09. - 16.12.2006

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Nach einer kurzen Nacht - viel schlafen konnte ich nicht - habe ich mich ausgiebig von den Katern verabschiedet. Um dreiviertel 10 kam das Taxi. Mutti war schon am Flughafen und hielt einen Platz in der Schlange frei. Der Check-In ging auch sehr schnell, da wir uns schon mit den neuen Gepflogenheiten bzgl. Handgepäck vertraut gemacht hatten.

Pünktlich um 11:35 Uhr startete dann der Flieger. Der Himmel über Berlin war bewölkt. Später stießen wir durch die Wolkendecke und es wurde sonnig. Unter mir die Wölkchen ... Auf einer davon sitzt jetzt mein Mäuschen ...

Nach ca. 3 Stunden Flug - wir befanden uns über dem Atlantik in Höhe Madeira - wurde es sehr holperig. Aber bald war das auch überstanden und plötzlich sahen wir in der Ferne den Teide durch die Wolkendecke schauen! Kurz darauf war auch die Insel zu sehen und die Felsen von Los Gigantos und dann war schon der Flughafen da und wir auf der Erde.

Koffer einsammeln, Mietwagen abholen - ein weißer Seat Ibiza, an dem ich schier verzweifelte, da ich das Schloss für den Kofferraum nicht fand!! Erst auf Nachfrage und Vorführung, wie peinlich, entdeckte ich es unter dem rückwärtigen klappbaren Seatlogo ...

Nachdem wir irgendwie zwei Ehrenrunden um den Parkplatz gedreht hatten (das Ausfahrtsschild war von Palmenwedeln verdeckt - $%&§ - zensiert!), waren wir nach ca. 15 Minuten Fahrzeit in Granadilla und fanden auch auf Anhieb das Hotel Rural Senderos de Abona. Eine freundliche, sehr füllige Señora empfing uns und zeigte uns das Hotel, das sehr verwinkelt ist: Treppchen hier, Terrasse da, ein Gang, eine Treppe, noch ein Gang usw. Unser Zimmer unterm Dach juché war recht klein, wir konnten aber tauschen und sind nun in einem recht geräumigen Raum, Nr. 17, untergebracht. Leider gibt es keine Aussicht aus dem Fenster, sondern nur Mauern, aber da wir eh unterwegs sein werden, ist das auch wurscht. (www.senderosdeabona.com)

Direkt nebenan bimmeln alle Viertelstunde die Kirchenglocken, zur vollen Stunde viermal und die Stundenzahl und dies nach zwei Minuten noch einmal ... Halleluja! Es sei aber angemerkt - schon nach einer Nacht haben wir das nicht mehr gehört und im Gegenteil die Stundenanzeige morgens sehr begrüßt! Und an den letzten Tagen ging das mit dem Geläut dann auch drunter und drüber und fand teilweise gar nicht statt.

Nach dem Auspacken und einigen SMSen nach Hause sowie einem Telefonat mit Sanny zwengs Verabredung für morgen gehen wir zum Essen. Das Restaurant ist wie das ganze Haus mit alten kanarischen Möbeln und ländlicher Dekoration eingerichtet. Der Service ist nett, man spricht Englisch, das Essen ist kanarisch. Als Vorspeise habe ich Gambas al Ajillo, dann Thunfisch in kanarischer Soße, dazu gibt es die guten Papas Arrugadas und Mojos. Eigentlich war ich dann schon pappsatt, aber eine kanarischer Pudding (eine Art Käsetorte in Puddingkonsistenz) passte allemal noch rein.

Dazu gab es natürlich einen Vino de la Casa, einen Krug Rotwein.

Im Dunkeln sieht man dann auch die leuchtende Weihnachtsdeko des Hotels, die Palmen sind mit Lichterschläuchen umwickelt und unterm Dach blinkt es blau, rot, grün und weiß … jetzt sind wir froh, dass wir kein Fenster mit Aussicht auf dieses Spektakel haben!

Nach dem Essen haben wir noch einen Verdauungsspaziergang einmal rund um die Kirche gemacht, ehe wir uns auf das Abenteuer Bett einlassen: Tagesdecke, Laken mit Wolldecke gestopft ... Südländisch halt ;-)

Die Fotos vom Tage *hier*




Wir sind die ersten beim Frühstück, da wir heute viel vorhaben. Um 9:15 Uhr also schon Abfahrt nach San Eugenio. Sannys Appartementhaus "Ocean Viev" finden wir fast auf Anhieb, haben nur einen Abzweig verpasst ... Sanny hat ein nettes kl. Apartement und wir begrüßen die Katzen und Kaninchen, ehe wir wieder starten.

