Teneriffa

Unter den Wolken des Teide
26.04. – 09.05.1996
 

Vorab: Fotos gibts von damals nicht bzw. nur in Papierform, aber 2006 habe ich reichlich fotografiert, siehe dort!
 

Ola! Die dritte Insel in meiner „Sammlung“ sollte Teneriffa sein. Nach Lanzarote und Mallorca zog es mich nun hierher, da ich auch schon einiges über diese Kanareninsel gehört und gesehen hatte. Wie immer, sollte es kein Pauschalurlaub im herkömmlichen Sinne in irgendeinem Touristenbunker werden, sondern ein individueller Erkundungstrip. So suchte ich mir hier ein Quartier auf einer Finca, meine Reisebegleitung war Hannelore, eine gute Freundin der Familie.

Zu nachtschlafender Zeit startet unser Flieger vom Flughafen Tegel. Für mich als notorischen Langschläfer ist das zwar immer unangenehm, hat aber den Vorteil, dass man vor Ort dann noch fast den ganzen Tag Zeit hat. So erreichen wir am Vormittag die Insel, bereits im Anflug haben wir einen guten Überblick und sehen vor allem den mit seinen 3.718 m alles überragenden Teide in der Sonne liegen. Um ihn herum hat sich eine Wolkendecke gebildet, die so typisch für das Wetter auf Teneriffa ist.

Am Flughafen übernehmen wir unseren Mietwagen, einen roten Fiat Punto, und holen uns auch die Wegbeschreibung zu unserer Finca in La Esperanza ab. Der Ort liegt etwa 900 m hoch im Landesinneren, da wir beide keine Strandgänger sind, ideal als Ausgangspunkt für unsere Touren. Über die Autobahn und einige Landstrassen erreichen wir den Ort in knapp einer Stunde, dann geht die Sucherei los. Richtige Strassenschilder gibt es in den Dörfern ja nicht! Und als wir gerade denken, hier sind wir hoffnungslos falsch, hupt uns ein Auto an, die Insassen entpuppen sich als unsere Wirtsleute und nehmen uns in Schlepptau. Die Enttäuschung beim Eintreffen der Finca ist gross, statt der idylischen Anlage auf dem Lande, die das Prospektfoto vermittelte, liegt das ca. 200 Jahre alte Gebäude direkt an einer Strasse, an deren Kurve ständig gehupt wird, umgeben von zahlreichen Anwesen mit kläffenden Hofhunden. Auch unser Zimmer ist ziemlich primitiv, sehr eng, kalt und feucht, ohne Heizung, die Möbel einfach und teilweise reparaturbedürftig. Die Aufenthaltsräume hingegen gemütlich, hier lässt es sich aushalten. Um so freundlicher ist der Empfang, der Wirt bringt uns zwei Rosensträuße, die sich dank des feucht-kühlen Klimas sehr lange halten .... Um es vorweg zu sagen, das ungemütliche enge Zimmer haben wir anschliessend beim Reiseveranstalter reklamiert und pro Person DM 150 zurück erhalten. 

Leider liegt die Finca oft in den Wolken, die sich rund um den Teide bilden, so dass wir den Garten und Pool kaum nutzen können. Sicher ist das im Sommer besser, da wir aber tagsüber ohnehin meistens unterwegs sind, lassen sich diese Nachteile aushalten.

Ein erster Spaziergang am Nachmittag führt uns hinauf in den Ort – jawohl, hinauf, denn unsere Herberge liegt ziemlich weit unten. Der Ort ist um die Mittagszeit wie ausgestorben, nur die kläffenden Hunde reichen uns von Hof zu Hof weiter. Zum Abendessen fahren wir dann hinauf in den Ort in das Restaurant unserer Wirtsleute. Auch hier sind wir etwas enttäuscht, das Lokal ist recht ungemütlich, das Essen durchschnittlich und die Preise hoch. So haben wir dann in den folgenden Tagen abends im Aufenthaltsraum unser eigenes Essen gemacht, Brot, einheimischen Käse, kanarischen Wein, und mittags unterwegs gegessen.

