How to make a Single Malt Whisky
  
- was ich mir nach 18 Destilleriebesuchen merken konnte :-)


Die drei Bestandteile des Whisky sind Gerste
  • Gerste (barley)
  • Hefe (yeast)
  • weiches schottisches Quellwasser
Die Geste wird gemalzt, d.h. einige Tage in Wasser zum Keimen gebracht und dann über einem Torffeuer getrocknet, was mit zum Geschmack des späteren Whisky beiträgt. Den Torf gibt es reichlich in den Highlands.

Anschließend wird die Gerste gemahlen. Oftmals kaufen Destillerien aber auch bereits gemahlene Gerste und beginnen erst hier mit dem Prozeß.

Mashtun und Washback in ClynelishDie getrocknete und gemahlene Gerste wird in der „Mashtun", einem großen Stahlkessel, mit heißem Wasser vermischt und ca. 6 Stunden langsam aufgeweicht. Die restlichen festen Rückstände werden anschließend ausgesondert und zu Viehfutter verarbeitet (enthält keinen Alkohol).

Unter Zumischung von Hefe und heißem Wasser wird die Maische nun in die sog. Washbacks gefüllt, riesige Holztonnen, die bis zu ca. 4 m Durchmesser, 6 m Höhe und 40.000 Litern Fassungsvermögen haben können. Je nach Größe der Destillerie gibt es zwei (Edradour) bis 24 (Glenfiddich) Washbacks. Die „Wash" genannte Mischung verbleibt 48 Stunden in den Tonnen, am ersten Tag treibt die Hefe die Flüssigkeit hoch, am zweiten Tag sinkt sie wieder. Die Wash hat einen Alkoholgehalt von ca. 8 % („like a strong beer") und wird nun der eigentlichen Destillation zugeführt.

In der „Wash Stil" wird das erste Mal destilliert, diese meist dampfbeheizten Stils haben die typische Form, die man in allen Destillerien antrifft und die mit für den Erfolg des Destillats verantwortlich sein soll. Als „low wine" mit einem Alkoholgehalt von ca. 20 - 25 % läuft die wasserklare Flüssigkeit durch den Kondensator in den „Spiritsafe" und wird anschließend in der „Spirit Stil" ein zweites Mal destilliert. Wash- und Spiritstills in GlengoyneDie nun noch einmal in den Spiritsafe laufende Flüssigkeit enthält etwa 70 % Alkohol und wird so in die Fässer abgefüllt. Kosten kann der Whiskybrenner sein Erzeugnis bis hier noch nicht - der Spiritsafe trägt seinen Namen zu Recht und ist aus steuerlichen Gründen verschlossen, der Spirit kann nur mit Hydro- und Thermometern kontrolliert werden.

Der immer noch klare „Whisky" wird nun in alte, d.h. gebrauchte, Bourbon- oder Sherryfässer abgefüllt, von denen er seine Farbe erhält, aber auch durch die Lagerdauer. Whiskyfässer in CardhuDie Lagerung muss (gesetzlich vorgeschrieben) mindestens drei Jahre und einen Tag dauern, meistens bleibt der Whisky aber mind. zehn Jahre in den Fässern, manchmal auch 12, 15, 18, 21 Jahre oder noch länger. Dabei gehen jährlich pro Faß ca. 2 % des Inhaltes durch Verdunstung verloren, dies wird die „Angels share" genannt. Durch die Verdunstung können sich an den Wänden der Warehouses Flechten (sozusagen ein „Whiskypilz") festsetzen und die Mauern nehmen die typische schwarze Farbe an.

Zur Abfüllung der Fässer in Flaschen wird der Whisky meistens nach Glasgow transportiert, eine eigene Abfüllanlage hat nur Glenfiddich.