Wir fahren über die Südautobahn bis Santa Cruz, wechseln dann auf Nordautobahn bis Puerto de la Cruz.

Das Tierheim La Rosaleda liegt inmitten von Bananenplantagen. Wir dürfen uns umsehen und besuchen die Kittenstube. Ein kleiner weiß-schwarzer Fellfussel erobert Sanny, auch alle anderen nutzen uns als Kletter- und Kratzmöglichkeiten. Leider schniefen sehr viele und einige schneuzen auch Blut :-( Man möchte am liebsten alle einpacken ... Aber wenigstens wird gestreichelt und geknuddelt, was das Zeug hält. Die kleinen Nasen sind so dankbar! Obwohl ich mich noch einmal als mögliche Flugpatin anbiete und eigentlich auch zwei Katzen nach Berlin fliegen sollen, wird von der Möglichkeit leider kein Gebrauch gemacht - schade. Man sollte doch meinen, jeder Flugpate wäre willkommen?!

Quer durch Puerto de la Cruz fahren wir zum Loro Parque. Nach Zahlung von 29 € Eintritt starten wir unseren Rundgang. Leider fängt es bald an zu regnen - nur ein kurzer Schauer zwar - aber wir flüchten ins Pinguinhaus. Hier gibt es Humboldtpinguine, wie wir sie schon von Südafrika kennen, und Königspinguine, die in einer arktischen Kulisse stehen und ab und zu beschneit werden. Sehr beeindruckend!

Anschließend wandern wir zur Orca Show, dann zur Delphin Show, beide sind sehr sehenswert und besonders die Delphine sehr menschenbezogen und spielfreudig. Wir wandern noch weiter durch den Park, bestaunen den weißen Tiger, diverse Affen und Papageien sowie das Orchidarium, ehe wir uns noch die Robbenshow ansehen. Als Abschluss schaun wir noch ins Aquarium. Die Papageienshow sparen wir aus, da wir ähnliches schon früher gesehen haben. Der Loro Parque hat in den vergangenen 10 Jahren einiges erweitert und wie damals gefällt mir die ganze Anlage sehr gut und wäre fast noch einen zweiten Besuch wert, wenn mehr Zeit wäre.

Leider gibt es heute ab und zu immer wieder Schauer, kaum Sonne. Gegen 18 Uhr treten wir die Rückfahrt über Icod, Garachico, eine tolle Bergstraße hinauf in die Berge Richtung Playa de las Americas an. Es wird bald dunkel und teilweise geht es durch die Wolken, aber es ist eine geiiiile Straße :-) .... (Vorgemerkt für später.)

Durch die Dunkelheit kommen die vielen leuchtenden, blinkenden, teilweise sehr kitschigen Weihnachtsdekos voll zur Geltung - kein Ort ohne ... Kitschig und doch dekorativ.

Von Sanny ist auf der Hinterbank nicht viel zu hören ... Gegen 19:30 Uhr setzen wir sie zu Hause ab, es war ein netter Tag!

Um 20:00 Uhr sind wir wieder im Hotel, zum Abendessen gibt es Gambas und Tintenfisch und Flan. Erst spät sind wir im Bett.

Die Fotos vom Tage *hier*




Heute haben wir etwas länger geschlafen, um 9 Uhr gibts Frühstück. Danach folgt ein Rundgang durch den Garten. Es gibt Zitrusbäume, Bougainvilleas, orange blühende Büsche, ein paar Papageien und Kanarienvögel. Ein Pool, sehr sauber, aber sooo kalt ;-) Alles sehr gepflegt. Auch das Hotel ist sehr urig und liebevoll eingerichtet und jetzt zur Vorweihnachtszeit in kanarisch-kitschiger Art dekoriert. Das Hotel ist ein uraltes Gebäude und war früher die Poststation des Ortes, heute sind die Facilities den Anforderungen entsprechend modernisiert und das Haus verfügt über eine moderne Brandmeldeanlage, die Brandmelder sind überall in unauffälligem Braun an den Holzdecken montiert.

