 
 
Ein Nachwort ...
 
So ist er nun vorbei, mein erster Urlaub in Coronazeiten. Gerade noch rechtzeitig kehre ich heim, denn sowohl Griechenland als auch Deutschland gehen zwei Tage später in den Lockdown. Petra und Britta können zwar noch an den Strand, aber Essen gehen geht nicht mehr. Auch ich treffe mich zu Hause  noch schnell mit Freunden beim Griechen ... und wer sollte ahnen, dass dieser Lockdown der Gaststätten bis Mitte bzw. Ende Mai reichen wird??
 
Im Oktober 2020 war die Lage auf Rhodos jedenfalls recht entspannt. Natürlich waren Masken Pflicht und ich glaube, eine Sperrstunde gab es auch, aber sehr moderat das alles. Und man war ja immer an der frischen Luft, irgendwie. Einzig der Flug mit durchgehend Maske tragen war nicht so toll, aber da man ja keine Höchstleistungen erbringen muss, geht das alles.
 
Ich bin jedenfalls sehr froh, dass dieser Urlaub stattfinden konnte, hat er mich doch vor einem noch tieferen Tief bewahrt und ich bin relativ entspannt in den Winter-Lockdown gegangen. Während ich diese Zeilen nun schreibe (ich weiß - Schludrian, dass der Bericht nicht eher fertig wurde! ;-) ), habe ich den nächsten Urlaub in GR schon im Blick, diesmal wird alles etwas komplizierter mit Test hier, Test da, PLF und Tralala, aber auch das wird klappen: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Hauptsache, wir bleiben alle gesund.
 
Sylvia Rottmann
Berlin, im Mai 2021