Einige Begriffe, Interessantes und Kurioses rund um den Whisky

  • „Single Malt Whisky" darf sich nur Whisky nennen, der aus einer einzigen Destillerie kommt. Viele Destillerien verkaufen ihre Produkte aber auch zum Verschneiden zu sog. „Blends", wie z.B. Johnny Walker, Chevas Regal u.a. Ein „blended" Whisky kann also durchaus aus 20 oder mehr verschiedenen Single Malts bestehen. Der Begriff „panschen" wird natürlich gar nicht gerne gehört :-)), eher das Verschneiden als Kunst betrachtet.
  • Whisky ist in Schottland bzw. Großbritannien allgemein um einiges teurer als in Deutschland. Dies hängt mit der enormen Besteuerung in GB zusammen, die auf jede abgefüllte Flasche erhoben wird. Auch Destillerien, die in ihren eigenen Shops verkaufen, müssen diese Steuer bezahlen. So kommt es, dass in den Läden selten ein Single Malt Whisky unter £ 20 (gelegentlich ab £ 18) zu finden ist (also bestenfalls ab 60 DM), während auch in Deutschland erhältliche Marken wie z.B. Glenfiddich (ab 40 DM), Royal Lochnagar (ab 50 DM) oder Glen Grant (ab 20 DM) daheim durchaus günstiger zu haben sind. Unsere WhiskysammlungWer sich also unbedingt Whisky mitbringen möchte, sollte sich dann auf Destillate beschränken, die zu Hause garantiert nicht oder nur in Spezialgeschäften zu haben sind. Oder macht es wie wir, wir haben uns in jeder Destille eine 5 cl-Miniatur gekauft (mit £ 2,30 bis ca. 3,50 immer noch recht teuer) und somit eine nette Souvenirsammlung zusammen getragen :-)))
  • Wer glaubt, dass Whisky = Whisky ist, der täuscht sich ... schon unsere Miniaturflaschensammlung läßt ganz deutlich die unterschiedliche Färbung der einzelnen Sorten erkennen, ganz zu schweigen vom Geschmack. Es gibt scharfe Whiskys mit Geschmack, scharfe ohne großen Geschmack, milde ohne Geschmack und milde Whiskys mit angenehmem Geschmack und Aroma. Zu letzterer Gruppe zählen z.B. Cardhu, Lochnagar, Clynelish, Edradour und Aberfeldy (unsere persönliche geschmackliche Auswahl).
  • Pagodendach Destillerie Glenfiddich / DufftownDestillerien sind unfehlbar zu erkennen: An den typischen weiträumigen Lagerhäusern, meistens schwarzer Farbe, sowie am Pagodenturm, den jede Destillerie besitzt. So kann das geschärfte Auge des Reisenden die Destillerie oft schon vor der Ortseinfahrt erblicken oder bevor Hinweisschilder auftauchen. Es ist sogar vorgekommen, dass wir aufgrund einer plötzlich durchs Auto wallenden Geruchswolke wußten, dass die Destillerie nicht fern sein kann :-)))
  • Viele Destillerien stellen im Juli / August ihre Produktion ein, teils wegen Wartungsarbeiten, teils wegen Niedrigwasser in den Bächen oder als Betriebsferien. Die Führungen finden aber meistens trotzdem statt und sind oft sogar kostenlos! Den Dram (Probewhisky) gibt’s natürlich trotzdem.
  • Die Destillerien in der Speyside, dem sog. Malt Whisky Country, sind sehr gut ausgeschildert, man braucht nur den braunen Wegweisern mit dem Pagodenturmsymbol folgen. Die Schilder stehen oft schon an der Ausfahrt einer anderen Destille :-)) In der Speyside reichlich Zeit einplanen, mehr als zwei oder drei Destillen am Tag sind nicht zu empfehlen!
  • Whisky pur oder verdünnt genießen? Eine reine Geschmacksfrage! Das einzige, womit man Whisky mischen sollte, ist unserer Ansicht nach .... Whisky!


Von uns besuchte Destillerien:
 
Nr. Destillerie Ort persönliche Bemerkungen
1 Clynelish Brora (hinter nördl. Ortsausgang links) relativ neue Gebäude, jedoch guter milder Whisky (***)
2 Glen of Ord Muir of Ord Whisky leicht scharf im Nachgeschmack
3 Tomatin Tomatin ziemlich scharf, der Whisky
4 Cardhu Knockando (Speyside) ***** für den Whisky. Mild, unser Favorit.
5 Dallas Dhu südl. Forres Nur noch Museum, Rundgang auf eigene Faust. Kann auch mal ganz witzig sein! Als Kostprobe gabs leider nur einen ziemlich scharfen Blend. Urteil: Die Besichtigung kann man sich schenken.
6 Strathisla Keith Teuer im Eintritt, der Whisky nicht besonders, aber sehenswert wegen der Gebäude (Rundgang auf eigene Faust) anschliessend Whisky-Schnupperprobe, reichlich Infomaterial zum Mitnehmen
7 Glenlivet Glenlivet Der 12jährige ist recht mild, der 18jährige schärfer und etwas dickflüssiger. Witzige Multimedia-Show zum Durchlaufen
8 Glenfarclas Ballindalloch sehr moderne Destille mit Washbacks aus Stahl, der Whisky recht malzig und mild
9 Glen Grant Rothes originelle Multimedia-Show im "Kaminzimmer", während man den Dram genießt. Den Whisky, der nicht unbedingt zu unseren Favoriten zählt, kriegt man hier in fast jedem Supermarkt für ca. 23 DM
10 Tamnavulin Tamnavulin Die Destille ist nicht zu besichtigen, aber in der nahen Mühle gibts ein kostenloses Video und Dram
11 Royal Lochnagar bei Crathie, an der B 976 kleine aber feine Destille gleich neben dem Königsschloß Balmoral, **** für den Whisky! 
12 Glenfiddich Dufftown Kostenlose Diashow und Führung, aber touristisch hoffnungslos überlaufen. Führungen auch in deutsch. Einzige eigene Flaschenabfüllung. Whisky nicht überragend, aber in D erhältlich
13 Edradour Milton bei Pitlochry kleinste Destille, sehr persönlich die Führung und gut und mild der Whisky
14 Blair Athol Pitlochry sehr kommerziell und gelangweilte Führung, der Whisky scharf
15 Aberfeldy Aberfeldy (hinter östl. Ortsausgang) Kein Besucherzentrum, aber nette Führung und milder Whisky
16 Glenturret zwischen Monzie und Crieff Es lebe der Tourismus ... der Whisky ist recht nichtssagend
17 Fettercairn Fettercairn abseits vom Whisky-Trail gelegen, milder, dickflüssiger Whisky
18 Glengoyne südl. von Killearn an der A 81 (bei Glasgow) Viele Erklärungen rund um den Whisky, die Führung inkl. Video und Dram dauert fast eine Stunde, einzige Destille, die nicht mit Torffeuer arbeitet.


Eine Auswahl scotch Whiskys

Eine kleine Auswahl interessanter Links zum Thema:

Alles über Whisky in Deutsch: www.whisky.de
About Scotch Whisky
The Whisky Store (deutscher Versand & Infos)
Whisky-Society
Dufftown  in der Speyside
 


26.07.1998
(Links aktualisiert 05.06.2004)