Anschließend starten wir unsere heutige Tour in Richtung San Miguel. Ursprünglich hatte ich vor, nach Playa de las Américas zu fahren. Jedoch zeigt sich das Wetter Richtung Teide wolkenfrei und so schwenken wir ab in Richtung Vilaflor und weiter hinauf in die Cañadas. Wir stoßen zwar unterwegs durch einige Wolken, sehen dann aber endlich auf ca. 2.000 m den Teide vor uns. Das Bild wechselt minütlich: Wolken, Sonne, alles sehr fotogen. Unterwegs fängt der Ibiza an zu piepen: Achtung, unter 4°C! *-Alarm! Bei Los Roques ist es tatsächlich so kalt und stürmisch, dass mir Pullover und Jacke fast nicht reichen. Sandalentouristen im ärmellosen Shirt sieht man trotzdem noch!

Auf dem weiteren Weg sehen wir Schnee und Eis am Wegesrand, vorsichtiges Fahren ist angesagt. Und das ohne Winterreifen ;-) Die Puschelbüsche haben bizarre Eiskrusten. Die Lava ist teilweise weiß angehaucht, wieder ziehen Wolken über die Hochebene.

Wir entschließen uns, nach La Orotava hinunter zu fahren, leider total durch die Wolken. Erst auf ca. 1.000 m lassen wir die Wolken hinter uns und sehen die Küste bei Puerto de la Cruz in der Sonne liegen.

In La Orotava wird der übliche Puddingdrive absolviert (wir fahren 2x um den Pudding, wie der Berliner zu sagen pflegt), ehe wir unser Ziel erreichen. Ein Rundgang durch die historische Altstadt führt uns an zahlreichen hübschen alten kanarischen Häusern vorbei, deren "Markenzeichen" die schönen hölzernen Balkone sind, und natürlich auch Kirchen. Alle Straßen sind weihnachtlich geschmückt, überall sind zusätzlich Weihnachtssterne gepflanzt.

Wir finden, oh Wunder, sogar das Restaurant wieder, in dem ich vor 10 Jahren mit Hannelore gegessen habe, hübsch gelegen in einem Innenhof eines alten kanarischen Hauses. Im Vorderteil des Hauses ist ein netter Souvenirladen untergebracht. Wir essen lediglich Papas Arrugadas, die leckeren kanarischen Kartoffeln, die hier wirklich runzlig und salzumkrustet sind, mit Mojo rojo und verde.

Nach dem Essen laufen wir zum Auto und fahren weiter über Icod hinauf nach El Tanque und weiter nach Santiago del Teide. Tatsächlich sehen wir "den Berg" links neben uns liegen, nachdem wir die Strecke gestern im Dunkeln gefahren sind. Bei Chio biegen wir ab auf die Straße zum Teide hinauf, durch die Corona Forestal bis zum Abzweig in die Cañadas. Dort treiben Wolken den Berg hinauf und wir haben einen tollen Blick über die Wolkendecke.

Bei Vilaflor biegen wir ab Richtung Granadilla und über eine schöne, kurvenreiche Straße erreichen wir letztendlich unseren Ort und finden mit Ach und Krach noch einen Parkplatz in Hotelnähe, da hier gerade ein Gottesdienst in der Kirche stattfinden zu scheint.

Zum Abendessen nehmen wir diesmal zwei Vorspeisen statt eines Hauptgerichtes, das reicht auch völlig aus: Ziegenkäse im Eierkuchenteig mit Preisselbeeren, was im Laufe der Zeit zu meinem Lieblingsgericht wird (ich grübele immer noch, wie man den Teig so fein um den Käse herum ausbäckt ...) und anschließend Avocado mit Garnelen. Dazu gibt es wie jeden Abend den leckeren Vino tinta de la casa.

Die Fotos vom Tage *hier*




Nach dem Frühstück brechen wir gegen 10 Uhr auf nach Playa de las Américas, um Sanny im Laden zu besuchen. Wir nehmen die Straße über San Miguel. Am Mirador de la Centinela ein erster Stop mit Blick gen Meer. Dann geht es weiter durch karge Landschaft, durchbrochen von Ortschaften und blühenden Gärten. Viele Bougainvileas säumen die Gartenmauern.