Unser erster Ausflug führt uns hinunter über Tacoronte nach Puerto de la Cruz ans Meer. Während oben bei der Finca die Wolken durch die Bäume jagen, scheint hier die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Nur über „unseren“ Bergen liegen dicke Wolken, der Teide hingegen ist ebenfalls frei. In Puerto de la Cruz erledigen wir erste Einkäufe fürs Abendbrot, Postkarten, Wein, Zigaretten. Dann entdecken wir eine sehr schöne Strandpromenade, die wir entlang wandern und wo wir auch ein kleines Restaurant zum Mittagessen finden. So gesättigt, fahren wir weiter nach Mesa del Mar, einem kleinen Ferienort unterhalb der Steilküste. Von oben recht niedlich anzuschaun, entpuppt sich die Siedlung nach der Abfahrt von ca. 500 Höhenmetern als hässliche Ansammlung von Hotels und Apartmenthäusern. Über La Laguna, einem grösseren Ort mit zahlreichen Möglichkeiten, sich zu verfahren, die wir anfangs auch fleissig nutzten, fahren wir dann wieder zurück zu unserer Finca.

Da bei uns das Wetter morgens wieder sehr bewölkt und kühl ist, beschliessen wir, auf die andere, südliche Seite der Insel zu fahren. Um nicht die Autobahn am Meer entlang fahren zu müssen, wählen wir die Route hoch durch die Cañadas, den Nationalpark rund um den Teide. Durch den Bosque de la Esperanza, einen Wald, der von vorangegangenen Waldbränden noch sehr gezeichnet ist, geht es stetig aufwärts. Und siehe da, die Mühe wird belohnt, bei ca. 1.800 m stossen wir plötzlich durch die Wolkendecke und sehen direkt vor uns den Teide liegen. Hier haben wir auch die Baumgrenze passiert, nur noch wenige Nadelhölzer, Sträucher und Blumenbüschel wachsen hier. Die Landschaft wird grandios: Vulkankrater, Lavafelder und Felsen bestimmen das Bild. Bald geht es nur noch durch Lava. Es erscheint mir alles viel gewaltiger als auf Lanzarote, vor allem aber wesentlich höher, von hier oben hat man immer wieder tolle Blicke hinunter zur Küste. Der Himmel ist mittlerweile strahlendblau, Wolken sehen wir nun nur noch unter uns, man kommt sich vor wie auf dem Dach der Welt!

An zahlreichen Haltepunkten können wir anhalten und die Aussicht geniessen und fotografieren. Einer der Höhepunkte dieser aufregenden Fahrt sind Los Roques, eine Felsengruppe am Rande des Llano de Ucanca. Dies ist eine weite Ebene vulkanischen Ursprungs, wie alles hier oben. Über Vilaflor, wo wir wieder in die Wolkendecke eintauchen, geht es wieder hinunter, durch Escalona und Arona nach Los Christianos und Playa de las Américas am Meer. Von oben betrachtet, sind dies scheussliche Ansiedlungen von Hotelanlagen, auch von unten wird es nicht viel besser, aber die Strandpromenade von Américas ist ganz hübsch und hier finden wir auch ein gutes Restaurant, wo uns leckere gegrillte Seezunge serviert wird. Nach einem Strand- und Geschäftsbummel beschliessen wir, die gleiche Strecke über die Cañadas wieder zurück zu nehmen. Diesmal ist alles ins satte Licht der Nachmittagssonne getaucht, an den vielen Aussichtspunkten sind nun die Touristenbusse verschwunden und wir geniessen die Ruhe der Natur. Doch irgendwann müssen wir dann wieder durch die Wolkendecke hindurch nach La Esperanza, um den Abend auf der Finca zu verbringen.

Am nächsten Tag scheint auch bei uns die Sonne. Wir nutzen das schöne Wetter zu einer Fahrt hinunter nach Puerto de la Cruz, wo wir den Botanischen Garten besichtigen wollen. Die Anlage ist zwar recht klein, beherbergt aber zahlreiche für uns exotische Blüten und Bäume. Teilweise sieht es recht verwahrlost aus, was aber wohl daher rührt, dass hier im Januar ein heftiger Sturm getobt hatte und die Aufräumarbeiten noch nicht abgeschlossen sind. Nach dem Ausflug in die Fauna versuchen wir, das lokale Postamt ausfindig zu machen, was uns ohne Stadtplan jedoch nicht gelingt. Daher lassen wir unser Auto am Strand stehen und laufen durch die Stadt, die sehr hektisch und laut ist, aber auch viele nette Geschäfte hat. Am Ufer finden wir ein Restaurant, das in die Felsen gebaut ist. Hier kann man vom Tisch aus in die Brandung schauen und ich esse wieder einmal Gambas al Ajillo. Noch ein kurzer Rundgang durch die teilweise sehr sehenswerte Altstadt, dann fahren wir weiter nach La Orotava, wo wir uns auf der Suche nach dem Handarbeitsmuseum gründlich verfransen. Soviel wie in diesem Urlaub habe ich mich noch nie verfahren, aber überall gibt es Einbahnstrassen, geht es rauf und runter, so dass auch der gewiefteste Pfadfinder irgendwann das Handtuch wirft! Etwas entnervt schlagen wir dann die Strasse hoch in die Cañadas ein, um wieder einmal die Aussicht auf den Teide zu geniessen. An einem kleinen Restaurant pausieren wir für einen Kaffee und sitzen in der Sonne. Auch die Abfahrt nach La Esperanza ist diesmal erstaunlicherweise wolkenfrei und nur ganz leicht dunstig.