In Playa de las Américas schlagen wir uns durch nach Playa Fañabé, wo wir in ein Parkhaus abtauchen. Dann geht die Suche nach Sannys Laden los - letztendlich standen wir am Ausgang des Parkhauses eigentlich schon fast davor ;-) Wir quatschen noch eine Runde, laufen dann noch mal runter bis an die Strandpromenade, finden, dass das alles ganz furchtbar verbaut und viel zu voll ist und verabschieden uns von Sanny, ehe wir den Ort hinter uns lassen.

Unsere Fahrt führt uns an der Küste entlang nach Norden, immer in der Hoffnung, den grauen Wolken, die über dem Teide aufgezogen sind, zu entfliehen. Es geht durch die Bananenplantagen, dabei man fährt zwischen hohen Mauern, dahinter wachsen die Bananen. Schließlich erreichen wir Los Gigantes und erhaschen einen Blick auf die Felsen, aber leider keinen Parkplatz. So fahren wir weiter hinauf nach Santiago del Teide und nehmen dort den Abzweig nach Masca. Ich liiiebe diese Straße! Herrlich eng, kurvig, einfach genial zu fahren - und erst die grandiose Gebirgslandschaft im Wechsel von Sonne und Wolken!

In Masca gibt es mittlerweile reichlich Parkplätze und fast ebenso viele Restaurants und Shops. Tourismus pur ... dennoch gibt es schöne und preiswerte Postkarten und leckere Marmelade zu kaufen. Wir wandern etwas ab und auf und fahren ein Stück weiter bis zu einem Mirador, wo man mit Blick in die grandiose Natur ein Sandwich o.ä. essen kann - was wir auch machen. Leider ist das Wetter immer sehr bedeckt, die Bergspitzen oft in Wolken, aber auch einige Sonnenlöcher beleuchten die Landschaft.

Wir fahren hinunter bis Buenavista del Norte, finden den Ort nicht wirklich schön und kurbeln gleich wieder zurück hinauf in die Berge, über Masca nach Santiago und wieder hinunter nach Los Gigantes, wo wir diesmal am Mirador anhalten, "Felsen gucken" und ein Eis essen.

Von dort geht es an der Küste entlang, wieder durch die Bananen, hinauf zur Hauptstraße, Autobahn und dann Ri. Adeje und wieder über San Miguel nach Granadilla. Den Ort erreichen wir schon im Dunkeln und müssen noch einen Parkplatz suchen.

Die Fotos vom Tage *hier*




Heute sind wir mal wieder früher aufgestanden, da wir eine größere Tour vorhaben. Nach dem Frühstück fahren wir noch ein Stück die Straße durch Granadilla hindurch und ein paar Orte weiter hinunter zur Autopista del Sur. Die Autobahn verlassen wir erst bei Santa Cruz, queren die Stadt, kommen an der merkwürdigen Muschel vorbei, die Konzert- und Messehalle gleichzeitig ist. Die Gegend am Hafen ist eine einzige Baustelle, hier erinnerte ich mich an einen hübschen Platz, aber alles ist eingezäunt.

Wir verlassen die Hauptstadt und fahren weiter bis San Andrés, werfen einen Blick über den Playa de las Teresitas und schwenken dann hinauf ins Anagagebirge. Nach der Sonne am Meer sind dort oben graue Wolken aufgezogen, aber wir fahren irgendwie immer durch die Sonne. Die Aussicht ist phantastisch, die Berge grün bewachsen und bebüschelt. Nach vielen vielen Kurven nehmen wir noch die Straße über Taganana ans Meer bis Benijo. Dort fahren wir bis zum Ende ... und müssen quasi eine Wende auf der Stelle in einer Hofeinfahrt machen ... nix für Mamas Nerven, aber mit solchen Abstechern muss man bei mir rechnen!

Durch die wild gewachsenen Wälder der Anagaberge geht es weiter zum Mirador Pico del Inglés, leider trüben Wolken die Sicht auf La Laguna und hinüber zum Teide. So fahren wir weiter, es gibt noch einen Mirador mit Blick über Las Mercedes, dann biegen wir ab Richtung Tegueste. Überall sind Baustellen und wir müssen sozusagen durch die Hinterhöfe fahren. Bei Tejina biegen wir nach Punta del Hildalgo ab. Dort haben Blankes früher ihren Urlaub verbracht und schon wie vor 10 Jahren finde ich das Hotelhochhaus scheußlich! Wir essen an der Strandpromenade (die exklusive Lage kostet extra ...). Nach einem kurzen Blick auf die Brandung geht’s wieder zurück, über Tacoronte hinauf nach La Esperanza, wo ich seinerzeit mit Hannelore in einer Finca gewohnt hatte. Alles ist dort anders, die Durchgangsstraße neu gebaut, ich finde den Abzweig nicht auf Anhieb, aber habe auch keine wirkliche Lust. Stattdessen fahren wir weiter Teide-aufwärts durch den Bosque de la Esperanza (Wald) und die Strecke ist einfach nur schön! Kiefern und Eukalyptusbäume ziehen sich bis weit den Berg hinauf.

Einige Miradors säumen den Weg, am schönsten ist Les Cumbres, von wo aus man einen wunderschönen Blick auf den Teide hat, der sich majestätisch aus den Wolken erhebt! Zur Küste hin ist der Blick verwehrt, aber der Berg entschädigt für alles.

Wir bleiben erfreulicherweise über den Wolken und können die Vulkanlandschaft genießen. Immer wieder halten wir zum Fotografieren an, auch an einer Stelle, wo der Hang im Schatten völlig vereist ist. Etwas weiter ist die Straße durch farbige Felsen gesprengt, die ein faszinierendes Bild abgeben.

Später, in den Cañadas, gibt es einen Haltepunkt, wo man ein Stück in die Vulkanlandschaft hineinlaufen kann. So drehe ich eine Runde um die Felsen und habe einen tollen Blick über das weite Lavatal. Weiterhin halten wir noch einmal bei Los Roques an. Wo es uns vor zwei Tagen fast weggeweht hat, ist jetzt angenehmes Wetter zum gucken!

So langsam senkt sich die Sonne und der Teide leuchtet weich im letzten Tageslicht. Wir fahren hinunter in Richtung Vilaflor, noch einmal stoppen wir mit Blick über die weißen Wattewolken, dann geht es die Straße nach San Miguel hinunter, die sich sehr gut und zügig fährt - so macht Autofahren Spaß!

Es ist sogar noch hell, als wir das Hotel erreichen. Während des Abendessens findet draußen ein Feuerwerk zu Ehren Santa Lucia statt.

Mit einem Glas Rotwein beschließe ich den Abend. Man mag es kaum glauben, aber um 22 Uhr falle ich halb tot ins Bett!

Die Fotos vom Tage *hier*




Unsere Ziele heute sind Icod und Garachico. Um dorthin zu kommen, wählen wir die Straße über Vilaflor am Teide entlang - es ist wunderbar klares Wetter und der Teide liegt im strahlenden Sonnenschein vor blauem Himmel. Die Fahrt durch die Lavafelder abwärts ist einfach phantastisch. Ich könnte jeden Tag durch den Nationalpark fahren, es ist immer wieder atemberaubend schön!

Wir verlassen baldmöglichst die "rote" Straße und schwenken auf die gelbe TF375. Hinter Santiago del Teide biegen wir dann auf die TF373 ab, die scheinbar ganz neu ist und durch den Wald unterhalb des Teide führt. Wir genießen die herrlichen Ausblicke auf "den Berg". Bei La Vega zweigt die Straße ab hinunter nach Icod und wir folgen der Ausschilderung zum Drachenbaum. Naja .... Mal wieder fehlt innerorts das Schild zum Abzweig und wir fahren zu weit, nach einer Wende ist dann der Weg von der anderen Seite besser beschildert.

Am Drago fahren wir ins neue Parkhaus und holen uns gleich ein Ticket für den Park, den es vor 10 Jahren auch noch nicht gab. Damals stand der Drachenbaum an einer kleinen Straße (okay – Feldweg) und im Barranco wurden Bananen angebaut. Heute gibt es hier einen sehr hübsch angelegten Park mit vielen Pflanzen und Vögeln und Schmetterlingen. Die 4 Euro Eintritt scheinen mir gut angelegt. Den "Drago Milanero" können wir von allen Seiten fotografieren und sogar mit dem wolkenfreien Teide im Hintergrund, leider sehr gegen die Sonne.