Da zu einem Inselurlaub auch mindestens einmal Baden am Strand gehört, beschliessen wir, zum Playa de las Teresitas im Nordosten zu fahren. Durch La Laguna und Santa Cruz, der Hauptstadt Teneriffas, erreichen wir die Uferstrasse. Zuerst einmal fahren wir bis nach Igueste, einem hübschen kleinen Ort, der in einem Taleinschnitt etwas oberhalb des Meeres liegt. Die Gegend ist sehr steil, aber grün und überwiegend mit Opuntien und Euphorbien bewachsen. Dann geht es zurück zum Playa de las Teresitas. Die Bucht ist durch eine Mole geschützt, das Wasser ganz ruhig, und Hannelore wagt das Bad im Meer, während ich es mir am Strand gemütlich mache. Zum Mittagessen fahren wir ins nahe San Andrés und gehen in eine Pizzeria.

Von San Andrés aus führt eine schmale, kurvenreiche Strasse hinauf in die Montañas de Anaga. In Serpentinen windet sich die Strasse durch die üppig bewachsene Lavalandschaft. Nur noch wenige Häuser sieht man hier. Auf dem Bergrücken kommen wir an eine Kreuzung und entscheiden uns, noch einen Blick auf die andere Seite der Insel zu werfen und nach Benijo zu fahren. Auch hier führt die Strassen in Serpentinen und durch schmale Schluchten hinab in das kleine Fischerdorf. Die Küste ist sehr felsig, aber man kann spazieren gehen und die Brandung beobachten. Die gleiche Strasse müssen wir wieder zurück, dann verläuft die Strasse auf der Höhe der Berge und man kann nach beiden Seiten hinunter zum Meer schauen. Nichts für Nicht-Schwindelfreie! 

Auf dem Pico del Inglés gibt es einen ausgeschilderten Mirador, den wir uns nicht entgehen lassen wollen, und tatsächlich ist die Aussicht noch spektakulärer als von der Strasse, denn nun hat man den kompletten 360°-Rundumblick. Über La Laguna hinweg können wir sogar La Esperanza erkennen! Da unser Ort augenscheinlich in der Sonne liegt, beschliessen wir, den Nachmittag im Garten zu verbringen. Jedoch müssen wir vorher noch durch La Laguna, wo wir uns –richtig geraten – wieder einmal gründlich verfahren. Doch irgendwie stehen wir plötzlich am Kreisverkehr, von dem die 824 nach Esperanza abzweigt, und erreichen nach einem kurzen Stop im Supermercado unsere Finca, wo wir tatsächlich den Nachmittag in der Sonne geniessen können.

Unser nächstes Ausflugsziel ist der Nordwesten der Insel mit den Orten Icod und Garachico. Wieder überqueren wir die Cañadas, fahren dann hinunter nach La Orotava und Los Realjos und von dort über die Hauptstrasse nach Icod. Dieser Ort ist berühmt für seinen Dragero Milanero, den tausendjährigen Drachenbaum, der allerdings wesentlich jünger als 1000 Jahre sein soll. Das hält aber die Besucher nicht ab, und so ist der Ort rum um den alten Baum Tourismus pur. Nichtsdestotrotz ist der alte Baum sehr beeindruckend. Leider ist ringsum momentan alles Baustelle und ein Foto ohne rotes Flatterband fast unmöglich. Da uns Icod nicht sonderlich zusagt, fahren wir weiter am Meer entlang nach Garachico, wo wir direkt am Meer ein nettes Restaurant finden, in dem wir eine hervorragende Seezunge essen. Hier ist das Ufer ähnlich wie auf Lanzarote aus schwarzer Lava, der Ort selber alt, gepflegt und sehenswert. Hinter Garachico geht es noch weiter westwärts bis Buenavista, und dort haben wir Glück, dass die kleine Strasse nach Masca am heutigen 1. Mai-Feiertag für den Verkehr geöffnet ist. Was auf der Karte recht unscheinbar aussieht, entpuppt sich vor Ort als steile, enge und sehr kurvige Strasse. Ab und zu ist es von Vorteil, direkt hinter einem Reisebus zu fahren, so räumte dieser für uns die Strasse und wir konnten ganz gemütlich hinterher fahren und die Landschaft geniessen! In Masca hat man Sicht bis hinüber nach Gran Canaria und natürlich auch auf die eigene Küste, die hier wieder recht wild ist.