Von Icod, wo Weihnachts- und Schneemänner die Balkone besetzt haben, fahren wir weiter nach Garachico. Direkt am Meer nehmen wir im Restaurant einen Imbiss, aber die kanarischen Kartoffeln mit Mojo sind hier nicht gut: die Kartoffeln in der Schrumpelpelle fast hohl und die Mojo sehr ölig und geschmacksneutral. Als Entschädigung streift mir ein schwarz-weiße Katze um die Beine.

Nach dem Essen wandern wir durch den hübschen kleinen Ort, ehe es über die Serpentinenstraße wieder hinauf in die Berge geht. In einer der Kurven sitzen vier Kitten in allen Farben auf einer Mauer. Sie sind sicher noch keine 12 Wochen alt - leider kann ich hier aber nirgends zum Fotografieren und ggf. Knuddeln anhalten.

Über Santiago und Guía geht es hinunter zur Autopista und die fahren wir dann bis zur Ausfahrt "Valle de San Lorenzo", von wo es über San Miguel heimwärts geht. Noch im Hellen erreichen wir das Hotel in Granadilla.

Zum Abendessen gibt es wieder Ziegenkäse im Eierkuchenteig und anschließend Tintenfisch und Papas Arrugadas. Dabei halten wir einen Schwatz mit unseren Zimmernachbarn, einem Ehepaar in den Mittsechzigern aus der Bonner Gegend.

Die Fotos vom Tage *hier*




Unser letzter ganzer Tag bricht an und wir beschließen, ihn in Puerto de la Cruz zu verbringen. Um dorthin zu kommen, fahren wir bis Güímar auf der Autopista del Sur und nehmen dann die Straße hinauf in die Berge nach Esperanza. Das Wetter ist schön, ein paar Wölkchen ziehen auf.

Wir fahren wieder durch den Bosque de la Esparanza. Nach einem Fotostop ist Mama der Meinung, ihre Sonnenbrille dort verloren zu haben, also drehen wir um und kurven wieder hinauf ... um dann am Aussichtspunkt festzustellen, das die Brille lediglich in den Fußraum gefallen war (... grumpf). Mit einer halben Stunde Verspätung erreichen wir La Esperanza und diesmal finde ich den Abzweig, wo es zur Finca hinunter geht, sowie die Herberge auf Anhieb und mache einige Fotos, dann fahren wir wieder zurück steil bergauf zur Hauptstraße. Von dort fahren wir hinunter zur Autopista del Norte und diese bis Santa Cruz, die gleiche Ausfahrt wie zum TH. Und wieder verpassen wir die Ausfahrt direkt in die Stadt *grummel*, aber sie ist einfach nicht ausgeschildert! So schlagen wir uns durch das Viertel Botanico immer der Nase nach bis zum Botanischen Garten durch.

Der Botanische Garten von Puerto de la Cruz ist klein, aber sehr schön angelegt und es gibt viel zu sehen. Anschließend fahren wir hinunter in die Stadt und finden nach kurzem Zögern auch den großen Parkplatz am Ufer, von wo aus man bequem in die Altstadt laufen kann.

Im Restaurant über den Felsen, wo wir auch schon vor 10 Jahren gegessen haben, nehmen wir einen Imbiss, ich esse "in memorial" Gambas al Ajillo.

Nach einer Runde durch die Stadt fahren wir dann hinauf Richtung Realejo Alto in der besten Absicht, durch das Valle de Orotava hinauf in die Cañadas zu kommen, aber in Realejo verfahren wir uns hoffnungslos, landen dreimal (!) am gleichen Kreisverkehr und geben schließlich entnervt auf, die gewünschte Straße zu finden und nehmen die ausgeschilderte Alternative ... immerhin ist es schon fortgeschrittener Tag und wir wollen nicht ins Dunkle kommen! Es fehlt mal wieder innerorts die weitere Beschilderung in Richtung "El Teide".

Über Orotava erreichen wir schließlich die Straße hinauf, es geht durch die Wolken und nach vielen Höhenmetern signalisiert unser Auto * 4° ... und tatsächlich sind die Straßenränder im Schatten teilweise noch weiß bereift und gefroren!

Oben am Teide ist aber klarstes Wetter und wir genießen ein letztes Mal die schöne, wenn auch zügige Fahrt durch die Lavalandschaft.

Wieder ist uns von ca. 2.000 m Höhe der Blick über die Wolkendecke vergönnt ... unvergesslich!

Im Dämmerlicht geht es hinab durch die Corona Forestal. In Vilaflor tanken wir, nachdem uns der Ibiza piependerweise auf die baldige Leere im Tankes aufmerksam gemacht hat. Dann geht es die schöne Straße Richtung San Miguel hinunter und gegen 19 Uhr erreichen wir endlich das Hotel und finden auch noch einen Parkplatz vorm Haus.

Zum Abendessen gibt es noch einmal den Ziegenkäse im Eierkuchenteig, dann nehme ich Schweinefilet mit Knoblauch und den leckeren Papas Arrugadas und als Nachtisch kanarischen Pudding. Mit den Rheinländern haben wir noch einen netten Schwatz und ich vermache ihnen meinen Ausdruck von Google Earth vom Hotel.

Um 22 Uhr gehen wir erst ins Zimmer und um 22:45 Uhr beschließe ich das heutige Tagebuch. Morgen wird nach dem Frühstück gepackt und dann schaun mer mal, ob wir es noch schaffen, Sanny zu besuchen.

Die Fotos vom Tage *hier*




Abreisetag! Nach dem Frühstück packen wir unsere Koffer und Taschen und dank der vielen Mitbringsel für Sanny ist jetzt reichlich Platz, um auch die beiden Flaschen Wein und sonstigen Souvenirs unterzubringen.

Gegen 11 Uhr verabschieden wir uns aus dem Hotel, das uns für eine Woche eine angenehme Herberge war. Unser Flug geht erst um 16:45 Uhr und so haben wir noch genügend Zeit, bei Sanny in Playa Fañabé vorbeizuschaun. Wir fahren noch einmal die Straße über San Miguel nach Playa de las Americas. Bei Sanny angekommen, laufen wir an der Strandpromenade entlang, die recht hübsch angelegt ist. Es gibt viele Shops und Kneipen, noch relativ übersichtlich. Der Sandstrand ist grau, aber sauber. Die Kulisse hinter uns ist allerdings gruselig, Hotel reiht sich an Hotel und die Hänge hinauf, oft sehr wagemutig in die Felsen gebaut. Nein, hier mag ich nicht wohnen ...

Gegenüber von Sannys Shop setzen wir uns noch auf einen Drink und Gambas-Cocktail ins Café. Dann heißt es Abschied nehmen und wir starten zum Flughafen, wo wir viel zu früh sind, zumal der Flug mit 25 min Verspätung ausgewiesen ist. Nach 1.367 gefahrenen Kilometern geben wir unseren Mietwagen ab, der uns brav über die Insel gefahren hat. Beim Einchecken und der Sicherheitskontrolle geht es sehr entspannt zu und wir haben anschließend noch genügend Zeit für ein Eis und zum Tagebuch schreiben.

Da sitzt man nun und wartet, draußen scheint die Sonne und es sind knapp 25°C ... So verabschiede ich mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge von "Tenerife amable", denn einerseits zieht es mich heim zu meinen Jungs, andererseits werden mir die Sonne und die schöne Landschaft und natürlich die genialen Straßen fehlen. Und die leckeren Kartoffeln mit Mojo und der Vino tinto und und und ...

Wenig später hebt unsere Maschine von der Insel ab, leider sitzen wir auf der falschen Seite, um noch einen Blick auf den wolkenfreien Teide zu werfen (der Knabe beim Check-In hatte meine Bitte um einen Fensterplatz links wohl missverstanden). Aber der Flieger dreht noch eine Runde und so kann ich unter uns grad noch Santa Cruz, den Playa de las Teresitas und das Anagagebirge erkennen.

Die Fotos vom Tage *hier*

Dann geht es übers Meer, in der Ferne ist noch eine Insel zu sehen - Madeira? - und bald wird es dunkel.

Nach einem ruhigen Flug ohne besondere Vorkommnisse landen wir kurz vor 23 Uhr in Berlin. Muttis Koffer ist gleich der erste, der hochkommt, meiner dauert noch etwas, dann nehmen wir uns jede ein Taxi und fahren heim. Ich werde von meinen drei Männern schon erwartet, allerdings interessieren sich die Kater mehr für die spannenden Gepäckstücke! Aber bald habe ich einen kleinen roten Schatten am Hacken kleben!

Gerne würde ich wieder einmal nach Teneriffa kommen, wer weiß, wann und mit wem.

 

(c) Aristo 2006