Über Santiago del Teide und Chio fahren wir wieder hinauf in die Cañadas. Von dieser Seite führt die Strasse durch einen Wald, der auf den Lavafeldern gewachsen ist. Weiter oben endet der Wald, reine Lava säumt die Strassenränder. Die Landschaft ist wieder einmal sehr beeindruckend und viel weiträumiger als auf Lanzarote. In den Cañadas entdecken wir bei jeder Fahrt neue interessante Einzelheiten der Landschaft. Noch einmal pausieren wir bei „unserem“ Restaurant für einen Cappuccino, dann tauchen wir wieder in die Wolken nach Esperanza ein. Mit Draussensitzen ist heute leider nichts mehr!

Nach soviel Natur pur gelüstet es uns nach touristischer Show und so fahren wir am nächsten Tag nach Puerto de la Cruz in den Loro Park. Der Eintrittspreis schockt uns zuerst, doch bald stellen wir fest, es lohnt sich. In den sehr gepflegten Anlagen wachsen allerlei exotische Pflanzen. In zahlreichen Gehegen leben Gorillas, Schildkröten, Papageien, Vögel, sogar ein Jaguar. Weiterhin gibt es mehrere Vorführungen und Ausstellungen zu besichtigen. Neben der auf wohl allen kanarischen Inseln zu findenden Papagayo-Show (hier nicht besser oder schlechter als anderswo) ist der Höhepunkt des Parkbesuchs die Delphin-Show. Tolle Sprünge und witzige Einlagen werden geboten und wir sind froh, in der oberen Reihe zu sitzen, da es unten doch recht feucht wird! Alles in allem ein interessanter Vormittag. 

Am frühen Nachmittag nehmen wir einen weiteren Anlauf, in Orotava das handwerkliche Museum zu finden. Zwar können wir einen Parkplatz im Ort ergattern, aber das gesuchte Museum bleibt verschwunden. Stattdessen finden wir ein Museum über die Guanchen, die Ureinwohner der kanarischen Inseln. Das ist auch ganz interessant, und im Innenhof gibt es ein tipico Restaurant, wo echte kanarische Küche serviert wird. Wir essen Fisch mit kanarischen Salzkartoffeln und den leckeren Saucen, Mojo verde und Mojo picon. Natürlich gibt es auch Wein aus Orotava. Im Museumsladen erstehen wir noch einige handgearbeitete Deckchen, die es hier überall gibt. Die Abfahrt von La Orotava gestaltet sich dank der unübersichtlichen Einbahnstrassenregelung als recht abenteuerlich, aber schliesslich finden wir die richtige Strasse kommen wohlbehalten auf der Finca an, wo wir den Abend verbringen.

Ein weiteres Ziel, das wir erst im zweiten Anlauf finden, ist der Cactuspark in der Nähe von Los Christianos. Die Beschilderung ist nicht dolle und so wundert es uns nicht, dass wir den Park zwar in der Ferne liegen sehen, aber irgendwie nicht hinkommen. Schliesslich gelingt es uns aber, wiederum nach einer Fahrt durch die Cañadas, und wir wandern durch die stachligen Pflanzen. Der Cactuspark ist nicht so schön und gepflegt wie der auf Lanzarote, aber durchaus auch sehenswert, zumal sich ein kleiner Tierpark anschliesst, in dem man durch die Volieren hindurch laufen kann und sozusagen auf Tuchfühlung mit den Vögeln und Tieren ist. Perlhühner, Pfaue, Rosenköpfchen-Papageien und Wellensittiche sind nur einige der Bewohner, die wir erspähen können.

Anderntags steht ein Ausflug an die Punta del Hidalgo auf dem Programm. In dieser Ecke der Insel, zu Fusse der Anaga-Berge, verbringen Freunde von mir jedes Jahr einige Wochen zum Wanderurlaub und so wollen wir natürlich sehen, wo sie da untergebracht sind. Nachdem wir uns in La Laguna nur einmal verfahren haben (ich habe Hoffnung, die Verkehrführung des Ortes am Ende des Urlaubs zu beherrschen!), erreichen wir über Tegueste und Tejina die Nordküste. Durch Bajamar geht es weiter bis zur Punta del Hidalgo, wo an einem Kreisverkehr die Strasse endet. Im Ort selber seht unübersehbar das Hotel, ein für meinen Geschmack riesiger Klotz, aber die Aussicht aus den Zimmern muss toll sein. Unten im Hotel kehren wir bei „Angelo“ zum Mittagessen ein. Hinter dem Hotel gibt es noch felsiges Ufer, wo ich im Wasser sogar Krebse entdecke, baden kann man hier nicht, dafür gibt es ein Meerwasserschwimmbecken vor dem Haus. Zum Landesinneren hin erheben sich die Montañas de Anaga, sicher kann man von hier aus einige Wanderungen unternehmen.

Meine Hoffnungen scheinen berechtigt, denn auf dem Rückweg verfahren wir uns in La Laguna nicht und kommen so zügig zur Finca, wo endlich wieder einmal die Sonne scheint und zu einem Bad im hauseigenen Pool einlädt. Nachts wird es dann allerdings ziemlich windig und bläst durch unsere undichten Fenster.

Unsere letzten Tage verbringen wir mit einem Stadtbummel in Santa Cruz de Tenerife. Auch diese Stadt wird von Einbahnstrassen durchzogen und so lassen wir unser Auto am Hafen stehen, nachdem wir vergebens nach der uns empfohlenen Tiefgarage gesucht haben. Ausserdem sind einzelne Strassen nach einer Fiesta am Vortag noch gesperrt und müssen gereinigt werden. Wir laufen durch die Altstadt, bewundern einige sehr offiziell aussehende alte Gebäude, bummeln durch die Geschäfte und sind froh, dem Trubel bald wieder entfliehen zu können! Zur Erholung fahren wir noch einmal nach San Andrés in die kleine Pizzeria und von dort aus weiter ins Anaga-Gebirge. Das Wetter ist inzwischen wieder sehr schön geworden und wir können wieder die grüne Landschaft und die tolle Aussicht geniessen.

Am letzten Tag wird dann noch einmal in Puerto de la Cruz geshopt, letzte Mitbringsel erstanden und vergeblich nach den Viño Norte gesucht, einem Wein, der uns besonders gut geschmeckt hat. Nach dem Mittagessen im Restaurant in den Felsen über der Brandung wagen wir noch einmal die Fahrt nach La Orotava und was wir nicht mehr zu glauben wagten, geschieht: Wir finden tatsächlich das Museum für Stickereien. Hier gibt es wirklich ausserordentlich schöne Stickereien und Keramiken zu sehen, allerdings sind auch die Preise ausserordentlich hoch. Da es zu regnen beginnt, schauen wir noch auf einen Drink in das Restaurant des Guanchen-Museums hinein, ehe wir durch den Regen zum Auto laufen. Am Abend wollen wir uns noch einmal ein Abendessen im Restaurant in La Esperanza gönnen. Hannelore bestellt Kaninchen, das eine Spezialität der Kanaren sein soll, stellt jedoch bald fest, dass das ihr servierte Tier wohl schon an Altersschwäche eingegangen sein muss und nur noch aus Haut und Knochen bestand ... bloss gut, dass wir nicht öfter hier essen waren!

Nach diesem etwas verkorksten Abendessen und dem Regen am Tage fällt es uns nicht ganz so schwer, uns von Teneriffa zu verabschieden. Gerechterweise muss ich aber sagen, dass unsere Urlaubseindrücke überwiegend positiv sind, die Touristenorte kann man ja meiden und dafür „in Landschaft“ machen, so wie wir, und nach einigen Tagen findet man sich dann auch in La Laguna zurecht! 

Fazit: Eine tolle Insel, die man eigentlich noch einmal besuchen müsste .....
 



Aristo
aufgezeichnet im Februar 2003
nach dem Tagebuch von 1996
 
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